bei der Reinigung und Instandsetzung eines Fleischmannmodells (55 4455, Katalognummer 1155 also AC-Ausführung) ist mir aufgefallen, dass die Einzelteileliste bei den Getriebezahnrädern nicht mit den tatsächlich verbauten Zahnrädern übereinstimmt: das zweite Beisatzrad hat auf dem kleinen Zahnrad laut ET-Liste 10 Zähne, das vorhandene Modell aber 13. Damit verbunden auch eine entsprechende Änderung zum dazugehörigen nächsten Zahnrad. Hat da jemand was geändert, oder ist das ab Werk so?
ich habe nur eine 4821 hier, die eigentlich den selben Antrieb haben sollte. Das Motorritzel hat 10 Zähne, dann kommen nach vorne und nach hinten je ein Stufenzahnrad 32:11 Zähne und dann je eins mit 30:10 Zähnen. Ein eigenes Ersatzteilblatt gibt es für meine Lok nicht, und auf den Ersatzteilblättern von 4155 und 1155 steht was anderes.
Ich glaube, es müssten noch ein paar mehr Leute in ihre Loks schauen, bevor man eine Aussage treffen kann, was nun "richtig" ist.
Mist, ich habe beim Zerlegen ein Kabel abgerissen. In den Tender zu schauen, kann ich also nicht empfehlen.
es wäre vielleicht einfacher, wir verwenden die üblichen Bezeichnungen und Artikelnr, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Das Ritzel hat 10 Zähne, das scheint unstrittig, das erste Untersetzungsrad mit der Nr. 564152 hat 32/11 Zähne laut Ersatzteil-Datenbank von Fleischmann und Zählung von Harald. Da sind die Angaben in allen Ersatzteilblättern von 1155, 4152, 4154 und 4155 mit 32/10 wohl einfach falsch und immer mit diesem Fehler kopiert. Stephan bist Du dir sicher, daß Du Dich bei 32/13 nicht verzählt hast und wie sieht dann bei Dir das nächste Untersetzungsrad 564151, das es dann ja fast nicht sein kann, aus?
Hallo Stephan-Alexander Ich wurde durch Deinen Betrag neugierig und habe mal bei einer meiner GFN 55ziger unters Tenderkleid geschaut. Auf der Verpackung steht Art.Nr. 1351, und am Führerhaus trägt sie die Nr. 552781. Dazu auch mal ein wenig Bildmaterial, nur Text finde ich immer so trocken.... Lach...
Soweit mal die Bilder, es müßte ja bei Dir dann genauso ausschauen. Nun zur Anzahl der Zähne an der Rädern. 1. Das Antriebsritzel hat 10 Zähne 2. Das in der Antriebsfolge montierte hat 32 zu 13 Zähne 3. Das darauf folgende hat 28 zu 13 Zähne 4. Das nun folgende und in die Räder eingreifende hat auf dem kleinen Kranz ebenfalls 13 Zähne, der große zählt hier 36 Zähne 5. Das die beiden hinteren Tenderachsen verbindende Zahnrad hat ebenfalls 32 Zähne. Ich hoffe, das ich ein klein wenig Licht ins Getriebe-Dunkel bringen konnte. Wenn ich noch etwas nachschauen soll, bitte einfach melden... Viele Grüße sendet FL Gussmodell-Ghert
Deine untersuchte 55er ist offensichtlich von der alten Serie (ab 1965), die oben angesprochenen diversen Modelle stammen von der neuen 55er (ab 1992).
Die Getriebe sind mit Sicherheit unterschiedlich.
Gruß Dennis
Edit: Nachtrag 21:40 Uhr: Habe gerade nachgemessen und gezählt und bestätige die von SAH oben angegebenen Zahnradsätze an meiner 4155 (Stempel 1 / 2 (1992) ; also
10 - 32/13 - 28/10 - 22 - 19
Tipp: messen ist hier manchmal einfacher als zählen. bei Modul 0,5 gilt: z = (Kopfkreisdurchmesser minus 1) mal 2 [Klugscheißermodus aus]
ich hab jetzt auch nochmal nachgemessen und nachgezählt. Mein Exemplar ist die 4154 DRG Variante Stempel 3 für 1993. Ritzel wie wohl immer 10 Zähne, 1.Untersetzungsrad 17mm 32/13 Zähne, 2.Untersetzungsrad 15mm 28/10 Zähne.
