trotz intensiver Suche hier im Forum, werde ich nicht wirklich schlau.... Ich habe am Wochenende die folgende Lok vom Flohmarkt mitgenommen, eigentlich nur weil sie ein Gussgehäuse hat.
Der Motor war fest, die Beleuchtung verursachte einen Kurzschluss, ein Birnchen defekt. Nachdem ich den Bogen raus hatte, wie man das Teil zerlegt, war der Rest nur noch Formsache. Ich lege keinen Wert auf "neuwertig", einzig die Räder waren es mir Wert zu reinigen. Sie läuft jetzt wunderbar, die Beleuchtung funktioniert, alles ist prima. Aber jetzt meine Frage als Unwissender bei Pico/Piko, was hab ich da? Welche Version, Bauzeit? Ich habe da was gelesen, ab 1955 gab es Plaste,... dann wieder, die Gussgehäuse gab es bis in die 60er Jahre.... Ja was nun? Könnt ihr mir helfen?
Danke im Voraus für jeden Tipp.
Gruß, Horst
@edit: kein zusätzliches Gewicht innen verbaut, aber trotzdem stolze 324 Gramm.
da gibt es nicht viel zu sagen. Das ist der "PICO- EXPRESS" ab 1950. Soll eine BR 81 sein steht aber 64 darauf. Das selbe Gehäuse gab es schon einmal bei der BR 71. Bei dieser ist Zinkpest an der Tagesordnung. Deshalb wird das Gehäuse was du hast oft als das der 71 ausgegeben. Da erzielt man ganz andere Preise. Aber es gibt ein kleines Detail an dem man das erkennt. Danach gab es noch eine BR 81 in Kunststoff. Auch recht häufig.
Aber trotz dem eine schöne Lok, die Du ergattern konntest. Ich habe sie mindestens drei mal.
danke für die Antwort. Das mit den Kunststoffgehäusen hab ich schon gefunden, auch dass die Niete seitlich an den Wasserkästen zusätzlich noch diagonal angebracht sind. Aber hab ich nun eine Lok zwischen 1950 und 55, oder irgendein "Ersatzgedöns" nach 1960 ? Gab es vielleicht Plastik und Guss parallel? Ich werd nicht schlau...
Horst, Du hast eine originale Lok, die zwischen 1950 und 1955 hergestellt ist. Die Kunststoff- Version kam danach ab 1955. Das neue Gehäuse kam auf das selbe Fahrwerk. Gruß Matthias
Hallo Horst, ein feines Modell hast du da an Land gezogen. Was mich im Moment etwas stört sind die Puffer. Normalerweise haben die Ausführungen mit Metallgehäuse blanke Puffer und die schwarzen gehören an die spätere Plastvariante. Ich hab gerade mal bei meinen beiden nachgesehen dort ist es jedenfalls so.
in den Beiträgen wurde bereits einiges zum Modell "Pico Express" geschrieben. Inzwischen liegen viele Jahrzehnte dazwischen. Ein neuzeitliches Nachschlagewerk , genannt " Mikado DDR-HOEdition" gibt es auch. Es sind nicht alle Varianten der D-gekuppelten Lok abgebildet und erwähnt. Das Gußgehäuse mit der Lok-Nummer 64 215 wurde für zwei unterschiedliche Modelle verwendet. Den B-Kuppler BR71 mit Vor- und Nachläufer und der Beschriftung als "Pico Express" sowie BR64 215 vorn und hinten. Dann das Gehäuse aus Guß auf den D-Kuppler mit gleicher Beschriftung. Die ersten D-Kuppler hatten weinrote Bakelitradscheiben und silberne Puffer. Die Plasteradscheiben kamen später. Ob es dann solch Modell in dieser Ausführung noch mit Gußgehäuse durch Piko selbst gab ist mir nicht bekannt. Im Mikado ist zwar solch Modell mit den kleinen Gewichten. Das kann aber alles technologisch bedingt gewesen sein. Es wurde dann der D-Kuppler mit Hartplastegehäuse und Radscheiben aus Plaste mit großem Gewicht gefertigt. Der Wasserkasten hatte vorn rechts und links eine Verjüngung. Diese Fehlstelle wurde durch eine schwarze Plasteeinlage ausgeglichen. Vorher gab es aber die Gewichte mit dem entsprechenden Anguß wie die schwarze Plasteeinlage. Den Piko-Topfmotor gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Büstenplatte wird durch Federring gehalten bzw. Blechnasen mit Schraube durch die Bürstenplatte.
Das Gehäuse gab es später aus Plaste. Wurde das Guß- wie auch das Bakelitgehäuse mit einer Schraube M3 , 40mm von unten durch den Zylinderblock gehalten war es bei dem Plasteghäuse anders. Da ging die Schraube durch den Schornstein von oben und das Gewinde war in der Bodenplatte am Zylinderblock. Am Plastegehäuse gab es die 3. Lampe als A-Bleuchtung und durchgehende Wasserkästen. Das Gewicht war dem Gehäuse angepaßt glatt. Die letzte Variante von Piko hatte dann durchbrochene Speichenradsätze und Plasteachslager. Die Zahnräder waren auch aus Plaste. Wurde vorher der Fahrstrom rechts durch Schleifer aufgenommen und links über die Messinglager hatte die letzte Ausführung auf beiden Seiten Schleifer.
