Hallo alle miteinander,
mich machte die Abbildung von Louis' Dörfler- Adler etwas stutzig: abnehmbarer 00- Motor von HR bzw. SK und dann ein abgerundetes Motorschild? Soviel ich weiß (ich nenne eine relativ umfangreiche 00/ H0- Sammlung mein Eigen - zur Freude meiner Ehefrau, ihr gefällt die Modellbahn halt auch...), ist der Motor dieser Lokomotiven mit einem eckigen Motorschild aus Bakelit (die 3021.1 mit den durchbrochenen Lüftergittern, Baujahr 1957 hat auch diesen Motor) ausgestattet. Das runde Motorschild kam erst mit den Modellen der Baureihen E 41, FS E 424 und ÖBB Rh 1041 ab ca. 1960/61 auf und bestand aus Plastikmaterial.
Alle diese Lokomotiven haben ein identisches Fahrgestell aus Blech sowie dieselbe Technik verbaut.
Wenn das tatsächlich im Adler ein 00- Motor gewesen sein sollte, dann muss das Motorschild aus Bakelit und rechteckig sein, ebenso wie der gesamte Motor.
Ich lasse mich allerdings gerne eines Besseren belehren. Ich besitze nicht den Nimbus der Unfehlbarkeit (ich bin ja auch nicht der Papst...)!
Wann das mit Herrn Safft genau war, wußte Herr Kestler nicht mehr so ganz genau - es war wohl nach dem Verkauf der Firma Hamo (Hannemann Modellbau) an die Firma Märklin, welcher Mitte der 1960er Jahre stattgefunden hat. Herr Dörfler sen. war ja bekanntlich(?) Mitbegründer und -eigentümer der Firma Hamo.
Ich tendiere auch zu der Auffassung, dass die ersten Züge unlackiert geliefert worden sind, weil es beim Thema "Umgang mit Farben" einige Künstler gibt, die das besser hinkriegen als seinerzeit die Herstellerfirma des Originals! Das war damals so und das ist auch heute noch so, nicht nur im Bereich Modellbahn.
Den Herrn aus Spanien habe ich - so glaube ich - einige Male im Laden gesehen. Er wollte nur mit Herrn Kestler sprechen (und ich hatte, wie bereits geschildert, noch etwas anderes zu tun - sorry). Ich glaube, mich an sein Aussehen erinnern zu können: etwas dicklich, braungebrannt, kleiner als ich (bei meiner Körpergröße von ca. 1,90m ist das kein wirklich sicherer Anhaltspunkt), mir blauem Leinensakko und heller Hose sowie einem Strohhut bekleidet.
Herr Kestler und dieser Herr (den Namen weiß ich leider nicht mehr - das ist wirklich verdammt lange her) sprachen dann über "Blechbearbeitung", "Getriebeübersetzung" und einige Kniffe und Winke bei der Modellumsetzung, wobei sie die Adler- Lok vor sich hatten. Mehr weiß ich leider wirklich nicht mehr - ich hatte noch ein Leben außerhalb des Ladens und, wie geschildert, noch andere Aufgaben. Außerdem war mein Boss, Herr Böhlein, ein wenig ungehalten, wenn ich anderen beim "Ratschen" (Plaudern) zuhörte, anstatt mich um die Kunden zu kümmern!
Und: Herr Kestler hat die Dörfler- Adlerzüge ausschließlich an den Laden geliefert, in denen sie auch verkauft wurden. Das ist halt mein Kenntnisstand.
Warum Herr Schiffmann (wohnhaft in Forchheim) von Herrn Kestler nichts "wusste", ist mir ebenfalls schleierhaft. Ein kurzer Besuch im Laden bei uns hätte einiges geklärt, zumal sich immer (sowohl zu meiner ausschließlichen Kunden- als auch späteren Beschäftigungszeit sowie auch jetzt noch) immer mindestens einer dieser Züge im Laden befand - oben auf der Balustrade im großen Verkaufsraum. Die einzige Veränderung im laufe der jahre war, dass der Zug den Platz wechselte - von links (vor dem VT 10- Bild, ein herrlicher Kontrast) nach rechts (vor dem Adler- Bild, passt besser zusammen). Einmal im Jahr kamen alle Eisenbahnen von der Balustrade herunter, wurden entstaubt, blankgeputzt und auf der Teststrecke (zumindest die Lokomotiven) probegefahren, damit alles schön aussieht und einwandfrei funktioniert. Und falls etwas kaputt war: Herr Kestler wußte Rat und konnte alles (und wirklich alles) reparieren!
Und was die Kaffeesatzleserei betrifft: Kaffee trinken schmeckt mir jedenfalls wesentlich besser!
So, jetzt muss ich Schluß machen (für jetzt), denn meine Frau wartet mit Kaffee (warum erwähne ich das jetzt bloß?) und selbstgebackenem Kuchen auf mich!
Viele Grüße aus Nürnberg
Stefan