Ab Morgen geht speziell für euch der erste Trix-Express 3-Leiter 755/2203 Workshop an den Start. Da ich jetzt über ausreichendes Material verfüge, und mich der Materie schon beträchtlich genähert habe, mache ich mir über das Wochenende die Mühe das Modell der BR 64 von Trix-Express für euch Dokumentarisch als Workshop über mehrere Teile vorzustellen. Sehen dürft ihr ein Top Original Modell und dessen Zerlegung in alle Einzelteile, plus einiger teilzerlegter Loks bzw. nicht lauffähiger Loks in Generalüberholung zur Doku. Alle mir bis jetzt aufgefallenen Fallstricke und das recht reichhaltige Schrauben Sammelsurium samt Unterlagsteilen und Zwischenscheiben. Allein das ein simples Gußgehäuse schon aus mehr als einem Teil besteht wird den Workshop etwas größer werden lassen als ihr es von meinen Märklin Geschichten kennt. Vielleicht bringt es auch dem ein oder anderen Trixer noch eine Erkenntnis falls er sich noch keine komplette Zerlegung zugetraut hat. Vorab nur eine kleine Erkenntnis. Die Lok hat fast kein Teil was sich nicht irgendwie noch kleiner zerlegen lassen würde. Schraubpuffer incl.
Hätte Trix auf der Schiene weitergemacht, dann hätten die dem "Ding" irgendwann noch Echtdampf spendiert. Wahnsinn. Auf jeden Fall wird es spannend. Eine Arbeit die mal wieder richtig Spaß macht und der Einstiegt zum ersten Trix Workshop der auch in der Workshopsammlung zum nachlesen gepinnt werden wird.
Ich hoffe die Trix-Express Gemeinde erkennt sich im ersten Trix Workshop ein klein wenig wieder und kann diesen gut gebrauchen. Danach möchte ich mich vorerst einem 2. Motorigen Schwergewicht annehmen. Der E 50. Es sollen aber der Übersicht halber beide Versionen parallel zum Zuge kommen.
Nicht so zaghaft mit Anregungen und Tips zum Workshop. Wenn jemand etwas nicht versteht oder eine etwas genauere Ausführung haben will, dann bitte hier schreiben. Auch wenn ihr zur Demontage den ein oder anderen Trick auf Lager habt. Man kann immer noch was lernen wie es besser geht. Am Schluß des ersten Trix - Express Workshops würde ich gerne eine Liste zur Ersatzteilversorgung mit anhängen. Wer sich also berufen fühlt.
In einem Posting habe ich als nächstes Projekt die E 50 als Workshop in beiden Varianten angesprochen. Wer jedoch noch eine eigene Idee einbringen will, dann her damit. Ansonsten hoffe ich das auch mal der eingefleischte Märklinist hier reinschaut über den Tellerrand. Vielleicht bekommt er ja auch die Inspiration das sich ausserhalb von Pukos auch noch was tut. Er wird nicht Enttäuscht werden. Ich selbst werde auf jeden Fall für meine nächste größere Anlage beide Systeme eigenständig ineinander verschachteln. Das wird so aussehen das ein Bahnhof von zwei verschiedenen Systemen getrennt bedient wird. Fahrspaß pur. Ohne das eine System auf das andere zu Portieren.
