Auf Seite 57 Katalog 19D 8/1967 findet sich folgendes Foto:
Die Gleise werden nach sieben Schwellen mit kompletten Spannklemmen zur Befestigung des Profils durch zwei Spannklemmen OHNE Befestigungsfunktion unterbrochen. Diese zwei Spannklemmen sind nur halb so hoch wie die übrigen sieben Spannklemmen da ihnen die Befestigungslasche fehlt. Im Bereich dieser zwei Schwellen liegen die Gleisprofile hohl. Der Unterbau ist hier etwa einen halben Millimeter flacher. Dieses 7/2 Verhältnis wird bei den geraden und gebogenen Schienen beibehalten. Die Schnittdarstellung auf Seite 56 zeigt ein Gleis das genau zwischen zwei halbhoch ausgeführten Spannklemmen getrennt wurde.
Man sieht also zu vorderst auf eine halbhohe Spannklemme OHNE Befestigungslasche. Dahinter sieht man eine helle Lichtreflexion der nächsten hohen Spannklemme MIT Befestigungsfunktion. Wenn man das Foto auf Seite 56 genau betrachtet, erkennt man nach sieben Schwellen einen Versatz in den Reflexionen und es folgt eine weitere hohle Sektion mit zwei Schwellen.
Nun meine Frage: WAS SOLL DAS??? WARUM DAS GANZE??? Bitte klärt mich auf !!!
Was haben sich die ROKAL-Konstrukteure dabei gedacht? Mit dem Anschlusskontakt 00953 hat es meiner Meinung nach nichts zu tun.
Sind das evtl. Trennstellen um die Gleise selber kürzen zu können ???
Ich habe das bisher noch gar nicht bemerkt - obwohl ich die Gleise fast jeden Tag in der Hand habe. Mein erster Gedanke wäre, dass das mit den Anschlusskontaktklemmen zu tun hat, von denen ich, obwohl einem umfangreichen Gleisbestand, leider keine einzige besitze.
Vielleicht ist es einfach nur fertigungsbedingt.
Würde mich jetzt auch interessieren ob/oder was dahinter steckt.
ich denke dass es fertigungstechnische Gründe hatte. Die Schwellen ohne Schienenklammer sind zum Aufschieben eines Schienenverbinders geeignet. Diese Schwellen sind daher auch an den Gleisenden zu finden. Die anderen Stellen, an denen sie sich befinden ergeben bei einem ganzen Gleis genau eine Viertelteilung. So musste man nicht für jede Gleislänge eine eigen Form haben sondern konnte in die Form für den ganzen Schwellenrost einfach an entsprechender Stelle Trenn-Einsätze einfügen und damit zwei halbe oder vier viertel Schwellenroste fertigen. Das Gleiprofilbild auf der Katalogseite 56 zeigt kein zerschnittenes Gleis sondern einfach ein Gleis von vorn ohne Verbindungslasche.
Die Universal-Gleisanschlussklemmen lassen sich übrigens an jeder beliebigen Stelle befestigen.
fertigungstechnisch bedingt erscheint mir noch nicht plausibel. Die Übergangsgleise 02105 und die Ausgleichsgleise 119mm 02106 haben diese 7/2 Teilung der Schwellen nicht. Rokal war also durchaus in der Lage längere Gleise ohne die "flachen Doppelschwellen" herzustellen. Außerdem haben alle Gleise am Ende immer nur eine einzelne "flache" Schwelle zur Aufnahme der Schienenverbinder. Innerhalb der Gleise befinden sich jedoch immer zwei flache Schwellen hintereinander.
Ich bleibe (bis sie widerlegt ist) bei meiner Hypothese, dass es Trennstellen für den Heimwerker sind. Diese Tradition gab es schon bei den ROKAL-Bakelitgleisen. Da wird sogar im Katalog auf die Möglichkeit des Kürzens explizit hingewiesen.
Nochmal zur Katalogabbildung auf S. 56: Vielleicht hat Jürgen Recht. Das Schienenprofil schließt bündig mit der Schwelle ab. Man sieht weder einen Überstand noch einen Schattenwurf. Wenn also kein Gleis für das Foto zerteilt wurde, vermute ich allerdings mal ganz stark, dass der Überstand der Schienenprofile an der Kopfseite gekürzt wurde.
