Auch ich bekenne mich hiermit gern als Kraus Liebhaber. Ich arbeite an einer austellungsfähigen Spur 1 Anlage. Das ist wesentlich schwieriger als das gleiche Vorhaben für Märklin oder Bing.
Uhrwerk mit gebrochener Gesperrefeder konnte ich reparieren. Allerdings nur mit einem historischen Origialteil. Das habe ich angepasst.
Weiß jemand ob es mit heutigen Mitteln möglich ist Federblech zuzuschneiden? Laser wird ausfallen. Wasserstrahl? Rohlinge für Gesperrefedern unterscheiden sich doch letztlich nur im Durchmesser und in der Blechstärke. Meine Erfahrung ist dass das originale Material auch nicht unbedingt sehr hoch vergüteter Stahl gewesen sein kann.
Klassischer Federstahl war und ist C75. Der lässt sich, wenn das fertige Teil recht groß ist, durchaus lasern, da die Hitzeentwicklung verhältnismäßig gering ist. Klassisch wurden die Teile gestanzt. Mit Wasserstrahlschneiden habe ich bei Federstahl noch keine Erfahrung, wüsste aber nicht, wieso es nicht gehen sollte.
C75 wird teilweise sogar noch verwendet, wurde aber in 90% der Anwendungen durch spezielle Legierungen ersetzt, vor allem bei Zugfedern. Dadurch ist es schwierig geworden, Rohmaterial in den benötigten Blechstären zu bekommen.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Federbandstahl C75S+LC (ungehärtet): Das Material ist nur weichgeglüht und nachgewalzt. Der Vorteil: Der Federbandstahl lässt sich in diesem Zustand leicht bearbeiten und verformen. Die Zugfestigkeit des Materials liegt bei circa 490-640 N/mm². Abschließend muss der ungehärtete Federbandstahl noch wärmebehandelt werden.
Federbandstahl C75S+QT (gehärtet): Der Werkstoff ist gehärtet und angelassen und besitzt seine volle Zugfestigkeit. Die mechanische Bearbeitung dieses vergüteten Federbandstahls ist deutlich schwerer. Denn durch die vorangegangene Wärmebehandlung steigt auch das Risiko beim Umformen von engen Radien, dass das Material bricht. Wird der Federbandstahl nur geringfügig umgeformt oder Teile mit einem Laser herausgeschnitten, hat dies den Vorteil, dass mit dem gehärteten Federbandstahl die nachträgliche Wärmebehandlung wegfällt.
Zum ungehärteten Federbandstahl C75: Härten in Öl bei 810-840°C und Anlassen bei 300-500°C.
Zitat von Fritz Erckens im Beitrag #21 Ich habe einige Uhrwerk-und elektrisch betriebene Billig-oder Kaufhaus-Bahnen von Märklin, die ihren Dienst frühzeitig quittiert haben und leider nicht mehr reparabel sind.
Schönes WE und sonnigen Gruss v. F.E.
Dann schick sie mir, Märklin ist für mich immer zu reparieren.
Ich weiß nicht, wer hier auf den Trichter kommt, daß die Laufeigenschaften angezweifelt wurden... hat kein Mensch gemacht.
Es ging einzig und allein um die Bauart des Federgesperrs. Und diese Bauart IST irreparabel... ob da jetzt Kraus, Bing, Märklin, Junghans oder Mauthe draufsteht.
Hallo " Meister " Felix,
vielen Dank für das Angebot, die defekten Uhrwerkloks von Märklin zu reparieren. Leider sind bei diesen Loks nicht n u r die Gesperrfedern defekt, sondern auch Zahnräder, Platinenlagerschäden, Fliehkraftregler usw. Die Rep-kosten würden deren Wert deutlich übersteigen.
Ich bin auf den "Trichter" gekommen, die Laufeigenschaft auch als Qualitätsgrund zu nennen. Natürlich ging es hauptsächlich um die "Gesperrfeder" Qualität, sowie die Reparaturunfreundlichkeit. Aber der Fred ist inzwischen auch auf das Thema " Programm und Qualität der Firma KRAUS-FANDOR " gewandert.