Moin Michael! Ich lese auch immer mit. Da es aber Stimmen gibt, die zu häufige Postings ohne MoBa-Inhalte kritisieren, lese ich bei manchen Threads mehr als ich schreibe. Außerdem ist Deinen Worshops ja auch nichts hinzuzufügen. Sie sind gründlich angelegt, gut fotografiert und beschrieben. Ich nutze sie außerdem von Zeit zu Zeit als Nachschlagewerk. Ich finde es gut, daß Du neben dem eigentlichen Workshop-Thread diesen Frage-Thread aufgemacht hast, dann wird der Workshop nicht so "verwässert" und bleibt kurz und knackig. Also Fragen hier stellen, Antworten dort einfließen lassen. Gruß toy-doc
noch ein paar Anregungen und Infos: - gesteckte Puffer sind mir als Originalausstattung in vierzig Jahren bei den BR24/64 nicht unter gekommen. Auch beim voll gegossenen Vorläufer kenne ich nur die geschraubten. Sicher gibt es aber einige "reparierte" Loks, bei denen abgebrochene Puffer ausgebohrt wurden und dann eben durch gesteckte ersetzt wurden. - Die ältere Variante hatte ein Schneckengetriebe in Modul 0,4. Die Schnecke war zweigängig. Bei dieser Form kam es auf eine präziese Lage der Schnecke an. Deshalb gibt es verschiedene Unterlagen unter dem Motor. Sehr häufig findet man Papier in verschiedenen Stärken. Das ideale "Luftmaß" zwischen Schnecke und Ritzel beträgt hier 0,3 mm (Draht, oder Papier in entsprechendem Maß dazwischen legen) - Die neuere Form, die Du abbildest, hat ein Getriebe in Modul 0,8 mit einer eingängigen Schnecke. Die Untersetzung ist die gleiche. Hier besteht die Notwendigkeit einer genauen Einstellung naturgemäß kaum. Dort findet sich dann auch keine Unterlage unter dem Motor.
- Bei einer Totalzerlegung ist es sinnvoll, das Gestänge vorher zu demontieren. Die Zylinder lassen sich vom Block ziehen. Die Steuerung bleibt dann jeweils am Zylinder, kann zur Seite gelegt werden und schlabbert einem bei der Arbeit nicht mehr herum. - Sinnigerweise werden bei dem Alter der meisten Modelle die Kabel erneuert. Am Birnchenhalter sollte man die Kabel erst löten, wenn das Birnchen heraus gedreht ist. Sonst passiert leicht folgendes auf der Innenseite des Halters: das Lötzinn legt sich "paßgenau" an den Pluspol des Birnchens, ohne sich damit zu verbinden. Beim Erkalten schrumpft es minimal. Ist das Birnchen bei diesem Vorgang fest eingeschraubt, also bis zum Ende, bekommt es nun keinen Kontakt mehr. Ist das Birnchen beim Lötvorgang draußen, bildet sich auch auf der Innenseite des Halters wieder ein runder Tropfen Lötzinn. Damit bekommt das Birnchen wieder sicheren Kontakt.
Komplement für deinen Workshop. Ich denke so haben selbst eingefleischte Trix Express Fahrer eine 64 noch nicht oft zerlegt. Das liegt aber sicher daran, dass solche Arbeiten eigentlich bei guter Pflege nicht nötig sind. Das möchte ich an dieser Stelle mal zur Entwarnung an alle Potentiellen Neuseinsteiger in Sachen Trix Express anbringen. In meinen nun über 40 Jahren Trix Express fahren musste ich noch nie eine Betriebslok von mir so zerlegen. Lediglich Ersatzteilspender habe ich schon mal so gerupft. Was man allerdings regelmäßig mal machen sollte, die Mittelschleifer samt Bodeplatte abnehmen und die Achsen mit ein wenig Fett schmieren. Aber Vorsicht, das ich nicht die Achsen und Zahnräder verschieben. Öl ist ungeeignet weil es unter die Isolierbuchsen wandern kann und sich so die Radscheiben auf den Achsen verdrehen.
