wenn man einen gebrauchten Kran bekommt, kann es gut sein, dass die "Vierkante" der Seiltrommeln total unbrauchbar sind (Kurbel verloren und dann mit irgendetwas daran rumgedreht). So war es auch bei zwei von meinen Kandidaten. Die Lösung (falls man keinen Ersatz bekommt) ist folgende: Kran zerlegen, Seiltrommeln ausbauen. Den runden Ansatz, in welchem sich der Vierkant befindet (...oder besser: befand), abschleifen oder feilen. Passende Innensechkantschrauben besorgen (ich hatte welche in der Grabbelkiste), meine sind M 2,5, den Kopf habe ich etwas abdrehen müssen damit er zu der Bohrung im Gehäuse passt (4 mm). Jetzt die Seiltrommeln entsprechend aufbohren (in diesem Fall 2,4mm). Die Inbusschraube habe ich dann mit etwas Stabilit eingedreht.
Kleiner Tipp: Ich habe zwar eine kleine Drehbank, habe aber solche Aktionen auch schon nur mit einer Bohrmaschine durchgeführt. Dabei ist es vorteilhaft, das Werkstück (in diesem Fall die Seiltrommel) in das Futter einzuspannen und den Bohrer mit einem entsprechenden Kloben zu halten. In diesem Fall wird nämlich die Bohrung vielleicht etwas konisch. Im umgekehrten Fall (Bohrer in der Maschine) hat man eine schräge Bohrung in dem Teil.
Wer möchte, kann dann noch ein Stück von dem Sechskantschlüssel in ein Rundholz o.ä. einkleben und hat dann das richtige Werkzeug zum "Kranspielen".
Jetzt ein paar Bilder dazu (sorry für die Qualität, hatte gerade nur ein einaches Modell zur Hand:-)):
Ausgenudelter Vierkant:
Passende Inbusschrauben:
Vierkantansatz abgedreht:
Trommel aufgebohrt:
Schrauben abgedreht:
Schrauben eingedreht/geklebt:
Schrauben eingedreht/geklebt:
Betätigung der Seitrommel mit Inbusschlüssel:
Gruß und schöne Feiertage! Bernhard
Mein Motto: Einfach, solide und wertig. Und das Recht auf Selbstreparatur!
Hallo Bernhard Super coole Lösung, ich habe auch ein Ausnudel-Problem an einem Kran. Ich werde da Deine geniale " Erfindung " der nicht ausnudelbaren Schraube anwenden. Klasse Beitrag von Dir, vielen Dank für diese Idee. Du hast mir mal wieder Grübelei erspart. Dann bis bald wieder... Viele Grüße sendet FL Gussmodell-Ghert
danke Euch für das Lob! Aber ich habe hier in diesem Forum schon so viele Tipps gesehen, da muß ich halt auch mal was abliefern...! So sieht der Kran jetzt fertig aus (bis auf das "Schwenkdach"). Der Kran war eine totale Ruine, zig-mal umlackiert, Schrauben statt Puffer, etc.. Ich wollte ihn ursprünglich nur als Ersatzteiträger verwenden aber nachdem ich eh einen Kran "amerikanisieren" wollte, war dieser genau richtig...
Gruß und schönen Abend! Bernhard
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Sie wissen ja sicher, dass viele Modelle die auf dem US-Markt verkauft wurden mit Schrauben statt Puffern versehen wurden (und, aber nicht immer, mit Fleischmanns-US Kupplungen), vor allem der Kran. Ich habe genau heute solch einen 1490 Wagen bekommen, hier in den USA wo ich für einige Wochen noch bleibe. Mein 1958 US-Katalog (auch hier gefunden) zeigt aber diesen Wagen wie in der deutschen Ausführung, also mit Puffern, sehr wahrscheinlich weil dieselben Fotos & Lithos gebraucht wurden für alle Versionen der Kataloge.
es wäre ganz sicher zu kostenaufwändig gewesen für die US - Kataloge die Güterwagen ohne Puffer neu zu fotografieren, Klischees anzufertigen usw. sodass nur der Text geändert werden musste.
