Guten Tag miteiander! Frage in die Runde: Beim Archivieren der Sammlungsstücke bin ich über dieses Signal mit Spur I Gleis gestolpert. Hab das immer für Bing, wegen des Gleises gehalten, konnte es aber nicht nachweisen. Nun bin ich verunsichert durch einen Beitrag im Forum, in dem eine fast identische Ausführung des Signalmastes, des Signalflügels usw. in elektrischer Ausführung von Märklin diskutiert wurde. Die Farbscheiben sind aus Mineralglas.
Ich erlaube mir zu zitieren: "Zitat vormerkenZitatKleines Märklinschmankerl #1 von kbfwkg , 28.02.2011 14:23
nach sehr langen Verhandlungen ist dieses schöne Stück in meinen Besitz übergegangen. Auch wenn es nicht 100%ig orginal ist freue ich mich doch sehr über das seltene Stück. Ich halte es für das schönste von Märklin gebaute elektrische Signal.
Es gehört zu den Neuheiten des Jahres 1904. Im Hauptkatalog "H 4" ist es dann auf den Seiten 72 mit der Artikelnummer "2010/1" zu finden. Im Mai 1909 ändert sich die Nummer in "2360/1".
Das Signal war den Krieg über lieferbar und wurde zuletzt in der "Verkürzten Gesamt-Preisliste 1919" auf der Seite 7 angeboten.
Im neuen Hauptkatalog "O 19" ist es 1920 zwar noch aufgeführt, es war aber laut den Preislisten zu diesem Katalogsystem nicht lieferbar.
Vielen Dank für die Klarstellung und den Kataloghinweis. Wie kann denn das Gleis eingeordnet werden? Der "Gleis-Verbindungsdrahtbügel" entspricht der Bing-Fertigung. Die Schwellen auch. Komischerweise ist die Signaleinrichtung, betreffend Fahrtrichtung, so ans Gleis montiert, dass man meint, es müsste umgedreht werden. Das ganze macht aber nicht den Eindruck einer Verbastelung, im Sinne einer laienhaften Montage des Signalsystems an ein Bing-Gleis, da die Verlötungen Patina tragen und der graue Lack keine thermischen Löteinwirkungen aufweist. Alles scheint aus einem Guss zu sein. Ist der Ausstellhebel mit dem A auch märklintypisch?
In diesem Zusammenhang noch ein Spur I Märklin - Bierwagen, den ich auch nicht finden kann. Hat Märklin auch sogenannte Unikate, vielleicht auf besondere Anforderung hin, gefertigt?
Zitat von riera im Beitrag #3Vielen Dank für die Klarstellung und den Kataloghinweis. Wie kann denn das Gleis eingeordnet werden? Der "Gleis-Verbindungsdrahtbügel" entspricht der Bing-Fertigung. Die Schwellen auch. Komischerweise ist die Signaleinrichtung, betreffend Fahrtrichtung, so ans Gleis montiert, dass man meint, es müsste umgedreht werden. Das ganze macht aber nicht den Eindruck einer Verbastelung, im Sinne einer laienhaften Montage des Signalsystems an ein Bing-Gleis, da die Verlötungen Patina tragen und der graue Lack keine thermischen Löteinwirkungen aufweist. Alles scheint aus einem Guss zu sein. Ist der Ausstellhebel mit dem A auch märklintypisch? Ist geklärt, hab`s im Märklinkatalog gefunden, alles entspricht der Katalogabbildung. In diesem Zusammenhang noch ein Spur I Märklin - Bierwagen, den ich nicht finden kann. Hat Märklin sogenannte Unikate, vielleicht auf besondere Anforderung hin, gefertigt?
das ist ein besonders frühes, rundum stimmiges Stück. So sehen Märklin Gleise 1904 aus, auch der Hebel mit dem "A" ist typisch, genau wie die graue (statt später blaue bzw. schwarze) Farbe. Der Hinweis auf das Gebrauchsmuster (Es ist die Nummer 29315, eingetragen am 25.06.1894) bezieht sich auf die Form der Schwellen (mit abgewinkelten Auflageflächen zum Schutz des Bodens). Der Drahtbügel war damals freier Stand der Technik und wegen der geringen Schöpfungstiefe nicht Schutzwürdig.
Bing war seit etwa 1897 bemüht, sein Gleismaterial mit dem von Märkln kompatibel zu halten.
Wenig bekannt ist, dass Märklin 1904 auf einen Vorstoß Bings reagierte und laut den Preislisten ebenfalls eine zweite Oberflächenveredelung anbot. Unter den Nummern "261X" bekam man Uhrwerksgleise in den Spuren 0 - III auch in "dunkel brüniert". Diese Variante wurde allerdings schon 1905 wieder gestrichen.
den Bierwagen 1808 beschreibt Märklin im Katalog schlichtweg "mit verschiedenen Aufschriften". Ursprünglich hatte er mit dieser Kupplung wohl schon Blechräder.
Zu allen Zeiten hat Märklin Sonderwünsche erfüllt, vor allen Dingen im Sommer. Darauf hat schon Botho Wagner in seinen Büchern hingewiesen.
Noch in dem Rundschreiben vom 17.11.1938 heisst es:
"Sonderwünsche bitten wir bis nach Weihnachten zurückzustellen, da während der Saison unsere Erzeugnisse nur in katalogmäßiger Ausführung geliefert werden können."
Guten Abend! Ganz herzlichen Dank für die fruchtbarte Aufklärung. Als "Bingist" bitte ich um Nennung der Bücher von Herrn Botho Wagner, denn einen tieferen Seitenblick in die Märklin-Welt werde ich riskieren. Vielen Dank dafür! Mit den neuen Erkenntnissen werde ich versuchen, ein Bild mit früher, harmonischer Bing-Märklin Ausstrahlung: Bing-Spirituslok geb.: 1898, hält vor Märklin "Signalmast mit Bremsschiene mit einem Flügel" (1904/2010, 1904), einzustellen. Die Bing-Lok muss noch fertig restauriert werden. Bitte deshalb um Geduld Gute Nacht!