01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

MÄRKLIN R 12970 mit Getriebeumschalter

#1 von herribert73 , 12.10.2010 19:56

Hallo Forumanen,
ich habe von dieser Materie wirklich kaum Ahnung, aber bislang dachte ich immer die MÄRKLIN R 9670 währe eine Uhrwerkslok. Gab es sie Orginal mit Motor, und was ist sowas, etwas angeschimmelt, eigentlich wert.
Gruss
Fred

Edit: Betreff editiert


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#2 von STUPIDIX , 13.10.2010 09:06

Hallo Fred!

Es gab die R9670 in 20V in beiden Farben (rot, grün), Bezeichnung bin ich mir jetzt nicht sicher R129670, R139670??

Wert ist stark vom Zustand abhängig, Schiffmannpreise sind zu hoch.

Bitte stelle brauchbare Bilder ein, dann kann man eine Aussage über den Wert treffen (jeder Sammler sagt etwas anderes..)

LG
Heinrich


 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#3 von herribert73 , 13.10.2010 09:39

Danke fuer die Antwort, noch ist es ja eine Auktion, und ich glaube ich habe mich bestimmt was Sie mir wehrt währe. Schiffman habe ich leider nicht. Wenn meine Kauflust die Lueste der anderen uebersteigt dann stelle ich sie gerne hier ein. Ich wollte nicht wieder an etwas selbstgebastelten hängenbleiben und mit einer R9670 mit Uhrwerk hatte ich als Kind mein erstes Blechbahn Spur 0 Zusammentreffen...ein Freund meines Vaters der ein stadbekannter 0 und 1 Sammler war hat uns während deren Unterhaltung mit genau so einer, oder etwas sehr ähnlichem (B mit Tender und 4 Nummern!), "spielen" lassen....lang ists her, aber die Erinnerung als GROSSER 6 jähriger mit ner Schluesselbahn abgespeisst zu werden ist noch sehr lebendig...
Gruss
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#4 von herribert73 , 27.10.2010 10:20

Ja und nun ist Sie da. Momentan ist hier zwar Kaos und man kommt zu nix, sogar Ebay Wundertueten warten unausgepackt, aber bei diesem Paket konnte ich mich nicht halten.

So kam sie aus dem Paket, im Auktionsbild war zumindest eine Kuppelstange noch dran, auf jeden Fall ist sie dabei:



Und hier nochmal in der klassischen Ebay Tenderkuppelpose:



Beschriftungen sind etwas eigenartig.
Es ist klar erkennbar das auf der Lok 9670 lithographiert war, dies wurde uebermalt und mit schwarzer Tusche /Stempel H oder 4 und darunter T "8"970 druebergedruckt.
Auf dem Tender steht im Stempel 0/35 und darueber 9690.
Auf dem Zylinderblock steht mit weisser Tusche: 10 dann unkenntlich 74/3/39



sie ist vielgeliebt wie man am Schleifer sieht:



aber der Behelfsschleifer am Zylinderblock
Hier nochmal auf der Lokfuehrerseite:



und ein Tender/Fuehrerstandsschuss:



Und jetzt wuerde ich mich riesig freuen wenn die "Schweren Jungs" hier mir helfen könnten das Löckchen zu indentifizieren. Von Meinungen zur Lok ueber Bezugsquellen fuer E-Teile (ich habe bei Ritter geschaut, aber es ist immer besser zu wissen was man hat ehe man mit Plastik richtung Nuertingen wedelt) zu Wagenvorschlägen und einem Kindersicherm Trafovorschlag sind alle Kommentare willkommen.
Gruss
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#5 von Gelöschtes Mitglied , 27.10.2010 14:21

