hier noch ein interessantes Bild der BR 05 001. Zum einen kann man die geöffnete Front sehen, zum anderen die Lücken zwischen den dreiteiligen Windleitblechen.
Etwas Außergewöhnliches fällt erst auf den zweiten Blick auf: Die Stromlinienlok steht auf einem gebogenen Gleisstück. Schaut mal, wie weit der Tender wegen der langen Lok zur Seite ausschwenkt ! Hätte ich nicht für möglich gehalten. Nachtrag am 18.9.2017 um 10.00 Uhr: Wie mir Wolfgang Linnenberger gerade telefonisch mitteilte, ragt der Tender hinter der BR 05001 deswegen seitlich so weit vor, weil er beim Versetzen der 05 von der Stromlinienlok abgekoppelt und die Rangierlok bereits etwa fünf Meter mit dem Tender vorgefahren war.
hier sind jetzt die richtigen Bilder von den dreiteiligen Windleitblechen auf der Lok. Schräg, gerade nach oben und wieder schräg.
# Joha: Du hattest Recht. Ich hatte mir die beiden Bilder nach dem Einstellen nicht mehr angesehen und deshalb nicht bemerkt, dass es die falschen Abbildungen waren.
Zwar hatten die Windleitbleche noch mehr Halterungen als diese eine, aber ich habe sie weggelassen, weil das so besser aussieht.
Heute Nachmittag werde ich die Lok auf dem Stammtisch in Witten laufen lassen, vorausgesetzt, ich vergesse diesmal nicht den Aufzugschlüssel. Hier sieht man übrigens schon die "Katzenklappen". Der Bau wird hier noch vorgestellt.
zuerst einmal danke an Klaus für die beiden Hinweise auf die SLHs von Märklin mit den unterschiedlichen Windleitblechen. Ich habe die Bilder vom link abfotografiert. So sah also die erste Ausführung aus. Die Form der Windleitbleche war natürlich völlig daneben, weil der ankommende Wind voll aufgefangen wurde.
Die spätere Ausführung von Märklin (siehe Bild von Klaus) erzeugte in etwa einen Unterdruck, der aber in der Praxis nicht zum Zuge gekommen wäre, weil der Kamin zu hoch lag bzw. die Leitbleche zu niedrig angesetzt waren.
Borsig-Chefkonstrukteur Adolf Wolff hatte jedoch dreiteilige Windleitbleche wie im nachfolgenden Bild zu sehen vorgeschlagen, weil dadurch der Unterdruck erhöht werden konnte. Kamin und Höhe der Windleitbleche waren im Prinzip gleich. Solche Windleitbleche hat auch diese hier im Bau befindliche Lok.
Jetzt zu den "Katzenklappen". Die engen 12-er Kreise der Gleise von Märklin machen es nötig, dass der Vorläufer ordentlich ausschwenkt. Dafür müssen vorne rechts und links Ausschnitte am Lokgehäuse angebracht werden. Um diese Ausschnitte zu kaschieren, habe ich ausschwenkbare Teile eingebaut, die wie eine Katzenklappe funktionieren.
Zuerst einmal habe ich versuchsweise ein Pappmodell gebaut und danach die Teile aus dünnem Blech geformt.
Klappen eingebaut und ausgefahren.
Damit die Klappen nach dem Ausfahren wieder schön an der Karosserie anliegen, wurden sie mit Federn ausgestattet. Weil eine Spiralfeder sich im Blech verhaken kann, habe ich normale, aber weiche Gummibänder genommen. Sie haben am anderen Ende zwei Knoten, die man nutzen kann, wenn man die Klappen einmal zwecks Wartung bzw. Einstellung abnehmen muss. Dadurch erspart man sich das lästige Neueinfädeln. Überhaupt ist es so, dass die Klappen und der Einschnitt absolut gerade Flächen und Linien aufweisen müssen, sonst verhaken sich die Teile manchmal. Zusätzlich werden die Kanten und die Löcher geölt. Die beiden über kreuz liegenden Gummibänder haben aber noch den (von mir ungewollten) Effekt eines Stoßdämpfers für den als Vorvorläufer aufgehängten einachsigen Uhrwerkmotor, der nun nicht mehr das Bedürfnis hat, beim Fahren manchmal hin und her zu schlingern.
Damit die Räder des Vorläufers die Klappen nicht herausdrücken, habe ich zwei Ausdrücker gebaut, die am Gestell des Vorläfers eingebaut wurden. Sie sind so gestaltet, dass man sie etwas verstellen kann, um zu erreichen, dass sie gerade noch, bevor die Räder die Klappen berühren, die Ausdrückarbeit übernehmen.
Zwischen Lok und Tender wurde eine automatische Kupplung eingebaut. Ich habe sie stromführend gestaltet, damit der Batteriestrom aus dem Tender über die automatische Kupplung die Lämpchen der Lok erreicht. Das Isoliermaterial wurde aus dem Schwellenkörper von einem Fleischmann-Gleis gewonnen.