Mit deinem nächsten Projekt Michael, der E 50, hast du dir aber auch nicht gerade eine der einfachen Loks ausgesucht. Ab Ende der 60er wurden die Loks auch etwas einfacher und übersichtlicher im Aufbau. Michael, tue dir einen Gefallen. Wenn die mal eine 42er mit 5 Achsantrieb unterkommt, oder eine alte E 94 mit Superautomatik und 6 Achsantrieb, lasse sie zusammen und zerlege sie nicht. Besonders die E 94 Superautomatiken hat über 900 Einzelteile. Ich glaube soviel kannst du gar nicht Trinken wie du brauchst um ruhig zu sein damit du die wieder zusammen gefummelt bekommst. Wie aber die vielen Einzelteile selbst einer BR 64 zeigen, kann man eine Trix Expresslok gut wieder instand setzen. Man muss nicht gleich ganze Baugruppen austauschen wenn man nicht möchte. Wer also gerne fummelt kann sich an so einer Lok austoben. Ich selber bevorzuge mehr den Tausch ganzer Baugruppen bis hin zum kompletten Drehgestell oder Fahrwerk. Ersatzteilspender sind reichlich in der Bucht zu günstigen Preisen zu haben. Aber das ist jedem selber überlassen, ich fahre lieber als zu reparieren. Aber zum Glück ist das bei einer Expresslok auch nicht so oft nötig. Übrigens, ich kann da Heiko zustimmen. Steckpuffer hatten die Loks der BR 64 nicht soweit ich das bisher gesehen habe. Grüße Dietmar
#10 von
Lesabendio
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gelöscht
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, 09.06.2012 06:23
Zitat von noelsHallo Michael,
noch ein paar Anregungen und Infos: - gesteckte Puffer sind mir als Originalausstattung in vierzig Jahren bei den BR24/64 nicht unter gekommen. Auch beim voll gegossenen Vorläufer kenne ich nur die geschraubten. Sicher gibt es aber einige "reparierte" Loks, bei denen abgebrochene Puffer ausgebohrt wurden und dann eben durch gesteckte ersetzt wurden. - Die ältere Variante hatte ein Schneckengetriebe in Modul 0,4. Die Schnecke war zweigängig. Bei dieser Form kam es auf eine präziese Lage der Schnecke an. Deshalb gibt es verschiedene Unterlagen unter dem Motor. Sehr häufig findet man Papier in verschiedenen Stärken. Das ideale "Luftmaß" zwischen Schnecke und Ritzel beträgt hier 0,3 mm (Draht, oder Papier in entsprechendem Maß dazwischen legen) - Die neuere Form, die Du abbildest, hat ein Getriebe in Modul 0,8 mit einer eingängigen Schnecke. Die Untersetzung ist die gleiche. Hier besteht die Notwendigkeit einer genauen Einstellung naturgemäß kaum. Dort findet sich dann auch keine Unterlage unter dem Motor.
- Bei einer Totalzerlegung ist es sinnvoll, das Gestänge vorher zu demontieren. Die Zylinder lassen sich vom Block ziehen. Die Steuerung bleibt dann jeweils am Zylinder, kann zur Seite gelegt werden und schlabbert einem bei der Arbeit nicht mehr herum. - Sinnigerweise werden bei dem Alter der meisten Modelle die Kabel erneuert. Am Birnchenhalter sollte man die Kabel erst löten, wenn das Birnchen heraus gedreht ist. Sonst passiert leicht folgendes auf der Innenseite des Halters: das Lötzinn legt sich "paßgenau" an den Pluspol des Birnchens, ohne sich damit zu verbinden. Beim Erkalten schrumpft es minimal. Ist das Birnchen bei diesem Vorgang fest eingeschraubt, also bis zum Ende, bekommt es nun keinen Kontakt mehr. Ist das Birnchen beim Lötvorgang draußen, bildet sich auch auf der Innenseite des Halters wieder ein runder Tropfen Lötzinn. Damit bekommt das Birnchen wieder sicheren Kontakt.
VG Heiko
Hallo Heiko,
sehr interessant deine Ausführungen. Das sind genau die Informationen die ich brauche. Die werde ich nach entsprechender Recherche mit in den Workshop einfließen lassen. Die Puffergeschichte interessiert mich jetzt aber mal genauer. Da ich eigne Loks zum Vergleich habe gehen wir der Sache auch gleich auf den Grund. Damit bieten wir dem Trix - Express Fahrer für die BR 64 wirklich die gewünschten Informationen und Unterschiede. Natürlich werden deine Einlassungen nach sorgfältiger Überprüfung Namentlich unter deinem Nick/Name mit in den Workshop mit eingebaut. Somit bekomme ich den ersten Workshop unter der Mitwirkung mehrerer Interessierter Trix- Fachleute unter Dach und Fach. Das wäre mir sehr wichtig.
