heute (oh, es ist ja schon nach Mitternacht - also gestern) hatte ich doch Lust ein wenig Modellbahn zu fahren. Gleichzeitig wollte ich schon mal die Gleise für mein Testoval auslegen. Denn bevor ich mit der "richtigen" Anlage anfange brauche ich noch was "auf die Schnelle" zum Fahren. Ich habe mir also die besten Pappschwellengleise rausgesucht und dazu 5 Handweichen. Alles zusammengesteckt, Strom angeschlossen, Lok draufgestellt und losgefahren. Erstaunlich wie gut die Lok über diese alten nicht gereinigten mit ein paar kleineren Roststellen versehenen Gleise und Weichen fuhr. Sogar ein wenig rangieren war möglich.
Ich werde die Gleise und Weichen natürlich noch reinigen; kaum auszumalen, wie gut dann die Loks fahren werden. Die Gleise werde ich auf einer grau gestrichenen Platte (120 x 75 cm) befestigen. Die Ausstattung wie Häuser, Bäume und Kleindioramen kann ich dann immer mal wechseln. Außerdem kann ich die Platte "unter den Arm klemmen" und leicht irgendwohin mitnehmen.
Hallo Jürgen, lass das Hohlprofil ruhig auf der Platte liegen! Das sieht zu deinen Holzhäusern viel besser aus als Vollprofil! Mir gefällt es sehr gut! VG, Frank
gegen das Vollprofilgleis spricht m.M.n. nichts, es ist das betriebssicherste und für alle TT-Fahrzeuge kompatible Gleis mit dem Rokal seinerzeit einen grossen Schritt nach vorne gemacht hat ...
Für eine Nostalgieanlage im Stil der 50er/frühe 60er Jahre hat das Hohlprofilgleis mehr Charme und ist überdies stimmiger mit dem zeitgenössischen Zubehör: Faller, VauPe, Wiad, Wiking.
Mein Einstieg bei Rokal 1963 erfolgte mit dem Hohlprofil auf Kunststoffschwellen, was "für mich" das klassische TT-Gleis darstellt und dazu neigen würde (und werde) eine Anlage damit aufzubauen ... Hinzu kommt, dass die Weichen beleuchtet sind.
ich finde das Pappschwellengleis schön nostalgisch und wie Frank und Hermann schreiben, passend zu dem alten Zubehör. Dies alte Gleis sollte neben dem Vollprofilgleis auch seinen Platz haben. Da es nur eine kleine Tischbahn wird, ist - wie der Versuchsbetrieb schon zeigt - auch nicht mit besonderen Störungen zu rechnen. Ich habe heute mal die Schienenköpfe mit Lappen und SR24 gereinigt. Jetzt fahren die Loks auch in langsamer Fahrt ohne Stocken. Für eine größere Anlage möchte ich das Pappschwellengleis auch nicht verwenden, zumal denn doch viele dieser Gleise in einem erbarmungswürdigen Zustand sind.
für das reinigen der Gleise kann ich den Glasfaserstift empfehlen, habe am Wochenende 320 Gleise damit blitzblank bekommen. Wenn Du noch Pappgleise, Weichen oder Prellböcke brauchst, melde dich.
das "Testkreis-Layout" kommt mir irgendwie bekannt vor ...
Meine aktuell auf einem Kleiderschrank eingelagerte und mit Folie abgedeckte MBS-Demo-Anlage mit ähnlichem Vollprofilgleisverlauf.
Hohlprofilgleise sind m.E. für einen solchen Testkreis absolut okay, sofern nur ROKAL-Rollmaterial darauf laufen soll.
Zwei Vorteile haben die Hohl- gegenüber den Vollprofilgleisen: Erstens gefallen sicherlich nicht nur mir die beleuchteten Weichenlaternen der Hohlprofil-Elektroweichen sehr gut, und zweitens gerät der Testkreis mit Vollprofilgleisen trotz gleichem Gleisbogendurchmesser etwas größer, weil hier von einem Gleisbogen nicht direkt in eine Weiche gefahren werden darf, sondern nur über ein kurzes "Geradegleis" (s. Pfeile im vorstehenden Foto), wegen ... Link1 und Link2 ...
Der Hohlprofilgleiskreis ist also schon die "richtige Wahl", meint ...
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
Hallo Jürgen, haben die Pappgleise und die Kunststoffweichen nicht einen Höhenversatz? Oder habe ich da in meiner Schienenkiste nur zwei unterschiedliche Generationen erwischt? Gab es überhaupt Pappweichen? VG, Frank
das mit dem Höhenversatz bei den Gleisen mit Pappschwellen in Verbindung mit den Weichen kann ich bestätigen: Weichen mit Pappschwellen sind mir nicht bekannt.
es gab keine Pappweichen, die Weichen mit der doppelten Magnetspule gehört zu den Pappgleisen. Die Weichen mit einer Magnetspule zu den Gleisen mit Kunststoffschwellen.