Die korrekte Ersatzteilnummer für das Untersetzungsrad 17-32/13 lautet 56 4107. Die Angabe im Ersatzteilblatt mit 17-32/10 als 56 4152 ist wohl auf alle Fälle falsch was die 10 betrifft, denn im Ersatzteilshop wird 56 4152 als 17-32/11 angegeben. Das entspricht ja auch dem was Harald vorgefunden hat. Von wann ist denn die 4821? Bei Haralds Lok scheint ja dann auch das 2. Untersetzungsrad mit dem Ersatzteilblatt übereinzustimmen, 16-30/10. Bei den Loks von Stephan, Dennis und mir kommt als 2. Untersetzungsrad 15-28/10. Eine Ersatzteilnr dafür habe ich nirgends, auch bei keiner anderen Lok gefunden, das scheint ein Einzelgänger zu sein, 15-28/13 ist nahezu bei jeder zweiten Lok verbaut, aber 15-28/10 ist Fehlanzeige.
Mich würde ja mal interessieren, was dieser kleine Unterschied bewirkt, ist das Getriebe leiser? Vermutlich ist sie etwas langsamer, die Welt kann das aber wohl kaum sein, ausgerechnet hab ich mir das aber nicht.
Zitat von BW-Werner im Beitrag #7....Mich würde ja mal interessieren, was dieser kleine Unterschied bewirkt, ist das Getriebe leiser? Vermutlich ist sie etwas langsamer, die Welt kann das aber wohl kaum sein, ausgerechnet hab ich mir das aber nicht.
Gruß Werner
Hallo Werner, so klein ist der Unterschied am Ende nicht: die Gesamtübersetzung* bei meiner Lok ist 32/10 x 28/13 x 19/10 = 13,1 während bei Haralds Lok rauskommt: 32/10 x 30/11 x 19/10 = 16,6
das macht einen Unterschied von (16,6 - 13,1) / 13,1 = ca. 27% ins Langsame, bezogen auf die erste (ursprüngliche?) Übersetzung der 4155.
*) Gesamtübersetzung i := Motordrehzahl / Raddrehzahl
Vielleicht wollte man die m.E. unzureichende Zugkraft der Lok verbessern? Nee, kann eigentlich nicht sein, das liegt einfach an zu wenig Masse, weil der Ballastraum im (auch etwas schlankeren) Tenders z.B. durch eine Platine verbaut ist . Jedenfalls zieht eine alte 55 (1351) gleich 2 neue 55er wohin sie will. Und lauter dürfte sie nach meinen Erfahrungen durch das höher untersetzte Getriebe auch sein.
Zitat von BW-Werner im Beitrag #7 (...) Von wann ist denn die 4821? (...) Vermutlich ist sie etwas langsamer, (...)
Die 4281 ist eine Einmalserie (KPEV) von 1994. Stempel 5/4. Wahrscheinlich ist sie "entschleunigt", weil damals alles noch ein bisschen gemächlicher zuging ?
Gherts Lok ist die Ursprungsausführung (1351/4145), an die hatte ich zuerst auch gedacht: Tender unbeleuchtet, Antrieb auf drei Achsen und "Kuppeleisen" zur Lok. Die überarbeitete Version (4155 und Varianten) hat im Tender Licht, Kurzkupplung zur Lok und Antrieb auf die beiden äußeren Achsen. Die mittlere ist dafür gefedert. Gruß Harald
Zitat von Startset1000 im Beitrag #9 ... und Antrieb auf die beiden äußeren Achsen. Die mittlere ist dafür gefedert. Gruß Harald
Hallo Harald, eigentlich kein schlechtes Antriebskonzept. Aber letztendlich geht doch nichts über Allradantrieb (100% der Dienstmasse werden für den Vortrieb genutzt). Das geht auch bei Vierachstendern, wie ich schon im Roco BR58/G12 Umbau: Love me, Tender...Selbstbau ausprobiert habe:
danke für die Info zur 4821, ich glaube eher nicht, daß man da speziell für die Epoche I Variante eine "Entschleunigung" eingebaut hat, sondern da wurde wohl ab 1994(?) grundsätzlich die Untersetzung geändert, wie Dennis ausgerechnet hat, ja mit doch deutlicherem Effekt. Zur Bestättigung müßte sich halt mal jemand die Mühe machen ein späteres Baujahr der DRG, DR oder DB Varianten daraufhin anzuschauen. Ich halte es aber für nahezu sicher, daß das generell der Fall war, worauf ja auch die Ersatzteilblätter hinweisen die ja meist auch erst nach 2-3Jahren nach Erstauslieferung zur Verfügung standen und eben nur bei einem Zahnrad einen Tippfehler haben indem da 32/10 statt 32/11 angegeben ist, ansonsten stimmts ja für die 2. Getriebevariante.
