Hallo Heute brachte der Paketdienst das von mir ersteigerte Sägewerk, Faller 229. Die Version aus den 50ern ist für den Preis den ich bezahlt habe wirklich okay. Äußerlich ist, bis auf ein paar kleine Schönheitsreparaturen, nicht viel zu tun. Die zusätzlich aufgeklebten Dübel auf dem Bretterstapel ließen sich relativ leicht entfernen und sind schon im Müll.
Leider funktioniert der Motor nicht. Ich glaube nicht, dass er kaputt ist. Jemand hat das Sägewerk leider so ungeschickt von einer Anlage entfernt, dass eines der Anschlusskabel abgerissen wurde. (nur noch ein braunes Kabel schaut vorne aus dem Haus Nun fragt man sich, wie bekomme ich das wieder dran? Die alten Faller Häuser (z.B. auch die Windmühle) sind in dieser Hinsicht nicht sehr „servicefreundlich“
Schaut man von vorne, gibt es zwei Schrauben neben dem Wasserrad. Hier kommt man vielleicht an die Motoranschlüsse, um neue Kabel anzulöten. Ich habe sie schon mal herausgedreht und tatsächlich löst sich vorne eine Holzplatte. Dann gibt es noch eine größere Mutter, die auch entfernt werden kann. Das Problem: Ohne das Wasserrad zu entfernen kann man das Brettchen nicht abheben. Und was kommt dahinter zum Vorschein? Komme ich dann wirklich an den Motor um Kabel anzulöten? Oder sehe ich dann nur die Motorvorderseite?
Auf der Rückseite des Sägewerkes gibt es einen Metallhebel. Ich denke damit kann man das „bewegliche Gatter“ ein- und ausschalten. Egal ob ich den Hebel nach rechts oder links drücke, wenn ich am Wasserrad drehe passiert mit dem Gatter nichts. Vielleicht ist die Mechanik defekt. Obwohl der Metallfaden am Gatter unbeschädigt aussieht.
Hat jemand so ein Sägewerk schon mal repariert und kann mir Tipps geben? Muss ich vielleicht doch das Dach vorsichtig lösen um an die Reparaturstellen heran zu kommen. Ich möchte das alte Teil natürlich auch nicht „kaputt reparieren“.
im Gästeforum für nicht angemeldeter Mitglieder hat klauswerne folgenden Tipp gegeben:
Zitat von klauswerneDa gibts nur eins: Dach vorsichtig lösen. Habe ich schon gemacht. Grüsse klauswerne
Da sehe ich genauso. Mit einem Bastelmesser ritzt man so lange zwischen Dach und Wand, bis sich das Dach löst. Wenn man später von oben draufschaut, sieht man nicht, daß das Dach mal abgenommen wurde. Man könnte das Dach für weitere eventuelle Reparaturen anschließend nur lose aufsetzen.
Alternativ könne man in den Boden ein Loch schneiden. Während man unter Umständen das Dach nicht wieder richtig aufgesetzt bekommt, hat das Bodenloch den Vorteil, daß man es beim Einsatz der Sägemühle auf der Anlage nichts sieht. Es kommt aber darauf an, auf welchem Weg man am besten an die Lötstelle des abgerissenen Anschlußdrahtes kommt.
Die sichtbaren Schrauben nebem dem Wasserrad würde ich nicht lösen, weil damit der Antrieb an der Wand befestigt ist. Der Antrieb würde sich anschließen nur "lose" in dem Modell befinden, aber man käme trotzdem nicht an ihn heran. Zum Wiederbefestigen müßte man doch wieder das Dach abnehmen oder ein Bodenloch machen, damit man den Antrieb von innen fest halten kannst, wenn man die Schrauben von außen wieder eindrehen will.
Das Wasserrad sitzt in der Regel bombenfest auf der Achse und Du wirst es ohne Beschädigung nicht los bekommen. Auf der Wasseradachse müßte eine Feder sein, die den Druck für die "Scheibe" des Motors erzeugt. Es ist auch nicht einfach, diesen Druck genau wieder hin zu bekommen, wenn man das Wasserad losgenommen hat. Von dem richigen Druck hängt aber die Funktion des Motors ab.