Die Bauteile für das Befestigen der Kupplung.
Die Kupplung ist isoliert eingebaut.
Das Isoliermaterial für den Frontschlitz habe ich von innen her durch zwei gezähnte Klemmteile befestigt.
Zuerst einmal ein Kupplungsversuch mit einem größeren Tender von Kraus-Fandor. Für das Gegenstück der automatischen Kupplung braucht man vorne nur ein kleines Loch. Hält absolut auch bei holpriger Fahrweise.
Neuer Versuch mit Blech und einem Zweier- und einem Dreier-Drehgestell, so wie beim Tender der BR 05. Abstand zwischen Lok und Tender 20 mm. Weiterer Versuch auf 15 mm Abstand folgt, ohne dass der Tender in der Kurve an der Lok hängen bleibt.
Auf den beiden Spielertagen jetzt am Samstag und am Sonntag in Witten werde ich die Lok etwas auslaufen lassen.
Denk bitte dran, daß die 05, auch wenn es so aussieht, kein Dreilicht-Spitzen-Signal hatte. Das kam erst in den 50er Jahren bei der DB. Wozu die dritte (obere) Lampe diente, habe ich vergessen, vielleicht weiß Felix als absoluter Kenner der Blutwurst Näheres.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
da gibt es einmal die Möglichkeit, dass diese obere dritte Lampe bei Schnellfahrten ohne Last angeknipst wurde. Es gibt eine Versuchslok bei der Bahn, die das schon hatte, nämlich die Atlantik-Lok 2 B 1 BR 14 316, die als letzte dieser Loks bis etwa 1932 als Versuchslok diente und für Alleinfahrten vorne oben ein rotes Licht hatte, damit man erkennen konnte, dass sich da eine schnelle Lok näherte.
Diese Lok hatte seinerzeit der Gustav Schade aus Oppach für seine Anlage gebaut, die sollte allerdings nach Kriegsende mit allen anderen Loks und Wagen nach Russland gebracht werden. Hat aber bei dieser Lok und einigen anderen nicht geklappt, weil der volle Karton beim Runtertragen auf der Treppe plötzlich den Boden "verlor" und die Loks aus diesem Karton die Treppe hinunterstürzten. Die wurden dann von den Soldaten beiseite getreten. Gustav Schade hat in der Folgezeit die übriggebliebenen Loks wieder in Schuß gebracht.
Eine andere Möglichkeit der oberen Lampe an der BR 05 ist auch noch denkbar: Sie wurde eingebaut, weil man vorhatte, mit dieser Lok auch ins Ausland zu fahren, um die Lok vorzustellen. Und sicherlich gab es damals Eisenbahnverwaltungen, die so eine Vorschrift hatten wie beispielsweise Spanien. Allerdings hatten die damals eine breitere Spurweite. Da ging das erst einmal nicht, obwohl es im 19. Jahrhundert schon Bierwaggons von Münchener Brauereien gab, die den jeweiligen Vorschriften entsprechend mit den nötigen Kennzeichnungen, Lampen usw. ausgerüstet waren und nach Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Spanien rollten. Wie die das nun mit Spanien gemacht haben, weiß ich nicht. Steht in der Literatur nicht drin. Rollbockwaggon ? Aber die 05 auf einem Güterwagen, das ging doch auch nicht.
der Hinweis von Felix hat was für sich. Ich kann mir vorstellen, wenn nachts eine 05 an einem entgegenkommenden Zug vorbeirauscht, könnte der andere Lokführer vor Schreck einen Kaspar bekommen.
In meiner Lok ist noch so viel Platz, da könnte man einen Bewegungsmelder einbauen, und wenn auf der Anlage ein Zug entgegen kommt, geht das obere Licht an.
Zur roten Lampe: Keine Ahnung, ob die tatsächlich rot war oder ob der Gustav Schade die einfach rot gemalt hat. Ich weiß nur, dass er meinem Vater erzählte, dass das die letzte Atlantik-Lok sei, also die BR 14 316, und das mit dieser Lok verschiedenste Versuche gefahren wurden. Wieso er das überhaupt wusste, weiß ich nicht - ich war noch so jung und habe das eigentlich nur am Rande mitbekommen. Gustav Schade war auch meines Wissens nie bei der Bahn beschäftigt; er war Elektro-Ingenieur bei Siemens in Oppach und befasste sich mit Schaltungen und Minimotoren.
Also, ich werde die obere Lampe zwar einbauen, aber so, dass sie extra geschaltet werden kann. Vllt baue ich sie auch noch so, dass man winzige farbige und transparente Signalscheiben einsetzen kann. Die verschiedenen Signalscheiben werde ich in einem Fach in dem großen Tender, der ja bei mir zu öffnen ist, unterbringen. Ich denke, eine solche Lok hat so etwas verdient.