Ich möchte an dieser Stelle mal das Thema Bing-Weichen vortragen. Sicherlich gibt es Kollegen im Forum, die auch noch solche "Spezies" in ihren Beständen führen. Also wären weitere Fotos hier jederzeit willkommen.
Was die Weichen --- auch die späteren Typen bis Produktionsende -- so interessant macht.. es gab wohl sehr viele Varianten. Wir haben da schon Einiges im Laufe der Jahre zusammengetragen.
Ich fange hier heute mal mit einer Bing Weiche für Spur 1 (12/744/1- 18 Volt) mit aufsteckbarer Laterne an, die für den kleinen 8 er Kreis hergestellt wurde. Vermutlich so von 1927 - 1932, denn in dieser Ausfühung hat es sie für Spur 1 wohl noch solange gegeben. Eine leider nicht so gut erhaltene Katalogabbildung (Jahr ?) zu der Weiche füge ich bei. Immerhin hat diese Ausfühung damals 20 Mk. gekostet, das war ne Menge.. dafür gab es schon kleinere Lokomtotiven.
Die Weiche hat einen sehr kräftigen Doppelspulenantrieb und ist mit einer Wechselwippe ausgestattet. Das funktioniert einwandfrei.. und... das Schaltgeräusch ist unüberhörbar. Wir schalten stets mit leichter Überspannung ( so 20 - 22 Volt). Die aufsteckbare Laterne mit den alten bayerischen Signalfarben rot / grün runden das Ganze ab. Die Glühbirne unter der Laterne bekommt leicht mal "Schüttelfrost", da sich die Laterne mit Halterung beim Schaltvorgang doch recht ruckartig bewegt. Tipp: man quetscht die Birnenfassung vor dem Eindrehen der Glühbirne leicht, so dass die Birne fest bleibt.
Soweit zunächst als "Einleitung" zu dieser Weiche.
Heinz-Dieter schon mal danke fürs Einstellen der Bilder
ich habe hier einige Bilder einer elektromagnetischen Bing Weiche für Spur 0 in der moderneren Bauform.
Im Gegensatz zu dem bereits vorgestellten Weichentyp lässt sich die Weichenstellung auch von Hand durchführen, indem der kleine runde Magnetanker betätigt wird. Ansonsten ist auch dieser Weichentyp sehr aufwendig gearbeitet. Ich habe eine Katalogabbildung vermutlich um 1930 gefunden; allerdings weicht die Katalogabildung von der hier vorgestellten Weiche ab, da die Laterne auf der anderen Seite der Bockschwelle angeordnet ist. Die Bockschwelle ist auch kürzer als bei der hier gezeigten Weiche. Die Bezeichnung der Weiche wurde wohl beibehalten und lautet 12/7256/0 - Linksweiche für den 12 er Kreis.
ich kann zur Bauzeit der elektromagnetischen Bing-Weichen noch folgende ergänzende Infos geben. Exakt lässt sich das sicher kaum mehr rekonstruieren.
Die mit dem großen Weichenkasten gezeigte Weiche taucht wohl ertmals im Händlerkatalog von 1928 auf. (Allerdings mit anderen Anschlussklemmen -Rändelschrauben) siehe nachfolgende beiden Fotos einer solchen Weiche (hier eine Ausführung für den 12 er Kreis - Spur 0). In der Baugrösse Spur 0 ist der Weichentyp mit dem eckigen Magnetkasten dann wohl noch so bis ca. 1930 produziert worden. Anschließend kanm die Bing Weiche in der neueren Bauform (Spur 0) mit der runden Magnetabdeckung auf den Markt, die ich schon vorgestellt hatte. In der Spurgrösse 1 ist der neuere Weichentyp wohl nicht mehr produziert worden.
Interessant ist, dass Bing wahrscheinlich im Jahr 1927 noch keine elektromagnetischen Weichen mit 18 Volt im Angebot hatte. Ich bin gern für weitere Hinweise dankbar.