Die Vorgängermodelle hatten durch intensiven Fahrbetrieb bald ausgeschlagene Messinglager. Die Lok neigte dann nach links. Vielfach hat ein Tausch der inneren Achsen mit den äußeren schon geholfen. Die Messinglager sind kaum zu bekommen. Hier ist immer Selbsthilfe angesagt. Damit die Messinglager nicht aus dem Rahmen rutschen war bis zum Zahnrad eine kleine Federspange auf der Achse. Viele wissen nicht wie die Achsen aus dem Rahmen kommen. Diese Federspande muß von der Achse gedrückt werden. Die alten Radscheiben hatten für die linke Seite vom Spurkranz zur Achse noch einen Federdraht. Gab es Kurzschluß wurde dieser kleine und kurze Federdraht heiß und die Plasteräder verformten sich. Nicht auszuschließen ist , daß die alten und neuen Modelle eine gewisse Zeit gemeinsam erhältlich waren. Das kann aber Gebietsweise unterschiedlich gewesen sein.
Zitat von Aloe im Beitrag #6Prospekt sagt "automatische Kupplung" ??
Da war wohl ein wenig Übertreibung im Spiel?
Ich hatte da ja letztens auch eine mit Gußgehäuse bekommen. Wahrscheinlich aber zusammengewürfelt. -Gewicht ohne die vorderen Angüsse überm Zylinder. -Radsatz hellrot Plaste.
Daher mal eine Frage in den Raum: Kann man die Achsen der alten BR55 da einbauen?
eine BR64 215 (Pico Express) mit Gußgehäuse hat kein Gewicht. Es muß nur vorn die Plasteeinlage unter den Wasserkästen sein.
Die gute alte BR55 von Piko hat auch die weinroten Bakelitradscheiben. Auf einer Seite sind die Messinglager und auf der anderen die aus Pertinax. Natürlich passen diese Achsen auch zur o.g. Piko-Lok bzw. für die BR81. Es sollten dann auch vier gleiche Achsen sein.
Ebi mein Bester, korrigiere mich, aber ich sage Horst hat hier ein Gussgehäuse auf einem Fahrwerk für Plastegehäuse. Die Puffer definitiv. Was ich noch meine, die Qualitäts "1" im Dreieck gabs nicht zur Pico Express-Zeit, doch eigtl erst ab Piko (bzw E.I.O.).
Horst - Messe mal bitte die Dicke der Getriebeplatten, wo die Radsätze drin sind. Pico Express hat 1,2 mm und Piko weniger als 1 mm Stärke. Habe das mit zwei anderen Loks abgeglichen, ist da aber genau so.
Herzliche Grüße - Mirko
DDR-Lokdoc aus Leidenschaft - Geht nicht, gibt's nicht!
also die Materialstärke der Rahmenteile rechts und links hat mich noch nie beschäftigt. Der Zylinderblock wurde verwendet für die Piko BR80 und BR55 (alt). Die Zylinderblöcke gibt es in lack-schwarz und matt-schwarz. Was aber definitiv paßt ist der Umstand , daß zwischen den Rahmenteilen für die Gußlok kein kleines quadratisches Halteblech mit M3 Gewinde ist. Die Modelle mit dem Bakelit- wie auch Plastegehäuse haben ein Gewicht in unterschiedlicher Form je nach Art der Wasserkästen bzw. ob Plasteteil dabei ist. Das Gewicht wird mit einer vernickelten M3 Schraube und Unterlegscheibe an diesem Blech gehalten. Horst sollte eigentlich prüfen , ob er dieses Blechteil vor dem Zylinderblock im Rahmen hat. Ich habe ganz bewußt zuvor geschrieben, daß die Gußlok die weinroten Bakeliträder hat. Kann aber auch nicht ausschließen , daß durch Hersteller eine Mischbauweise erfolgte. Auch sind durch die vielen Jahre sowieso individuelle Veränderungen eingetreten.
...ich habe keine Ahnung wovon ihr sprecht. Aber hier einige Bilder und Antworten:
Zuerst die Rahmenteile, das in den nachfolgenden Bildern OBERE ist 1,2mm, das UNTERE ist 1mm. Ein quadratisches Halteblech?? Vielleicht meinst du das Blechteil das vor dem Rahmen liegt. Es wird mit dem u-förmigen Loch unter die kleine Schraube geschoben und kann dann festgeschraubt werden. Damit liegt es dann auf den Rahmenblechen. Und dann geht da noch die lange Schraube durch, die im Kamin angeschraubt wird und das Gehäuse hält. Ein Gewicht ist NICHT in der Lok.
