normalerweise schreibe ich ja mehr im Märklin- und Faller-Bereich, nun ist mir aber ein lustiges Piko-Umbau-Unikat zugelaufen.
Da hat sich also jemand eine Leig-Einheit gebastelt – eine Wageneinheit um in schnellen, leichten Güterzügen eine schnelle Stückgut-Beförderung umzusetzen.
Als Vergleich mit abgebildet: das hervorragende Röwa-Modell oben drüber und das einfache Modell der Märklin-Kaufhausmarke Primex darunter (immerhin mit Faltenbalg-Übergang). Es sind ales verschiedene Vorbild-Wagen, soviel ist klar.
Zunächst denkt man ja “Na prima, was soll das?” Schief angebrachter Papieraufkleber mit Bretterfugen-Andeutung und als Basisfahrzeug ausgerechnet zwei Güterwagen der Bulgarischen Staatsbahn.
Bei genauerer Betrachtung fällt auf: Das Pärchen hat vorbildgerecht nur Puffer und Gegenplatte, wo es fest gekuppelt ist (gut, auf einer Seite statt versetzt, geschenkt). Einen aus schwarzem Papier gefalteten Übergang.
Die Entladerutschen für Schüttgut am Unterboden (wie das Röwa-Modell).
Eine angesetzte Bühne und angesetzte Griffstangen. Da hat sich also jemand richtig Mühe gemacht.
Warum aber die bulgarische Basis? Und der eher schlichte Papieraufkleber, der auch noch im falschen Winkel montiert ist? Hat vielleicht der erste den Umbau begonnen und der nächste ihn verkürzt vollendet? Unter Umgehung einer Lackierung? Wir werden es nie erfahren…
Kann mir evtl. jemand sagen, wann der Piko-Wagen produziert wurde?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende allenthalben
Da sind wir wieder in der Wirklichkeit der DDR. Der gute Mann ist in einen Laden gegangen und hat die Wagen gekauft die es gerade gab. Den Bulgarischen Tonnendachwagen gab es schon in den frühen sechziger. Allerdings mit erhabener Schrift. Deiner ist so Ende sechziger bis Anfang achtziger hergestellt. Danach kam eine andere Bodenplatte. Diese Wagen sind mit verschiedenen Bahngesellschaften sehr lange Produziert worden. Es kann sogar sein das sie heute noch im Programm sind.
vielen Dank für Deine Antwort und die Einordnung. Mich wundert ja wie gesagt immer noch, daß nach der ganzen Mühe mit dem mechanischen Umbau keine Lackierung erfolgt ist. Wie dem auch sei, das Pärchen bleibt genau so wie es es ist...
Hallo Hans-Christian, vielleicht hatte der "Erschaffer" dieser LEIG-Einheit auch noch diese frühere PIKO Variante im Sinn als er dieses Modell gebaut hat.
Die LEIG Einheit verschwand meiner Erinnerung nach aus dem PIKO-Angebot mit dem auslaufen der "Hohlkörperserie". Warum keine Neulackierung ? Das wird wohl ganz einfache Gründe haben. Lieber eine falsche Beschriftung als eine schlecht ausgeführte.
das ist ja ein schickes Pärchen. Frage eines Ahnungslosen: ich sehe in der Mitte Befestigungslöcher, aber keine Puffer. Sind die beiden auch fest gekuppelt?
fällt mir grad so auf, die Fahrgestelle der Bulgaren sind auch nicht die Originalen. Der G20 hatte nicht so einen großen Achsabstand. Ich vermute, daß da fremde Fahrgestelle (Hochbordwagen?) drunter gebaut wurden. Ich finde die Idee eines wirklichen BDZ-Pärchens recht interessant und würde sogar die deutschsprachige Banderole entfernen.
Edit: Ich sehe gerade Schnitte an den Stellen, wo die Entladerutschen angebracht sind. Da wurde wohl am Fahrgestell rumgedoktert. Sieht aber gut aus!
die Hohlkörper hat Piko für verschiedene Waggons verwendet. So auch für die Leigeinheit. Deshalb hat der Wagenkörper die Pufferlöcher an den Innenstirnseiten. Puffer wurden nicht angebracht. Dafür zwei Metallkupplungen als Haken. Zusätzlich bekammen die Innenstirnseiten Wagenübergänge aus Metall. Diese sind U-förmig gebogen. Eine Seite ist größer und die andere kleiner.