Hier sind Auszüge aus den Bing-Katalogen seit 1928 einschliesslich dem Nachtrag von 1931 zu sehen, die mir Michael noch zur Verfügung gestellt hat. Damit sind die Abbildungen zu den Weichen in den Katalogen zeitlich zugeordnet.
zum Wochenende habe ich hier weitere Fotos einer Bing Weiche für Spur 0 (Variante II), die ebenfalls in keinem Bing Katalog auftaucht. Im Gegensatz zu der bereits vorgestellten 1. Variante ist die Bockschwelle mit der Mechanik bei dieser Weiche wesentlich kürzer (18 cm Länge). Die Weichenlaterne ist außerdem an der Seite zum Magneten angeordnet.
Die Mechanik der Weiche ist ebenfalls außerordentlich anspruchsvoll !. Für mich ist es ohnehin kaum nachvollziehbar, wieso Bing in der doch recht kurzen Produktionszeit mit dieser Ausführung bereits eine weitere Variante gebaut hat (es gibt dann noch die dritte Variante, die auch im Katalog abgebildet ist). Um ein Handmuster handelt es sich beim Typ II definitiv nicht, denn davon habe ich schon einige wenige weitere Exemplare gesehen.
Ich versuche mal eine Beschreibung der Funktionsweise:
Weiche mit Einspulenantrieb und Wechselwippe . Die Wechselwippe wird vom Magneten angezogen. Gleichzeitig werden durch die Feder, die mit der Wechselwippe verbunden ist, die darüber befindlichen drei Kulissenteile so in Bewegung gesetzt, dass der Drehstuhl der Weiche mit der Weichenzunge seine Richtung wechseln kann. Gleichzeitig wird durch die Mechanik die aufgesetzte Laterne bewegt (die Laternenhalterung selbst mit der Glühbirne dreht nicht mit).
auch ich habe vor einiger Zeit ein elektromagnetisches Bing-Weichenpaar mit den eckigen Magnetkästen bekommen.
Leider fehlen mir die Weichenlaternen. Ich möchte sie gerne nachbauen, allerdings weiß ich nicht genau, wie der Stellmechanismus, der die Laterne beim Schalten bewegt, unterhalb der Abdeckplatte aussieht. Könnte mir jemand von euch zeigen, wie der Mechanismus unter der Platte funktioniert? Es würde mich sehr freuen.
Ich habe hier mal die Einzelteile der Laternenhalterung fotografiert.
Zunächst der Originalzustand von unten am Beispiel einer Bing Spur 1 Weiche.
Du siehst, dass dort die Halterung am Ende sozusagen umgebörtelt ist. In der Mitte kommt ja das Kabel für die Beleuchtung heraus.
Die Laternenhalterung ist in der Tat ein Schwachpunkt dieses Weichentyps, wenngleich sie bei vielen meiner Weichen noch original und heil vorhanden ist. Bing hat das auch erkannt und dann später den hier auf dem Foto gut zu erkennenden Drahtbügel zusätzlich zur Stabilisierung von unten eingelötet, ...der fehlt bei älteren Weichentypen.
Nun mal ein Bild einer ebenfalls aus der Abdeckung herausgebrochenen Laternenhalterung
Ich hoffe, Du kannnst noch die Reste der Blechabdeckung an der Halterung erkennen, und zwar unterhalb der Führungsbuchse.
Damit die Konstruktion zerlegt werden kann muss die "Umbörtelung" beim Exenter ausgebohrt werden, dann kannst Du die Laternenhalterung zerlegen. Der ursprünlich fest eingepresste Exenter (dieser greift in den langen Stift, der über die Kulisse der Weiche hin und her wandert, je nach Weichenstellung) ist dann abnehmbar. Dieser muss beim Zusammenbau in der richtigen Stellung !!!! wieder angelötet werden, aber so vorsichtig, dass die Führungshülse mit dem inneren beweglichen Teil der Latenenhalterung nicht zusammengelötet wird, denn sonst bewegt sich gar nichts mehr... ist mir auch schon bei der Reperatur passiert.