Die Anschlussklemmen (die ich auch erst verdächtigte) hat Hermann ja erwähnt, und Jürgen schreibt, dass sie an jeder beliebigen Stelle im Gleis montiert werden können. Ich habe es getestet. Es stimmt. Die Anschlussklemmen brauchen diese "Flachschwellen" nicht.
Mir kommt gerade noch eine weitere Frage in den Sinn: Wenn etliche ROKAL-Fans heute über technische Details und konstruktive Fragen brüten, kann das ja früher nicht anders gewesen sein. Wurden die Fachhändler damals nicht von ROKAL-Vertretern informiert bzw. geschult um auf technische Fragen von Kunden adäquat antworten zu können? Es muss doch auch damals einen Transfer von Wissen und Know-how aus dem ROKAL-Werk zu den Kunden gegeben haben... oder etwa nicht???
bei den ROKAL-Bakelitgleisen musste der Heimwerker diesbezüglich kürzend tätig werden, da es, soweit mir bekannt ist, nur Gleise in 1/1 ganzer Länge gab - was bei den Vollprofilschienen, die es in entsprechenden Teilungen gibt, nicht zwingend notwendig ist.
Ich denke, Jürgen hat zutreffend erkannt, dass es, wie von mir vermutet Fertigungsgründe sind. Rokal war von Anfang an bemüht bei der Entwicklung/Herstellung kostenbewusst zu arbeiten und mit möglichst wenigen Grundkomponenten auszukommen.
die Schwellenroste wurden lt. Manfred Albersmanns Geschichte der ROKAL-TT-Modellbahn von der Fa. Fischbach in Ründeroth im Aggertal hergestellt. Gleisroste und Schienprofile wurden dann bei ROKAL zusammengefügt. Natürlich war man in der Lage für jedes Gleis eine eigene Form zu bauen aber es macht doch kostenmäßig einen rießigen Unterschied, ob ich für jeden Schwellenrost eine eigene Form benötige oder eine Form für drei verschiedene Schwellenroste verwenden kann. Natürlich kann ich es nicht beweisen, aber da wo der Modellbahner teilen kann, kann doch erst recht der Hersteller teilen oder? Sinn macht es jedenfalls. Die Teilung erfolgte zwischen zwei "flachen" Schwellen, so hatten die kurzen Gleise dann an jedem Ende eine "flache" Schwelle zur Aufnahme der Schienenverbinder. Für die Sonderschwellenroste brauchte man dann aber doch eine eigene Form.
meiner Meinung nach ist das mit dem Teilen nicht so einfach. (Ausschließen möchte ich deine Theorie aber nicht) Wenn ich in der Gleismitte zwischen zwei Schwellen teile, bleiben vom Schwellenrost ja noch kurze Stummel stehen. Die Gleisenden (Schwellen) sind aber plan. Trennstellen innerhalb eines Werkzeuges hinterlassen Grate, Druckstellen, Versatz und andere Spuren im Spritzling. Davon ist in den Gleisen nichts zu sehen. Mich würde es wundern, wenn das der Grund wäre. Vielleicht kennt ja ein Rokaler "alter Schule" den tatsächlichen Grund für diese konstruktive Besonderheit.
bei den ROKAL-Bakelitgleisen musste der Heimwerker diesbezüglich kürzend tätig werden, da es, soweit mir bekannt ist, nur Gleise in 1/1 ganzer Länge gab - was bei den Vollprofilschienen, die es in entsprechenden Teilungen gibt, nicht zwingend notwendig ist.
Ich denke, Jürgen hat zutreffend erkannt, dass es, wie von mir vermutet Fertigungsgründe sind. Rokal war von Anfang an bemüht bei der Entwicklung/Herstellung kostenbewusst zu arbeiten und mit möglichst wenigen Grundkomponenten auszukommen.
Viele Grüsse
Hermann
Hallo Hermann. Von den Bakelitgleisen gab es 1/1 und 1/2 Gleise.Gebogen und gerade.
...mir erscheint die Erklärung von Jürgen am plausibelsten! Auch ich bin der Meinung, alles was sich teilen lässt, kam aus einer Form. Wenn man in eine Form an die Trennstellen "Leisten/ Vierkantstäbchen" schraubt, kommen nach dem Spritzen 2 oder eben 4 gleichlange Schwellenroste raus. Die Stirnseiten sind dann genauso glatt, wie die Stirnseiten der 220mm Gleise. Warum sollten die auch anders sein?
