Hallo Bing-Spezialisten,
kann mir jemand sagen, von wann bis wann diese Schneeschleuder im Programm von Bing war bzw. im Katalog aufgeführt wurde?
Herzliche Grüße aus dem sonnigen Südschwarzwald
Karl
Hallo Bing-Spezialisten,
kann mir jemand sagen, von wann bis wann diese Schneeschleuder im Programm von Bing war bzw. im Katalog aufgeführt wurde?
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Karl
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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Habe inzwischen selber was gefunden: Schiffmann (Bing Spur 0, 7. Auflage 2000) nennt die Modellnummer 10/536 Schneeräumwagen (1909-1930), diese Angabe findet sich bei der Abbildung. Weiter hinten im Textteil noch der Hinweis auf zwei Varianten: einmal mit Blechgriffen 1911-1930, die Variante mit Drahtgriffen gab es von 1909-1911 mit der Nummer 14465.
Hat jemand Fotos? Auch von innen bzw. von unten?
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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Hallo!
Versuch der Antwort:
Zur Thematik "Schneeschleudern in echt" ist unter diesen links mehr zu erfahren.
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...528389,page=all
http://www.dampflokmuseum.de/cms/index.p...Itemid=2&exp=45
Nach Sichtung der Bing-Händlerkataloge ist festzustellen, dass das Tinplate-Schneeschleudermodell im Gesamtkatalog für Spielwaren des Jahres 1912 unter der Nummer 14465/0 in Spurweite Null, 16 cm lang und unter der Nummer 14465/I 23 cm lang mit der Beschreibung „Schneeräumwagen mit rotierendem Schneeräumer und Türe zum öffnen, in hochfeiner Handlackierung“ angeboten wird. 1927 und 1930 wird die offensichtlich identische Ausführung unter der Nummer 10/536/0 als "Schneepflugwagen", nur noch in Spurweite 0-Ausführung aufgeführt. Letztmalig ist er als "Schneeräumwagen" im I. Nachtrag des Jahres 1931 zum Händlerkatalog 1930 unter der Nummer 10/5137/0 aufgeführt, jetzt aber in einem neuen „Gewand“, der lithographierten Blechlackierung, in der die Holzverkleidung des Fahrzeugs nachvollzogen wird.
In den Heften von Bing, „Der kleine Eisenbahn-Ingenieur" in denen seit 1895 u. a. neben der „Anleitung zur Zusammenstellung verschiedener Schienen-Anlagen“ auch das Rollmaterial vorgestellt wird, ist der Schneeräumwagenm in der 1898er Ausgabe, (Heft trägt das Bavariafigur-Logo), noch nicht zu finden, in der Ausgabe von ca. 1902, (Heft trägt das GBN-Logo in der Raute), wird der Schneeräumwagen nur in Spurweite I, 14465/I abgebildet, ohne Beschreibung, quasi als Blickfang, und in dem Heft nach dem Ende des ersten Weltkriegs, (Heft trägt das BW-Logo), nur in Spurweite 0-Ausführung, ohne Spitzenlicht.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Schneeräumwagen in Spurweite I und 0 in der Zeit von ca. 1902 bis zum Niedergang der Firma, zuletzt nur noch in 0-Ausführung, chromolithographiert, hergestellt wurde.
Die folgenden Bilder zeigen die Spur 0-Ausführung in feiner Handlackierung, geprägtem GBN-Logo, Raute, mit Schriftzug BAVARIA und Spitzenlicht, also aus der Zeit um 1910, mit der auch zeittypischen Hakenkupplung.
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Hey, es kennt sich doch jemand aus mit den Bing Schneeräumern, vielen Dank an "riera"! Auch Deine Bilder sind Klasse!
Wahrscheinlich hast Du den Schiffmann über Bing auch. Er spricht ja von der frühen Version Nr. 14465 mit Drahtgriffen, die es wohl nur 2 Jahre lang gab. Dann kam die Nummer 10/536, wie Du sie in Deinen Bildern zeigst und die Schiffmann auch abbildet. (Auf dem unteren Bild übrigens der 4-A Schneeräumer, den ich in echt noch nie gesehen habe, sondern nur von diesem Bild kenne).