Hier mal alle sezierten Teile (eine kleine Buchse ist dort nicht zu erkennen, siehe aber letztes Bild):
Hier dann mal alle Einzelteile aufgereiht, so, wie wieder zusammengebaut werden muss. Die Führungsbuchse muss natürlich zuerst wieder mit der Abdeckung verlötet werden. Anschließend die Teile so wie abgebildet einstecken und zum Schluss den Exenter ausrichten (ich setze dazu die Abdeckung wieder auf und schalte vorsichtig von Hand um zu sehen, ob der Führunsgstift von der Schaktkulisse richtig in den Exenter einfasst. Der nur fest aufgesteckte Exenter darf dabei nicht seine Stellung verändern bzw. man muss abschließend die Exenterstellung so herausfinden, dass alle bewegliche Teile frei gangbar sind). anschl. die Abdeckung abnehmen und von unten den Exenter verlöten.
Der Nachbau allein dieser Teile, insbesondere des Exenters ist natürlich irgendwie machbar, erfordert doch schon einiges handwerkliches Geschick.
Die Laterne ist ebenfalls schwierig, aber machbar, denn wir haben in unserer Arbeitsgemeinschaft auch schon einige wenige nachgebaut. Die Laterne hat ja auch noch ein Klappscharnier, dazu könnte ich auf Wunsch Bilder liefern.
Soltest Du Dich zunächst an den Nachbau de Laternenhalterung machen wollen, würde ich die Einzelteile noch vermessen und Dir dann durchgeben, ggf. bitte PN.
Ansonsten ....weitersuchen, mit etwas Glück findet man auch defekte Weichen, wo noch die Laternenhalterung vorhanden ist.
Daher habe ich mir einge Ersatzteile zurückgelegt, mit denen ich dann - sofern mal wieder irgendwann eine auftauchen sollte - meine Spur 1 Weichen aufarbeiten kann. Die gesamte Konstruktion ist ja bei den Spur 0 Weichen (diese sind noch eher zu finden) und den Spur 1 Weichen itendisch.
Ich hoffe, ich konnte wenigstens etwas weiterhelfen...
ich hatte versprochen, etwas zum Thema Bingweichen beizutragen.
Hier eine uralt-Magnetweiche, die mal in einem schlimm angemalten Zustand - so war ein ganzes Konvolut - auf ebay anbgeboten wurde und für einen hohen Betrag versteigert worden ist.
Das ist hier offenbar ein einfacher Magnet, der gegen eine Feder arbeitet.
Sehr schön die originale Stromversorgung mit Freileitung. Da macht das Spielen auf dem Fußboden erst so richtig Spaß!!
danke für Deine Bilder zu einem frühen Bing Weichentyp, der zeigt, das sich auch Bing schon lange vor den bereits hier vorgestellten Weichen mit dem Thema "Fernschaltung" befasst hat.
Mir ist Dein Weichentyp ebenfalls schon mal "in Natura" begegnet, allerdings ist das schon einige Jahre her. Die ganze Konstruktion mit der Freileitung ist wirklich sehr schön gemacht, so etwas hat es m.E. bei anderen Herstellern nicht gegeben. Es wäre mal interessant, diese Weiche zeitlich einzuordnen. Ich habe sie jedenfalls bei meinen Recherchen eben nicht finden können.
Aus dem nachstehenden Katalogauszug von 1902 ist zumindest belegt, dass Bing offenischtlich zu jener Zeit noch mit der mechnischen Fernsteuerung experimentiert hat.
Eine elektrische Weichenkonstruktion habe ich dann noch im Katalog von 1912 gefunden. Vermutlich wurde diese Weiche schon vorher produziert. Antrieb über einen Stellmotor 4 Volt (Schwachstrommotor für Element-betrieb), dieser war in dem Wellblechhäuschen untergebracht. Für die Bedienung brauchte man einen Polwendeschalter. Der Anker konnte sind um 90 Grad jeweils in die eine oder andere Richtung drehen (bis zum Anschlagstift). Der Sockel war lila lackiert und ein altes Bing Emblem zierte diese Weiche. Das Wellblechhäuschen war blau lackiert.
Deine Weiche scheint mir aber noch etwas jüngeren Datums zu sein ??. Auch der Antrieb unterscheidet sich ja von dem o.a. vorgestellten Typ.
