ich will Euch hier in Abständen den Einsatzbestand meines Bw's vorstellen. Ich habe überwiegend ältere bis sehr alte Modelle im aktiven Dienst - auch einige aktuelle. Da wir hier im FAM sind, will ich mich auf die älteren Modelle beschränken.
Ich bin kein Sammler im eigentlichen Sinn, habe auch keinen Lieblingshersteller, sondern nur Lieblingsmodelle für H0. D. h., dass mein Einsatzbestand bunt gemischt über alle Hersteller ist, die etwas Interessantes für mich haben - incl. einiger Eigenbauten. Viele Modelle stammen noch aus meiner Kindheit oder der Jugendzeit.
Da ich mir das Recht herausnehme, meine Modelle umzubauen, zu verwittern etc., erwarte ich von einigen Hardlinern unter Euch ziemlich viel Haue - aber ich bin hart im nehmen - solange es fair bleibt.
Grüß Dich, hier kriegt keine Haue und wird in den Keller geschickt. Jeder von uns betrachtet die Modellbahn aus einer anderen Sicht. Gans im Gegenteil freut sich das Forum über Umbauten und onstiges. Jeder kann, wenn er will, daraus seinen Nutzen ziehen. Willkommen horst-dieter
ich fange mal mit einem ziemlich kleinen Modell an - einer Matchbox-Spielzeug-Lok aus Zinkdruckguß.
Matchbox stellte dieses Modell ab den 1970er Jahren her:
[http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.pngEs passt sehr gut zur Spur H0 - obwohl es ja britischen Ursprungs ist und wahrscheinlich eher 1:76 (00) entspricht
[http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.pngWas sagt Ihr zu diesem kleinen Kunstwerk?
Ich glaube, dass dieses Modell im FAM bisher nicht zu Ehren gekommen ist?
Das ist erst einmal mein Einstand in diesem Thread - bin auf Reaktionen gespannt!
fängt schon mal interessant an. Die Lok habe ich noch nie gesehen. Interessant ist auch die Zugabe, besonders gut finde ich den Aufnahmestandpunkt und die Torgehänge.
natürlich war mein Einstand nicht 100%ig ernst gemeint.
So sieht die Lok jetzt aus:
Es handelt sich natürlich noch immer um die Matchbox-Shunter. Allerdings ist es nun nur noch das geänderte Gehäuse auf dem Fahrgestell der Piko Kö I.
Der äußerliche Zustand ist nicht mehr der allerbeste, technisch ist sie einwandfrei.
Diese Lok ist mit den britischen Truppen kurz nach dem 2. WK nach Deutschland gekommen und leistete Dienst in einer britischen Kaserne - deswegen der Auspuff mit Explosionsschutz.
Nach Abschied aus dem Militärdienst nahm sie den Dienst bei einer norddeutschen Zuckerfabrik auf und steht dort Tag und Nacht im Freien.
Ein Größenvergleich mit der Piko Kö I zeigt etwas deutlicher, was man aus dem kleinen Matchbox-Spielzeug alles so basteln kann.
das Ergebniss kann sich sehen lassen. Der Auspuff ist ja eine interessante Konstruktion. Ich hatte auch mal überlegt, ob man dieses Gehäuse nicht für einen Freelance H0m Diesel verwenden könnte.
Von dem bauernhaus würde ich gerne mehr sehen. Das sieht gut aus.
Gruss Rei aus CH
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Aber Nichts wissen macht auch nix :-) Dampf im Sihltal: https://www.museumsbahn.ch/
meine Hochachtung! Sowohl für die Lok als auch für das Haus. Ich fühle mich ans Steinhuder Meer versetzt, wo die Bauernhäuser und Scheunen heute noch so oder so ähnlich aussehen (inclusive der Underberg Reklame!) Und die Lok ist auch eine Klasse für sich; toll, was Du daraus gemacht hast. Gerne mehr davon!
Hier noch ein letztes Bildchen von der Matchbox-Lok mit dem Scherblatt-Kühlergrill:
Ein großes Bw braucht viele kleine Lokomotiven. Die Kö war und ist bei mir einfach unverzichtbar.
