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Rokal: Frage zu Gleisen

#1 von Flanders , 22.02.2016 23:38

Hallo Forum,
klärt mich doch bitte mal auf. Rokal Vollprofilgleise der 4. Generation - Messing oder Neusilber? Ich bin verwirrt... Bisher dachte ich, Rokal hätte die Gleise in Messing-Vollprofil hergestellt und Röwa hätte die Gleise dann in Neusilber weiter produziert. Jetzt lese und höre ich aber immer wieder von Rokal Neusilbergleisen der 4. Generation. Bedeutet das, dass auch Rokal schon in Neusilber produziert hat? Gibt es auch Weichen und Kreuzungen in Neusilber? Bisher habe ich nur Schienen gesehen. In Messing habe ich das komplette Programm. Danke schon mal...
VG, Frank (...der verwirrt ist.)


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RE: Rokal: Frage zu Gleisen

#2 von aus_Kurhessen , 23.02.2016 01:49

Hallo Frank,

mir geht es jetzt umgekehrt wie Dir. Ich hatte die Vollprofil-Gleise und Weichen damals in Neusilber. Dass es auch Messinggleise gibt, ist mir wiederum neu. Zitat aus dem Rokal-Katalog 1967: "Die neuen ROKAL-TT-Modellgleise mit Neusilber-Vollprofilen sind nach NEM-Normen aufgebaut."

Gruß
Jürgen


Schöne Grüße
Jürgen

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RE: Rokal: Frage zu Gleisen

#3 von Flanders , 23.02.2016 06:58

Hallo Jürgen,
Neusilber... um welches Material handelt es sich da genau? Ich hatte als Kind jede Menge der Messingschienen (Ist das wirklich Messing?) in Rokalverpackungen. Die silber glänzenden Schienen habe ich erst Jahre später kennen gelernt. Wer von den Rokalprofis kann uns hier mal helfen? Wie war die Geschichte wirklich?
VG, Frank


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RE: Rokal: Frage zu Gleisen

#4 von *3029* , 23.02.2016 10:19

Hallo zusammen,

wie Jürgen bereits aus dem Rokal-Katalog zitiert hat ist mir das Gleisprogramm der letzten 4. Generation
aus original "Rokal-Fertigung" nur in Neusilber bekannt, davon besitze ich das Sortiment "querbeet" in OVP's,
habe ich noch um 1975 bei einem Spielwarengeschäft gefunden.

Allerdings befindet sich bei mir auch Gleismaterial in "Röwa Rokal" Verpackungen aus einer Sammlungsauflösung,
wäre interessant zu wissen welche Art in den Schachteln sind, habe, da es Neuware ist, noch nie reingeschaut,
weil ich der Meinung war, dass es Neusilber-Schienen sind.

Ich will nichts Falsches erzählen, glaube aber mich zu erinnern, dass das ehemalige Rokal-Gleis teilweise von Bemo
weiterproduziert wurde. Möglich, dass die Messinggleise von dort stammen?

Viele Grüsse

Hermann



 
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RE: Rokal: Frage zu Gleisen

#5 von Klein_Elektro_Bahn , 23.02.2016 10:23

Hallo Frank,

hier erhälst Du eine Beschreibung zu Neusilber. Neusilber besteht also aus Kupfer und Zink* mit einem Zusatz von Nickel. Die Farbe ist letztlich vom Mischungsverhältnis Cu/Zn abhängig und variiert von gold- bis hellgelb. Warum nun die Röwa-Schienen silberfarbig sind? Keine Ahnung, das muss dann wohl eine andere Legierung sein ... Röwa schrieb in seinem Katalog 1972/1973 leider nix zum verwendeten Schienenmaterial.

Messing-Schienen sind mir nicht bekannt. Sie würden im Neuzustand goldfarben glänzen und nach kurzer Zeit im Gebrauch dunkel anlaufen.

K_E_B

EDIT: *) Von Charles monierte unpassende Legierungsbezeichnung (Messing) korrigiert.

