ich konnte diese Woche die abgebildete Märklin Spur 0-Bahn erwerben. Die Wagen befinden sich in roten Kartons mit französischer Aufschrift. Die Bahn wurde 1940 in Straßburg gekauft (siehe Preisschild auf dem Karton der Lokomotive). Sind die roten Kartons von Märklin? Beim Anschluß der Bahn an einen neuen Märklin Transformator fährt die Lokomotive. Beim Anschluß des alten Transformators brennt nur das Licht. Was ist die Ursache?
Die roten Schachteln haben nichts mit Märklin zu tun. Es sind Kartons von Hornby France. Hornby war einst ein englischer Spielwarenkonzern mit Sitz in Liverpool, dessen Gründer Frank Hornby war, und der Hornby-Eisenbahnen in den Spuren 0, 00 und H0, Meccano-Metallbaukästen und Dinky-Toys-Modellautos in England und Frankreich herstellte. Heute existiert nur noch der Meccano-Vertrieb in Frankreich. Die Märklin-Metallbaukästen waren übrigens anfänglich Hornby-Lizenzprodukte.
Swiss-Tinplater, auf den ersten Blick mag das so stimmen. Aber auf den zweiten Blick sind Fragen offen. Es ist noch lange nicht alles geklärt, was in Frankreich unter deutscher Besetzung passiert ist. Es gibt bekanntlich sogar eingedeutschte Wagen -geänderte Litho- zu dieser Zeit. Und gerade zu Hornby schrieb Pierce Carlson in "Spielzeug- und Modelleisenbahnen" auf Seite 139 einiges, was bis heute noch nicht geklärt ist. Da soll es sogar einiges "unter der Marke Märklin" geben -ich sah jedenfalls mal eine Hornby-Elok mit dem Märklin-Brikettstempel. Das habe ich schon mal beschrieben, mir fehlte damals der Glaube Solche Dinge gibts auch von JEP -und in Belgien soll das auch der Fall gewesen sein. Für Belgien ist der Fritz von Printen zuständig. Richtig ist auch -war im TV zu sehen- dass man auf Carinhall ausgegrabene Reste von Görings Bahn gezeigt hat: Französische Spur0-Erzeugnisse! Also, da ist noch nicht alles auf dem Tisch. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Die roten Kartons sind eindeutig Hornby -France zu zu ordnen. Die abgebildete Lok jedoch sieht mir wirklich nach Tante M aus. In der heutigen Zeit mit ihren immer öfter auftretenden Plagiatsvorwürfen, würde es mich wundern wenn es sich um ein M Plagiat handeln würde. immer Hp1 Joe
"If manners maketh man as someone said, he´s the hero of today" G. Sumner
Nein, Joe, die sichtbaren Wagen und die Lok (samt N-Karton!) sind ja einwandfrei Märklin-Teile. Es geht hier um das Rätsel, dass offenbar an deutsche Soldaten im besetzten Frankreich Hornby- und Jep-Material "statt Märklin" verkauft worden ist. Teils in der Litho gar eingedeutscht, bei Postwagen zum Beispiel. Diese Teile wurden in offenbar auch in den roten Hornby-Kartons verkauft. Schöne Grüße Botho
zunächst mal vielen Dank für die Antworten. Hier noch ein paar Informationen, die mir der bisherige Eigentümer der Bahn gegeben hat. Er hat die Bahn 1940 von seinem Vater bekommen, der bei der Deutschen Reichsbahn in Straßburg stationiert war. Dort wurde die Bahn auch gekauft. Alle Teile befanden sich in einem großen Karton, worin sie nach Aussagen des Besitzers seit Jahrzehnten aufbewahrt wurden. Die Wagen und auch die Lokomotive sind einwandfreie originale Märklin-Teile. Auch der alte Trafo und ein ganzer Karton mit Schienen ist noch dabei. Ich glaube kaum, dass der bisherige Eigentümer sich rote französiche Kartons für seine Märklin-Wagen besorgt hat, sondern ich gehe fest davon aus, dass das auch die Verkaufskartons waren. Warum nun Märklin-Wagen in Hornby-Kartons verkauft wurden, kann ich nicht sagen. Vielleicht gibt es noch mehr Sammler, die solche Kombinationen schon einmal vorgefunden haben?
wie kommt Ihr denn darauf, dass die Märklin-Wagen "ab Werk" in den Hornby Kartons verkauft wurden? Ein abgebildeter Hornby Karton war z.B. definitiv für den Hornby Milchwagen ohne Bremserhaus. Ich bin ja auch ein Anhänger der Theorie, dass Märklin vor, während und nach dem Krieg intensiv mit Meccano/France verbandelt war, aber das gleichzeitige Auftreten von gemischten Kartons und Artikeln in einem Konvolut ist für mich noch nicht mal ein Indiz.
Christian, das stelle ich ja auch in Abrede! Original wurden wohl keine Märklin-Produkte in Hornby-Kartons verkauft -auch im besetzten Frankreich nicht! Richtig ist aber wohl, dass in Frankreich an das deutsche Besatzungspersonal (also auch Eisenbahner!) Hornby und JEP eingedeutscht(!), quasi als Märklin-Ersatz, verkauft worden ist. Das bestätigen französische Sammler und siehe Carlson-Buch. Solche Dinge waren auch schon in verschiedenen Spielzeugzeitschriften abgebildet und der graue französische Post/Packwagen mit dem runden Adlerwappen ist gar nicht so selten. Zuletzt stand einer beim GTM-Spielzeugmarkt in Obertshausen auf dem Tisch eines französischen Sammlers, der extra darauf hingewiesen hat. Er wollte dafür 100 Euro -verkauft, weiß ich nicht. Er kommt aber am 17. Feburar wieder nach Obertshausen. Freundliche Grüße Botho