Hallo Fred,
denke, dass es sich um eine auf elektrisch umgebaute 9670 Uhrwerklok handelt, wobei Deiner Lok das Märklin-typische Zahnrad auf der rechten Seite fehlt.
Habe zwar nicht genau dieselbe Ausführungen, diese wurden von Märklin bezüglich Schornstein, Dome und Zylinder mit Treibstangen im Laufe der Bauzeit mehrfach geändert, aber die beiden Beispiele einer Elektro- und Uhrwerklok zeigen doch die prinzipiellen Unterschiede:

hier sieht man gut die Unterschiedliche Ausführung der Dome und derTreibstangen mit Zylindern


links die Elektrolok mit dem Einzelschleifer, wie bei Deiner Lok, aber mit dem typischen Zahnrad, welches bei Deiner Lok fehlt


Die Bürsten- bzw. Schlüsselseite - meine elektrische Lok R 12970 hat Handschaltung durch Polwender, bei der Ausführung mit Zahnradumschaltung befindet sich der Umschalter im Führerhaus (Deine Lok?) -


beide Tender haben gleiche Nummern


noch ein mal deutlicher die Lok-Nummern


hier die Führerhäuser von innen, an Stelle des Fahrtrichtungsumschalthebels bei der Uhrwerklok gab es bei dieser auch Ausführungen mit zweiter Schaltstange wie für die Bremse, bei meiner Elektrolok sind die dafür vorgesehenen Löcher im Führerhaus zu erkennen.

Gruß, elaphos



RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#6 von herribert73 , 27.10.2010 14:54

Danke elaphos!

Es ist immer wieder fantastisch was Du einfach aus der Hand zauberst.

Mein Antrieb hat mir auch zu denken gegeben, es ist ein Einzelachsenantrieb mit Vorlegezahnrädern. Ueber dem Buerstenausschnitt im Umlauf ist auch kein Durchlass fuer diesen Hebel. Dafuer habe ich einen Hebel im Fuehrerhaus, den ich als aufs Getriebe wirkenden Freilaufhebel indentifiziere (weiss ich aber erst nachdem ich sie aufgemacht habe). Die Buersten Kappen und der Hebel sehen völlig anders aus als bei Deiner 12970. Alles andere stimmt eigentlich sehr gut.
Die Frage ist nun, warum macht sich jemand die Muehe und ueberpinselt eine Lithnummer um dann mit einem Stempel darueberzudrucken den ich nun als R 1 unleserlich(3?) 970 deute? Wie ist sie denn Altersmässig einzuschätzen? Laut Verkäufer ist diese Lok "neu" bei NK in Stockholm gekauft wurden..wann wusste er allerdings nicht.
Ich mach sie mal auf, vielleicht giebt es dann weitere Erkenntnisse.

Gruss
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#7 von Fritz Erckens , 27.10.2010 19:02

Hallo Fred,

lese gerade über deine neu erstandene R 12970. Ja, diese Lok und die RS 12990 sind die einzigen Märklin-Lokomotiven mit Elektromotor, wobei die Fahrtrichtung mittels Getriebe-Umschaltung erfolgt! Die in der Zeit um 1929 und 1930 hergestellten Loks bez. Züge wurden gerne als Startpackung gekauft. Auch der kleinste Märklin-Trafo befand sich darin. Alle späteren R 12970 sowie RS 12990 hatten beide Achsen angetrieben und die neuen Zungenumschalter für Vor-u.Rückw.Fahrt. In jedem Fall ist deine Version die seltenere Ausf.

Viel Freude an dem Stück wünscht F.E.

[


Barend57 hat sich bedankt!
 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#8 von herribert73 , 27.10.2010 20:47

Guten Abend Fritz!