Ich stelle mir das ungefär so vor (Beispiel für 2 halbe Gerade)
Das Ausgleichstück 119mm passt da natürlich nicht ins Raster, hätte man da einfach den Schwellenrost so gekürzt (mit Stäbchen), dann würde das Schienenprofil genau mittig auf einer Schwelle enden. Also musste man schummeln und den Schwellenabstand etwas strecken. Ergo brauchte man eine eigene Form, nur für dieses Gleis.
Schaut euch mal die Unterseiten an. Da steht "ROKAL" und "Germany" mehr oder weniger stark eingeprägt. Es lässt sich eindeutig ein Muster erkennen. Und es steht 4 mal auf den ganzen Geraden, warum wohl?
mir kommt in dem Zusammenhang noch eine ganz andere Frage in den Sinn. Wie hat man eigentlich die Gleise zusammengefügt? Eigentlich klar: alles auf Länge stanzen, zusammenschieben, Gleisverbinder drauf, fertig.
ABER: ich habe auch ein paar Stücke von dem Neusilber und habe festgestellt, dass es nur mit allergrößter Sorgfalt möglich ist, die Gleise so in das Schwellenband zu schieben, dass nichts vom Schwellenband abbricht. Gerade Schienen gehen ja noch, aber bei Kurven liegt dann einiges an Kleinteilen auf dem Tisch. Aber wir reden hier nicht von Basteleien sondern von industrieller Produktion. Und wieso halten die Gleise dann im Schwellenband, ohne Kleber zu verwenden. Wurde das Schwellenband vorher angewärmt, damit sich der Kunststoff etwas weitet? Gibt es eventuell Infos, wie das bei anderen Herstellern gemacht wurde bzw. gemacht wird? Fragen über Fragen Grüße, Stefan
wie ich sehe bist Du noch ziemlich neu hier im Forum, daher erstmal ein herzliches Willkommen. Bist Du schon länger ROKAL-Bahner?
Um die Schienenprofile schnell und sauber in die Schwellenbänder zu bekommen gab es sicherlich Hilfsmittel. Ich denke mir, dass bei den ROKAL-Schwellenbändern bis heute recht viel vom Weichmacher ausgegast ist, so dass sie heute viel bruchempfindlicher sein dürften als damals. Damit die Schienenprofile nicht aus den Schwellenbändern rausrutschen, erhielten sie in bestimmten Abständen so ein Art Quetschung:
Wenn man also die Schienen aus den Schwellenbändern ziehen will oder wieder hineinschieben will, muss man zuerst diese Quetschung beseitigen.
Bei Tillig kann man Gleise und Weichen schon seit Jahren als Bausätze kaufen. Das wäre sicher nicht der Fall, wenn es so schwierig wäre, die Schienenprofile "einzufädeln".
wie ich sehe bist Du noch ziemlich neu hier im Forum, daher erstmal ein herzliches Willkommen. Bist Du schon länger ROKAL-Bahner?
Um die Schienenprofile schnell und sauber in die Schwellenbänder zu bekommen gab es sicherlich Hilfsmittel. Ich denke mir, dass bei den ROKAL-Schwellenbändern bis heute recht viel vom Weichmacher ausgegast ist, so dass sie heute viel bruchempfindlicher sein dürften als damals. Damit die Schienenprofile nicht aus den Schwellenbändern rausrutschen, erhielten sie in bestimmten Abständen so ein Art Quetschung:
Wenn man also die Schienen aus den Schwellenbändern ziehen will oder wieder hineinschieben will, muss man zuerst diese Quetschung beseitigen.
Bei Tillig kann man Gleise und Weichen schon seit Jahren als Bausätze kaufen. Das wäre sicher nicht der Fall, wenn es so schwierig wäre, die Schienenprofile "einzufädeln".
Viele Grüße Jürgen
Um die Profile auf die Schwellenbänder zu schieben, sollte man diese schräg anspitzen und dann rutschen sie fast alleine in die Kleineisen hinein. Ich habe vor Jahren einmal von einer ehemaligen "Rokalheimarbeiterin" ca. 1000 Schwellenbänder für die 1/2 Gleise und ca. 200 m Schienenprofil erworben. Daraus habe ich mir für meine Anlage teilweise 2m lange Gleise hergestellt. Die Schienenprofile (im Ring) und die verpackten Schwellenbänder wurden u.a. 2008 mit ausgestellt. Gruß Uwe