Hallo Aloe, Du hast ja schon ein wahnsinniges Fachwissen auch fürs Detail. Machst Du das schon sehr lange. Scheinst ja ein echter Spezi zu sein. Bei Deinen Beiträgen lernt man nie aus . Vielen Dank fürs mitlesen. Gruß horst-dieter
Horst nicht verzweifeln. Wie ich den Bildern entnehme hat Dein Fahrwerk das kleine quadratische Blech nicht. Es sieht auch so aus, daß die Rahmenteile dafür rechts und links kein Loch haben. Deine Lok mit dem Guß-Gehäuse gehört so zusammen. Die Verwendung von Plaste für die Radscheiben hat das Bakelit abgelöst. Hier aber von mir mal das Bild zu dem entsprechenden kleinen Blech mit Gwinde:
Die Fahrwerke sind aus meiner Bastelkiste. Das linke zeigt das Blech im Rahmen über der 1. Achse nach dem Zylinderblock. Die Vetiefung ist für das leichtere einführen in das Gewinde. Durch das Gewicht kann niemand hindurchsehen. Das rechte Fahrwerk zeigt die seitliche Öffnung im Rahmen mit dem Blech drin. Wenn noch was unklar sein sollte, dann immer fragen.
Horst-Dieter Mit der Modellbahn beschäftige ich mich schon länger. Es hat mich schon immer gereizt defekte an den Modellen selber zu beheben. Vor 25 Jahren gab es die entsprechenden Ersatzteile für Modelle von Piko , Gützold und Hruska besser. Ich habe mir die nötigen Teile damals an mehreren Stellen besorgen können. Das ist nun schon lange vorbei. Viele der Geschäfte gibt es nicht mehr und auch die Teile sind spärlicher geworden. Es wird ja nicht mehr hergestellt. So werden nun stark demolierte Modelle als Ersatzteilspender verwendet. Das Bild zeigt wie Bastlerteile aussehen. Ich freue mich immer wenn ein zerlatschtes Modell wieder wie eine Lok aussieht und auch fährt. Wenn ich mit meinen Beiträgen weiterhelfen konnte ist das für mich in Ordnung. Experten für Spur I und O sowie für Märlin machen das auch.
So, nun kann ich die Lok vorstellen und Fragen stellen.
Die Lok läuft einwandfrei. Die Lichter brennen beide nicht. Sind die Silberungen echt oder nachträglich draufgepinselt? Obige Berichte irritieren mich als ahnungsloser Wessi etwas. Gehören Fahrwerk und Gehäuse zusammen? Das Gewicht ist 339 Gramm.
Leute, habe das Gehäuse abgenommen. In der Anleitung ist ja beschrieben, wie es abgenommen wird. Auf die Schmierung, die Kohlebürsten und den Kollektor wird in der Anleitung eingegangen. Jedoch leider nicht auf den Glühbirnchen-Wechsel. Wie geht das denn? Will nicht voreilig draufloswerkeln. Möchte doch herausfinden, warum die Birnchen nicht brennen. Gruß Wolfgang
alles ganz einfach. Schraube vorn die beiden Puffer ab. Dann kannst Du das ganze Metallteil abziehen. Zuerst siehst Du einen Pappstreifen. Dieser ist klappbar und dient als Isolationsschutz. Dann wirst Du den Halter mit den Glühlampen und den Messingkontakt sehen. Den Halter kannst Du hochnehmen.Dabei wirst Du merken , daß dieser leicht eingeklemmt ist. Im Rahmen ist dazu eine kleine Vertiefung. Die Kesselringe sind echt und extra so aufgebracht. Du hast das Modell mit den richtigen weinroten Bakelitradsätzen.
Danke Ebi. Will einfach vorsichtig herangehen an das gute alte Stück. Die Puffer scheinen schwarz überlackiert zu sein. Ist das original oder soll ich sie "plankmachen"? Gruß Wolfgang
hast Du für hinten Puffer mit dem langen Gewinde ? Die rote Farbe am Rahmen wurde nachträglich angebracht. Kannst Du noch ein Bild vom hinteren Rahmen mit der Schraube auf der linken Seite machen ? Eigentlich ist da keine Schraube.
das mit der schwarzen Farbe habe ich auch so gesehen. Du kannst die Puffer blank machen. Piko hatte vorn und hinten blanke Puffer. Es sollten dann aber hinten auch blanke Puffer sein. Weil das wohl so nicht ist wurden die vorderen schwarz gemacht. Lange vernickelte Puffer zu bekommen ist schwer.
Fotos kommen noch. Ich stehe vor einem Rätsel. Nachdem ich die vorderen Puffer abgeschraubt und die Platte abgezogen habe, brennen die Lämpchen. Alles sieht normal aus, Beschädigungen sind nicht zu erkennen. Ich brauche die Platte nur wieder draufzuschieben (ohne mit den Puffern anzuschrauben) und schon brennen die Lämpchen nicht mehr. Unabhängig davon funktioniert der Antrieb immer. Gruß Wolfgang