Zitat von AG Tinplate Spur 1 Eine elektrische Weichenkonstruktion habe ich dann noch im Katalog von 1912 gefunden. Vermutlich wurde diese Weiche schon vorher produziert. Antrieb über einen Stellmotor 4 Volt (Schwachstrommotor für Element-betrieb), dieser war in dem Wellblechhäuschen untergebracht. Für die Bedienung brauchte man einen Polwendeschalter. Der Anker konnte sind um 90 Grad jeweils in die eine oder andere Richtung drehen (bis zum Anschlagstift). Der Sockel war lila lackiert und ein altes Bing Emblem zierte diese Weiche. Das Wellblechhäuschen war blau lackiert.
Hallo Michael,
Fehler vom Amt: ich wollte doch gestern noch den zweiten Typ einstellen, aber es ging etwas schief.
Also kommt nun der Typ von 1912, davon habe ich ein Pärchen, nur leider beide ohne Wellblechbude. (Wer hat eines? Fotos? Maße?)
Es ist wie Du schreibst. Der kleine zweipolige Anker geht immer 90 Grad hin und her. Umgeschaltet wird durch Polwendung. Es gibt keine Verriegelung - man muß also immer den Finger drauf halten, solange der Zug über die Weiche geht.
Ich habe die Magneten neu aufmagnetisiert und die Weichen schalten butterweich.
Leider habe ich kein so schönes Schalthaus dazu, dafür aber die originalen Handumschalter aus Holz und Blech. (Suche ich noch, habe ich verkramt)
das ist ja auch für mich wirklich toll, dass Du diese Weiche in Deinem Bestand hast !. Zeigen Deine Aunahmen m.E. doch die "erste" von Bing hergestellte elektromagnetische Weiche überhaupt. Ich kenne sie bisher nur aus Abbildungen und schicke Dir nacher noch eine PN mit Foto, wo Du auch das Wellblechhaus gut sehen kannst (leider urheberrechl. geschützt, daher kann ich das hier nicht zeigen). Die Abmessungen dürften dann für einen Nachbau kein Problem sein, da Du ja auf der Grundplatte die Klemmlaschen hast.
Diese Weiche soll nach meine Informationen schon deutlich vor 1912 produziert worden sein, eine genaues Datum kann ich aber nicht nennen. In meinem Katalog für England von 1906 ist sie jedenfalls nicht noch nicht abgebildet.
da soll die Motor-Weiche also älter sein als die mit den hochgelegten Anschlüssen? Das hatte ich bislang immer anders herum gesehen. Aber OK, Katalog geht über Rätselraten und ich habe nicht so sehr viele Kataloge zur Verfügung.
Die Weichen wirken auch sonst recht modern. Die Motorplatten sind aus Alu, die Isolierung der Mittelleiter wie in den 20ern. Aber das können ja auch jüngere Ausführungen des ältesten Typs sein. Vergleiche wären hilfreich, aber wie Du schon sagst, selten sind die Weichen schon.
Viele Grüße, Ypsilon
PS: Dein Bild ist natürlich über PN angekommen, Danke. Ich bin ganz erstaunt, dass Du Dich mit dem Urheberrecht so selbstverständlich auskennst. Ich führe gerade in einer anderen Liste (fast erbitterte) Aufklärung, weil dort lustig aus Büchern abfotografiert und über das öffentliche Forum veröffentlicht wird.
ich habe die Einordnung der Weiche mit der "Freileitung" als der etwas neuere Typ auch mit ?? versehen. Das kann ich zur Zeit auch nicht 100 % beantworten. Ich will noch mal alle meine Unterlagen zu Bing durchforsten und hoffe, dass ich dazu noch was herausfinde.
Viele Grüsse.. Michael...
PS.. Ich denke, hier im Forum sind die Kollegen schon hinsichtlich des Urheberrechts sensiblisisiert. Das kam ja auch in anderen Beiträgen schon gelegentlich zur Sprache.
