Vor einigen Wochen hatte ich im LIMA-Unterforum einen "Vorbildtreue-Check" gestartet. Nebst vielen LIMA-Loks besitze ich auch eine JOUEF-Lok und ich finde, die hat es verdient, auch in den diesen Vorbildtreue-Check einbezogen zu werden.
Es handelt sich um die SBB Re 4/4'' in TEE-Farbgebung (Nr. 8857):
Ich kriegte dieses Modell als Neunjähriger zu Weihnachten 1986 von meinen Grosseltern geschenkt. Eigentlich wollte ich mir damals ja eine DB 103 (die fuhren dannzumal immer am Bahnhof Basel SBB herum), aber meine Beschreibung "ich wünsche mir so eine beige/rote Lok" war wohl etwas zu unpräzise (ich konnte ja nicht wissen, dass es neben der DB 103 auch noch andere Loks im TEE-Anstrich gab). Egal - ich hatte viel Freude an dieser Lok. Wie man sieht, sind die Stromabnehmer nicht mehr Original. Obwohl ich damals als Kind wirklich sorgsam mit der Lok umging und sie nach "Gebrauch" immer gleich in die - heute natürlich noch vorhandene - Originalverpackung legte, waren die lausigen JOUEF-Einholmabnehmer mit ihren Plastik-Teilen bald hinüber und in ihre Einzelteile zerlegt (die LIMA-Stromabnehmer aus der damaligen Zeit sahen zwar auch nicht besser aus, waren aber zumindest robuster...).
Kommen wir zum Vorbildtreue-Check: Die Lok ist gut gelungen und sehr stimmig (man darf nicht vergessen, in welcher Preiskategorie sie angesiedelt ist). Bemerkenswert ist dabei, wie viele Anbauteile und Feinheiten das Modell aufweist: Dachleitung, Griffstangen (obwohl etwas gar klobig geraten) - ja sogar Kupplungsschläuche an den Schürzen und Speichen in den Rädern. Damit hebt sich das Modell betreffend Detaillierung deutlich vom Grossteil der damaligen LIMA-Loks ab (Mitte 1970er). Auch stören keine Rastnocken das Gesamtbild. Die Lackierung ist soweit in Ordnung - das Rot ist aber m.E. etwas zu hell geraten. Nicht optimal sind sicher die verwendeten, bereits erwähnten JOUEF-Standardstromabnehmer. Dass die Fenster nur hinterlegt und nicht bündig sind, lässt sich verschmerzen - allerdings hätte eine feine silberne oder schwarze Umrandung zumindest der Führerstandsfenster die Lok optisch nochmals klar aufgewertet und dass man durch die Seitenfesnter von einer Seite zu anderen durchblicken kann, hätte sich auch leicht vermeiden lassen.
Gesamtrating: 4/5
Noch etwas: Was mich an dieser Lok erstaunt, sind deren feine Laufeigenschaften. Im Vergleich zu den meisten LIMA-Loks mit G-Motor surrt sie schön leise und läuft vollkommen ruck- und schwankfrei. Dies, obwohl die Konstruktion mit dem schräg über einem Drehgestell montierten Motor eher abenteuerlich anmutet.
na, endlich bricht mal Einer eine Lanze für mein absolutes Lieblings-Jouef Modell !!!!!!!!
Zwar würde ich das Ranking - gemessen an der damaligen VK - bei 2 bis 3 ansetzen gerade weil, wie du eben schriebst, sie sehr gute Fahreigenschaften hat..
Leider habe ich meine längst verkauft aber haben will ich sie trotzdem noch wieder, was mich freut das die bruchgefährdete Griffstangen bei dir noch dran sind .
ZitatZwar würde ich das Ranking - gemessen an der damaligen VK - bei 2 bis 3 ansetzen gerade weil, wie du eben schriebst, sie sehr gute Fahreigenschaften hat..
Komm jetzt nicht draus, was Du meinst. 4 von 5 ist doch gut...
deine Aussage zweifel ich jetzt mal leicht an Gab es nicht seit 1972 das maßstäbliche Modell einer Re 4/4² von HAG? Ganz sicher bin ich mir auch nicht, aber ich meine doch.
Wenn ich daneben liege schulde ich dir einen Glühwein
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Zitat von boboranjeboven im Beitrag #2 Leider habe ich meine längst verkauft aber haben will ich sie trotzdem noch wieder, was mich freut das die bruchgefährdete Griffstangen bei dir noch dran sind .
Na, Du wirst sicher noch eine finden. Sooo selten ist ja nicht. Wegen der Griffstangen: Ich habe ja wie gesagt immer schön Sorge zum Modell getragen
Wegen dem HAG-Modell: Ich dachte, das sei zu breit und somit nicht ganz masstäblich. Zudem stellt das HAG-Modell im Gegensatz zum JOUEF-Modell eine Re 4/4'' des ersten Bauloses von 1967/68 dar (also jenes Vorbild, das auch LIMA ab ca. 1985 herstellte). Technisch sind die Loks im Original identisch, optisch unterscheiden sie sich leicht (die Loks, die nach 1969 gebaut wurden, sind etwas länger und haben etwas stärker geneigte Fronten. Zudem haben sie zwei, statt nur einen Pantografen auf dem Dach).