Eine Bing Spirituslok in der englischen Version mit flacher Rauchkammertür und flachem Führerhaus. Der Verkäufer war so fair und hat gleich dazu geschrieben, dass das Ding nicht richtig laufen will. Gleich ausprobiert: ersetzen von Dichtungen, auffüllen des Ölers mit WD40 zum lösen von verdicktem Öl und dann ordentlichem Abschmieren mit Dampföl, Wasser in den Kessel und Spiritus in den Vergaserbrenner. Angeheizt und auf die Schienen aber tat keinen Mucks :-(
Es kam schlichtweg kein Dampf in die Zylinder, da die Leitung undicht war. Leider ist es vorne unter der Rauchkammer sehr eng zum werkeln und löten.
Das ist die deutsche Version mit spitzem "Windschneider" Führerhaus und Rauchkammer aus dem 1912er Bing Katalog.
Leider fehlt mir der Tender. Es ist dieser "pseudo" 3-achsige mit nur angedeuteten mittleren Achse. Hat nicht zufällig von euch so einen nutzlos rumliegen? :-)
Glückwunsch zu Deinem Neuzugung. Ich hoffe, Du kannst die Lok wieder funktionsfähig bekommen, ohne zu viele Lötstellen in Angiff zu nehmen. Die Fahrleistungen dieser "Gattung" sind ja sonst wirklich sehenswert....
Hier mal ein Bild der deutschen Version (Spur 1 ).. die lief auf der letzten Spur 1 Anlage wirklich prima...
Halte uns mal auf dem laufenden bei Deinem Bauvorhaben (evtl. mit kleinem Bericht ?), Dein fehlender Tender wird ja gelegentlich angeboten und dürfte sicher nicht so schwer zu beschaffen sein.
am Donnerstag ist OP-Termin für die Lok geplant...
Eigentlich bräuchte man einen Goldschmiede-Brenner mit Sauerstoff. Die Flamme ist sehr präzise und Umluft unabhängig. Evtl. probiere ich auch meine Weller-Lötstation. Aber ich wollte die Lötungen mit einem höherschmelzenden Weichlot probieren. Soll Silberanteile habe und bessere mechanische Festigkeit erzielen. Das Elektroniklot wird bei Wärme gleich weich, fließt aber dafür recht gut. Was verwendet ihr für Flußmittel? Lötwasser? Koliphonium brennt schnell weg. Lötfett?
Die Lok scheint ansonsten komplett und mechanisch i.O. Lack ist etwas mitgenommen aber das ist ja eher normal. Letztens ging in der deutschen Bucht eine einfache oszillierende Bing in englischer Ausführung trotz verbastelt für ein wesentlich höheres Geld weg.
Die Kessel sind bei Bing irgendwie "eloxiert" oder "brüniert", wie man an der Spur 1 Bing sieht. Würde mich mal interessieren wie das gemacht wird. Scheint eine recht dauerhafte Beschichtung zu sein, bis man auf die Idee kommt mit scharfen Sachen zu polieren. Die englischen Ausührungen sind überlackiert. Dann stellt sich die Frage: runter mit dem Rest oder einfach so lassen? Jopi Heesters sieht ja auch nicht mehr aus wie Brad Pitt... Oder doch Sophia Loren und öfters mal runderneuern und liften ;-)
Hauptproblem ist natürlich die räumliche Enge, insoweit könnte eine gut dosierte Flamme hilfreich sein. Wo immer möglich arbeiten wir aber auch mit Lötkolben, mindestens 150 Watt. Die Lötstelle muss absolut metallisch sauber sein. Das Lot muss sauber verfließen.
Bei Kupfer, Messing (und die Dampfleitung ist ja wohl aus Messing) hat sich u.E. Lötfett gut bewährt. Lötwasser ist ja stark säurehaltig; das verwenden wir immer bei Eisen / Stahl.
Ansonsten gilt auch hier.. mal vorher an einem ähnlichen "Schrottteil" Probelöten bevor es an das "Schätzchen" geht.
#10 von
Dampfmaschinenjoe 1967
(
gelöscht
)
, 25.10.2010 20:12
Das sind ja zwei tolle Stücke, die ihr hier vogestellt habt ! Mit spitzer Rauchkammertür oder ohne, die beiden vorgestellten Loks sind der echte Bahnsinn ! Danke für´s Vorstellen !