Einige Fragen zur Puffergeschichte stellen sich noch. Die verwendeten Puffender 2203 sind Steckpuffer. Die Pufferbohlen scheinen nicht ausgebohrt zu sein. Des weiteren ist das Vorlaufgestell ohne Trittblech aus einem Stück. Gesonderte Bilder werden von beiden Versionen heute noch in diesem Thread folgen. Mal sehen ob du damit was anfangen kannst. Übrigens sehen die Steckpuffer mit dem weißen Ring genauso aus wie die Schraubpuffer.
#11 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 06:41
Zitat von DietmarHallo Michael
Komplement für deinen Workshop. Ich denke so haben selbst eingefleischte Trix Express Fahrer eine 64 noch nicht oft zerlegt. Das liegt aber sicher daran, dass solche Arbeiten eigentlich bei guter Pflege nicht nötig sind. Das möchte ich an dieser Stelle mal zur Entwarnung an alle Potentiellen Neuseinsteiger in Sachen Trix Express anbringen. In meinen nun über 40 Jahren Trix Express fahren musste ich noch nie eine Betriebslok von mir so zerlegen. Lediglich Ersatzteilspender habe ich schon mal so gerupft. Was man allerdings regelmäßig mal machen sollte, die Mittelschleifer samt Bodeplatte abnehmen und die Achsen mit ein wenig Fett schmieren. Aber Vorsicht, das ich nicht die Achsen und Zahnräder verschieben. Öl ist ungeeignet weil es unter die Isolierbuchsen wandern kann und sich so die Radscheiben auf den Achsen verdrehen.
Mit deinem nächsten Projekt Michael, der E 50, hast du dir aber auch nicht gerade eine der einfachen Loks ausgesucht. Ab Ende der 60er wurden die Loks auch etwas einfacher und übersichtlicher im Aufbau. Michael, tue dir einen Gefallen. Wenn die mal eine 42er mit 5 Achsantrieb unterkommt, oder eine alte E 94 mit Superautomatik und 6 Achsantrieb, lasse sie zusammen und zerlege sie nicht. Besonders die E 94 Superautomatiken hat über 900 Einzelteile. Ich glaube soviel kannst du gar nicht Trinken wie du brauchst um ruhig zu sein damit du die wieder zusammen gefummelt bekommst. Wie aber die vielen Einzelteile selbst einer BR 64 zeigen, kann man eine Trix Expresslok gut wieder instand setzen. Man muss nicht gleich ganze Baugruppen austauschen wenn man nicht möchte. Wer also gerne fummelt kann sich an so einer Lok austoben. Ich selber bevorzuge mehr den Tausch ganzer Baugruppen bis hin zum kompletten Drehgestell oder Fahrwerk. Ersatzteilspender sind reichlich in der Bucht zu günstigen Preisen zu haben. Aber das ist jedem selber überlassen, ich fahre lieber als zu reparieren. Aber zum Glück ist das bei einer Expresslok auch nicht so oft nötig. Übrigens, ich kann da Heiko zustimmen. Steckpuffer hatten die Loks der BR 64 nicht soweit ich das bisher gesehen habe. Grüße Dietmar
Hallo Dietmar,
ich muß dich leider enttäuschen. Ich zerlege alles. Es gibt leider keinen Stein den ich nach alter Indianischer Sitte nicht umdrehe um zu sehen was darunter ist.
Klar ist die Express relativ bis ganz unempfindlich. Das ist auch das bemerkenswerte wie ich schon öfter erläutert habe. Aber ein Workshop muß halt allen Eventualitäten Vorsorge bieten. Der eine macht dies, der andere das. Somit kann auch jemand in der Mitte einsteigen wenn er nur ein Problem XY z.B mit den Schraubpuffern oder der Beleuchtung hat. Wenn es Workshops nur für schlechte Loks geben würde dann gingen diese ab Bj. 1970 los.
Aber schön das du auch nochmals als alter Trixer die Steckpuffer erwähnst wie Heiko. Das ist einer näheren Betrachtung wert heute. Nur am Rande noch erwähnt. Hier harrt schon wieder ein relativ großer Karton für dich. Um das Porto zu sparen werde ich mal sehen ob ich Wolfgang ( czfrosch ) erwische. Bevor unser guter Ahrweiler Tropfen noch 100 Jahre alt wird.