Hallo Rokalfreunde, und der Höhenversatz??? Ach ja, so ist Rokal eben...!!! Sollte es wider Erwarten eine andere logische Erklärung geben, würde ich mich über Aufklärung freuen. VG, Frank
ich weiß nicht, ob Du das Gleiche meinst: Die Hohlprofil-Elektroweichen mit dem kurzen Weichenspulenkasten gehört zu den Pappgleisen der 2. Gleisgeneration, die mit dem längeren Spulenkasten zu den Kunststoffschwellengleisen der 3. Generation. In beiden Weichen müssten (jedenfalls funktionstechnisch) zwei Spulen drin sein. Jürgen hat in seinem Testkreis die Hohlprofil-Elektroweichen mit dem längeren Spulenkasten (der 3. Gleisgeneration) verbaut ...
@ Frank: Höhenversatz?? --> dünne Pappe unterlegen (nein, keine Bierdeckelreste!!), dann stimmt's!
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
nachdem ich mal in der Rokal-Dokumentation S. 224/225 nachgeschaut habe, wird mir so einiges klar. Die Weichen (Handweichen), die ich hier verwende gehören eigentlich gar nicht zum Pappschwellengleis. Ich konnte mich nicht erinnern, mal solche zum Pappschwellengleis gehörende Weichen gesehen zu haben. Ich habe dann mal meine Weichenkiste durchforscht und konnte tatsächlich dieses arme Aschenputtel finden:
Diese Weiche hat zwar einen Kunststoffschwellenrost, passt aber höhenmäßig genau zum Pappschwellengleis. Man kann diese Art Weichen auf der Anlage von Erich Ludwig aus den 50ern sehen. Am häufigsten sind jedoch die Weichen mit Doppelspulenkasten passend zum Kunststoffschwellenhohlprofilgleis (was für eine Wort) zu finden, gefolgt von den ab 1965 neuen Weichen mit kurzem Antrieb. Ein gutes Exemplar der alten bis 1961 gebauten Weichen ist mir noch nicht begegnet. Mit Einführung der neuen Weichen ab 1962 wird es auf vielen Anlagen aber sicher einen Mischbetrieb mit noch vorhandenem Pappschwellengleis gegeben haben. Aufgrund der angebotenen Mengen an Pappschwellengleis ist zu vermuten, dass mit Einführung der neuen Weichen und Gleise der 3. Generation die Lager noch voller Pappschwellengleise waren und diese, da billiger, oft zusammen mit den neuen (zu hohen) Weichen gekauft wurden. Der Höhenunterschied fällt übrigens außer beim Zusammenstecken kaum auf. Ich werde eine passende dünne Pappe unterlegen.
dieses Rokal Gleiskonvolut mit ausschliesslich Pappschwellengleisen, aber einem "Mix" aus Weichen der 2. bzw. 3. Generation, habe ich vor einigen Jahren erworben - zeige das Foto mal beispielhaft:
Bei diesem Kauf hatte ich übrigens Glück indem sich das Material in einem sehr guten Zustand befindet.
Weil ich gerade bei den Bildern bin, Handweichen-Paar der 3. Generation:
solche Handweichen der 3. Generation habe ich in meinem Gleisplan verbaut. Auf Deinem Foto von dem Konvolut kann man leider die Weichen nicht so gut erkennen. Wenn da Weichen der 2. Generation dabei sind (die besser aussehen als meine): Könntest Du mal ein Foto einstellen? Auf dem Foto sind einige Weichen mit blankem Weichenzungenblech zu sehen. Diese blanken Bleche hatten meines Wissens nur die Hohlprofilweichen mit kurzem Weichenantrieb, die ab 1965 bis zur Einführung des Vollprofilgleises gebaut wurden, sozusagen Generation 3a (oder 3.2, wie man heute sagen würde ).
Auf Deinem Foto von dem Konvolut kann man leider die Weichen nicht so gut erkennen. Wenn da Weichen der 2. Generation dabei sind (die besser aussehen als meine): Könntest Du mal ein Foto einstellen? Auf dem Foto sind einige Weichen mit blankem Weichenzungenblech zu sehen. Diese blanken Bleche hatten meines Wissens nur die Hohlprofilweichen mit kurzem Weichenantrieb, die ab 1965 bis zur Einführung des Vollprofilgleises gebaut wurden, sozusagen Generation 3a (oder 3.2, wie man heute sagen würde ).
Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,
ich habe nur dieses eine gezeigte Foto, leider vor Jahren mit meiner alten für Macro-Bilder wenig geeigneten Cam aufgenommen, werde aber gelegentlich gerne darauf zurückkommen und bessere Bilder zeigen.
Die Kartons mit den Rokal Pappgleisen sind in der hintersten Ecke des Zimmers, total eingebaut, zudem noch ein Regal quer davor ...
Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich von dem Vorbesitzer nur ältere Ausführungen bekommen habe, keine der neuen ab 1965, da der Mann die Sachen bereits einige Jahrzehnte gut verpackt gelagert hatte.
danke für die Fotos und die wohl komplette Übersicht über die von ROKAL produzierten Weichen mit Weichenlaterne!
Es gab anscheinend fünf verschiedene Varianten für die 2. und 3. Gleisgeneration. Die gezeigte Reihenfolge entspricht der Folge der Ausgabezeitpunkte, richtig?
Da es wohl neben dem ROKAL-Urgleis (hatte keine Weichen) auch zwei verschiedene Serien-Bakelitgleissysteme (der 1. Gleisgeneration) gab, kommt man mit den Vollprofilweichen (der 4. Gleisgeneration) auf insgesamt acht verschiedene ROKAL-Weichentypen während der knapp 22-jährigen Produktionszeit von 1948 bis 1970. Da soll noch einer behaupten, bei ROKAL sei man nicht innovativ gewesen!
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
ich vermute, dass die Reihnfolge so richtig ist. Bei den oberen beiden Weichen sind die Weichenzungen genietet. Bei den anderen geschraubt, übrigens habe ich heute bemerkt, dass die Schaltgleise einen Pertinax-Unterbau hatten.
danke für die Zusammenstellung. Die Idee kam mir heute auch schon, aber so vollständig hätte ich es nicht hinbekommen. Mir fehlt nämlich die 2. Version. Von der 1. und 3. Version habe ich jeweils eine Weiche. Am häufigsten und oft auch in einem guten Zustand zu bekommen sind die Weichen der 4. Version und nur von denen habe ich auch Handweichen, wobei die eine geschlossene Bodenplatte haben ohne die Ausschnitte für die Magnetspulen. Interessant ist auch, dass die 1. und 2. Version kein Kunststoffgitter über den Magnetspulen haben, sondern diese nur mit Art Textilband abgeklebt sind. Bei der 5. Version ist das Kunststoffgitter über den Magnetspulen öfter mal verschmort.
Es ist schon interessant: Da steckt man ein paar Weichen und Gleise zusammen und schon entsteht eine Erörterung über die Historie von Weichen und hinterher ist man schlauer als vorher.
ist doch gut wenn Interesse besteht, dann macht die Arbeit die man damit hat ja auch Sinn. Dann machen wir doch sofort mit einem Entkupplungsgleis weiter.
" Interessant ist auch, dass die 1. und 2. Version kein Kunststoffgitter über den Magnetspulen haben, sondern diese nur mit Art Textilband abgeklebt sind. "
das war mir bis jetzt nicht bekannt, hat jemand von Euch davon evtl. ein Bild ?
Pappschwellenentkupplungsgleis habe ich noch nie gesehen. Sehr interessant, danke fürs Zeigen.
Zitat von *3029* im Beitrag #23... das war mir bis jetzt nicht bekannt, hat jemand von Euch davon evtl. ein Bild ? ...
Hallo Hermann, schau mal das erste und dritte Foto in Norberts Beitrag genau an. Ich meine, man kann das Textilband an den Magnetspulen ganz gut erkennen - ggf. mal die Sicht auf den Bildschirm nach weiter oben oder unten verändern.
zwar langsam, aber es geht voran. Ein Platte habe ich mir inzwischen zurechtgeschnitten. Es ist eine 1 cm dicke Pressspanplatte (130 x 87 cm), die wahrscheinlich genau so alt ist, wie die Pappschwellengleise.
Sie diente mal als Wandverkleidungsplatte und ist von der anderen Seite klar lackiert. Ich dachte, das sei gut als Grundlage für einen Anstrich, aber der Lack war sehr rauh. Schleifen ging nicht, da sich der Lack erwärmte und dabei zäh wie Kaugummi wurde und sich im Schleifpapier festsetzte. Also mit dem Heißluftgerät und einem Spachtel abgetragen, so dass nur noch eine dünne schön glatte Schicht übrig blieb (Ich hätte doch besser eine neue Platte genommen - im Nachhinein ist man schlauer). Unten drunter erhält die Platte eine Verstärkung aus 2-cm-Leisten; dient auch der Unterbringung der Litzen.
Der Gleisplan wurde etwas erweitert, so dass auf zwei Ovalen zwei Züge fahren können.
Hier habe ich die Gleise mal mit meinem nicht so guten Gleismaterial auf dem Boden ausgelegt. Inzwischen habe ich schönes Material von Wolfgang bekommen, insbesondere auch Weichen, die zu den Pappschwellengleisen passen. Aber die kommen nicht auf den Boden, sondern erst später auf die Platte. Mal sehen, vielleicht fällt mir (oder Euch) noch was schönes zum Gleisplan ein. Auf jeden Fall soll Platz für den Rokal-Tunnel sein. Erst mal wird die Platte grau, später habe ich noch an eine farbliche Gestaltung mit ein wenig Begrünung gedacht, ähnlich den alten Noch Dioramen bzw. wie bei dieser Anlage.