Hallo in die Runde,
beim Aufräumen meiner beiden Keller ("Messi-Keller", dauerte Wochen) ist mir nach 41 Jahren meine Lima E69 in die Hände gefallen. Gekauft bei Scheepers in Essen am Limbecker Platz. Der damals dort tätige Abteilungsleiter der Spielwarenabteilung, Herr Bittner, war ein herzensguter Mensch, welcher mir erlaubte, einige im Regal befindliche Loks selber auspacken und bewundern zu dürfen. Wie oft nur habe ich die für mich unerreichbare SNCF 40101 und die DB E410 ausgepackt und angestarrt - aber das Taschengeld reichte nur für eine E69 .....
Damals, im zarten Alter von 16 Jahren, wollte ich die Lok mal auf Wechselstrom umbauen, was ich nach einigen “bescheidenen“ Arbeiten dann wohl doch nicht weiter verfolgt hatte.
Gefahren ist die Lok bis gestern nie; erstmals konnte ich somit eine Art Oldy-Defloratium durchführen und was soll ich sagen ? Die so arg mißhandelte Lok fuhr sofort los.
Das nenne ich Qualität !
Hier ein paar Bilder meiner Jugendsünden:
Zunächst fällt der von mir rotlackierte Pantograph auf. Der rechte Wulst in der Styroporablage war mal herausgebrochen und wurde mit Uhu festgeklebt.
Nicht ganz ... der Styropor schmolz durch den chemihaltigen Klebstoff ganz durch :
Die am Fahrgestell befindliche Hakenkupplung wurde gegen eine Märklin Relex-Kupplung ausgewechselt. Zur Höhen-Gleichseitigkeit mußte dieselbe ein wenig nach oben gebogen werden:
Die am Rahmen befindlichen Feuerlöscher wurden vorbildgerecht leuchtrot lackiert (Ja hoppala ... sind ja gar keine Löschis, sondern Luftbehälter, aber das wußte ich damals wohl noch nicht):
Das Hinterlegen der Fenster mit Klarsichtfolie und das Lackieren der Räder in Hochglanz (!)-Schwarz kann man ja noch verschmerzen.
Die größte Sünde jedoch war das Aufbohren des Fahrgestelles für einen Märklin Schleifschuh nebst Anschlusskabel .
Anscheinend nahm ich hierzu Vaters Lötkolben zu Hilfe ..... :
Nachdem ich die Lok zerlegt und vollständig gereinigt hatte (es gab hier mal einen hervorragenden Reinigungs-Beitrag einer FS D342 – war, glaub ich, auch von Bruno) stand der Jungfernfahrt nichts mehr im Wege:
Hier nun der erste Einsatz auf Trix-Bakelit-Gleisen. Der hinter der Lok befindliche Roco-Kühlwagen (Baujahr 1976) dienst als Eichfahrzeug. In ihm befinden sich kleine Bleikugeln, die – zusammen mit dem Wagen, dessen Dach man so praktisch nach oben abziehen kann – genau das Gewicht von 250 Gramm ergeben. Ich habe mehrere davon, sehr praktisch.
Die haftreifenlose E69 zieht den Wagen problemlos über die Schienen und läuft seit gestern anstandslos (bis auf 7 Stunden Nachtruhe) ununterbrochen (mit wechselnden Fahrtrichtungen) auf meinem Testoval.
Gruß, Michael