Hier ein besonders altes Exemplar von dem heute noch bekannten Oberleitungs-Zubehör-Hersteller Sommefeldt:
Sommerfeldt baute in den 1950er Jahren bis in die frühen 1960er Jahre auch ein paar wenige Triebfahrzeuge.
Die alten Original-Sommerfeldt-Fahrzeuge sind heute sehr selten - und werden immer mehr gesucht. Es gab auch eine sehr schöne und äußerst seltene V80, die ich noch nie im Original gesehen habe. Außerdem wurden wenige Bahnmeister-Fahrzeuge hergestellt.
Die Kö und die Bahndienstfahrzeuge landeten letztendlich bei Brawa. Die V80 blieb verschollen. M. E. war es die erste Nachbildung einer V80 überhaupt - noch vor Hamo und vor Tesmo/Ortwein.
Die Sommerfeldt Kö läuft prima. Sie ist bei mir noch immer unverzichtbar und eine Ruhestand ist nicht in Sichtweite.
Technisch wurde sie von Brawa deutlich überarbeitet. Das fällt natürlich besonders von unten auf. Hier noch mit dem Sommerfeldt-Logo.
Gruß und bis demnächst
Uwe Ganther
...und dazu einen Underberg (?) - zur besseren Verdauung natürlich!
Hallo Uwe, mich würden die Rostspuren an der Matchbox interresieren, und dass Underbergschild. Wie hast Du das gemacht? Pinsel und Lack, fertig ist der Hanomag?? Gruß horst.dieter
eine lange und sehr ausführliche Beschreibung meiner Techniken findet Ihr hier.
Die kleine Matchbox-Lok wurde völlig neu lackiert. Die Grundierung erfolgte dünn mit wasserfester, verdünnter Abtönfarbe in einem dunklen Rostbraun. Abtönfarbe trocknet wasserfest auf. Wichtig: Nicht dick aufpinseln! Deckfarben von Pelikan aus dem Tuschkasten und Plaka-Farben fanden ebenfalls Verwendung. Fixiert wurde das Ganze dann mit Klarlack aus der Spraydose sowie Klarlacken von Revell (Acryl), verdünnt mit Pinsel. Dadurch entstehen unterschiedliche Glanz-/Matt-Effekte.
Den Blattrost kann man nach der Salzmethode anfertigen. Dort, wo Blattrost entstehen soll, etwas stark salzhaltiges Wasser auftragen und antrocknen lassen. Das Wasser sollte mit etwas Pril entspannt sein.
Nach dem Antrocknen kann man den Decklack/-farbe aufbringen. Wenn dieser getrocknet ist, wird trocken über die Oberfläche gewischt. Dort, wo sich die Salzkristalle gebildet haben (werden weggewischt), entsteht der Blattrost-Effekt - der Decklack blättert ab.
Denkt daran, dass Rost sehr viele verschiedene Tönungen haben kann. Je mehr, desto echter wirkt es (von rotbraun bis orange).
Das Scherblatt habe ich aus einem ausgemusterten Elektrorasierer.
Fast vergessen: Das Underberg-Schild habe ich ergooglet (Bilder gesucht). Das Bild wurde mehrfach in verschiedenen Größen in Excel eingefügt. In die Datei habe ich noch andere Schilder geladen, die ich irgendwann einmal verwenden möchte (alte Sinalco, Pepsi Cola, Afri Cola, Bluna etc.).
Das gewünschte Schild auf normalem Papier ausdrucken und auf dünnen Kunststoff kleben (Blister-Flolie). Danach zuerst mehrmals mit Klarlack spritzen, bis es fixiert ist.
Welcher Effekt soll erzielt werden? Emaille? Dann solltet ihr glänzenden Klarlack verwenden. Neu oder alt? Roststellen nicht vergessen, Klarlack kann auch in verschiedenen Matt-Stufen nachträglich dünn gepinselt werden.