Ich muss sagen das diese Anschaffung schon alleine die Entdeckerfreude wert war. Selbst meine beiden Söhne, sonst eher abgestumpft wenn ein Hö-chen reinschneit, zeigten sich zu der Lok hingezogen. Die "Wurfhebel" Getriebe umschaltung ist sehr interessant, ich muss nur mal richtig gute Fotos hinbekommen. Der Getriebeaufbau stimmt mit dem von Dir gezeigten uebereins. Meine ist ja im Gegensatz zu den von Euch freundlicherweise hier gezeigten, etwas, ja, ausgefahren. Ich bin sicher ich bekomme die Elektrik (die Rote Lampe behält sie!) und Mechanik wieder instand und konzentriere mich auf Konservation im betriebstauglichen Zustand. Die Rillen in den Rädern sind sicher erstmal kein Problem, zum Glueck wurden die ja auch wieder zentrisch gelötet. Aus welchem Material bestehen diese Räder eigentlich? Der Schleifer hat allerdings Ruhe verdient, ist das, bei meiner Version verbaute Teil ein Standardteil?
Dasselbe gilt fuer die fehlende Griffstange, sind die bei Ritter gezeigten Halter identisch?
Mein Tender ist dem von elaphos gezeigtem identisch, bei Deinem, Fritz, sehe ich einen Kohleeinsatz, wie kann man das einordnen?
Interessant finde ich auch das die gezeigte Lok eine ähnlich ausgemerkte Litho-nummer mit darueber angebrachtem Stempel an der Lok hat, wurden die Lithobleche nur fuer die Uhrwerkslok hergestellt und entsprechend fuer die Motorloks umgemerkt? Giebt es noch jemanden der etwas zu den Buchstaben auf dem Zylinderblock sagen kann?
Ich versuche dem Verkäufer schonend (ok sie hat nicht so viel gekostet und ich will das nicht einreiben) die Geschichte der Lok zu entlocken, 80 Jahre sind viel Zeit, es währe schön zu wissen wer die gluecklichen "anderen" waren.
Mit freundlichen Gruessen
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#9 von Fritz Erckens , 27.10.2010 23:29

Hallo Fred,
der Tender von der R 12970 ist ein Einheitstender aus der Zeit. Dieser mit der Nr. 9790 bezeichnete Tender hat sogar noch Eisengussräder, wodurch die Laufeigenschaft verbessert wird. Die Kohleeinsätze fielen meist heraus und gingen verloren. Die Lokräder sind aus Blei gegossen, wodurch die Laufflächen bei hoher Laufleistung ausgefahren sind. Der Schleifer ist ein Standardteil.
Im Übrigen zählt diese Loktype zu den ersteren 20 Volt betriebenen Märklin-Modellen nach der Starkstrom-Epoche, die 1929 endete. Die Zuggarnitur war mit der Art.Nr. R 12970/72/3 für Wechselstrom: 13474 ZG und für Gleichstrom: 13476 AG im Katalog D 5 von 1928 angegeben. Das " Z " auf der Lok bedeutete demnach Wechselstromausführung bis ca. 15 Watt Fahrstrom. " A " für bis ca. 20 Watt. " B " für bis ca. 35 Watt. " C " bis ca. 70 Watt.
Wie du verspüre auch ich heute noch Entdeckerfreuden bei manchen Neuanschaffungen für die Sammlung.

Gruss von F.E.





 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#10 von herribert73 , 28.10.2010 16:57

Hallo nochmal,
ich war gerade "bei Ritter" unterwegs, habe allrdings keinen Schleifer gefunden. Giebt es einen alternativen Anbieter?
Gruss
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#11 von t.horstmann , 30.10.2010 19:01

Hallo Fred,

ist ja eine Lok mit einem wirklich interessanten und seltenen Antrieb, die Du da erworben hast. Beim ersten Anblick dachte ich noch 'oh je, total verbastelt'. - Aber so kann man sich irren!

Im Laufe Deiner Artikel zu Deiner Neuerwerbung hast Du einige Fragen zur Restauration und zum Betrieb dieser Lok gestellt. Vielleicht kann ich in ein paar Punkten helfen.