PS. Zitat Chemie-Lexikon: "Messingsorten, die außer Kupfer und Zink noch weitere Metalle (Blei > 3 %, Eisen, Nickel, Mangan oder Aluminium) enthalten, werden als Sondermessing bezeichnet. Eine Kupfer-Zink-Nickel-Legierung heißt Neusilber." Neusilber ist also auch Sondermessing, "enthält" aber kein "Messing"! >> Wortklauberei!


Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn



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Kein Messing im Neusilber

#6 von Charles , 23.02.2016 12:14

Hallo,

Neusilber ist eher silberfarben und eine Kupfer-Nickel-Zink-Legierung. Nickel macht das Gleis hart und korrosionsbeständig. Messing ist da nicht drin (auch wenn Messing Kupfer und Zink enthält).

Und zur "Wortklauberei" ein Zitat aus Wikipedia :

Weitere bekannte Kupferlegierungen, die aber nicht als Messing bezeichnet werden, sind beispielsweise Bronze mit Zinn sowie Neusilber mit Nickel, weißer Tombak mit Arsen und Siliciumtombak mit Silicium als jeweils charakteristischem Legierungsmetall.


Grüße aus dem Odenwald.

Charles


 
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RE: Kein Messing im Neusilber

#7 von aus_Kurhessen , 23.02.2016 13:37

Hallo Frank,

wenn Du mal meine Anlagenfotos von damals ansiehst, besonders das 4. Foto: Die Rokal-Vollprofilgleise sehen schon ziemlich silbern aus obwohl sie zum Aufnahmezeitpunkt schon mindestens 10 Jahre alt waren (es waren auch noch Holprofilschienen von BTTB auf der Anlage).
Hast Du vielleicht mal Fotos von Deinen Messingschienen?

Gruß
Jürgen


Schöne Grüße
Jürgen

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RE: Kein Messing im Neusilber

#8 von tischbahn , 23.02.2016 16:52

Hallo Frank,

hast du das Vollprofile aus Neusilber - Rokals Gleise der 4. Generation schon gelesen?

Gruß,
Horst


 
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Die ROKAL-Gleisgenerationen

#9 von Klein_Elektro_Bahn , 23.02.2016 17:17

Hm, ich denke, wir schreiben hier aneinander vorbei ...

Von ROKAL wurde m.W. von 1967 bis zur Produktionseinstellung 1970 das Vollprofilgleissystem mit Neusilberschienen vertrieben. Die Neusilberschienen haben immer einen gelbstichigen Farbton, der wohl vom Kupferanteil herrührt. Die Kunststofffarbe der Schwellen und Weichengehäuse ist hier mehr grau als schwarz.

Hier ein Link zu einem Bildvergleich der vier ROKAL-Gleisgenerationen. Zu sehen sind dort im 1. Foto (v.l.n.r.) das Bakelitgleis (1. Gleisgeneration, für einen ROKAL-Bahner die "ROKAL-Steinzeit" ), das Blechhohlprofilgleis mit Pappschwellen (2. Generation = "ROKAL-Mittelalter"), das Blechhohlprofilgleis mit Kunststoffschwellen (3. Generation = "ROKAL-Barock") und das Neusilber-Vollprofilgleis (4. Generation = "ROKAL-Neuzeit").

Ganz anders - so meine ich mich zu erinnern - sehen die später von Röwa in orange-grünen Kartonverpackungen vertriebenen Vollprofilgleise aus. Hier sind die Schienen m.E. mehr silberfarben (ohne Gelbstichigkeit), die Kunststoffschwellen sind tiefschwarz. Ein Bildbeispiel kann ich leider nicht finden.