#12 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 06:56
Hallo claus und pete,
ich denke die Trix Gemeinde kann einen Workshop als Einstand sehr gut gebrauchen als erstes Nachschlagewerk. Ich weiß auch das es Leute gibt die dieser überlangen Workshops überdrüssig sind. Leider lassen sich solche Geschichten nicht als Zweiteiler abhandeln. Es sind zuviel Einzelteile, und es gibt zuviel zu berücksichtigen. Wichtig für mich ist immer das die Sache in sich auch schlüssig und nachvollziehbar ist. Ich könnte mir schon vorstellen das beim durchlesen eines solchen Threads so mancher überlegt es auch mal mit einer so schönen alten Lok zu versuchen. Zumindest mal eine auf die Gleise zu stellen.Vielleicht bewegt es ja mal jemanden eine eigene Geschichte zu machen. Bei den immer wieder kehrenden Problemen die halt bei alter Technik auftreten halte ich solche " How to" Geschichten für angebracht.
Wenn der Workshop für die Trixer durch ist, könnt ihr ihn ja im Trix Forum pinnen.
Moin zusammen, habe gerade meinen Fundus an Ersatzteilen und die vorhandenen Ersatzteilbücher durchstöbert: - in den Ersatzteilbüchern bis 1974 werden keine Steckpuffer erwähnt. - unter den Ersatzteilen habe ich aber tatsächlich einen neueren Vorläufer (von 2203) gefunden, der kein Gewinde hat. Die Puffer hatte ich bis dato aus diesem noch nicht heraus genommen. Es gibt sie also tatsächlich. Dabei ist mir aufgefallen, daß die Löcher von der Rückseite mit Lack verschlossen waren, wobei sich der Lack leicht vorwölbte. Bei den anderen guckt man normalerweise von hinten auf die Pufferschraube. So dient der Lack wohl auch als Sicherung gegen herausfallen ;-) Die Maße sind so, daß Trix wohl einfach ab einem gewissen Zeitpunkt die Arbeitsschritte Gewinde schneiden und Gewinde bohren weg gelassen hat.
Man lernt also nie aus
Zur Frage, ob man diese Modelle komplett zerlegen sollte: Ja!! Wer Erstbesitzer solcher Loks ist, sie ständig in Betrieb hatte und sie durchgängig gewartet hat, braucht das vielleicht nicht. Aber bei Reparaturen für Hobbykollegen, oder bei gebraucht gekauften Loks ist es immer wieder erstaunlich, was dabei "heraus" kommt und wieviel besser diese hinterher laufen! Auch wenn es in einem solchen Workshopsehr umfangreich aussieht.... In der Praxis erledige ich solch eine Revision mit Kabeltausch, Reinigung und frischer Schmierung in einer Stunde. Nur wenn echte Reparaturen dazu kommen, dauert es länger. Wenn man das bei ein paar Modellen gemacht hat, merkt man, wie weit Trix damals schon modular gebaut hat und man weiß, wenn man sich auf einer Börse für ein Modell interessiert, wonach man schauen muß.
Es greift jetzt vielleicht schon etwas vor, aber wir schreiben hier ja "neben dem Workshop her": Wenn sich vor einem Kauf die Möglichkeit bietet, kann man mit dem lösen von 4 Schrauben sehen, ob ein Modell noch etwas taugt, oder man es besser liegen läßt - In 20 Sekunden hat man den Halter der Mittelschleifer und der Bodenplatte gelöst. Haben sich die Achsen in diese Bodenplatte eingearbeitet (das sieht man und fühlt es mit dem Fingernagel), ist eine größere Reparatur fällig, weil der Vorbesitzer die Schmierung vernachlässigt hat. Das gilt für alle so aufgebauten Modelle: BR80, 24,64, 01, V36, Rangier-Ellok.... Die BR42 ist ein Sonderfall. Auf Möglichkeiten und Aufwand der Reparatur will ich hier nicht eingehen. Das ist nur etwas für versierte Bastler, die aber auch diesen Workshop nicht brauchen.
