Ich habe gestern ein Paket aus Prag erhalten mit Bäumen, Figuren und Wagen. Und der einen Weiche, die mir gefehlt hat, um meinen frisch umgebauten Bahnhof endlich fertigzustellen.
Aufforstung erfolgt:
Josef und Alfred beim Abschmieren der 421.001:
Neuauflage des Wagen ETS426. Der Wagen war ca 10 Jahre nicht mehr erhältlich:
Am Freitag war ich bei ETS in Prag und habe mir ein neues Fahrpult mitgebracht:
Funktioniert sehr gut, durch Impulsbreitensteuerung ergeben sich sehr gute Langsamfahreigenschaften. Mit meinen ETS Fahrzeugen habe ich jetzt konstante Fahrzeugbeleuchtung, auch bei Stillstand der Lok! Der Regler kann gut in einer Hand gehalten werden und das Drehrad lässt sich mit dem Daumen drehen, sehr bequeme Einhandbedienung.
Einen Güterzugbegleitwagen mit Schlusslicht und zwei Bäume habe ich mir auch gegönnt.
Neues Personal konnte auch rekrutiert werden. Endlich Personal mit Französischsprachkenntnissen - die Tourismussaison kann kommen!
ich freue mich, dass Du Dich mit der Eisenbahnwelt unserer Nachbarn widmest. Bezüglich der Landschaftsgestaltung gestatte ich mir anzumerken, dass bei Dir alles sehr geordnet aussieht. Dass die Realität wesentlich wilder, um nicht zu sagen verwilderter daherkommt, hast Du sicher auch auf Deiner Fahrt nach Prag festgestellt. Vielleicht kannst Du noch etwas ,“kreatives Chaos“ schaffen, die unser Nachbarland so liebenswert macht.
Der boomende Fremdenverkehr hat die Böhmerwaldbahn in der letzten Saison wieder bis an die Grenzen der Kapazität und darüber hinaus belastet. Beschwerden wegen überfüllter Züge waren an der Tagesordnung. Die Anrainergemeinden fürchteten eine steigende Belastung durch Ausweichen auf den Individualverkehr und die Tourismusbetriebe sahen ihre Investitionen in gesteigerte Bettenkapazitäten gefährdet. Das Bahnmanagment stand also zunehmend unter Druck. Die vorhandene, beschränkte, Schieneninfrastruktur behinderte aber die Führung zusätzlicher Zugpaare und ließ sich kurzfristig ohne größere Investitionen nicht lösen. Etwas musste aber geschehen. Die Lösung bot sich in der Führung zusätzlicher Züge zu den "Hotspots", den Haltestellen am See für Badegäste und Haltestellen bei Wanderpfaden für die Wanderer. Diese Züge mussten also nicht über die ganzen Strecken geführt werden, wodurch das rollende Material effizienter eingesetzt werden konnte. Die Beschränkung auf Kurzzüge erleichterte die Beschleunigung nach Halten und das rasche Befahren von Steigungsabschnitten. Dies und die Heraufsetzung der zulässigen Geschwindigkeit auf 40 km/h erhöhten die Streckendurchlässigkeit und ermöglichten den Einsatz der "Tourismuszüge". Da mehrere Endpunkte der Tourismuszüge nicht über Weichen zum Umsetzten der Loks verfügen, war die Einführung von Wendezügen unabdingbar. Es wurden 2 Lokomotiven der Reihe 310 für den Wendezugbetrieb umgerüstet, ebenso wurden Wagen für den Wendezugbetrieb adaptiert. Speziell wurden Steuerwagen mit erhöhtem Führerstand und 2 Lichtspitzenbeleuchtung ausgestattet. Um das für die Tourismuszüge verwendete Wagenmaterial zu ersetzen, wurden ältere Wagen der "kurzen" Serie einer Revision unterzogen und vom Reservestand in den aktiven Einsatz gebracht. Natürlich mussten auch zusätzliche Lokomotiven angeschafft werden. Als Ersatz für die 310er im normalen Personenzugverkehr wurde die nach der Rückgabe von der Reichsbahn abgestellte 98 7728 wiederaufgearbeitet und unter der Reihe 310.9 in Dienst gestellt. Für den ebenfalls gestiegenen Güterverkehr konnte eine ehemalige Lok der BEB erworben werden und dient jetzt als 300.623.
