Hallo Frank,
Zitat von Retrobahner im Beitrag #34
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Das alles nur mit der rotem Birne (ohne ein "Grünsignal" bei Fahrt) würde mich allerdings nicht zufrieden stellen...
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niemand hat die Absicht Deiner "Stube" Stubenbahn alleinig ein rotes Leuchtmittel zuzubilligen!
Ich habe jetzt mal zwei Schaltbilder gemalt. Das erste zeigt die ideale Schaltung mit zusätzlichem Relais; ideal deshalb, weil das Relais darin keinerlei Rückwirkungen auf den Rest der Schaltung hat. Der Bimetallschalter wird also weder vorgeglüht, noch besteht die Gefahr, dass der Triebwagen im Bahnhof nicht ganz zum Stillstand kommt.
Ganz oben im Bild ist das Gleis mit den beiden Unterbrechungen im Bahnhofsbereich eingezeichnet. Rot umrandet ist der Bimetallschalter und grün umrandet das zusätzlich erforderliche Relais. Die Kabelfarben habe ich von Deiner Stube-Schaltung aus Beitrag #30 übernommen (sw = Fahrspannung schwarz, ge = Rückleiter gelb für alles, bl = Fahrspannung blau im abgetrennten Bereich des Bahnhofs, rt/gn = rot/grün für die Signale):
Die Besonderheit hier sind die drei Anschlüsse des Bimetallschalters, während der Faller Aufenthaltsschalter 647 (und ebenso wohl der mir nicht näher bekannte Trix-Schalter) nur zwei Anschlüsse besitzen. Im obigen Schaltbild liegt der thermische Widerstand des Aufenthaltsschalters zwischen den Anschlüssen a und b, die Schaltstrecke zwischen a und c. Damit ist es möglich, die zwischen den Punkten 1 und 2 liegende Relaisspule völlig unabhängig zu schalten. Das Relais mit seinen zwei Wechselkontakten übernimmt nun alle Schaltaufgaben, indem sein erster Wechsler die Bahnspannung im Bahnhof schaltet und der zweite Wechsler rot und grün des zugehörigen Signals. (Sowohl der Schaltkontakt des Aufenthaltsschalter als auch das Relais sind in Ruhelage gezeichnet, wenn sich der Triebwagen also irgendwo auf der freien Strecke befindet.)
Zum Ablauf:
Wenn der Triebwagen auf der Hauptstrecke unterwegs ist, steht das Signal im Bahnhof auf rot, und die Fahrspannung im Bahnhof ist abgeschaltet. Wenn der Zug in den Bahnhof einfährt, ändert sich daran zunächst nichts. Ledigl. der thermische Widerstand des Bimetallschalters wird nun durch den stehen gebliebenen Zug aufgeheizt. Wenn nach der Verzögerung die Schaltstrecke zwischen a und c durch den umspringenden Kontakt geschlossen wird, zieht auch das Relais an. Das Relais gibt nun die Fahrspannung im Bahnhof frei und schaltet das Signal auf grün. Bald nachdem der Triebwagen den Bahnhof verlassen hat, wird der abgekühlte Bimetallkontakt wieder zurückspringen. Damit fällt auch das Relais ab, womit die Bahnspannung im Bahnhof wieder abgeschaltet wird und das Signal erneut rot zeigt.
Ich habe diese Schaltung v.a. deshalb mit aufgeführt, weil die Originalschaltung von Stube im Innenleben der "schwarzen Box", welche Stube mit "Relais" bezeichnet, sehr wahrscheinlich genauso aussieht. (Kennzeichnend ist nämlich, dass auch der gelbe Rückleiter für die Box benötigt wird!) Der große Vorteil dieser Schaltung ist, dass an das zu verwendende Relais keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Ein ganz normales monostabiles Relais mit zwei Wechslern und nahezu beliebigem Spulenwiderstand ist geeignet.