Der schon gegebene Hinweis auf die Schmierung der Achsen und dem "Verbot" von Öl an dieser Stelle ist extrem wichtig. Trix hat oft die Achsen unter den Buchsen nicht geriffelt. Im laufe der Jahrzehnte sind die elastischen Buchsen glashart geworden. Wem da Öl drunter gekrochen ist, weiß, was er verbrochen hat. Wenn die Räder fest auf den Achsen sitzen und nicht verdreht sind, sollte man sie nicht abziehen. Ohne eine präziese Aufpressvorrichtung bekommt man sie meist nicht so wieder drauf, daß die Räder nachher nicht taumeln. Bei Bedarf können wir an späterer Stelle ja noch darüber sprechen, wie man sich helfen kann, wenn das Malheur doch passiert ist.
dem kann ich nur zustimmen! Ist mir wirklich noch nie aufgefallen, dass es bei den gegossenen Pufferbohlen Steckpuffer gegeben hat. Ich wühle und wühle und alle sind geschraubt. Bin gespannt, was der Michael noch so entdeckt
so wie du sehe ich das Ganze auch. Auch ich zerlege Grundsätzlich jede gebraucht gekaufte Lok um sie genauestens zu begutachten, von altem Fett und Öl zu befreien und neu zu schmieren und zu ölen. Was mir im Zusammenhang mit der BR 24/46 noch aufgefallen ist, sind die, in meinen Augen als Schwachpunkte zu sehen, Befestigungsschrauben der Vor- und Nachläufer. Diese sind gerade bei stark bespielten Lokomotiven so stark im Bereich des Gewindes in Mitleidenschaft genommen, so dass sie in den seltensten Fällen noch gescheit halten. Noch dazu wo diese Schrauben gerade mal 2-3 Gewindegänge haben. Ersatz hierzu gibt es vielleicht noch bei der IG Trix Express. Wenn nicht ist selbst herstellen angesagt. Im Übrigen verfolge ich den Workshop von Michael mit großem Interresse.
#16 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 10:20
Zitat von noelsMoin zusammen, habe gerade meinen Fundus an Ersatzteilen und die vorhandenen Ersatzteilbücher durchstöbert: - in den Ersatzteilbüchern bis 1974 werden keine Steckpuffer erwähnt. - unter den Ersatzteilen habe ich aber tatsächlich einen neueren Vorläufer (von 2203) gefunden, der kein Gewinde hat. Die Puffer hatte ich bis dato aus diesem noch nicht heraus genommen. Es gibt sie also tatsächlich. Dabei ist mir aufgefallen, daß die Löcher von der Rückseite mit Lack verschlossen waren, wobei sich der Lack leicht vorwölbte. Bei den anderen guckt man normalerweise von hinten auf die Pufferschraube. So dient der Lack wohl auch als Sicherung gegen herausfallen ;-) Die Maße sind so, daß Trix wohl einfach ab einem gewissen Zeitpunkt die Arbeitsschritte Gewinde schneiden und Gewinde bohren weg gelassen hat.
Man lernt also nie aus
VG Heiko
Hallo Heiko,
und genau so sehen die von mir auch aus. Was mich aber interessiert ist ob es auch die breiten gegossenen Vorläufer mit Schraubpuffern gab, oder nur die kurzen/schmalen mit aufgesetztem Trittblech. Ich möchte natürlich keine Spekulationen anfachen, sondern evtl. herausfinden wann es da einen Wechsel zur Vereinfachung gab. Gerne würde ich dazu mal eine Meinung von den "Trixstadt" Leuten hören. Die müssten da eigentlich was wissen. Auf jeden Fall folgen da heute noch Bilder bevor ich im eigentlichen Workshop Unwahrheiten bezüglich der Puffergeschichte reinschreibe. Interessant ist es aber trotzdem.
Gruß Michael
Nachtrag !