Den Tom interessiet nicht weiter, ob oder ob nicht reparabel ein Uhrwerk von KRAUS-FANDOR ist. Wenn seine defekte Lok äusserlich einen annehmbaren Zustand hat, kann man sie in die Vitrine stellen und nicht in die Tonne klopfen, weil es n u r eine Billigbahn ist.
Einige hier meinen wohl meinen Moderator zu nötigen seinen Job hier an den Nagel zu hängen und gerade diese älteren Herren warne ich jetzt zum aller letzten mal lasst es sein, denn ich werde hier in Zukunft durchgreifen und auch das eine oder andere langjährige Mitglied auf die Gästeliste setzen ohne Rücksicht auf die geschriebenen Beiträge und das sagt auch ein alter Sack
Sollte unser Felix seinen Job wegen so einem Mist tatsächlich hinwerfen, dann werde ich hier Ross und Reiter namentlich nennen ohne Rücksicht auf Verluste und das ist keine Drohung sondern ein Versprechen.
Ich würde mich gern fachlich weiter unterhalten. Wir arbeiten hier an Problemen die schon lange ungelöst sind.
Ja ich denke auch dass Gesperrefedern nicht gehärtet waren. Die von mir bearbeiten Teile ließen sich gut mit der Feile bearbeiten aber es war zu spüren dass es besseres Material war. Ich musste den Vierkampf der Aufzugswelle feilen.
Felix Danke für die Materialbestimmung. Damit kann ich ja mal bißchen recherchiern. Beim Lasern habe ich grundsätzliche Bedenken dass sich die Ränder verhärten. Denn die lokal hohe Wärme wird schnell vom Restblech abgeleitet was ja wie Abschrecken wirken dürfte. Zudem kommt das Gas was kühlt. Damit hat man am Rand eine Versprödung. Allerdings sind die Ränder bei gelaserten Teilen verscholzen. Damit dürfte die Neigung zu Kerbspannung viel geringer sein als bei gestanzten Teilen. Was meinst du zu diesen Überlegungen?
Ja, habe ich. Überreichlich. Muß ich ja. Ich verbaue solche Teile mehrmals die Woche und muß mich natürlich auch mit den Folgen minderwertiger Teile befassen, da ich ja auf meine Arbeit Gewährleistung gebe.
Optimal sind gelaserte Federn nicht, vor allem nicht kleine. Abgeschreckt sind die Ränder allerdings nicht, höchstens angelassen, was keine Rolle spielt, solange es wirklich nur am Rand ist. Das geht bei großen Teilen, wie Du sagst, die Blechgröße führt die Wärme ab, allerdings so langsam, daß das Blech nicht abgeschreckt wird.
Für solche Zwecke ist wirklich nach wie vor das Stanzen optimal. Ich könnte mir gute Erfolge mit wassergeschnittenen Teilen vorstellen. Damit habe ich allerdings keine Erfahrung. Es mag sein, daß das Verfahren bei C75 Stahl aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, das weiß ich aber, wie gesagt nicht.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Diese Firma gibt Wasserstrahlschneiden nicht an, allerdings Drahterodieren. Hatte ich bisher vergessen, damit habe ich schon hervorragende Ergebnisse erzielt, allerdings bisher noch nicht mit Federn.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
anbei noch drei Fotos von den großen elektrischen Kraus B Dampfloks in Sp0 und Sp1. Bei ihren Herstellung wurden auch viele gleiche Bauteile benutzt. Meine Sp1 Lok ist leider mechanisch defekt, aber die Sp0 Lok ist mein bestes Arbeitspferd für Nürnberger Züge größerer Wagen.
hier eine seltene 20 Volt B - Elektrolok 1031 Spur 0 mit Handumschaltung. Eine Birne zur Frontbeleuchtung befindet sich im abgedeckten Kasten auf dem Führerstandsboden. Das Fünf-Fensterteil der Lok wurde von einem Spur 1 Personenwagon verwendet und mit zwei Belüftungsschlitzen versehen. Hier wird deutlich, daß damals viele Blechbahnen reine Fantasiemodelle ohne Vorbild waren.