Aus einem Piko-Katalog ein Bild dazu.
Es sollte gut zu erkennen sein. Sicherlich wird es dazu auch Bilder im Forum geben. Habe das jetzt nicht geprüft.
Hallo zusammen, das war vielleicht eine Sucherei, aber nun habe ich was gefunden. Bei Kunstlicht sind die Bilder noch mieser geworden als man es von mir ja schon gewöhnt ist aber ich wollte euch nicht länger "zappeln" lassen und ob es morgen Fotowetter im Freien gibt wage ich stark zu bezweifeln.
Als erstes mal die beiden LEIG- Einheiten von PIKO. Der kürzere, dunklere ist die ältere der beiden Ausführungen bei denen die wagen noch den Blechboden und die beweglichen Blechschiebetüren hatten. Der andere ist aus der sogenannten "Hohlkörperserie, die Modelle haben keine Bodenplatten mehr und die Achslagerböcke und die Kupplungen sind direkt mit dem Oberteil verschraubt.
Auf den folgenden Bildern sieht man jeweils die beiden, im Betriebszustand miteinander gekuppelten Stirnseiten mit den unterschiedlich großen Faltenbalgnachbildungen aus schwarzem Blech sowie die spezielle Hakenkupplung.
Hier noch die Ausgangsvariante des Eigenbaus hier im Beitrag. Der jeweils obere ist die neuere Ausführung mit aufgedruckter Beschriftung, MMetallradsätzen und detaillierterem Unterboden (Bretterfugen).
wie ich sehe hast Du auch alles gut beschriftet um es besser zuzuordnen. Nun kann jeder nachvollziehen wie bei Piko die Konstruktion der Leig-Einheit vorgenommen wurde.
Hallo Ebi, das täuscht . Der größte Teil der Modelle hat inzwischen solch eine Inventarnummer verpasst bekommen aber es liegen noch mindesten 4-5 Schuhkartons voller Kandidaten auf der Lauer um in der Exxelliste aufgenommen zu werden und die begehrte Nummer zu bekommen. Da die Modelle dann aber nach der Registrierung nach dem Ludolfschen Haufenprinzip gelagert werden verrät die Liste nur DAS es dieses Modell geben müsste, aber WO ich es finden kann ist dann immer noch ein Riesenrätsel.
vielen herzlichen Dank für die Mühe mir den Bildern - da habe ich eine Menge Neues kennengelernt. Gerade die übereinander liegenden Faltenbälge finde ich extrem schön.
Viele Grüße
Hans-Christian
P.S.: was die Ordnung angeht - ich glaube, das hat jeder von uns auf seine Weise nicht gelöst Ich habe mir irgendwann Dutzende Faltkartons für Maxibriefe ( 5 x 24 x 30 cm³) besorgt und immer halbwegs konsistent befüllt und beschriftet. "G-Wagen" - "Kühlwagen" - "Kesselwagen" - "O-Wagen" u.s.w. u.s.f. Wenn ich jetzt einen Kesselwagen suche, suche ich alle Kesselwagen-Kartons, suche die durch, finde ihn nicht, suche alle inkonsequenterweise mit "Güterwagen div." beschrifteten Kisten durch, finde nix, schaue vergeblich in der Vitrine nach, schaue auf der Anlage, gebe auf. Wochen später öffne ich zufällig die Kiste "Güterwagen def." - und finde den Kesselwagen, der da drin liegt, weil ich die Kupplung richten wollte
Hallo allereits, schön, daß wir alle vo Kaltenberg gut wieder heimgekommen sind. Auf den Bildern von Gerd sieht man den kürzeren Achsstand der Piko-Originale. Der Achsstand der Leig-Einheit ist länger. Der Umbau wurde mal in der Literatur beschrieben, sicher sogar im "Modelleisenbahner". Ab Werk gab es längeren Achsstand zu dieser Zeit nur bei Liliput. Damit schwerer zu besorgen als 2 DR-Modelle. Gab es denn bei den Bulgaren oder einer anderen Bahn eigentlich Leig-Einheiten oder so? Ich würde die Wagen so lassen und nur fahrfähig herrichten. Der rbauer hat das sicher auch nicht so eng gesehen (Die Handhebel neben den Schütten sind nicht entgratet).
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.