Es wird noch interessanter. Das zwingt mich den 755 vs 2203 Nachtrag komplett zu überarbeiten. Der Motor bzw. das schrägverzahnte Antriebsritzel ist bei der 755 fein und bei der 2203 grob. D.h man kann die Komponenten nur komplett tauschen. Deshalb wahrscheinlich die Unterlage unter dem Motor der 755. Wie sich das auf das Zugkraftverhalten bzw. die Geschwindigkeit auswirkt müsste ich mal bei SAH von den Märklinisten anfragen. Er ist da sozusagen Fachmann für Getriebe - Motor Übersetzungen.
Moin Peter, da hast Du noch einen wunden Punkt getroffen ;-) Wenn das Gewinde im Rahmen noch gut ist (leider meist auch schrott), kommt man mit einer "Eigenbauschraube" weiter. Ist das Gewinde im Rahmen auch hin, muß man eine Nummer größer ein neues Gewinde schneiden und auch die Schraube eine Nummer dicker wählen. Meist hat man aber keine mit passendem Bund. Motorradfahrer mit Ein- oder Zweizylindermaschinen haben "Schraubensicherung" im Haus. Das ist eine Art Kleber, der nicht ganz abbindet, so daß Schrauben sich später wieder ausdrehen lassen. Es gibt ihn in drei Härtegraden, beispielsweise von Loctite. Der härteste ist richtig für diesen Zweck. Böse Zungen behaupten, Harleyfahrer brauchen das auch für die dritten Zähne :-) Auch eine nur halb vermurkste Schraube rettet man damit. Gruß Heiko
#18 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 11:49
Hier die Bilder zu den Unterschieden beider Varianten. Ich werde später die Unterschiede wenn alles geklärt ist im Nachtrag zum 755 vs 2203 Posting ausführen.
Als erstes sieht man links den Motor der 755 mit feinem Schneckengetriebe und das feinere Ritzel dazu. Diese Kombination hat auch die Plastikhalbschale als Unterlage die man im letzten Bild sieht. Rechts der 2203 Motor mit grobem Ritzel ohne Unterlage.
Frage: Wurde der Filzöler dem feineren Getriebe geschuldet bzw. wurde der Öler beim groben Getriebe nicht mehr gebraucht. ?
Der 2203 Motor besitzt Wiederstände. Der 755 Motor nicht. Danach sieht man im dritten Bild beide Pufferbohlenträger sprich Vorlaufgestelle. Die geschraubten Puffer sind in einmal halbrunder und einmal gerader Ausführung und ohne weißen Ring auf dem kurzen Puffer und mit untergelegtem separatem Trittblech. Die gesteckten Puffer sind alle beide halbrund und mit weißem Ring. Das dürfte bei einem Kauf einer Lok sehr hilfreich sein was die Altersbestimmung betrifft. 755 oder 2203. Zum Schluß sieht man noch zwei Plastikhalbschalen und den Filzöler der 755. Wer aus einem Bastel/Ersatzteillager heraus arbeiten bzw. eine Lok zusammenstellen will muß die Unterschiede kennen. Ebenso wer einen Ersatzmotor braucht. Eure Meinung dazu ? Auf dem letzten Bild sieht man auch den Filzöler.
zu den Vorläufern hab ich mal Literatur gewälzt. Die filigraneren mit den Blechtritten wurden bis ca.68 verbaut und die Puffer mit Warnanstrich kamen demzufolge 71. Wobei ich mir aber sicher bin, dass die Puffer mit Warnanstrich ebenfalls schon früher verbaut wurden. Meinen 80er, E40 und der VT75 hatten sie bereits dran und die wurden Ende gekauft. Was ich mir auch immer eingebildet habe, dass die ersten 64er ein kürzeres Nachlaufgestell hatten, kann das sein? In den Ersatzteillisten, die mir vorliegen, sind Vor- und Nachlaufgestell identisch. Ich habe aber keine ganz alte Liste... also weiterforschen
Achso, Ölfilz ... ich kenne auch Motoren mit feiner Schnecke, die den nicht mehr haben. Denke, dass der auch eingespart wurde, bei Schneckengetrieben macht Fett sowieso mehr Sinn.
Der 2203 Motor besitzt Wiederstände. Der 755 Motor nicht.