Tourismuszug, geschoben:
Tourismuszug, gezogen:
Die neue 310.9er im Personenzugeinsatz, der Zug beinhaltet bereits einen reaktivierten "Kurzwagen":
Zur Verbesserung der Sicherheit und der Erhöhung des Fahrgastkomforts wurden Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen. Neubau des Bahnhofgebäudes, Erneuerung eines Stellwerks und Errichtung einer Bahnsteigüberdachung tun den Wünschen und Anforderungen von Mitarbeitern und Personal Genüge:
Rechtzeitig vor dem ersten Schnee konnte die Sanierung des Bahnhofdaches abgeschlossen werden:
Allerdings sind noch immer Haltestellen und Bahnhöfe erneuerungsbedürftig:
Da wegen fehlender Finanzmittel eine Streckenelektrifizierung aufgeschoben wurde, muss der gestiegene Bedarf an leistungsfähiger Traktion weiterhin durch Dampflokomotiven gedeckt werden. Glücklicherweise konnte eine ehemalige SCB Mallet nach erfolgreichem Probebetrieb günstig erworben werden. Nach dem Ankauf erfolgte unverzüglich eine Revision und Anpassung der Lokomotive, zum Beispiel Ausrüstung mit Kompressor, Kobelkamin, Ersatz der Petroleumlampen durch elektr. Beleuchtung und Angleich an das Farbschema. Als Sparmaßnahme wurde auf das Anbringen von Zierlinien verzichtet. Aufgrund der vorzüglichen Eignung dieses Loktyps wurden von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur und von Maffei in München Angebote für weitere Loks dieses Typs eingeholt. Da diese Angebote sehr hoch ausfielen, kam es zu einer weltweiten Ausschreibung, der Bestbieter wurde mit der Produktion einer weiteren Mallet beauftragt.
Die neue Lok wurde geliefert. Der Bestbieter war Baldwin Lokomotive Works, eine amerikanische Firma, wie einige Details unschwer erkennen lassen. Die Lokomotivglocke wurde auf besonderen Wunsch von Lokomotivführer Josef installiert, der Mit der Überwachung der Fertigung betraut war und während seines USA Aufenthalts vom weitreichenden Klang der Glocken von US Loks tief beeindruckt wurde. Unbestätigten Meldungen zufolge soll das Angebot einiger Kisten "echten" Budweisers diese aufpreisfreihe Erweiterung der Ausstattung möglich gemacht haben. Zuhause konnte der Maschinenmeister mit Hinweis auf die zahlreichen unbeschrankten Bahnübergänge von der Entfernung dieser Zusatzausstattung abgehalten werden. Am Anfang bestand auch Skepsis ob der ungewohnten Konstruktion des Funkenfängers. Dieser hat sich allerdings als dem Kobel ebenbürtig erwiesen und bedurfte somit keiner Anpassung.
Zum Vergleich die Schweitzer Mallet nach Anpassung und Aufarbeitung durch die Bömerwaldbahn:
Die Maffei Mallet kam auch von der Hauptuntersuchung zurück. Aufgrund des Klimawandels sahen sich die Bömerwaldbahnen gezwungen auch diese Lok mit Funkenfängerkamin auszustatten, um während der immer trockeneren Sommer Böschungsbrände zu verhindern:
Auch wenn sie problemlos mit meinen 620mm Radius Kurven zurechtkommt, ist diese neue Lok zu groß für meine kleine Anlage, aber ich hoffe auf eine Gartenanlage in der fernen Zukunft....
Gleiches gilt für die neuen Güterwagen mit längerem Radstand. Obwohl sie mir sehr gut gefallen habe ich einstweilen nur zwei gekauft, weil die kürzeren besser zu meiner Anlage passen.