Zur "Griffstange": Die Galeriestangenhalter von Ritter müssten eigentlich passen, denn in diesem Bereich sind im Laufe der Zeit zumindest keine wesentlichen Änderungen erfolgt. Die Ritter-Halter haben ein 2,8mm Gewinde. So wie ich das sehe, sind die passenden Muttern wohl leider nicht dabei. - Also wahrscheinlich extra kaufen! Als Galeriestange selbst muss man sich eine Metallstange passenden Durchmessers besorgen. Im Ebay-Modellbaubereich (allg. Modellbau, nicht speziell Eisenbahn) könntest Du evtl. fündig werden. Sonst haben Conrad oder Voelkner (beide mit deckungsgleichem Internetangebot) ebenfalls einen allg. Modellbaubereich mit einem riesigen Angebot. Aber ich habe noch etwas vielleicht für Dich viel interessanteres entdeckt: Z.Zt. läuft auf Ebay gerade die Auktion mit der Artikelnummer 160497742364. Dort wird eine Uhrwerkslok 970 (ohne Uhrwerk) für Bastler angeboten. Bei dieser Lok ist die Galeriestange noch mit allen Galeriestangenhaltern komplett. Außerdem könnte Dir das Teil vielleicht noch als Spender weiterer Ersatzteile dienen. Der Kohleeinsatz im Tender scheint allerdings leider auch hier zu fehlen.

Nachbau-Mittelschleifer: Das könnte etwas schwierig werden, weil ich noch kein Nachbauteil mit gerundeter Zunge gesehen habe. Bei Nachbauschleifern sind die Zungen immer kantiger (wie auch auch bei der E-Lok auf dem unteren Bild des Artikels von Fritz Erckens vom 27.10. 19:02 zu sehen). Ein gängiges Nachbauteil ist der Doppelzungenschleifer für die Motoren 880 und 890. Dieser ist insges. 86mm lang, lässt jedoch zwischen den beiden Zungen nur einen Freiraum von ca. 27mm. Dieser Abstand reicht sicherlich nicht für die beiden Schrauben auf der Unterseite Deiner Lok. Du könntest natürlich eine der beiden Zungen abtrennen. Dann müsste der verbleibende Steg wohl lang genug sein und mit 2 neuen Löchern versehen bei Deiner Lok passen. Beachte dabei aber bitte, dass Loks mit Einzungenschleifer liebend gerne auf Weichen oder Kreuzungen stromlos liegenbleiben! Weichen oder Kreuzungen müssen diese Loks leider mit hoher Geschwindigkeit überfahren. Daher wäre es natürlich viel eleganter, den neu erworbenen Doppelzungenschleifer so zu belassen, wie er ist, und nach einer anderen Möglichkeit der Befestigung auf der Unterseite der Lok zu suchen. Die Gesamt-Stromabnahme ist mit 2 Zungen viel sicherer und ein Liegenbleiben auf Weichen oder Kreuzungen praktisch ausgeschlossen.

"Behelfsschleifer am Zylinderblock": Mit diesem Teil hat offenbar schon der Vorbesitzer versucht, den Kontakt zum Außengleis zu verbessern. Darauf weist auch der Umstand hin, dass einzelne Treibräder schon einmal abgezogen wurden - "zum Glueck wurden die ja auch wieder zentrisch gelötet." Wenn's ohne den Behelfsschleifer gehen soll, ist mit Sicherheit eine sehr gründliche Reinigung der Antriebsräder nötig, damit diese wieder gut leiten. Du kannst dann nur hoffen, dass die Lötstellen ebenfalls gut leitend sind und damit auch ein sicherer Kontakt zum Metallchassis der Lok gegeben ist. Ansonsten wäre evtl. ein Austausch der Räder gegen Nachbauteile nötig.

Kindersicherer Trafo: unter heutigen Sicherheitsaspekten kommt da eigentlich nur ein moderner weißer Märklintrafo mit 32VA (Märklin Nr. 6647) in Frage. Der ist auch schon für 230V Netzspannung ausgelegt. Der Trafo schafft dann zwar nur 16V statt der früheren 20V Sekundärspannung, aber die 16V sollten für den Fahrbetrieb locker ausreichen (Höchstgeschwindigkeit halt etwas niedriger). Gebrauchte Trafos dieses Typs kann man bei Ebay im Bereich der H0-Modellbahn zumeist zu einem günstigen Endpreis ersteigern. Bitte schärfe dann aber Deinen Kindern ein, dass sie den Regler niemals nach links drehen dürfen. Dabei wird nämlich der Fahrtrichtungs-Umschaltimpuls für Märklin-H0-Lokomotiven ausgelöst. Deine Lok würde damit jedoch weder umschalten noch den berühmten 'Bocksprung' ausführen sondern plötzlich mit überhöhter Spannung und Geschwindigkeit losrasen und wahrscheinlich aus der nächsten Kurve fliegen. - Die Lok demoliert, die Kinder vor Freude juchzend.