Aber auf jeden Fall interessant, dass du das hier zeigst.
danke für's zeigen des Güterwagens. Dass es die amerikanischen Vierachser gab plus den "amerikanisierten" Loks dazu, war mir geläufig. Aber dass auch "ureuropäische" Zweiachser so verändert wurden, war mir neu. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie mit dem Erscheinen der Vierachser verschwunden sind... So wie es aussieht, war ja bei deinem Modell auch die Kupplung aus Metalldruckguss, sehr interssant!
Gruß, Bernhard
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Ich werde auch checken, Frankenmafia, ich bekomme bald einen solchen Flyer, aber ich weiss schon von meinen US-Katalogen dass es, zum Beispiel in 1956, gar KEINE Güterwagen nach europäischem Prototyp im US-Programm gab..., einfach ! Und in 1984 konnte ich selbst bei "Continental Hobby House" in Sheboygan (Wisconsin) feststellen, dass die meisten gebrauchten Flm Wagen aus amerikanischen Herkunft die dort angeboten wurden (inklusiv der Kran) mit US-Kupplungen und daher ohne Puffer ausgerüstet waren. Ich habe damals leider keine gekauft, weil diese "Amerikanisierungen", mit oder ohne "C" auf dem Karton, für mich nicht konsequent genug waren.
auch der zweite, ehemals "Schrottkran", ist jetzt fertig, diesmal im Fotografieranstrich. Zu sehen ist auch die "Kurbel" für die reparierten Seilwinden. Apropos Seil: Weiß jemand, wo man dieses "geflochtene" Kranseil herbekommt? Die Seile, vor allem für die Auslegerverstellung, sind sehr kurz bemessen (...nach drei mal abschneiden und neu verknoten...). Bei einem Kran geht deshalb der Ausleger nicht mehr ganz in die Waagerechte. Auf einem Bild ist als Vergleich mal der "Ganzmetall"-Athearn-Kran aus der 50igern zu sehen. Leider hat die Zinkpest ausser dem Chassis und Gehäuse nicht mehr viel übriggelassen..:-( Aber das ist eine andere Geschichte...!
Gruß! Bernhard
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Hallo Bernard, tolle Arbeit, die uns hier vorgestellt hast!
Zu der Beschaffung des Zugseils: Schau mal im Schiffsmodellbau nach, dort gibt es zig verschiedene Seile, Ketten und anderes Zeugs. Habe ich beim Surfen schon mal entdeckt, aber leider habe ich jetzt gerade keine konkrete Bezugsadresse zur Hand.
Gestern habe ich einen neuwertigen 1957 US-Katalog von Fleischmann mit seinem amerikanischen Flyer (nicht zu verwechseln mit der ehemaligen US Firma "American Flyer" !) bekommen. Ich glaube die Antwort auf die Frage "welche GFN HO Wagen wurden auf dem US Markt mit US- (NMRA-) Kupplungen ausgerichtet ?" findet in diesem Flyer eine Antwort, zumindest was 1957 betrifft. Lesen Sie mal:
"All train(s) (...) sold in the US are equipped with (...) all-metal NMRA couplers" ist klar, und "we maintain stocks of all items in the US (...). (The models) especially made for other countries (...) are available (...) only on special order", mit GFN- oder mit NMRA-Kupplungen steht nicht geschrieben.
hatte ich mich doch nicht getäuscht mit der Metall-Klauenkupplung, sehr interessant! Danke für's einstellen der Seite...man lernt nie aus. Diese scheinen aber sehr rar zu sein, zumindest habe ich noch nie eine in Natura gesehen (ausser die aus Kunststoff...). Heinrich, warum nicht ernst nehmen? Muss man(n) halt etwas mehr Gegengewicht an den Kran hängen....wobei 1 mm fast zu dick ist. Die Original-Seile sind 0,6 mm.
Gruß, Bernhard
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