Hallo liebe Forenmitglieder, ich lese dieses informative Forum schon seit ca. 1 Jahr und habe mich bisher noch nicht aktiv beteiligt. Ich bin eigentlich in der H0-Welt zu Hause, habe nun aber von meinem Vater eine alte Lok zum Reinigen bekommen. Die Lok hat er als Kind in den späten 30er-Jahren mitsamt Tender, zwei Personenwagen, Trafo und einem Schienenoval in bereits gebrauchtem Zustand bekommen. Er hat vor einigen Jahren teilweise neue Kabel darin verlegt, ansonsten aber nichts daran geändert. Nun meine Fragen: - Wie alt ist diese Lok tatsächlich? - Wo bekommt man Ersatzkohlen für den Motor? (Durchmesser ca. 2,9 mm, mit Feder) - auf einem Bild ist ein Riss in dem Ring zu sehen, welcher auf die Achse aufgepresst ist, ist dies bedenklich, gibt es Tricks, diesen Riss zu stabilisieren?
Mir ist bewußt, dass diese Lok keinen großen Wert besitzt, aber für meinen Vater (und auch mich) ist sie von hohem emotionalen Wert, darum möchten wir sie in einem fahrbereiten Zustand erhalten.
zuerst einmal: Motor reinigen, auch die kleinen Schlitze am Anker mit hauchdünnem Blech, und vor allem: Nie diesen Motor auseinander bauen. Den bekommt nur ein ausgebuffter BUB-Fachmann wieder richtig zusammen.
Der kleine Riß ist unbedeutend. Kann man mit Sekundenkleber stabilisieren. Sollte sich das Rad auf der Achse drehen, abmachen. säubern, wieder aufsetzen und mit einem Zahnstocher eine geringe Menge Sekundenkleber an den Spalt bringen. Das genügt. Nicht zuerst den Sekundenkleber ins Loch geben und dann auf die Achse aufstecken. Das schafft man nicht, denn die Triebräder müssen versetzt um 15 bis 20 Minuten angebracht werden. Das hat zwar nur bei Kuppelstangen eine praktische Bedeutung, aber auch so sollten die Räder die richtige Stellung aufweisen. Und es fehlen die Triebstangen vom Rad zum Zylinder.
Hallo Udo, danke für die blitzschnelle Antwort. Dann werde ich den Motor mal vorsichtig nach Deiner Anleitung reinigen, ebenfalls das Getriebe. Das Getriebe werde ich, wie ich's von den Märklin Scheibenkollektormotoren kenne schmieren. Die Kuppelstangen fehlen laut meinem Vater schon, seit er die Lok hat, es ist an einem Rad auch das Gewinde teilweise ausgebrochen, wir wollen dies in diesem Zustand belassen.
Wahnsinn, was hier alles an Sachverstand versammelt ist!
@ Udo: ich habe den Motor und das Getriebe jetzt gereinigt, unglaublich, wieviel Dreck sich in den Kollektorspalten angesammelt hatte. Die Lok läuft jetzt wieder prima vorwärts, rückwärts läuft sie allerdings erst bei höherer Spannung an und sie läuft dann auch langsamer. Den Riß werde ich noch stabilisieren, ich muß jedoch erstmal Sekundenkleber kaufen, der alte ist eingetrocknet . Deine Anleitung war sehr hilfreich.
@ Arne: Die Zeit passt, weißt Du, ob die Lok einen Namen oder eine Nummer hat?
@Wolfgang: Toll, das ist uns noch nie aufgefallen, ich habe noch mittels Magnet festgestellt, dass die zwei Ventile vor dem Führerstand ebenfalls aus Kunststoff sind.
Hallo THomas, wohnst Du weit von Witten entfernt? Sonst komm doch morgen gegen 19 Uhr dort hin (siehe Stammtisch Witten unter Verabredungen) . Dann bring ich Dir die Kohlen mit. Das ist kein Aufwand. Ansonsten schreib mir ne private Mail, das geht auch. Herzliche Grüße vom Soester
Hallo, die gezeigte BUB-Lok ist die 9270/18, die 1937 bis 1938 gebaut wurde. Es ist die kleinere Version von 2 Ausführungen von 1´B1´Dampfloks. Die größere heißt 9570/18 und hat den größeren Motor und einen größeren Tender. Gleiche Bauzeit. Zur gezeigten Lok gehört ein kleiner Tender.
Hallo Manfred, ich besitze zwei von den kleineren Loks. Bei beiden Loks sind die Durchmesser von Vor- und Nachläuferrädern identisch. Ist das eine reguläre Variante oder wurde da was gebastelt? Unterscheidet sich die größere Lok lediglich durch Vor- und Nachläufer von der zweiachsigen Version oder bestehen da noch andere Unterschiede? VG, Frank
Hallo Frank, Die von mir veröffentlichten Fotos zeigen die beiden Loks im Originalzustand. Die kleinere Lok hat Handumschaltung für den Fahrtrichtungswechsel. Bei meinen beiden Fotos kann man das deshalb nicht sehen, weil der Umschalter wegen internen Umbaus auf Gleichstrom-Fahrbetrieb ausgebaut wurde. Auf deinen Bildern ist der Umschalter im Führerstand der Lok deutlich zu sehen. Die größere Lok hat Fernschaltung für den Fahrtrichtungswechsel, der durch den hinter dem Führerhaus herausragenden Hebel abgeschaltet werden kann, wobei dann eine Handumschaltung ermöglicht wird - genau wie der Märklin 66er Schaltung. Bei beiden Loks sind die Vorlaufräder kleiner als die Nachlaufräder.