Die Weiche mit dem jeweils um 90° drehenden Stellmotor erschien laut dem Buch von Udo Becher und Werner Reiche kurz vor 1900 und ist die erste Bauform einer elektrischen Bing-Weiche. Weil damals keine andere Stromversorgung zur Verfügung stand, ist sie für den Betrieb mit Schwachstrom aus Elementen (4 Volt) vorgesehen.
Die beiden Autoren schreiben weiter, daß die Weiche mit Magnetantrieb und GEGENÜBER dem Antrieb angeordneter Weichenlaterne die älteste Bauform einer Bing-Weiche für 18 Volt - Betrieb ist.
Noch etwas zu dem um 1900 üblichen Element-Betrieb. Da wurden von Bing um 1902 fünf Sorten von Chromsäure-Elemente angeboten. Die Elemente waren bereits mit Chromsäure gefüllt. Der Benutzer füllte dann Wasser auf, das von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden mußte. Wenn die Chromsäure erschöpft war, mußte die Säure neu angesetzt werden, was eine nicht ganz erfreuliche, dreckige Angelegenheit war. Aber damals hatte man dafür ja noch Personal .... Diese Elemente benutzte man damals auch für die gerade aufkommenden elektrischen Hausklingeln.
ich hatte diese zeitliche Zuordnung von Udo Becher auch schon gesehen, trotzdem vielen Dank für diesen Hinweis ! Die dortige Datierung "vor 1900" halte ich persönlich für fraglich. Denn warum sollte Bing noch 1902 die Weichen mit Spiralfederantrieb anbieten, wenn zu der Zeit bereits die modernere Variante mit 4 Volt verfügbar gewesen wäre. Diese taucht im Katalog von 1902 eben nicht auf.
Das Schöne an der Firma Bing ist ja, das dazu im Gegensatz zu Märklin m.E. eben noch nicht soviel zu den einzelnen Produktionsepochen rückschauend publiziert wurde, das habe ich auch schon bei anderen Artikeln zu Bing festgestellt.
Insoweit bleibt hier noch viel (wieder)zu entdecken, zumal die Vielfalt der Bingschen Erzeugnisse schon beeindruckend ist.
Zitat von AG Tinplate Spur 1... Denn warum sollte Bing noch 1902 die Weichen mit Spiralfederantrieb anbieten, wenn zu der Zeit bereits die modernere Variante mit 4 Volt verfügbar gewesen wäre. ..
Michael,
Es hat bis in die jüngste Zeit immer Weichen mit unterschiedlichem Antrieb gegeben: die teure mit elektrischem und die billige mit Handbetrieb. Daher halte ich das damalige zeitgleiche Anbieten von verschiedenen Antrieben für Weichen für durchaus normal.
Die Batterien waren ja damals noch "naß". Denke an die Bescherung, wenn so etwa umkippte und auslief. Sicherlich wollte nicht jeder seinen Kindern so einen "Pott mit Säure" neben die Eisenbahn stellen. Da stellte der Spiralantrieb sicherlich eine Alternative da. Und die paßt ja auch gut Uhrwerksbahnen.
Danke für das Hervorholen des historischen Beitrages. Hier siehst Du auch den originalen Rosa-Farbton auf den Grundplatten meiner Weichen. Schwer zu akzeptieren, aber original!
Vollkommen korrekt, war bei den meinen beiden auch so,aber der ursprüngliche Rosa-Lack war so unansehnlich zerstört, dass ich mich vor mehr als 20 Jahren, würde ich heute nicht mehr machen, entschlossen habe eine neue Farbgebung aufzutragen. Würde ich als "Jugendsünde" einstufen. Man ist ja lernfähig.
OK; verziehen! Könntest Du mir bitte bei Gelegenheit die Höhen der Weichen-Blechhäuser durchgeben? Ich suche nun schon fast 8 Jahre danach und werde sie nun neu bauen. Gab es nur geschlossene Häuser oder auch welche mit Fenster und Türen?
Gerne! Da die Wellblechbuden eigentlich immer fehlen, habe ich diese 1980 ohne Fenster und Tür rekonstruiert nach den vorgegeben Massen der Grundplatte. Höhe wurde nach optischem Gesamteindruck festgelegt. Ist im Endergebnis harmonisch passend geworden und dürfte den ursprünglichen Abmessungen entsprechen. Grundfläche-konvexer Scheitelpunkt des Daches: 73,5 mm, außen gemessen.