Interessant finde ich, daß wir jetzt schon eine 2. Lok entdeckt haben, die nach kurzer Zeit eine Getriebeüberarbeitung ab bekam. Die erste war ja die 86er die Baureihe 86 , jetzt also auch die 55er. Nur wurde bei der 86er die Veränderung ja in den Ersatzteilblättern dokumentiert, bei der 55er ist dagegen die erste Variante offenbar komplett undokumentiert geblieben, weswegen wir ja bisher auch keine Ersatzteilnr für das 2. Untersetzungsrad mit 28/10 Zähnen kennen.
Zum Schwächeln der 55er Neukonstruktion gegenüber dem alten 55er Hobel, ich kenn jetzt den Massenunterschied der beiden Tender nicht aufs Gramm, glaubst Du nicht, daß da die 2 Haftreifen gegenüber 4 Haftreifen auch eine erhebliche Rolle spielen?
Zitat von BW-Werner im Beitrag #11 Zum Schwächeln der 55er Neukonstruktion gegenüber dem alten 55er Hobel, ich kenn jetzt den Massenunterschied der beiden Tender nicht aufs Gramm, glaubst Du nicht, daß da die 2 Haftreifen gegenüber 4 Haftreifen auch eine erhebliche Rolle spielen? Gruß Werner
Habe gerade mal beide 55er (alt und neu) auf der Briefwaage gehabt: Bei einer Gesamtmasse von ca. 430g enfallen gut 200g auf die Lok und ca. 230g auf den Tender, und zwar bei beiden Probanden! Der Unterschied liegt im Bereich der Messunsicherheit, weniger als ca. 5g. Das hätte ich nicht gedacht!
Aber mir war nicht bewusst, dass die 4155 nur 2 diagonal aufgezogene Haftreifen hat, währen die alten 55er auf allen 6 Rädern Gummis überhaben.
Jetzt muss ich allerdings noch einen Zugkrafttest anstrengen, um zu sehen, ob ich mich oben nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt habe. Gefühlt hatte die alte 55er in meiner Jugend eine unbändige Zugkraft; 30 bis 40 Wagen waren kein Problem damals. (Da waren wir beide allerdings noch jung).
die ersten Testergebnisse habe ich mit der 1155 (enthält auf Wunsch des Besitzers einen Dekoder Typ Uhlenbrock 76320): Tempo Digital mittl. Fahrstufe: ca. 80 km/h, analog ca. 95 km/h bei Trafomittelstellung. Zugmasse 160-210g je nach Betriebssystem (Analog/Digital). Diese Zugmasse entspricht in der Ebene ca. 25-30 Blechschürzenwagen, bei 3% Steigung sind das noch 10-12 Schürzenwagen, die ohne Schleidern gezogen werden können.
Edit: der Tender hat 4 Haftreifen auf den Rädern der angetriebenen Achsen.
auf Deine Testergebnisse hin habe ich einmal die Zugkraft meiner 4155 (mit zwei Haftreifen diagonal) nachgemessen. Leider sind es bei mir nur ca. 0,5 N, entsprechend einer Zugmasse von 50-60g. Der höhere Wert ist der in der Messvorrichtung enthaltenen Reibung verdankt. Die Zugkraft ist leider mäßig und entspricht einem mittleren Reibungskoeffizienten von nur ca. 0,25 (wenn man den Schiebewiderstand der Lok vernachlässigt).
Da ich die Genauigkeit meiner einfachen Messvorrichtung kritisch sehe, habe ich Vergleichsmessungen bei Loks ohne Haftreifen und ohne Laufachsen gemacht. Bei der 4095 (BR94 / T16) z.B. ergab sich demnach ein Reibungskoeffizient von ca. 0,16, was für Metall auf Metall mit minimalem Schmierfilm auf den Schienen einen realistischen Wert ergibt. Ähnliche Werte für den Reibkoeff. ergaben sich auch bei der viel leichteren T3. Somit sollte meine Vorrichtung nicht so ganz falsch sein.
vielen Dank für Deine Rückmeldung! Den Reibungskoeffizienten zu berechnen habe ich noch nicht gemacht, weil ich nicht dran dachte. Nur: wwenn der angetriebene Tender ca. 200g auf die Waage bringt, wovon geschätzte 5/6 (mittl. Achse nicht angetrieben) zum Antrieb genutzt werden und die angetriebenen Achsen nur zur Hälfte HR besitzen komme ich auf folgende Werte: 5/6 von 200g = ca. 165g. Zugmasse ca. 50-60g. µr haftreifenloser Räder ca. 0,16. Geschätzter Anteil 50% der Reibungsmasse. 0,16 * 82g (Hälfte der nutzbaren Tenderreibungsmasse) = 13g. Es verbleiben für die HR-Räder 82g - 13g = 69g. µr der HR-Räder = 69g / 83g = 0,83. Für HR aufgrund des leichten Schmierfilms laut Deines Beitrags sehr hoch.