Ich vermutete, die Diskussion drehte sich um diese Unterschiede zwischen ROKAL- und späteren Röwa-Schienen. Von verschiedenartigen ROKAL-Vollprofilgleisen habe ich keinerlei Kenntnis. Abhängig von der Lagerung (Klima Wohnzimmer oder Keller/Dachboden) können die Schienen jedoch unterschiedlich stark angelaufen und die Weichmacher mal mehr, mal weniger aus den Kunststoffen entwichen sein (>> Kunststofffarbe heller).

K_E_B


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RE: Die ROKAL-Gleisgenerationen

#10 von Flanders , 23.02.2016 18:09

Hallo Ralf,
du bringst es auf den Punkt! Rokal = gelbstichig (Messingfarben) und eher graue Schwellen - Röwa = Silberglanz und schwarze Schwellen. Also besteht beides aus Neusilber. Nur haben Rokal und Röwa unterschiedliche Legierungen benutzt. Damit wäre mein Weltbild wieder in Ordnung. Hat Röwa auch Weichen in Silberglanz produziert? Ich muss jetzt meiner Frau erstmal beim Kuchen backen helfen. Im Laufe des Abends stelle ich mal Vergleichfotos ein.
VG, Frank


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RE: Die ROKAL-Gleisgenerationen

#11 von Flanders , 23.02.2016 19:26

Hallo,
anbei die Fotos. Ich habe mal Stichproben in meinen original verpackten Rokal Schienen gemacht. Die haben Alle die Messingoptik. Die sind übrigens nicht magnetisch. Die silbern glänzenden Schienen dagegen sind magnetisch. Ähhh... jetzt kommt die "Klugscheißerfrage": Kann Neusilber je nach Legierung mal magnetisch und mal nicht magnetisch sein? Ich besitze keine silbern glänzende Weiche oder Kreuzung. Hat es die überhaupt gegeben?
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Röwa-Gleise und -Weichen

#12 von Klein_Elektro_Bahn , 23.02.2016 20:13

Hallo Frank,

vom Röwa-Gleis habe ich nun doch ein Foto gefunden, natürlich von Exponaten aus dem ROKAL-Museum ...


[Foto: Marcel Menting / RVN]

Leider sind die Farben der Schienen und Schwellen nicht gut zu erkennen. Unten steht eine V60 mit rotem Fahrwerkumlauf, die Röwa zugeschrieben wird. Es könnte sich aber auch um eine von einem Händler aus ROKAL-Teileresten nach der Produktionseinstellung montierte Lok handeln.



Die Röwa-Gleise gab es in den vorstehend gezeigten orange-grünen Verpackungen. Sie hatten - so meine ich - eine Röwa-Prägung unter den Schwellen. (Frank, schau mal bitte dort nach!) Die filigranen Weichen mit kleinem Winkel und schmalem Antrieb wurden im Katalog 1972/1973 nur angekündigt (s. oben), m.W. aber nie ausgeliefert. ROKAL-Freunde hätten sich damals nach so etwas "die Finger geleckt". Mir ist bis heute keine solche Röwa-Weiche unter die Augen gekommen ...

Röwa schrieb an keiner Stelle im Katalog, aus welchem Material die Röwa-Schienen gefertigt sind. Wegen der von Dir festgestellten magnetischen Eigenschaften kann's kein Neusilber sein, sondern nur irgendeine Eisenlegierung, eventuell mit vernickelter Oberfläche?

K_E_B

PS. Der vollständige Röwa-Katalog 1972/1973 findet sich als PDF im RFL-Archiv.


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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#13 von Flanders , 23.02.2016 20:29

Hallo,
hier noch ein paar Fotos von Röwa-Schienen-Kartons. (Sind jetzt in Holland...) Sie sind aber nicht mit "Röwa" sondern mit "Rokal" Gemarkt (unter den Schwellen). Die Schienen sind meiner Meinung nach nicht "vernickelt". Sie haben zwar eine "Nickeloptik", sind aber eher so legiert. Erinnert etwas an Silberstahl. Sie sind meiner Meinung nach nicht oberflächenbehandelt.
VG, Frank



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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#14 von Klein_Elektro_Bahn , 23.02.2016 20:38

Zitat von Flanders im Beitrag #13
... (Sind jetzt in Holland...) Sie sind aber nicht mit "Röwa" sondern mit "Rokal" Gemarkt (unter den Schwellen). ...