Das sind keine Widerstände sondern Drosseln. Diese in Verbindung mit einem Kondensator bilden zusammen das Funkentstörglied. Dies wurde erst, soweit mir bekannt, in den 50er Jahren notwendig, da die Frequenzbildung bzw. Funkenbildung der Motoren die Radiofrequenz empfindlich störte. Und da hatte die Post etwas dagegen.
#21 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 17:51
Zitat von peteWas ich mir auch immer eingebildet habe, dass die ersten 64er ein kürzeres Nachlaufgestell hatten, kann das sein? In den Ersatzteillisten, die mir vorliegen, sind Vor- und Nachlaufgestell identisch.
Hallo pete ( Peter),
Vor und Nachlaufgestell sind exakt die selben und lassen sich beliebig austauschen. Scheint nur hinten kürzer auszusehen durch die Proportionen des Führerhauses. Habe alle Vorlauf/Nachlaufgestelle nebeneinander gelegt. Sind alle gleich.
#22 von
Lesabendio
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, 09.06.2012 17:52
Hallo Peter ( SimonT )
ja ich habe es mal als Wiederstand betitelt. Dachte auch an die Funkentstörung. Der ältere Motor hat keine verbaut. Im Moment scheint es schwierig die einzelnen Baujahre einzugrenzen. Ich mache dann Morgen mal mit der restlichen Zerlegung weiter und werde im 755 vs 2203 Posting die geänderten Baugruppen und die Austauschbarkeit untereinander etwas darstellen.
Zitatbei den Radsätzen Vorsicht geboten da eine Seite isoliert ist
Das ist oft ein großes Mißverständnis zwischen Expressionisten und Märklinisten: Bei Express ist der Rahmen Masse und deshalb sind immer beide Räder auf der Achse isoliert. Bei Märklin ist der Mittelschleifer gegen den Rahmen isoliert, bei Express nicht. Deshalb sind beide Räder auf Plastikbuchsen gezogen! Das ist auch nochmal von Bedeutung, wenn man ältere Wagen des Märklinsystems, oder nach NEM auf Expressgleisen einsetzt. Die Kupplungen waren früher aus Metall und mit dem Rahmen potentialgleich. Bei der BR64 liegt also an der Kupplung Masse an - Sie ist mit dem Mittelleiter verbunden. Deshalb hatten die alten Gußwagen von TE auch Plastikräder. Verpasse einmal einem Märklinwagen mit Metallrahmen Achsen mit Metallrädern -> herrlicher Funkenflug an den Kupplungsbügelnund Stroposkoplichter in der Lok.
Ach ja....das ist auch eine typische Fehlerquelle bei "Stangenloks", wie der BR 64 -> Einige Spezialisten pressen die Räder weiter auf die Achsen, so daß die Achsstummel aus den Rädern heraus schauen. Fährt dann die Kuppelstange darüber (besonders in Kurven), stellt sie für einen Moment die Verbindung zwischen Rad und Achse her und er verwirrte Modellbahner wundert sich, warum die Lok immer wieder unregelmäßig stottert.
ZitatWie sich das auf das Zugkraftverhalten bzw. die Geschwindigkeit auswirkt müsste ich mal bei SAH von den Märklinisten anfragen. Er ist da sozusagen Fachmann für Getriebe - Motor Übersetzungen.
wie schon gesagt -> Die Untersetzung ist die selbe. Bei dem Getriebe Modul 0,4 ist die Schnecke zweigängig. Es liegen also zwei Windungen ineinander. die einzelne Windung hat dabei die gleiche Steigung wie bei der Schnecke in Modul 0,8.
Zu den Puffern: Mit Sicherheit kann man nicht so trennen, daß die 755 geschraubte Puffer haben, die 2203 dagegen gesteckte. So einfach macht trix uns das nicht ;-) Wie gesagt, kannte ich bisher nur die Schraubenpuffer und habe nur dieses eine Vor/Nachlaufgestell mit Steckpuffern gefunden. Aber eigentlich ist das ja auch eine akademische Frage. Für den Workshopleser reicht es ja zu wissen, daß es beide Möglichkeiten gibt. VG Heiko