Du hast da einen Hebel im Innern der Sägemühle gefunden. Eine Vermutung von mir. Wenn sich das Hebelende so etwa 15 mm hin und her bewegen läßt, könnte der Hebel einen Drahtwiderstand bestreichen, welcher der Geschwindigkeitsregelung dient.
Ich habe es gewagt, das Dach teilweise zu entfernen. Die Verklebung auf der vorderen Seite ließ sich mit unterschiedlich großen Messern relativ problemlos aufhebeln. Ich denke, wenn ich das dann wieder mit Holzleim zuklebe wird man meinen Frevel nicht mehr erkennen.
Nachdem sich der erste Spalt auftat, sah ich mich schon am Ziel, denn der gelbe Motor wurde sichtbar. Nachdem ich die Dachhälfte ganz entfernt hatte, erkannte ich meinen Irrtum. Dort oben ist der Antrieb für das Sägegatter. Zunächst wollte da gar nichts funktionieren. Dann habe ich den Metallstreifen vorsichtig von der Spule abgehoben. Damit hatte ich die alte Verklebung gelöst, die durch die lange Standzeit entstanden ist. Ein wenig Kontaktspray für die Kontakte – und die Säge sägt wieder.
Also, der Hebel A drückt den Metallstreifen B nach oben. Damit hat die Spule (wie sie auch in Klingeln zu finden ist) Strom und drückt die Metallplatte D nach oben. Der angelötete Draht C ist quasi das Gegengewicht, das den Metallstreifen wieder nach unten drückt. Das Sägegatter (eigentlich ja die Spule) erzeugt einen ziemlich nervigen „Ratterton“. Ich denke deshalb gibt es den Hebel, um das Spektakel an- und abzustellen.
Soweit das „Oberstübchen“. Das Wasserrad arbeitet aber noch immer nicht, da ich es noch nicht geschafft habe den abgerissenen Anschluß an den Motor wieder anzulöten.
Möglicherweise kann man das „Motorversteck“ doch von vorne öffnen und das Wasserrad irgendwie abbekommen ohne es zu zerstören. Hilft mir das wirklich weiter? Wahrscheinlich sehe ich dann den Motor von vorne, aber die Anschlüsse sind möglicherweise hinten. Ich denke ich sollte mit dem Dremel vorsichtig ein Loch in den Boden sägen und dann weiterschauen. Liege ich richtig/falsch, sieht man es später nicht, wenn das Sägewerk auf der Anlage steht. Oder hat jemand eine bessere Idee?
Hallo Ich bin bei der Reparatur ein gutes Stück weitergekommen. Der Motor lässt sich doch besser erreichen als gedacht. Man braucht nur das Holz mit den Gewächsen vor dem Wasserrad vorsichtig zu entfernen, (A) dann die beiden Schrauben neben dem Wasserrad herausdehen. (B) Danach lässt sich die vordere Platte mit dem gesamten Motor herausnehmen. Nun kann man alles ordentlich sehen und reparieren. Das Wasserrad braucht man dazu nicht demontieren.
Bei dem Motor meines Sägewerkes waren 2 Drähte abgerissen (eine Verbindung zum Motor und die Weiterführung zur Beleuchtung). Außerdem hatte sich eines der "Bürstchen" so weit zusammengedrückt, dass die hintere, runde Metallscheibe auflag und der Motor ein sehr lautes Brummgeräusch machte, ohne jedoch zu laufen.
Nun ist alles wieder okay. Das Wasserrad läuft, hintere Beleuchtung funktioniert und das Sägegatter kann zugeschaltet werden. Ich brauche jetzt nur noch die kleinen Schönheitsoperationen durchführen, damit man meinen Eingriff im „Oberstübchen“ nicht mehr sieht.