Frage an Tom: Sind Fotos deiner KF-Teile möglich, da auch Zubehör interessant ist ?
danke für das seltene Foto! Deine Meinung von reinen Fantasiemodellen kann ich nicht ganz teilen. Ich denke daß zum Beispiel in diesem Fall mag Kraus einen elektrischen Triebwagen schaffen wollen haben und zwar unter Einfluß von damaligen US Interurban Vorbilder. Ich als teilweise auch US Spielzeugeisenbahnfan, könnte bei vielen Nürnberger Produkten auf amerikanische Merkmale hinweisen, die das Doppelmarketing geholfen und unterstüzt hatten. Und wer hätte tiefere US Wurzeln als Kraus Fandor/Dorfan.
Anbei noch eine noch seltenere Ausgabe dieses Triebwagens aus der Bommer Sammlung in Winterthur. Viele Grüße! Sandor
Hallo Sandor, ok, bin kein direkter Fan von US-Zügen und habe in Original bisher kein ähnliches Vorbild mit Kuppelstange der Eletrolok 1031 gesehen. Die im Technorama befindliche 1031 in Buntlitho ist wohl älter als mein Exemplar. Für eine längere Lebensdauer sind die Räder mit Stahlmantel überzogen. Die unten abgebildete Dampflok 20 Volt hat sogar Eisengussräder. Durch die Kuppelstangen wird auch die Hinterachse angetrieben. Sammlergruß von Fritz
Hallo Fritz, für mich sieht das aber irgendwie anders aus...
Zitat von Fritz Erckens im Beitrag #43 ... Durch die Kuppelstangen wird auch die Hinterachse angetrieben. Sammlergruß von Fritz
Die hintere (Treib-)Achse wird doch durch die Zahnräder angetrieben. Da könnte doch nur die vordere (Kuppel-) Achse von der Kuppelstange bewegt werden.
Gruß Gerd aus Dresden (der von Modellen in größeren Spuren keine Ahnung hat)
Zitat von Fritz Erckens im Beitrag #43bin kein direkter Fan von US-Zügen und habe in Original bisher kein ähnliches Vorbild mit Kuppelstange der Eletrolok 1031 gesehen.
Hallo Fritz,
ich dachte eben nicht an die Kuppelstangen (die sind reine Spielsachen), sondern an die ganze Erscheinung, besonders an die Fensterformen. Falls Du mal "Interurban electrics" googlen würdest, dann würdest Du einige sehr ähnlichen Triebwagen sehen können. Ich halte die Personen- und Gepäckwagenserie mit Holzmaserung, mit diesen Fensterformen und mit dem asymmetrisch eingebauten Gepäcktüren sehr amerikanisch. Übrigens Kraus hatte sehr schöne Personenwagen auch für den Europäischen Markt in ähnlicher Größe und mit entsprechender Farbgebung. Sie passen sehr gut zu der hochgebauten Lok.
habe in nachgeschaut und ähnlich aussehende Interurban (Nahverkehrbahn) erkannt. Fantasie ist jedenfalls angebracht. Die Kuppelstangen sollten demnach auch eine Elektrolok darstellen....
Du hast auch recht und auch deswegen lieben wir unsere alten Spielzeugeisenbahnen. Da treffen und mischen sich so wunderbar die markante Attribute der Realität und die verwandte Fantasieelemente oder nötige Vereinfachungen.
Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Freistaat! Sandor
ja, genau, die Spielzeugbahnen aus dieser Zeit sind die Vorfahren der heutigen Modellbahnen. Es ist der Charme der Blechzüge. Alleine das Fahrgeräusch ist ein Ohrenschmaus. Zu sehen und hören im YT unter dem Titel " Ellok 1-B-1 Kraus-Fandor Spur 0 ".
Viele Grüsse von Fritz aus Aachen, wo auch Sommerwetter ist.