Hallo werte Kollegen,
auch, wenn ich vermute, daß so mancher am liebsten "original aus der Schachtel" fährt,
oder gar bei Erwähnung des Namens " Miba" die Nase rümpft, möchte ich trotzdem
mal, ( wie schon im Thread über den Fad 167 angekündigt ), meine "tiefergelegte" 280 004
aus der ersten Serie vorstellen. Hier das bereits bekannte Einstiegsbild 1.) :
Das Ganze wurde erst vor gar nicht allzulanger Zeit in Angriff genommen, ( nach der Umbau-
anleitung in der Miba Nr. 4/1986 ), wo der Markt schon längst mit schönen und fast voll-
kommenen V80-Modellen von Lima-Nova und Roco gesättigt war - von den teuren Mätrix -
modellen will ich gar nicht erst reden.- Ganz schön verrückt, gelle ? Aber ausschlaggebend für
mich war die Tatsache, daß diese ursprünglich in der Höhe doch sehr mißratene Krücke zum
Entsorgen zu schade , weil doch in den Details sehr gut graviert war, die rundlichen Vorbild -
formen sehr gut wiedergegeben hatte und außerdem sauber eingesetzte Fenster besaß! ( Zu-
mindest in der Kanzel ). Doch hauptsächlich sollte es eine echte Fingerübung für den aufwendigen
Umbau meiner Jouef-BR 245 sein, die heute immer noch nicht fertig ist !
Ich will jetzt nicht die komplette Umbauanleitung durchkauen, sondern nur ein paar Bilder
zeigen und Stichpunkte anreißen. Für nähere Beschreibungen mögen sich eventuell Interessierte
bitte in dem besagten Miba-Heft informieren. Insgesamt wurden aus dem Gehäuse in 2 Schritten
4 mm herausgeschnitten, alles plan geschliffen und verklebt. - Die Drehgestelle und somit das
Chassis insgesammt wurde um 1,6 mm tiefer gelegt.
Foto 2.) zeigt die Lok per Blitz-Aufnahme:
Foto 3.). ein Foto ohne Blitz:
Und Foto 4.). zeigt die Lok noch von schräg oben, auch ohne Blitz:
Die Fensterrahmen und die Aufstiegs-Griffstangen wurden versilbert. Auf dem Foto
vorhandene Verzerrungen sind am Modell selbst nicht so erkennbar. ich habe bewußt
etwas breitere Silberstreifen aufgebracht, da die Lok so besser zu den Exemplaren
aus der Sammlung von Plamo / Tesmo / Ortwein paßt.
Für Besitzer anderer zu hoch geratener Lima-Loks wird es jetzt vielleicht besonders
interessant, siehe Foto 5.), es zeigt das geänderte Unterteil des Antriebsgestells :
Die gerundeten Auflagen für das Chassis an den Seiten wurden gekürzt, damit sie jetzt
zwischen den Chassis-Wangen tiefer eintauchen können, außerdem wurden sie an den
Schnittkanten kräftig verrundet, damit das Drehgestell leicht drehbar bleibt. Als neue,
tiefer liegende Auflagen dienen 2 M2- Schrauben, die unterhalb der alten Auflagen in das
Teil eingeschraubt wurden.
Foto 6.), das selbe Teil von oben :
Es war eine ziehmliche Friemelei, die Schräubchen von innen einzudrehen - aber irgendwie
ging es halt.
Bild 7.) zeigt das bearbeitete Laufgestell :
Der runde Ansatz und 0,6 mm vom Drehgestell-Korpus wurden weggefeilt! Das bringt zusammen
1,6 mm.
Und jetzt kommt die absolute Krönung! - Damit bei all der Tieferlegung des Gehäuses auch der
Original-Motor weiterverwendet werden kann, muß der Motor oben um glatte 4 mm erniedrigt
werden ! Siehe Bild 8.):
Der silberne Eisenring und der braune Gummi-Magnet sind vor der Entnahme zu kennzeichnen,
und müssen nach Bearbeitung exakt in der selben Lage wieder eingebaut werden!
Der Eisenring wird oben, genau an der Fixierungsnase, 1,5mm breit aufgetrennt, und dann die 2
Enden nach innen gebogen und glatt geklopft. ( Genau auf Maß!).
Der braune Gummimagnet ist oben an beiden Enden ( er ist offen!) mit einem scharfen Messer so
beschnitten worden, daß er stramm in den Eisenring paßt, aber gleichzeitig dem Rotor Platz genug
zum Drehen läßt. Es muß also sehr genau gearbeitet werden! - Daß den Lima - Ingenieuren so etwas
nicht selbst eingefallen ist - erstaunlich !!
Nun wurden alle Lagerstellen geschmiert und alles wieder zusammengebaut. Das Federblech für die
Zahnrad-Fixierung muß natürlich auch gekürzt werden! Der Autor aus der Miba schrieb, daß es nur
umgebogen werden muß -ha, ha, bei Federblech hört man es schon knacken, bevor die Zange richtig
zugepackt hat !....Gut, ich habe oben einfach ein 4mm dickes Kunststoffklötzchen dahintergeklemmt
und mit Kleber am Motorgehäuse fixiert. - Das war es fast.
Das ursprüngliche Balastgewicht habe ich von unten mit einer Senkschraube fixiert, vorher noch ein
zusätzliches Stahlgewicht in die große, leere Bodenwanne gelegt. Ach, noch etwas:
Der Kondensator zwischen den Kontaktblechen mußte noch um 180°nach vorne umgelegt werden. Erst
dann konnte das Gehäuse aufgesetzt werden. Befestigt wurde es nicht, wie in der Anleitung angegeben,
durch die Auspuff-Öffnung per Senkschraube ins Gewicht - Das war mir zu altbacken. Bis jetzt sitzt es
lose auf, aber sobald die Halter der Originalbeleuchtung entfernt sind, werden die 4 kleinen Löcher für
die Gehäusebefestigung benutzt! Dafür werden noch 4 kleine Winkelchen auf die Innenseiten des Gehäuses
geklebt. Bei Gelegenheit werde ich mal LED-Lampen einbauen.
Die Lok fährt super und zieht ordentlich was weg ! Sie ist weniger für die Vitrine, sondern mehr für den
Anlagenbetrieb gedacht. Ich hoffe, es war für den Einen oder Anderen interessant genug !
Schöne Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland