die Waggons von Kraus-Fandor haben eine Wagenbeleuchtung von Waggon zu Waggon mit Hilfe von Druckknöpfen. Diese Druckknöpfe sind auf birnenförmigen Isolierkörpern aufgebracht. Rückseitig ist eine weitere Isolierschicht aufgeklebt. Der Grund ist, dass der Druckknopf kleine spitze Befestigungsnasen hat, die nach Durchführung durch den Isolierkörper dort rückseitig umgebogen wurden. Die Isolierschicht wurde aufgeklebt, damit die stromführenden Spitzen keinen Kurzschluss verursachen können. Das isolierte Stromkabel ist mit einer Blechlasche an dem birnenförmigen Isolierkörper festgeklemmt.
Diese Druckknopf-Anschlüsse sind dadurch, dass oft die Waggons getrennt wurden und die sehr empfindlichen Druckknöpfe vorher nicht auseinander genommen wurden, oft teilweise oder ganz defekt. Deshalb habe ich einige mit Isolierband umwickelt, um sie wieder zu stabilisieren.
An einigen Waggons war diese Art eines neuen Druckknopfes montiert worden. Ist natürlich nicht original, sondern eine Bastelarbeit.
Der kleine Knopf oben drauf ist wie eine Kugel und hat einen Durchmesser von 2,4 bis 2,45 mm. Um einen neuen Druckknopf zu montieren, habe ich im Handel nachgesehen. Es gibt 2 mm und 3 mm Durchmesser, aber in einem Nähzeug aus den Niederlanden fand ich genau die richtigen Knöpfe von 2,5 mm Durchmesser. Ich habe die Firma Prym angeschrieben, ob die weiterhelfen können. Einen neuen Druckknopf muss man in Ermangelung dieser kleinen spitzen Befestigungsnasen mit einem Garn, einem Zwirn oder mit einem dünnen Kupferdraht auf einen selbst hergestellten Isolierkörper aufnähen. Auch das Kabel kann man, damit es stabil an dem Druckknopf befestigt bleibt, mit einer kleinen Blechlasche, die über das Kabel gestülpt wird und auf der anderen Seite des Isolierkörpers umgebogen wird, sicher befestigen.
So sieht die Verbindung von den beiden Teilen des Druckknopfes aus.
An den D-Zug-Waggons in Spur 1 gibt es noch weitere Druckknopf-Befestigungen, und zwar wird das Dach damit befestigt. Wenn man das Dach abgenommen hat und erneut aufsetzen will, genügt ein leichter Druck und die unten auf 3 mm kugelig abgedrehten Sechskantstifte rasten genau in eine Druckknopf-Aufnahme ein.
In meiner Kraus-Fandor-Dampflok (20V) ist im Führerhaus eine solche Druckknopf-Kontaktstelle vorhanden, ich habe das immer für einen genialen Bastler-Einfall gehalten.
Aber wie ich jetzt gelernt habe, wurde das wohl schon werkseitig so eingerichtet.
Übrigens habe ich vor 20 Jahren im Nähschränkchen meiner Mutter passende Druckknöpfe gefunden und habe mir Wagenbeleuchtung damit gebastelt (ist allerdings leider verschollen).
Bei mir ist das Thema auch aktuell, weil ich ein Verlängerungskabel für die Überbrückung des Tenders brauche. Seitdem ich das Thema kenne schnüffle ich in alten Nähkisten herum ob ich vielleicht doch noch alte Druckknöpfe mit Spitzen finden kann. Bisher erfolglos.
es gibt sie ja, diese Druckknöpfe mit 2,5 mm Kugeldurchmesser. Die ich mit zwei mm Durchmesser gekauft habe, habe ich von Karstadt. Dann habe ich mal richtig große für 3 mm gefunden, auf dem Krammarkt, der in Rheydt einmal im Jahr stattfindet.
Auf diesen Krammärkten (der Begriff kommt übrigens nicht von "rumkramen" oder so, sondern von dem Wort "Kram" als Fell-oder Stoff-Überdeckung eines Standes) findet man immer wieder Händler für solche Sachen wie Nähzubehör und ähnlichem. Bei uns gibt es in dem Ort Waldbröl alle 14 Tage einen riesigen Krammarkt, der von tausenden von Bauern usw. besucht wird. Auf solchen Märkten muss man mal Ausschau halten. Und dann gibt es sowieso noch immer Läden, die so eine "Krempel" führen. Man muss sie nur finden.
Wenn die Antwort von Prym da ist, werde ich weiter berichten.
gerade habe ich einmal bei eBay nachgesehen. Die richtige Größe habe ich noch nicht gefunden, aber den Namen:
Die heißen "S-Feder-Druckknopf".
Und die müssen nähbar sein, also nicht nähfrei.
Man könnte auch mal in all den Änderungsschneidereien nachfragen. Die haben doch jede Menge Sachen aus Griechenland usw. Bestimmt solche zum Annähen. Schieblehre zum Messen nicht vergessen !
wie ich gerade erfahren habe, hatte ALDI in seinen Nähsets genau die passenden Druckknöpfe, 2,5 mm Kugeldurchmesser, S-Feder, annähbar.
Und wer so einen Isolierkörper nachbauen will: Der war aus "Lederpappe", allerdings damals mit Kunstharz getränkt. Firmen wie beispielweise die DIALEKTRA in Porz, die so etwas herstellten, gibt es mutmaßlich nicht mehr oder kaum noch. Und wo bekommt man heutzutage Lederpappe ? Ganz einfach: Nehmt einen alten Ordner, also diese mit der Mechank innen drin. Das ist Lederpappe, zumindest die von Leitz. Aber die billigen von Herlitz usw.. gehen auch. Erst einmal ein grobes Stück ausschneiden und dann an der Schleifmaschine wechselseitig vorsichtig birnenförmig formen. Vorher aber schon Löcher mit dem 1 mm-Bohrer bohren, also nicht mit dem Schraubendreher reinschlagen, sonst geht auch Lederpappe kaputt.
Ich habe gerade überlegt: Eigentlich könnte man diese birnenförmig geschliffene Lederpappe mit Sekundenkleber tränken. Müsste eigentlich gehen, weil der Kleber in feinste Spalten einzieht.