Hallo,
die Industriespionage ist kein Problem. Vllt finden sich ja Bastler, die so etwas erst einmal im kleineren Rahmen nachbauen. Schließlich war die normale Anlage von BING auch nur 140 x 70 cm groß. Und hier in diesem thread habe ich ja beschrieben, wie man arbeiten muss.
Zum "hat aufgebaut bis zum Abbau" ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Schließlich ist Botho Journalist. Aber der Aufbau hat lange gedauert, mehr, als ich eingerechnet habe, denn am Freitag fehlten ein paar Stunden, die am Samstag nachgeholt werden mussten. Und es war viel mehr Arbeit als man vorher erkennen konnte. Vor allem die Arbeit auf der Platte im Knieen auf dem Holz schlaucht einen ordentlich. Das mache ich demnächst anders. Mehr Service-Löcher, wie ich schon vorher schrieb. Und vor allem mehr Zeit.
Ich bin ja bereit, Zeit dafür zu opfern, aber bei so einer Anlage muss der Aufbau nicht im Stress erfolgen, sondern lieber einen ganzen Tag mehr, also Donnerstag und Freitag. Von morgens bis abends. Dann läuft das. Und ich werde mir Hilfe mitnehmen.
Bezüglich Hilfe ist das ja so: So richtig beim Aufbau kann niemand oder kaum jemand helfen, weil die entsprechenden Kenntnisse fehlen. Aber Materialanreichungen ist bei so was das halbe Leben, denn immer wieder hat man ein Teil nicht griffbereit und muss zum "Depot", oder ein Teil passt nicht, was im Bereich des Bahnhofs der Fall war, obwohl ich zu Hause die Sache ganz glatt aufbauen konnte. Später habe ich den Fehler gefunden: Aus bestimmten Gründen gibt es die Weichenbrücken in zwei verschiedenen Längen, und ich hab einfach die Weichen verwechselt. Da war dann plötzlich der Gleisabstand für den Bahnsteig zu eng, und ich musste improvisieren. In weiser Voraussicht habe ich mir schon verschiedene kleine Zwischenbrückenteile gebaut, auch gebogene, und so konnte ich den Mangel wieder beheben.
Ich habe übrigens für das Verlegen der Gleise eine ganze Kiste voll mit Kurzgleisen mitgenommen, also halbe gerade und runde und viertel gerade und runde, die jeweils für den 8-er und den 12-er-Kreis. Dazu auch noch Gleise mit einer Schwelle, Z-Gleise und auch noch 50-mm Gleise, die ich mir selbst gebaut habe, weil man die beim Aufbau von hintereinander gesteckten 12-er Kreuzungen von Märklin zwar braucht, sonst funktioniert das nicht, aber die gab es bei Märklin nicht. Siehe dazu bei YT:
https://www.youtube.com/watch?v=Oranj3NKhAs
Also, ich hatte da eine große Auswahl von kurzen Gleisen, aber wie das so ist: Halbe gerade 8-er-Gleise waren Mangelware und halbe 12-er runde Gleise. Und das andere musste man auch noch suchen. Da muss ich mal Ordnung machen und entsprechendes Material nachladen, denn hier liegen noch viele kurze Gleise, welche noch nicht fertig bearbeitet worden sind. Es sind normale halbe Gleise, die noch die beiden Schwellen benötigen, damit sie zu Progressgleisen mutieren. Wenn ihr euch die Bilder von der Hochbahn anseht, seht ihr ja, wie schön solche Progress-Uhrwerkgleise aussehen.
Zum Thema Gleise: Im Auslauf der Rampe habe ich wegen der Uhrwerk-Bahnen, die manchmal doch mit einem ordentlichen Tempo herangerast kommen, 16-er Progressgleise verwendet. Solche habe ich mir aus 16-er Schienen der Spur 1 und Schwellen der Spur 0 zusammengebaut. Wenn man erst einmal ein Werkzeug (aus Buchenholz wegen der Festigkeit beim Schwellenfestpressen) dafür gebaut hat, ist die Herstellung solcher Gleise recht einfach. Erst stelle ich ein Gleis mit 3 Schwellen her, die verlötet werden, und dann kommen in die beiden Zwischenräume je drei Schwellen. So erreiche ich einen in etwa gleichen Schwellenabstand wie bei den anderen Progressgleisen.
Wo ich das nächste Mal ausstelle, kann ich noch gar nicht sagen. Jedenfalls muss die Zeit für den langen Aufbau vorhanden sein. Und man hat dann auch die Zeit, erst einmal auszutesten, ob die Gleise im Bereich der Hochbahnbrücken überall richtig unter der Oberleitung liegen. Dann muss man etwas nachbessern und die Schwellen mit UHU-Pads fixieren. Oberleitungsmasten kann man in diesem Bereich nur an den Brücken und nicht an den Gleisen befestigen, weil sonst die Fahrzeuge gegen den Masten stoßen können. Dieses Problem hatte ich auch am Bahnsteig. Da fuhren die Waggons so dicht an den Masten vorbei, dass manchmal eine Klinke einer Türe hängenblieb (bis ich die Gleise auch dort im richtigen Abstand fixiert hatte).
Insgesamt kann ich sagen, dass mir die Sache trotz der Arbeit sehr viel Spaß gemacht hat. Und alles wäre überhaupt nicht möglich gewesen, wenn sich der Peter, der aus gesundheitlichen Gründen an der Ausstellung nicht teilnehmen konnte, und die anderen Beschäftigten des Museum nicht so sehr ins Zeug gelegt hätten, um diese Ausstellung zu verwirklichen.
Schönen Gruß
Udo