In der Rubrik „Märklin Spur 0“ wurde Anfang des Jahres das Nachrüsten einer Drehscheibe mit elektrischem Antrieb erläutert. Da ich jetzt vor dem gleichen Problem stand möchte ich meine Lösung hier vorstellen. Kürzlich konnte ich eine Märklin Drehscheibe CE 2128/1 El mit einem leeren Motorenhaus der Betriebsgarnitur 13295 G erstehen. Nach gründlicher Reinigung bot sich ein annehmbares Bild.
Bilder des Originalmotors und der Stellplatte stehen mir leider nicht zur Verfügung, sollte jemand die Betriebsgarnitur besitzen wäre es schön einmal Bilder vom Motor und der Unterseite der Stellplatte zu sehen. Ich hatte jedoch einmal die Gelegenheit auf einer Auktion einen Blick in das Motorenhaus zu werfen. Der verwendete Motor stammte aus dem Programm der Märklin Metallbaukästen. Ich habe mir also einen solchen Motor besorgt und wie folgt umgebaut:
Die Schleifkontakte zur Drehrichtungsumkehr wurden entfernt. Die Feld- und die Ankerwicklung wurden jeweils separat auf Steckkontakte auf der Rückseite des Motors geführt. Im Motorenhaus ist hierfür eine Aussparung vorgesehen.
Als Stellplatte wurde eine Stellplatte 13722 (zwei Taster zur Bedienung von Weichen oder Signalen) verwendet. Hierzu wurde unter die Schaltzungen ein auf Hartpapier geklebtes Blech als zusätzlicher Schaltkontakt angebracht. Dieser Schaltkontakt ist bei nicht betätigten Tastern geschlossen. Man erhält also zwei Wechseltaster. Die Stellplatte wurde nun entsprechend folgender Skizze verdrahtet:
Stellplatte 13722 nach dem Umbau:
Nun das Ganze noch mit entsprechenden Leitungen verbinden und es geht rund. Funktioniert einwandfrei, Rechts- und Linkslauf!
vielen Dank für die Bilder. Gratuliere dir zu der originalen Betriebsgarnitur. Im Original wurde also die Ankerwicklung über die Schleifkontakte des Umschalters einmal über das Gehäuse und einmal über den mittleren Kontakt auf die Steckkontakte geführt. Kannst du mir noch sagen wie die Kontaktbelegung an den vier Anschlusssteckern am Motor ist. Besonderen Dank auch für das Bild der Stellplatte, ich habe diese Platte auf Abbildungen bisher nur von oben gesehen und konnte mir an Hand der sichtbaren Schrauben kein Bild von der Funktionsweise machen. Eine solche Stellplatte wird bei HWW für 398,- € angeboten, das habe ich auch ungefähr für die Drehscheibe einschl. dem Motorenhaus ausgegeben. Meine verwendete Stellplatte hat gerade mal 8,- € gekostet. Jetzt suche ich noch den passenden Lokschuppen zur Drehscheibe, vielleicht werde ich ja auf den kommenden Auktionen bei Lankes oder Selzer fündig.
Märklin hat die Anschlussbuchsen hinten an der Stellplatte mit "1" bis "4" von links nach rechts durchnummeriert.
Da diese Anschlussziffern auf meiner Stellplatte schon etwas verblasst sind, habe ich diese zusätzlich mit kleinen Aufklebepunkten markiert. Entsprechend werden dann die Kabel mit den Anschlüssen am Motor verbunden.
vielen Dank für deine Mühe. Mich wundert, dass Märklin einen doch recht aufwändigen Schalter konstruiert hat. Sehe ich es richtig, dass wenn ich beide Taster betätige eine der beiden sonst in Reihe liegenden Wicklungen überbrückt wird, so dass nur noch eine Wicklung an der vollen Spannung liegt. Besteht hier nicht die Gefahr der Beschädigung der Wicklung?
Märklin hat die Schaltung für Wechselstrombetrieb bei dieser Stellplatte + Motor richtig kompliziert gebaut. Es ist aber eine Augenweide, das mal in Ruhe zu sezieren..
habe ich heute gemacht.. und dabei herausgekommen ist diese Schaltzeichnung.......
Es funktioniert tatsächlich.. allerdings mit der einen nur vorhandenen Wicklung.. Kurzschlüsse / Wicklungsprobleme sind da wohl kein Thema. Im Gegensatz zu der bekannten "Schaltfingerkonstruktion", z.B. bei den Spur 1 - 20 Volt Motoren - sind alle 3 Abnehmpunkte an dieser Stelle komplett insoliert, also kein Masseanschluss. Auch sämtliche Schaltanschlüsse der Stellplatte sind isoliert. Ich habe rechts bei der Stellplatte die beiden Druckknöpfe einmal blau und einmal rot dargestellt. Wenn auf den rot markierten Knopf gedrückt wird, kommt es zu dem mit roten Pfeilen eingezeichneten Stromfluss. Den Stromfluss zu den Erweiterungsbuchsen auf der linken Seite der Stellplatte - von unten betrachtet - (wer hat denn schon mehr als 1 Drehscheibenstellplatte ?, sonst wohl andere Stellplatten....) - habe ich dabei nicht berücksichtigt.
Viel Spass beim Schaltplanlesen.... übrigens.. für mich als Spieler reicht es aus, dass alles gut funktioniert. Die Schaltung würde ich dabei normalerweise vernachlässigen..
Deine Anfrage Michael war mal Anlass, dass hier zu erkunden.. alle Angaben ohne Gewähr...denn ich bin ja kein Märklin-Konstrukteur...
da hast du dir aber mächtig viel Arbeit gemacht. Ich bin davon ausgegangen dass die Schaltung funktioniert aber mich hat die Technik sehr interessiert da ich mir lange Gedanken über die Funktionsweise gemacht habe bis ich dann zu meiner recht einfachen Lösung gekommen bin. Das die äußeren beiden Schaltkontakte am Motorschild isoliert ausgeführt und nicht wie bei meinem Motor auf Masse liegen ist sehr interessant und erklärt so manches. Aus diesem Grund hatte ich die Schleifkontakte entfernt und die Ankerwicklung direkt an den Bürstenkappen abgegriffen. Ich wünsche dir noch viel Spass im Spielbetrieb mit der Garnitur.