Zahlen auf dem Zylinderblock: Oftmals haben die Händler früher einen Verkaufspreis auf die Unterseite geschrieben. Wenn die "74" vielleicht auch eine "24" sein könnte, kann es sich bei der hinteren Zahlenfolge auch um ein Datum - das Verkaufsdatum? - handeln.

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#12 von herribert73 , 30.10.2010 19:38

Hallo Thomas!

Herzlichen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort.

Die Auktion scheint wirklich eine Lösung zu sein, die Griffstange und Halter, Räder und Spieltender sind in jedem Fall anwendbar.
Die Idee mit den Doppelzungenschleifern ist sehr gut, eventuell kann eine angefertigte Blechhalterung und kurze Schrauben dafuer sorgen dass die Lok unverändert, aber eben Betriebssicher ist.
Die Räder sind ein echtes Problem. Ich habe die Lok mit einem Titan LGB Trafo getestet (ist Gleichstrom, aber ich habe ja einen mechanischen Rueckwärtsgang), ...viel kommt wirklich nicht bei den Buersten an, und wenn man die tiefen Rillen in Betracht zieht ist es wirklich Zeit sich nach Alternativen umzusehen. Wuerden denn die Räder der Uhrwerkslok funktionieren, wenn man sie denn jemals zerstörungsfrei abziehen kann? Giebt es da eine etablierte Verfahrensweise?

Eine Sache ist schon jetzt klar, ich bin noch lange nicht fertig mit der "alten" 0, Suchtgefahr ist hier wohl das Wort.

Viele Gruesse
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#13 von t.horstmann , 30.10.2010 20:49

Hallo Fred,

zum Doppelzungenschleifer, den ich ins Spiel gebracht hatte: Dieser hat genau in der Mitte ein Loch, wo normalerweise mit einer 2,8er Schraube das Kabel befestigt wird. Falls bei Deiner Lok nicht gerade genau darüber die Welle eines Zahnrades zu liegen kommt (sieht leider auf den Bildern so aus), könntest Du natürlich auch durch dieses Loch in die Pappe der Lok schrauben. Wenn Du dann noch die beiden Laschen am Ende des Schleifers hochbiegst und in der Pappe 2 passende Bohrungen anfertigst, sollte die Sache bereits erledigt sein. Alternativ sind natürlich auch bei 27mm Platzangebot einige Möglichkeiten für neue Löcher in der Schleiferbrücke gegeben. Über die zusätzlichen Löcher in der Pappe würde ich mir in keinem der Fälle allzu viele Gedanken machen. An der Lok ist schließlich schon einiges gebastelt worden und der Gesamtzustand ist eher etwas für den Spielbetrieb als für einen hochkarätigen Sammler. Außerdem sind die Dinger ohnehin zum Fahren gebaut worden!

Zum Trafo: die alten Motoren heißen ja auch 'Allstrom-Motoren', laufen also in jedem Falle sowohl mit Wechsel- als auch Gleichspannung. Der von mir angegebene Märklin-Trafo hat jedoch den Vorteil (ebenso wie die alten Märklin-Trafos mit dem blauen Blechgehäuse), dass die abgegebene Spannung schon auf sehr kleiner Fahrstufe relativ hoch ist, was der hohen Anlaufspannung der alten Allstrommotoren wesentlich besser entspricht. Ist vielleicht das Problem Deines LGB-Trafos ledigl., dass sehr weit aufgedreht werden muss?