Nachfolgend ein Foto mit der Gegenüberstellung der beiden 1´B1´Loks, dabei ist die kleinere links und die größere rechts. Die Unterschiede sind gut zu erkennen.
Hallo Manfred, vielen Dank! So langsam bekomme ich das Puzzle zusammen. Was mir aufgefallen ist: an der Lok meines Vaters wurde auf beiden Seiten das gleiche (silberne) Abdeckblech verwendet, jeweils mit zwei Löchern für die Kohlenhalterung und der Lagerung für die Motorachse. Bei Deiner Lok sieht das anders aus, hier sind zwei verschieden Abdeckungen verbaut.
Hallo Forum, anbei mal zwei Fotos von meinen Loks. Beide haben gleich große Räder. Bisher habe ich nicht an der Originalität gezweifelt. Sie stammen aus unterschiedlichen Quellen. Ist das eine originale Variante? VG, Frank
Hallo Frank, hallo Thomas, deine beiden Fotos zeigen die kleinere Lok, die 9270/18. Dass die Vorläufer und die Nachläufer gleich groß sind, ist ungewöhnlich. Selbst die Klischees in den beiden BUB-Katalogen 1937 und 1938 zeigen bei beiden Lokbaugrößen vorne kleine und hinten große Laufräder. Dies ist mit Sicherheit der "normale Originalzustand". Es kann aber sein, dass Bub eine Zeit lang keine größeren Nachlafräder parat hatte und dehalb die vorhandenen kleinern einbaute - es war ja nur Süpielzeug. Im Schiffmann BUB Band finden sich keine Abbildungen der beiden 1´B1´Loks, deshalb nachfolgend Scans aus dem 1938er Katalog.
Die "große" Lok
Die "kleine" Lok
Und was die Bauart der Motor-Lagerschilder angeht, muss man annehmen, dass es dafür unterschiedliche Außenkonturen gab - je nach verwendetem Treibrad-Durchmesser. Beide von dir gezeigten Loks scheinen dennoch beide den "kleinen" Motor zu haben. Es kann auch sein, dass man ürsprünglich für den "kleinen" Motor auf beiden Motorseiten unterschiedliche Lagerschilder hatte - nämlich einen breiten mit Bohrungen für die Bürstenlager auf der einen Seite und einen kleinen schmalen auf der Getriebeseite (ohne Bohrungen). Im Sinne der Teilevariantenreduzierung hat man dann gleiche Lagerschilder auf beiden Seiten verwendet, so dass auf der Getriebseite ein Lagerschild mit unbenutzten Bohrungen zu sehen ist.
Hallo Manfred, danke für die Infos. Die größeren Nachlaufräder gefallen mir besser. Ich muss ja sowieso Ersatzteile bzw. eine Lok zum Schlachten besorgen. Dann werde ich wohl große Nachlaufräder montieren. Beide Loks stammen aus unterschiedlichen Ankäufen in Holland. Ich teile deine Vermutung, dass Bub wohl keine großen Räder parat hatte. Gefummelt wurde an den Loks jedenfalls nicht. Oder kann es evtl. einen Grund geben, dass Bub für Holland kleine Räder verbaut hat? VG, Frank
Hallo liebe Forenmitglieder, nochmals danke für die fundierte Hilfe, ich bekomme allerdings die Lok nicht dazu, vorwärts ordentlich zu laufen. Rückwärts läuft sie prima, vorwärts hat man das Gefühl, dass sie blockiert. Wenn man sie dann anschiebt läufz sie schlecht und ruckelig, manchmal auch garnicht. Den Kollekor habe ich gereinigt und neue Kohlen hab' ich auch spendiert. Weiterhin habe ich sie vorsichtig gefettet. Leider ohne Erfolg. Hat von euch noch jemand eine Idee?
Hallo tH0mas, was ist denn mit deiner Lok passiert: Im Beitrag # 6 lief sie nach erfolgter Reinigung gut vorwärts und rückwärts nur widerwillig und mit Stathilfe. Wie ich jetzt im Beitrag #15 gelesen habe hat sich dies innerhalb eines Monats geändert und die Lok läuft nun in der Gegenrichtung ordentlich
Hallo Gerd, sorry, in Beitrag 6 habe ich vorwärts und rückwärts vertauscht. Warum sie jetzt vorwärts noch schlechter als damals läuft, kann ich nicht sagen, ich habe eigentlich nur die Kohlen getauscht (mit den alten runtergefahrenen hab ichs mittlerweile auch noch getestet - genau gleiches Verhalten) und mit Shell Cassida PL geschmiert, das hat mir mal ein Mitarbeiter von Shell für die Eisenbahn gegeben, funktionierte bei Märklin H0 bisher klasse.
falls Du noch keine Kohlenbekommen hast, dann probiere es mit einem Satz runde Kohle & Bürste von MÄ HO Loks. Sind etwas kürzer, aber wenn Du nicht viel fährst, dann reichen die auch.
Ich bin ebenfalls auf der Suche warum plötzlich meine JEP Salzkiste kaum noch fährt. Lief recht gut udn zugkräftig, nun schleppt sie sich gerade noch brummend rum.
Vor ein paar Tagen wurde hier schon mal das Thema an andere stelle besprochen udn es gab ein gut gemachter Aufsatz über die Motorentechnik mit dem hinweis der korrekten Stellung Kollektor zum Anker.
Ich suche schon die ganze Zeit, da ich mir mal die nächsten Tage die Lok vornehmen möchte.
Hallo JoHa, ebenfalls danke für den Link. Eine verdrehte Ausrichtung des Kommutators würde aber doch dazu führen, dass der Motor vorwärts, wie rückwärts gleich schlecht läuft, oder habe ich da was falsch verstanden?