Liebe Spezialisten in Sachen Spiritus, hier habe ich eine schöne, kleine Spur 0 Maschine, die ich für einen Freund "überholen" soll. Ich möchte aber nahezu Nichts daran machen weil sowohl Funktion als auch optischer Eindruck für mich gut und stimmig sind.
Nun ist mir aufgefallen, dass der Kessel keine feste Verbindung zum "Rest" der Lok hat, er ragt lose ins Führerhaus, liegt ebenso auf den vorderen Stützen auf und die einzige "feste" Verbindung ist die Dampfleitung zu den Zylindern. Ich könnte nachvollziehen, dass auch bei einer so kleinen Lok die Ausdehnung durch Hitze vorhanden ist und der Kessel deshalb frei gelagert wurde. Also alles klar, wenn da nur nicht die Lötreste im vorderen Bereich des Kessels wären.
Meine Frage an Euch: Ist die Lötstelle dort original, wurde die Lötstelle auf Höhe der Zylinder später angebracht oder handelt es sich dabei um eine serienmäßige Verbindung, die ausgebessert werden sollte? Die Lötstelle würde aber in meiner Einschätzung keinen Sinn machen, weil sie sich doch bei einer aufgeheizten Spirituslok eh gleich verdünnisiert, oder... ? Erstmal viele Grüße, ein schönes, langes Wochenende und schon mal vielen Dank! Jürgen
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Ich gehe nicht davon aus, dass der Kessel mit einer Lötstelle so Original festgehalten wurde. Er war wohl eher mittels Presssitz eingeklemmt, denke ich.
Der eutektische Schmelzpunkt, bzw. der niedrigste Schmelzpunkt vom Zinn Weichmetallot liegt bei 183° C. bei einer Legierung von 63% Zinn und 37% Blei. Wasser kocht bei 100° Celsius. Diese Lötstelle würde sich nicht auflösen.
Mal sehen was die anderen Kollegen meinen, aber da war keine Lötstelle beim Original denke ich.
ich habe mal bei einer R 4000 nachgeschaut. Dort ist der Kessel definitiv mit der Stütze verlötet, wobei ich nun nicht sagen kann, ob es sich um Weich- oder Hartlot handelt.
Ein Einklemmen mittels Presssitz ist ohnehin nicht möglich, weil der Kessel viel zu gering von der Stütze umfasst wird. - Im losen Zustand kann der Kessel nur aufliegen.
Auf die Schnelle habe ich im Forum hier ein Bild gefunden. Bei der abgebildeten Lok ist es jedoch möglich, dass schon einmal ausgebessert wurde, da die Farbe für eine Echtdampflok in dem fraglichen Bereich viel zu gut aussieht. Auch ist auf dem Bild ein deutlicher Lot-Überschuss zu erkennen. Bei der Lok, wo ich eben nachgesehen hatte, ist das nicht der Fall.
das mit den max. 100°C klappt nur, solange wasser im Kessel ist. Wenn sie mal trockengeheizt wurde, wäre diese "Begrenzung" nicht mehr wirksam und die Lötstelle könnte sich auflösen. Wie sehen denn die Oberflächen der beiden Lötpunkte aus? Eher körnig (Bruch) oder glatt (geschmolzen). Auf dem Foto sieht es eher nach einem Bruch der Lötstelle aus. Wahrscheinlich hatte sie mal einen kleinen Unfall. Bei den meisten Loks die ich kenne, liegt der Kessel von fest und hinten lose. Manche Loks haben hinten Gleitstühle auf denen sich das Hinterteil bei Wärmeausdehnung bewegt.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
Hallo und danke für die schnellen Tipps an Armin, Thomas, Felix und Holger! Ja, die Lok gefällt mir auch, Armin! Obwohl ich ja immer noch von "etwas Großem" wie einer PLM träume: die Kleinen haben auch ihren Charme. Thomas, ich hab mein Geodreieck befragt: Der Presssitz scheidet aus weil die Stütze nur 140 Grad des Kessels umfasst. Felix, das scheint mir die logische Befestigung für eine heute gebaute Spirituslok. Holger, sowas wie einen Gleitstuhl gibt's nicht, dazu ist die Kleine wohl viel zu einfach gebaut.
Zwischen Stütze und Kessel ist flächig kein Lötzinn. Sieht nicht aus als wäre das jemals gelötet gewesen. Die kleinen Lötbatzen auf dem Foto sind blank und sehen wie von vorne nachträglich angebracht aus.
Und: der Zylinderträger ist ein Teil des Blechrahmens und wiederum mit dem Umlauf verlötet, diese Lötverbindung sieht auf gar keinen Fall original aus. Da war also schon mal einer dran.
Für mich heißt das momentan: ich lass mal die Finger davon, Lötzinn schwarz tupfen und damit fahren solange sie fährt.
Aber trotzdem danke an Euch, dass ich wieder was lernen konnte! Gruß Jürgen
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ich habe eine Lok des gleichen Typs und eine englische Version dieser kleinen Lok mit oszillierenden Zylindern. Beide Loks haben an der gleichen, wie der von dir gezeigten Stelle, eine Lötnaht offensichtlich scheint das schon so original zu sein.
Danke, das ist interessant, Michael. Wie sieht bei Deiner Lok die Verbindung der Zylinder zum Rahmen bzw. zum Umlaufblech aus? Auch so gelötet wie bei mir? Könntest Du evtl. je ein Foto von Deinen beiden Loks einstellen? Das wäre klasse und würde mir echt helfen. Wenn die Lötstellen repariert werden muss das Maschinchen doch sicher dort neu (bei-) lackiert werden. Ob ich das kann? Den Charakter und die Patina der Lok will ich auf jeden Fall erhalten. Hab heute aber noch jemanden gefunden, der den gleichen Typ hat und mir in ein paar Tagen seine Lok zur Ansicht gibt. Ich freu mich riesig über all Eure Hilfen und Tipps!
Hab jetzt auch bemerkt, dass das Unterforum "Altes Spielzeug - Dampfloks..." eigentlich korrekt gewesen wäre, sorry!
Gruß Jürgen
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