Die gezeigte Schaltung ist durchaus mit dem Faller Aufenthaltsschalter 647 nachbaubar, wenn dieser etwas modifiziert wird. Sieht man sich das folgende Bild noch einmal genau an, so kann man nämlich erkennen, wie der feine Widerstandsdraht des Heizelementes zu dem roten Kabel unten rechts verläuft:
Zitat von metallmania im Beitrag FALLER 647 Aufenthaltsschalter
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Der feine Widerstandsdraht müsste nun abgelötet werden und zu einem eigenen Stützpunkt geführt werden. Das ist etwas heikel, weil einem der feine Draht leicht abbrechen kann. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, den Draht gar nicht abzulöten sondern die rechte Messingschraube in der unteren Reihe durch eine Polyamidschraube zu ersetzen. (Die gibt's in M2, M2,5 und M3, je nachdem, was man an der Stelle benötigt. Das lässt sich auf dem Bild nicht abschätzen.) An der mittleren Messingschraube in der unteren Reihe müsste dann noch eine weitere Kabelöse oder eine entspr. Drahtschlaufe angebracht werden. Da es etwas eng zugeht, muss darauf aufgepasst werden, dass nicht die nebenstehende Kabelöse bei der Polyamidschraube berührt wird. Das könnte etwas fummelig sein. Die Kontakte des so umgebauten Schalters wären nun:
- a = oben
- b = unten rechts
- c = unten mittig
Wenn der soeben beschriebene Umbau des Aufenthaltsschalters zu aufwendig erscheint, gibt es auch die Schaltungsmöglichkeit des folgenden Bildes. Sie verwendet den unveränderten Aufenthaltsschalter von Faller oder Trix. Seine beiden Anschlüsse sind jetzt nur noch a und b:
Für das Relais genügt an dieser Stelle sogar ein monostabiles Relais mit nur einem Wechselkontakt. Da die Spule des Relais (zwischen 1 und 2) jetzt aber parallel zum Verzögerungsschalter liegt, ist ein Relais mit besonders hochohmiger Spule erforderlich, damit der Triebwagen im Bahnhof auch wirklich zum Stillstand kommt.
Der bei dieser Schaltung etwas abweichende Ablauf:
Wenn der Triebwagen auf der Hauptstrecke unterwegs ist, steht das Signal im Bahnhof auf grün! Die Fahrspannung im Bahnhof ist auch hier abgeschaltet. Wenn der Zug in den Bahnhof einfährt, wird sofort das Relais anziehen und damit das Signal am Ende des Bahnhofs auf rot springen. Natürlich bleibt auch hier der Triebwagen im Bahnhof stehen und heizt den Widerstand des Bimetallschalters auf. Wenn nach der Verzögerung durch Umspringen der Schaltstrecke zwischen a und b die Fahrspannung eingeschaltet wird, fällt das Relais sofort ab, womit das Signal grün zeigt. Bald nachdem der Triebwagen den Bahnhof verlassen hat, wird auch hier der nun abgekühlte Bimetallkontakt zurückspringen und die Bahnspannung im Bahnhof wieder abschalten. Das Signal verbleibt bei dieser Schaltung jedoch auf grün.
Hier habe ich mal ein monostabiles Relais herausgesucht, welches die Anforderungen an die hochohmige Spule erfüllen müsste. Der Spulenwiderstand beträgt fast 1 KOhm. Und die Ansprechschwelle dieses nominell mit 12 V zu betreibenden Relais liegt trotzdem bei sehr niedrigen 8,4 V. Die Belegung der Anschlussbeinchen ist bei diesem Relais etwas ungewöhnlich, weil die Spule am mittleren Kontaktpaar angeschlossen ist (vgl.
Datenblatt).
(Nachbemerkung: Das Faller Relais 651 ist nicht monostabil sondern bistabil und wird deswegen mit Impulsen geschaltet. Es ist daher für den Anwendungszweck beider obiger Schaltungen ungeeignet. Sehr wahrscheinlich wäre darüber hinaus auch sein Spulenwiderstand für die zweite Schaltung viel zu gering.)
Viele Grüße
Thomas