Die großen Underberg-Schilder waren nicht emailliert, sondern gedruckt und nach einiger Zeit ziemlich matt.
diese kleine Dampflok gehört eigentlich nicht zum Einsatzbestand meines BW's. In der Nachbarschaft unterhält der Industriebahn-Verband ebenfalls ein Streckennetz, auf dem mit eigenen Lokomotiven befördert wird.
Meinen kleinen Industriediesel hatte ich Euch schon HIER vorgestellt. Der gehört aber direkt zur Zuckerfabrik, während die kleine Dampflok direkt dem Bestand des Industriebahn-Verbandes zuzurechnen ist:
Die Lok ist schon ziemlich verwittert, auch dort wird die Pflege der Maschinen nicht sehr groß geschrieben (das Ergebnis gefällt mir heute nicht mehr, ich muss da noch mehr tun...). Nach der bewährten und uralten Sanding-Methode, habe ich sie in den 1980er Jahren auf 2L= (DC sagt man heute) umgebaut.
Die gelben Lampen waren mal weiß. Die sind inzwischen sehr vergilbt - auch eine Sache, die ich wieder zu beseitigen habe.
Laufen tut sie sehr gut auf meinem Code-100-Gleismaterial.
dass der Hersteller Trix Express heute von Vielen postum nicht mehr Ernst genommen - geradezu verschmäht - wird, ist mir eigentlich völlig unverständlich. War er doch zu seinen besten Zeiten in der Beliebtheitsskala nach Märklin noch vor Fleischmann in Deutschland angesiedelt. Da wird an dem Stromsystem gemäkelt, an den Fahreigenschaften wird kein gutes Haar gelassen, da wird an den unverhältnismäßig klobigen Radsatz-Maßen gemäkelt, da wird an der Vorbildtreue gemäkelt - wie gesagt - alles postum.
Allerdings war das Bild - rückwirkend betrachtet - auch sehr zwiespältig.
Auf der einen Seite war Trix sehr innovativ und brachte wunderbare Modelle hervor, die damals ihresgleichen suchten. Ich denke da an die E94, die V36, die 80er, die 64, die Vorserien E10, die 01 001, die 18.6, die 42er und an die wundervollen, unter Ade-Regie entstandenen Modelle des VT08 oder des Hundskoop (ELD der NS). Auf der anderen Seite jedoch ziemlich frei erfundene Ungetüme, wie die Einheits-Ellok E10/40 und die V200 (die jedoch auch ihren besonderen Charme hatten).
Man beachte das Zahlenverhältnis meiner Aufzählung.
Auch zu den Fahreigenschaften kann ich nichts wirklich Negatives berichten. Meine Trix-Modelle, die ich gut warte, laufen weich und sanft an. Ein Wermutstropfen hingegen ist tatsächlich, dass bei HP0 der Zug fast entgleist, so schnell wird gestoppt (Schnecke+keine Schwungmasse). Ich fahre analog. Meine Vorsignalstrecke wird über Widerstände geregelt. So bekommt man das Problem in den Griff.
Als Trix dieses Modell 1958 in Nürnberg vorstellte, war es eine kleine Sensation. Seinerzeit sicherlich das beste Großserienmodell einer 01 bisher.
Sie sorgte für viel Auftragseingang bei den damals noch reichlich vorhandenen System-Umbau-Werkstätten.
Mein Modell ist noch umgebaut worden. Trix brachte erst später eine International-Version dieses Modelles
Meine Lokleitung ist von dieser 01 001 begeistert und will keinesfalls auf die Leistungen der Maschine verzichten. Auch neben neueren Maschinen mit höherer Seriennummer, die daneben im Stall (sprich Rundschuppen) stehen, kann sie absolut bestehen (Roco/Rivarossi).