Jetzt aber: die Internetseite "historytoy" zeigt auch den Schneeräumwagen, aber verschiedene Bilder von verschiedenen Wagen. Auf dem ersten Bild ist wohl die Version mit den Drahtgriffen an den Schiebetüren abgebildet siehe http://www.historytoy.com/navi.php?sucha...okj00gme7qemgs0
Auch hat das Dach keinen Einschnitt für den Auswurf der Schneeschleuder wie bei Deinem Wagen.
Die weiteren Bilder auf "historytoy" sind dann von dem Wagen mit den Blechgriffen an den Schiebetüren.
Es bleibt spannend, herzliche Grüße und vielen Dank nochmal für Deine Nachforschungen
Karl
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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Zitat von kablech im Beitrag #4
Hey, es kennt sich doch jemand aus mit den Bing Schneeräumern, vielen Dank an "riera"! Auch Deine Bilder sind Klasse!
Wahrscheinlich hast Du den Schiffmann über Bing auch. Er spricht ja von der frühen Version Nr. 14465 mit Drahtgriffen, die es wohl nur 2 Jahre lang gab. Dann kam die Nummer 10/536, wie Du sie in Deinen Bildern zeigst und die Schiffmann auch abbildet. (Auf dem unteren Bild übrigens der 4-A Schneeräumer, den ich in echt noch nie gesehen habe, sondern nur von diesem Bild kenne).
Dank für die Hinweise.
Die Drahtbügelausführung habe ich bis jetzt nicht recht wahrgenommen. Hier könnte man spekulativ philosophieren. Die Drahtbügelausführung ist gelötet. Lötverbindungen waren ja bei allen frühen Produkten üblich, bevor die Verlappungstechnik in die Produktionsabläufe, rationleller herstellbar, Einzug hielt. So gibt es auch allgemein die Mischformen, wo die Wagengehäuse mit dem Fahrgestell verlötet sind und die Griffattribute, z.B. Türgriffe in Blechform gelappt mit der Tür verbunden sind. Schönes Beispiel ist der Werkzeugwagen. Denke, das sind die Übergangsphasen der Lötverfahren zu den Verlappungstechniken. Ein Beispiel ist auch der Pferdewagen, bei dem die Türgriffe Drahtbügelform haben, alles andere verlappt und zusätzlich noch verlötet ist. Usw, usw.
Den vierachsigen Schneeräumwagen habe ich auch nur mal auf lang zurückliegenden Auktionen gesehen, gibt es meines Wissens aber nur in O und ist nicht gerade günstig zu erwerben.
Ich glaube, solche Gedankenspiele könnte man bei vielen Wagen und auch Loks unter verschiedenen Gesichtpunkten durchführen.
Dank für den Hinweis auf den historytoy-link, kannte ich noch nicht.
Grüße,
R.R.
Jetzt aber: die Internetseite "historytoy" zeigt auch den Schneeräumwagen, aber verschiedene Bilder von verschiedenen Wagen. Auf dem ersten Bild ist wohl die Version mit den Drahtgriffen an den Schiebetüren abgebildet siehe http://www.historytoy.com/navi.php?sucha...okj00gme7qemgs0
Auch hat das Dach keinen Einschnitt für den Auswurf der Schneeschleuder wie bei Deinem Wagen.
Die weiteren Bilder auf "historytoy" sind dann von dem Wagen mit den Blechgriffen an den Schiebetüren.
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Karl
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Der Vollständigkeit halber hier noch der link zum Bing Schneeräumfahrzeug der späten Version, Nr. 10/5137/0 mit der lithografierten Wagenwand im Holzbretter-Look. Das Bild habe ich gefunden bei historytoy http://www.historytoy.com/Bing-10-5137-G...hwarz-und-braun
Schiffmann erwähnt den Wagen auch auf Seite 179.
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Zitat von riera im Beitrag #5Zitat von kablech im Beitrag #4
Hey, es kennt sich doch jemand aus mit den Bing Schneeräumern, vielen Dank an "riera"! Auch Deine Bilder sind Klasse!
Wahrscheinlich hast Du den Schiffmann über Bing auch. Er spricht ja von der frühen Version Nr. 14465 mit Drahtgriffen, die es wohl nur 2 Jahre lang gab. Dann kam die Nummer 10/536, wie Du sie in Deinen Bildern zeigst und die Schiffmann auch abbildet. (Auf dem unteren Bild übrigens der 4-A Schneeräumer, den ich in echt noch nie gesehen habe, sondern nur von diesem Bild kenne).
Dank für die Hinweise.
Die Drahtbügelausführung habe ich bis jetzt nicht recht wahrgenommen. Hier könnte man spekulativ philosophieren. Die Drahtbügelausführung ist gelötet. Lötverbindungen waren ja bei allen frühen Produkten üblich, bevor die Verlappungstechnik in die Produktionsabläufe, rationleller herstellbar, Einzug hielt. So gibt es auch allgemein die Mischformen, wo die Wagengehäuse mit dem Fahrgestell verlötet sind und die Griffattribute, z.B. Türgriffe in Blechform gelappt mit der Tür verbunden sind. Schönes Beispiel ist der Werkzeugwagen. Denke, das sind die Übergangsphasen der Lötverfahren zu den Verlappungstechniken. Ein Beispiel ist auch der Pferdewagen, bei dem die Türgriffe Drahtbügelform haben, alles andere verlappt und zusätzlich noch verlötet ist. Usw, usw.
Den vierachsigen Schneeräumwagen habe ich auch nur mal auf lang zurückliegenden Auktionen gesehen, gibt es meines Wissens aber nur in O und ist nicht gerade günstig zu erwerben.
Ich glaube, solche Gedankenspiele könnte man bei vielen Wagen und auch Loks unter verschiedenen Gesichtpunkten durchführen.
Dank für den Hinweis auf den historytoy-link, kannte ich noch nicht.
Grüße,
R.R.
Jetzt aber: die Internetseite "historytoy" zeigt auch den Schneeräumwagen, aber verschiedene Bilder von verschiedenen Wagen. Auf dem ersten Bild ist wohl die Version mit den Drahtgriffen an den Schiebetüren abgebildet siehe http://www.historytoy.com/navi.php?sucha...okj00gme7qemgs0
Auch hat das Dach keinen Einschnitt für den Auswurf der Schneeschleuder wie bei Deinem Wagen.
Die weiteren Bilder auf "historytoy" sind dann von dem Wagen mit den Blechgriffen an den Schiebetüren.
Das verwirrt mich, denn das Bild zeigt meiner Meinug nach die Spur I Ausführung, betreffend Achslagerfederpaket und Achslagerabdeckkappen, denn diese Ausführung gab es nur bei Spur I Modellen, nicht bei 0. Das sind aber nur meine Deutungen, betreffend Bildinterpretation.
Es bleibt spannend, herzliche Grüße und vielen Dank nochmal für Deine Nachforschungen
Karl
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Hallo Karl,
hat der Besuch im Museum durch die vorhandenen Schneeschleudern zu neuen Erkenntnissen beitragen können?
Danke für den interessanten Vergleich mit den Hornby Schneeschleudern und auch für die Bilder.
Liebe Grüße
Uwe Groll
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Hallo Uwe (und damit begraben wir mal unsere gegenseitige Anrede per "Herr" und "Sie"),
auf jeden Fall hat mein Besuch bei Dir im Museum neue Erkenntnisse gebracht. Unbestritten ist, dass Hornby die Firma Bing als Vorbild nahm. Hornby hat jedoch nicht 1:1 übernommen, sondern Details verändert. Sowas sieht man halt am besten, wenn man zwei Fahrzeuge direkt nebeneinander stellen kann, so wie ich es bei Dir im Museum machen konnte. Als Beispiel folgendes Bild (links Bing, rechts Hornby):
Der Auswurf des Schnees ist bei Bing rechts, bei Hornby links. Das ist auch naheliegend, weil auf zweigleisigen Strecken in Deutschland rechts gefahren wird, in UK links. Man will ja nicht den Schnee aufs Nachbargleis werfen oder in die Oberleitung. (Allerdings hatten die ersten Hornby Schneeschleudern den Auswurf nach rechts, siehe mein Beitrag Hornby "Snowplough" (ist eine Schneeschleuder), letztes Bild, später wurde der Auswurf nach links üblich, dann wieder rechts. Die Werkzeugkosten für ein geändertes Teil sind erheblich, warum dann der zweimalige Wechsel?)
Weiterhin fällt auf, dass Hornby den Kasten um das Schleuderrad tiefer ansetzt und dadurch die Aussparung am Dach wegfallen kann. Hornby hat mehr Befestigungslaschen für den Schleuderrad-Kasten als Bing, außerdem sind sie anders angeordnet. Die Lagerböcke der Antriebswelle sind unterschiedlich. Wagenkasten und Chassis sind bei Hornby von einem normalen Güterwagen übernommen, so wie Bing das auch handhabte. Die Räder sind wie bei Bing aus Guß, sie bringen die notwendige Schwere mit, damit die Räder schön abrollen und die Drehbewegung zuverlässig auf das Antriebsrad übertragen werden kann. Sowohl bei Bing als auch bei Hornby sind es Speichenräder, bei anderen Güterwagen wurden ja gepresste Blech-Vollräder verwendet.
Generell wäre es interessant zu erfahren, in welchen weiteren Fällen hat sich Hornby die Firma Bing zum Vorbild genommen (nur ein Beispiel: die frühen "drop-link"-Kupplungen). Wurde 1:1 kopiert (eher nicht), befürchtete man Klagen seitens Bing oder wollte man eigene Ideen einbringen oder hatte man eigene Fertigungsmethoden bzw. -Standards? Gibt es Literatur dazu?
Es gibt noch viel zu forschen. Ich bin mit Bing erst am Anfang, ich muß noch viel lernen. Wie heißt es so schön: "Man sieht nur, was man weiß". Bestimmt bin ich nicht zum letzten Mal in Deinem hervorragenden, sehr informativen Museum gewesen. Wahrscheinlich werde ich das nächste Mal vieles ganz anders einordnen können. Allen Interessierten kann ich nur raten, mal einen Ausflug nach Freinsheim zu machen.
Herzliche Grüße
Karl
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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Hallo Karl, hallo Freunde des bunten Bleches,
es ist ja nicht der einzige Fall des Kopierens!
Noch viel offensichtlicher ist es am Bsp. eines Güterschuppens von Bing, das mit KB ist ja noch nachvollziehbar, aber genau in der gleichen Aufmachung (nur die Schiebetür geht anderesrum auf - eben englisch) und einem kleinen Detail in der Litho (einem Packet am Kranhaken) ist der Brimtoy mit dem Bing'schen übereinstimmend.
Oder die hydraulischen Puffer von Bing (aufwendig gelötete Ausführung) und die 1:1 Kopie von Hornby in rein verlaschter Technik und dann die Mischbauweise gelötet und gelascht von B-L.
Warum man sich nicht an eigene Designs traute?
Gruß
Harry
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Hallo an alle, die auch im Hochsommer sich mit Schneeschleudern beschäftigen können ;-)
im Bing-Museum in Freinsheim konnte ich 3 Schneeschleudern fotografieren, dank der sehr freundlichen Hilfe vom Museumseigner Uwe Groll. Meines Wissens sind das alle Schneeschleudern in Spur 0 von Bing. Es gibt Feinheiten, wie ich in den ersten Beiträgen schon geschrieben habe. Bei den 2-Achsern wird unterschieden zwischen einer schmalen und einer breiten Version. Bei der schmalen Version gibt es Türgriffe aus Draht und aus Blech. Dann gibt es den 4-Achser. Vom 2-Achser gibt es laut Katalogen noch eine Spur-1 Version, die ich aber noch nie gesehen habe.
2-Achser schmal mit Drahtgriffen (den 2-Achser schmal mit Blechgriffen zeigt "riera" im Beitrag #3):
2-Achser breit:
4-Achser:
Bing internationaler Händlerkatalog 1909:
Bing Katalog 1912:
In beiden Katalogen ist der "Schneeräumwagen" auch für die Spur 1 angegeben. Übrigens: Sind die kleinen angedeuteten Schnee-Staubwolken auf den Katalogbildern nicht herrlich?
Weiterhin einen schönen Hochsommer (ohne Schnee) wünscht
Karl
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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