Ach, in Holland ... Nur die Kartons?

Dann hatte ich das mit der Röwa-Prägung falsch in Erinnerung. Die alte ROKAL-Prägung zeigt, dass die Röwa-Schwellen weiterhin mit den ROKAL-Werkzeugen produziert worden sind. Der neue Kunststoff ist jetzt aber dunkler, "schwarzer" als bei den ROKAL-Vollprofilschienen.

K_E_B


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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#15 von tischbahn , 23.02.2016 22:48

Hallo Rokaler,

die Gleise sind nicht bei Rokal gemacht worden. Kann mir daher gut vorstellen, dass die dann auch nicht von Röwa selbst hergestellt wurden.
Wenn die Röwa Gleise magnetisch sind, ist ein hoher Eisen-Anteil drin. Das ist für mich eher ein Rückschritt.

Im 1972er Röwa-Neuheiten Prospekt steht noch:
Achtung TT-Freunde! Das Röwa Super-Modell-Norm-Schienensystem wird es auch - mit entsprechend kleineren Radien - in Spur TT geben. Noch ist es nicht soweit.
Röwa hatte also eigentlich vor, ihr eigenes TT-Gleissystem, ähnlich dem H0 Gleis rauszubringen. Warum dann aber nochmal das Material bei den "alten" Rokal Gleisen geändert wurde,
kann ich mir nur erklären, dass man Kosten sparen wollte.
Im letzten Rokal Katalog steht immer noch Neusilber-Gleise, im Röwa Katalog ist da keine Silbe mehr davon drin!

Ciao,
Horst


 
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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#16 von Klein_Elektro_Bahn , 25.02.2016 09:18

Die Artikelnummern der Röwa-Weichen im Katalog 1972/73 (920x) sind - warum auch immer - andere als die auf den orange-grünen Kartons aufgedruckten Nummern (900x).


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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#17 von Flanders , 16.03.2016 23:36

Hallo,
äh... ich hab' da mal 'ne Frage: Warum haben die Gleise "502102 halbes gerades Gleis 110 mm" und "502106 Ausgleichgleis 119 mm" einen unterschiedlichen Schwellenabstand? Gibt es einen logischen Grund dafür? Und wofür wird das Ausgleichgleis gebraucht?
VG, Frank


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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#18 von tischbahn , 17.03.2016 09:20

Hallo Frank,

....klick doch mal auf den von mir erwähnten Link in Beitrag #8 , da werden sie geholfen! (Achtung: 8 Jahre alt!!!)
Zu dem unterschiedlichen Schwellenabstand denke ich mir, ging es halt einfach nicht aus, einfach eine Schwelle mehr dran zu basteln?

Gruß,
Horst


 
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RE: Röwa-Gleise und -Weichen

#19 von Klein_Elektro_Bahn , 17.03.2016 10:18

Zitat von Flanders im Beitrag #17
Hallo,
äh... ich hab' da mal 'ne Frage: Warum haben die Gleise "502102 halbes gerades Gleis 110 mm" und "502106 Ausgleichgleis 119 mm" einen unterschiedlichen Schwellenabstand? Gibt es einen logischen Grund dafür?

Hallo Frank,

klar gibt's den. Kannst Du aber eigentlich selbst drauf kommen und ausrechnen ...

Schwellenraster|110 mm = 110 mm (Gleislänge) / 18 (Schwellen) = 6,11 mm

6,11 mm (Schwellenraster) x 19 (Schwellen) = 116,1 mm (Gleislänge), also zu wenig für 119 mm!

=> Schwellenraster|119 mm = 119 mm / 19 = 6,26 mm (!)

Bitte, gerne geschehen!

K_E_B

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