Der schlechte Ruf von Trix ist m. E. absolut unbegründet. Sicherlich hat sich Trix durch seine verfehlte Politik in Sachen 2L=-System (International) selbst das Wasser abgegraben. Das Festhalten an den höchsten Schienenprofilen der Branche, dem auffälligen Mittelleiter und den "Gleiswalzen" als Radsätze hat Trix letztendlich das Genick gebrochen... Trotzdem, sehr schade, dass dieser Hersteller heute nur noch ein dünnes Ästchen an einem ungesunden Baum ist...
na ja, ganz ohne Grund sind die Trix-Modelle beim Durchschnitts-Gleichstromer nicht so verrufen. Nicht nur das bewundernswerte Bremsmoment wirkt sich recht schockierend aus, auch die eher schlechte Stromaufnahme. Umgebaute Modelle mögen da besser sein, originale International Modelle nehmen einen Pol über die Tenderräder auf und den anderen lediglich über die Vor- und Nachlaufachsen der Lok. Und das ist schon grenzwertig, die kleinen Räder verschmutzen schnell und jedes Kunststoffherzstück z.B. alter Fleischmann-Weichen wird da zur Herausforderung. Zumal die Lok ja sofort steht. Wenn man nicht die Räder pingelig sauberhält ist der Betrieb dieser Maschine keine Freude. Die Optik ist allerdings wirklich unübertroffen - insbesondere für 1958 - ganz klarer Fall, eine wunderschöne Lok.
Und immer noch bekannt und beliebt auf den Bahnhofsanlagen, hier in Köln:
weil du die 01-Bilder der Kölner Bahnhofsanlage zeigst.
Als ich letztens, Anfang Dezember, durch den Hauptbahnhof kam wollte ich bei der Anlage vorbeischauen, habe die nicht mehr finden können, zumindest an dem mir bekannten Standort.
Weisst du ob die sich noch im Hbf. befindet, oder ist dein Foto von länger her?
die Bilder sind von letztem Jahr, die Anlage steht im hinteren Quergang (Richtung Breslauer Platz) wie eigentlich schon seit zehn Jahren oder so. Falls da nicht in der letzten Woche etwas verändert wurde ist das auch heute noch so.
vielen Dank für Dein wunderbar stimmungsvolles Privatfoto. Das ist wirklich hervorragend gelungen und zeigt, wie schön diese Machine von Trix damals nachempfunden wurde. Da kommt wirklich Eisenbahnstimmung auf!
Diese Bahnhofsanlagen habe ich auch immer sehr bewundert - auch bei uns in Hannover. Es überbrückte lange Wartezeiten und da war auch schon mal eine Münze locker, um die Modelle in Aktion zu erleben (ich weiß nicht mehr, wie viel). Ziemlich sicher bin ich mir, dass in Hannover zumindest, die Anlage abgebaut wurde - sehr schade!
eine 01, die dringend zur Revision muss, ist meine alte 01 20057 von Trix Express.
Die Lok kam von einem anderen Bw zu mir und meine Lokleitung will sie so nur im Notfall einsetzen. Allerdings ist die Frist abgelaufen, so dass ein Aufenthalt im Aw Braunschweig dringend angesagt ist. Da muss dann außer technischen Änderungen auch eine neue Lackierung her.
Es handelt sich dabei um die Trix Express 20/57 bzw. 20057, die prinzipiell von 1937 bis 1957 im Trix-Programm war. Nachfolgerin war also die 01 001, die ebenfalls in meinem Rundschuppen auf neue Aufgaben wartet.
Von Zinkpest ist bei diesem Modell allerdings keine Spur, sie ist lediglich stark benutzt - demnach will ich, dass sie eines Tages wieder wie frisch von Borsig im Lokschuppen stehen wird.
für leichte Schnellzüge, für Eilzüge nach Bremen und für den Nahverkehr ist bei mir die BR 23 noch immer im Einsatzbestand. In diesem Fall ist es die 23 014 von Märklin.
Dieses Modell hatte ich mittels der uralten Sanding-Methode auf 2L= umgebaut - DC sagt man ja heute.
Anstatt eines Hamo-Magneten habe zwei Dioden eingebaut, die bei dem Original-Wechselstrommotor unter Gleichstrom die Einhaltung der richtige Fahrtrichtung ermöglichen.
Meine Lokleitung kann auch auf diese Maschine selbstverständlich nicht verzichten. Manchmal muss sie auch für eine 01 einspringen, wenn diese mal nicht ganz gesund ist...