Zu den Rädern: Halte den Trafo doch mal so an, dass die Rückleitung des Stromes nicht über die Räder erfolgen muss sondern über ein blankes Metallteil des Lokgehäuses. Läuft die Lok nun besser, sind's tatsächlich die Räder. Läuft sie ähnlich schlecht, kann's am Trafo liegen (siehe oben), oder Du solltest Dir mal die Bürsten unter den Bürstenkappen ansehen. Ersatzbürsten hat Ritter, Märklin-H0-Bürsten sind zu klein. Ggf. auch den Kommutator des Ankers reinigen. (Q-Tip durch einen leeren Bürstenhalter hindurch, entweder mit Dampf- und Reinigungsöl oder - vorsichtig! - mit wenig Spiritus. Der Spiritus greift die alten Lacke an! Das betrifft sowohl die Lackisolierung der Kupferlackdrähte der Wicklungen als auch die Gehäuselackierung Deiner Lok.)

Falls es nun doch die Räder sind: Fritz Erckens hatte ja schon gesagt, dass die Räder aus Blei gegossen sind. Die wirst Du dann niemals heil von den Achsen des Ersatzteilspenders kriegen. Eigentlich schade, denn sie würden funktionieren. Insofern helfen dann nur Replikaräder passenden Durchmessers.

Viel Spaß beim Restaurieren und viele Grüße

Thomas


 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#14 von Gelöschtes Mitglied , 31.10.2010 07:19

Hallo Fred,

bei der weissen Beschriftung auf der Zylindergruppe dürfte es sich um Angaben des verkaufenden Spielzeugladens handeln. Ich besitze auch einige Fahrzeuge, nicht nur von Märklin, mit ähnlichen Vermerken.

MfG Lastra



RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#15 von herribert73 , 31.10.2010 12:05

Hallo Lastra!
Das ist definitiv eine Möglichkeit. Änliches habe ich bei Dänischen Tinplate Lastern auch mal gesehen.


Ach ja...SIE LÄUFT wieder. Eine wie vorgeschlagene Kohlenreinigung und das Ersetzen einer Feder () war alles was an der Lok gemacht werden musste. In Ermangelung der vorgeschlagenen M-Technik fuer die Strohmzufuhr (irgendwo auf dem Boden) hat nur eins geholfen: Ein Hammant und Morgan Clipper Mk II. Sowas sollte jeder haben. Feinfuelig regelbar ist zwar was anderes aber bis ungefähr 6-7Volt dreht der Motor im Lehrlauf, auf 10 Volt kann runtergeregelt werden (1m Schiene ist aber keine zuverlässige Teststrecke!) ab 12 gehts los. Der Unterschied zwischen Strohmabnahme ueber die Bleiräder und Direktanschluss ist nicht mehr merkbar. Allerdings: sie läuft nur vorwärts, und im Freilauf. Dragracing ist also möglich, fuer Rueckwertsgang muesste das Richtungsänderungszahnrad ausgebaut und zumindest ueberarbeitet werden. Das ist nicht so leicht....wegen der Räder. Nach zugegeben rudimentärer Ursachenforschung sieht es so aus das ich hier irgendwie eine richtige Vorfuehrlok habe, das Richtungsänderungszwischenrad is nämlich weniger abgenutzt als die anderen, und dadurch klemmt es wohl. Mit anderen Worten: die anderen Zahnräder haben ueber 80 Jahre an einem kraftschluessigen Kompromiss gearbeitet, dieses Zahnrad nicht, es ist nur so lala mitgelaufen, und jetzt klemmt es.

Und schon hat man wieder 3 Stunden an einer Lok gebastelt......

