Hallo,
zum Anfang gab es eine Holzlokomotive der Stromlinien-Lok BR 05 in der Größe für Spur 0, die ich früher mal bei eBay gekauft hatte. Gebaut hatte sie der Bruder eines der Lokomotivführer der 05. Er war von Beruf Tischler und bekam es ganz ordentlich hin. Sein Bruder ergänzte dann die Armaturen im Führerhaus, weil er sich damit gut auskannte.
Es war schon immer mein Wunsch, so eine Lokomotive aus Blech zu bauen. Hier mal ein Foto vor dem Betriebswerk.
Ich sammle hauptsächlich Eisenbahnen mit Uhrwerk-Antrieb (oder elektrische Loks mit Oberleitungs-Stromabnahme) und deshalb war es klar, dass diese Stromlinienlok mit Uhrwerk angetrieben werden sollte.
Da aber ein Uhrwerk für diese riesige Lok, die ich maßstabsgerecht bauen wollte, in der Kraft wohl nicht ausreichen würde, dieses Fahrzeug zufriedenstellend zu bewegen, fiel mir Märklin ein, die um 1908 einige Loks mit einem doppelten Uhrwerk, dem double-clockwork, ausgestattet hatten.
An so ein double-clockwork zu gelangen, ist im Prinzip unmöglich, und so habe ich versucht, zwei gleiche Märklin-Uhrwerke zu kaufen bzw. einzutauschen. Das war nicht so einfach, aber letztendlich hatte ich insgesamt drei fast neuwertige Uhrwerke, die sekundengenau gleich abliefen. Was ich bisher nicht weiß, aus welcher Märklin-Lok diese Uhrwerke stammen. Kann mir jemand einen Hinweis geben ?
Hier sind nun die zwei zu verarbeitenden Uhrwerke. Eine Achse ist schon demontiert, und das zweite Uhrwerk wird schräg hochgelegt.
Nun ist es so, dass man versuchen muss, die beiden Uhrwerke so eng wie möglich zusammenzulegen. Trotzdem ist das C-Laufwerk zu lang. Also muss man das Ganze beweglich machen. Zuerst habe ich mir aus dünner Pappe Elemente gebaut und geschaut, ob sie so in der Größe passen: Ausgeschnitten, abgeschnitten, drangeklebt. Iwann war dann das Optimale erreicht und die Pappschablonen wurden auf Blech übertragen und dann die Bleche passend gebogen. Hat, wie zu erwarten war, wegen der Biegung nicht sofort gepasst, aber das ist ja immer so, wenn man so etwas zusammenbaut.
Nachdem ich beide Motoren so zusammengefügt hatte, wie sie letztendlich laufen sollten, habe ich sie fixiert und von oben nach unten ein Loch zur Aufnahme einer großen Bundschraube gebohrt. Zuerst habe ich aber erst mit einem ganz langen dünnen Bohrer ein ganz feines Loch gebohrt und einen Draht eingeführt, um zu sehen, ob alles schön winklig ist. Dann wurde mit einigen Bohrern größer gebohrt, bis das endgültige Maß erreicht war. Danach alles schön entgratet und geölt. Die dicke Mutter habe ich später durch zwei dünn gefeilte Muttern ersetzt, damit ich das Spiel der beiden Motorteile ganz fein regeln konnte. Nicht zu fest und nicht zu lose.
Als nächstes wurden dann die beiden Vor- und Nachläufer gebaut und eine Aufhängung, die anders ist als üblich, um die Lok sehr gelenkig zu machen. Tatsächlich zeigte sich anschließend, dass das Fahrgestell nicht nur auf dem 8-er Kreis sich bewegen konnte, ohne zu entgleisen, es fuhr auch problemlos auf gegenseitig gesteckten runden Schienen, also eine S-Formation, und das mehrfach hintereinander. Jedoch - mit der langen Karosserie ging das später nur noch auf den 12-er Gleisen.
Fortsetzung folgt.
Schönen Gruß
Udo