Bei 4 HR komme ich auf ein µr der HR-Räder von ca. 1 ohne Schmierfilm. Folglich gute bis sehr gute Übereinstimmung mit der Theorie/Erwartung!
Genaue Werte kann ich geben, sobald ich mein Modell der Einzelachsmessung unterzogen habe.
damit allgemein verständlich wird, was ich überhaupt gemessen habe, wenn ich von 50-60g "Zugmasse" spreche, hier ein Bild meiner Messvorrichtung (SAH weiß sowieso genau Bescheid, da wir uns schon mal drüber ausgetauscht hatten).
Mit der obigen Rechnung von Stephan-Alexander gehe ich soweit konform bis an die Stelle "Es verbleiben für die HR-Räder 82g - 13g = 69g."
Ich hätte hier wie folgt weitergerechnet: Es verbleiben für die HR-Räder ca. 55g - 13g = 43g (weil die gemessene Hub- (Zug-) Masse bei meiner Messung 50-60g war). Also: µr der HR-Räder = 43g / 82g = ca. 0,5 .
Nebenbei: der Unterschied zu meiner Angabe von 0,25 ergibt sich u.a. weil ich die Zugkraft pauschal gerechnet habe (also unter Vernachlässigung der 5/6 wegen nicht angetriebener Mittelachse) und auf 230g Tendergewicht bezogen.
warum sollte ich was dagegen haben? Die Anordnung ist einfach nur einfach. Nur: die Umlenkrolle muss ganz leicht drehbar sein und nicht zu klein (>15mm), die Achse dagegen möglichst klein (max. 2-3mm oder noch besser: wälzgelagert edit: oder spitzengelagert, wie unten von Peter vorgeschlagen) damit das nicht so bremst und verfälscht. Edit: Kommentar von Peter weiter unten zeigt, das ich "tendenziell" recht habe. Als "Seil" reicht ein Zwirnfaden, der hält die Zugkraft locker aus (wenn nicht gerade ein Mä-Reptil dran hängt).
Bei der verwendeten alten Briefwaage meines Opas (!) kann man sogar den Messbereich und damit die Auflösung über ein Schwenkgewicht ändern: bis 50g und bis 250g.
Hallo Dennis. Ich denke, dass der Durchmesser der Umlenkrolle um einiges grösser sein sollte um Reibungs- und Knickeffekte des Zugseiles zu minimieren. Die Messmethode mit dem Gewicht auf der Briefwaage finde ich ansonsten super; da muss der Prüfling gleich unter voller Prüf-Last anfahren ohne Schwung holen zu können. Nur das Umlenkröllchen... Meiner Ansicht nach sollte ein Umlenkrad mit mindestens 150-200 mm Durchmesser verwendet werden; optimalerweise möglichst reibungsarm zwischen Spitzen gelagert. Viele liebe Grüsse Peter (alias reteP)
du hast mich mit Deinem Kommentar überholt, als ich noch am Revidieren war. Natürlich hast Du recht. Aber: Den Fehler bei Rollendurchmesser 15 zu Achsdurchmesser 3mm habe ich bei einem Reibkoeffizient von 0,3 und Kraftumlenkung um 90° mit ca. 0,3x(3/15)x1,4 = 0,08 abgeschätzt, also 8% zusätzliche Reibungsverluste.
Ich meine das geht für eine so primitive Messung, die sich in 2 Minuten aufbauen lässt. Eine große Umlenkrolle müsste man ggf. noch statisch auswuchten.
die BR 55 war die erste Fleischmann Lok mit Tenderantrieb und es gab sie nie mit Antrieb in der Lok. Und Fleischmann hat den alten Hobel durch eine völlige Neukonstruktion (ebenfalls mit Tenderantrieb) abgelöst.
Hallo Charles, vielen Dank für die schnelle Info! Ich gehe davon aus, dass bei der Neukonstruktion ebenfalls der Tender angetrieben ist. Der Hintergrund ist, dass mir diese Art des Antriebs nicht sonderlich gefällt. Außer der BR 55 habe ich noch eine BR 50 von GFN. Mein Händler sucht gebrauchte Ware, er hat was gefunden.
Hallo Heinrich, das kann ich verstehen, dass Dir der Tenderantrieb nicht gefällt. Am besten versuchst Du (vielleicht über Deinen Gebrauchtwarenhändler) eine BR41 der alten Serie (GFN-Nr. 1364) zu kriegen. Die hat noch einen "richtigen" Antrieb in der Lok und ist eine kräftige Wuchtbrumme aus Zinkdruckguss!