Nachtrag: Das Farbfoto einer Bing-Weiche mit Stellmotor ist auf Seite 118 im Buch vom Udo Becher, "Als die Züge fahren lernten", Alba-Buchverlag Düsseldorf, Copyright transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, ISBN:3-870944196, Lizensausgabe für die BRD, Berlin (West), Österreich und die Schweiz, 1979, zu finden. Ein Muss für jeden tinplate-Eisenbahnsammler. Ich gehe und ging davon aus, dass das Bild einen unberührten Originalzustand zeigt. Hatte mir damals bei der Rekonstruktion geholfen, u.a. bei der blau-braunen Farbgebung des Wellblechhäuschens. Das Bild zeigt die Wellblechbude ohne Fenster und Tür. (meine Interpretation des zitierten Bildes). Was macht eigentlich die Laternenglasaktion? Gruß, R.R.
Ich möchte an dieser Stelle mal das Thema Bing-Weichen vortragen. Sicherlich gibt es Kollegen im Forum, die auch noch solche "Spezies" in ihren Beständen führen. Also wären weitere Fotos hier jederzeit willkommen.
Was die Weichen --- auch die späteren Typen bis Produktionsende -- so interessant macht.. es gab wohl sehr viele Varianten. Wir haben da schon Einiges im Laufe der Jahre zusammengetragen.
Ich fange hier heute mal mit einer Bing Weiche für Spur 1 (12/744/1- 18 Volt) mit aufsteckbarer Laterne an, die für den kleinen 8 er Kreis hergestellt wurde. Vermutlich so von 1927 - 1932, denn in dieser Ausfühung hat es sie für Spur 1 wohl noch solange gegeben. Eine leider nicht so gut erhaltene Katalogabbildung (Jahr ?) zu der Weiche füge ich bei. Immerhin hat diese Ausfühung damals 20 Mk. gekostet, das war ne Menge.. dafür gab es schon kleinere Lokomtotiven.
Die Weiche hat einen sehr kräftigen Doppelspulenantrieb und ist mit einer Wechselwippe ausgestattet. Das funktioniert einwandfrei.. und... das Schaltgeräusch ist unüberhörbar. Wir schalten stets mit leichter Überspannung ( so 20 - 22 Volt). Die aufsteckbare Laterne mit den alten bayerischen Signalfarben rot / grün runden das Ganze ab. Die Glühbirne unter der Laterne bekommt leicht mal "Schüttelfrost", da sich die Laterne mit Halterung beim Schaltvorgang doch recht ruckartig bewegt. Tipp: man quetscht die Birnenfassung vor dem Eindrehen der Glühbirne leicht, so dass die Birne fest bleibt.
Soweit zunächst als "Einleitung" zu dieser Weiche.
Heinz-Dieter schon mal danke fürs Einstellen der Bilder
Gruss.. Michael...
Der Vollständigkeit halber noch das Stellwerk entsprechend der Katalogabbildung
Ja, OK, das Becher-Buch habe ich mit der Muttermilch eingesogen, naja so ungefähr. Ich dachte Du zählst zu den Glücklichen mit Hütte. Hast mir aber das Denken erspart.
Laternen: Ich sammle verschiedene Glasarbeiten und war einfach noch nicht wieder in Lauscha. Liegt nicht um die Ecke. Ich will noch Laternengläser für den Bing Structator-Kasten machen lassen, suche aber noch meine Metallteile dazu. Alles in Arbeit.
Oh, das ist aber nicht gut, wenn das Denken erspart, bitte nicht eingestellt, wird. Das war und ist nicht meine Intention gewesen, sondern lediglich die Beantwortung einer Frage. Gute Nacht
Der Beitrag ist zwar uralt, aber eigentlich immer aktuell.
Hab mal die entsprechende Patentschrift von 1930/31 eingebracht. War nicht einfach, daran zu kommen. Aber es ist der "Wissenschaft "dienlich. In diesem Sinne: