Einleitung:
Eine ganz wesentliche Einrichtung für den sicheren Eisenbahnbetriebsablauf waren die „Läutewerke“, die natürlich auch bei den uralten Modellbahnanlagen nicht fehlen durften.
Jede Spielwarenfirma bot eine Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen an, von der einfachen Handkurbel-Bedienung über den Uhrwerksantrieb und nicht zuletzt bis zum elektrischen Antrieb.
Sowohl in den Signalbüchern der Länderbahnzeit als auch noch in der Ausgabe der Deutschen Reichsbahn von 1940 ist das erste Signal in den Signalbüchern ein Läutesignal: „Der Zug geht in der Richtung von A nach B (Abmeldesignal) einmal fünf Glockenschläge“.
Auszug aus dem Bayerischen Signalbuch von 1907:
Auszug aus dem Signalbuch der Deutschen Reichsbahn, Ausgabe1940:
Altmeister Udo Becher beschreibt in seinem Buch „Bodenläufer Spielbahn Supermodell, so funktionierten die alten Modellbahnen“, Alba-Buchverlag, Copyright 1981by EDITION LEIPZIG, Liz.-Nr..600/38/81, ISBN. 3-87094-434-X,
unter Läutewerke auf Seite 210:
„Zur Eisenbahnromantik gehörte zweifelsohne das einsame Wärterhaus in freier Flur oder mitten im Walde, umgeben von einem kleinen Blumengarten, wo der Schrankenwärter mit seiner Familie wohnte. Aber was wäre wohl - heute müssen wir schon sagen - in unserer Erinnerung das alles ohne das weithin hörbare Bim-Bam des Läutewerkes, das, je nach Zahl der Glockenschläge anzeigte, aus welcher Richtung ein Zug zu erwarten war und welche Schranke zuerst geschlossen werden musste. Wohl jeder Sammler alter Bahnen hat in seiner Klim-bim-Kiste, in der solche Zubehörteile im Allgemeinen zu finden sind, mindesten ein solch altes Läutewerk. Die billigsten hatten nur eine kleine Handkurbel und nur eine Glocke, die „besseren“ hatten in sich ein Uhrwerk, das vom fahrenden Zug ausgelöst wurde (aber erst, wenn er da war), und bisweilen waren schon zwei Glocken daran, also ein echtes Bim-Bam zu hören.“
Zum besseren Verständnis der Funktion eines Läutewerkes stellt Becher auf Tafel 102 ein Läutewerk mit Hand- und Uhrwerkantrieb, ausgelöst durch den Zug, dar.
Diese beschriebenen Läutewerke sind auch bei Bing zu finden, sowohl einsam, als auch am Bahnübergang, oder auch an den Empfangsgebäuden, hier durch Verlötung fest installiert.
Bilderquerschnitt aus der Bing-Produktion:
Ein interessantes Tin-Platemodell liefert Georges Carette & Cie, bei dem alles vorhanden ist:
Läutewerk, Signal, Schranke, Bahnwärterhaus auf Hügel.(Nr..647/30A)
Das Besondere: ein Uhrwerk, im Inneren des Hügels platziert, lässt über eine "Stangen-Hebel-Mechanik" bei Auslösung die Schranke niedergehen, das Signal auf Fahrt stellen und das Läutewerk ertönen.
Dann stellt sich alles wieder zurück, das Läutewerk verstummt. Ein Zyklus dauert 6 Sekunden
Abschließend ein Lorenz-Zimmerläutewerk, wie dieses beim Fahrdienstleiter installiert war
und eine Bahnübergangsszene