Gruss
Fred


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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#16 von t.horstmann , 31.10.2010 19:30

Hallo Fred,

wenn Du das mit dem Richtungsänderungszahnrad nicht hinbekommst, z.B. weil es sich nicht ausbauen lässt, besteht noch die Möglichkeit, den Motor zu einem Gleichstrommotor umzubauen, der dann seine Drehrichtung durch Umpolen der versorgenden Gleichspannung ändert. Alles, was Du brauchst, ist ein Brückengleichrichter, für den sich bestimmt ein Plätzchen in der Lok finden wird. Als Brückengleichrichter geht ein B40C1500. Evtl. reicht auch ein B40C800. (Vorne darf auch B80... oder B250... stehen; das gibt dann nur eine viel höhere Spannungsfestigkeit an als Du benötigst.) Für den Anschluss der Gleichrichterbrücke gibt es 2 Möglichkeiten, je nachdem, wie Deine Lok innen verschaltet ist. Ich fange mal mit der wahrscheinlicheren Variante a) an.

Möglichkeit a):
Das Kabel vom Mittelschleifer der Lok wird in jedem Falle zur Frontleuchte der Lok verlaufen. Das muss auch so bleiben. Andererseits verläuft es zu einem der beiden Anschlüsse der Feldpule [1]. (Wenn dies nicht der Fall sein sollte, siehe Variante b).) Von dem anderen Anschluss der Feldspule [2] muss es nun eine Verbindung zu einem der beiden Bürstenhalter [3] geben (vorderer oder hinterer Bürstenhalter ist egal). Der andere Bürstenhalter muss nun fest mit der Gehäusemasse der Lok verbunden sein. Das wird bei Märklin meist dadurch realisiert, dass dieser Bürstenhalter ohne Isoliermittel mit dem Metall der Lok verschraubt ist. Man wird also kein Kabel von diesem Bürstenhalter zur Lokmasse finden.
Die Verkabelung der Lok musst Du nun so auftrennen, dass Du ein freies Kabelende vom Mittelschleifer kommend hast sowie 3 weitere freie Kabelenden an den oben mit [1], [2] und [3] bezeichneten Punkten. Alle diese Kabel müssen notfalls so verlängert werden, dass Du sie bis zu Deiner Gleichrichterbrücke führen kannst. Am Gleichrichter ist dann so zu verlöten:
- Kabelende vom Mittelschleifer an einen der beiden mit ~ oder AC bezeichneten Anschlüsse des Gleichrichters.
- Kabelende für [1] an + des Gleichrichters.
- Kabelende für [2] an - des Gleichrichters.
- Kabelende für [3] an den noch freien mit ~ oder AC bezeichneten Anschluss des Gleichrichters.
Wenn Dir im Betrieb das Richtungsverhalten Deiner Lok in Bezug auf eine bestimmte Polung der Fahrspannung nicht gefällt, kannst Du auch + und - am Gleichrichter vertauschen.

Möglichkeit b):
Das Kabel vom Mittelschleifer der Lok wird in jedem Falle zur Frontleuchte der Lok verlaufen. Das muss auch so bleiben. Andererseits verläuft es zu einem der beiden Bürstenhalter [1]. Von dem anderen Bürstenhalter [2] muss es nun eine Verbindung zu einem der beiden Anschlüsse der Feldspule [3] geben. Der andere Anschluss der Feldspule muss nun irgendwo fest mit der Gehäusemasse der Lok verbunden sein. Die zugehörige Befestigungsschraube oder Niete muss aber nicht gesucht werden.
Die Verkabelung der Lok musst Du nun so auftrennen, dass Du ein freies Kabelende vom Mittelschleifer kommend hast sowie 3 weitere freie Kabelenden an den oben mit [1], [2] und [3] bezeichneten Punkten. Alle diese Kabel müssen notfalls so verlängert werden, dass Du sie bis zu Deiner Gleichrichterbrücke führen kannst. Am Gleichrichter ist dann so zu verlöten:
- Kabelende vom Mittelschleifer an einen der beiden mit ~ oder AC bezeichneten Anschlüsse des Gleichrichters.
- Kabelende für [1] an + des Gleichrichters.
- Kabelende für [2] an - des Gleichrichters.
- In dieser Variante sollte noch ein keramischer Kondensator von 100nF, mindestens 50V zwischen + und - des Gleichrichters gelötet werden, um den Gleichrichter vor Überspannungsspitzen durch Kommutator und Ankerspule zu schützen.
- Kabelende für [3] an den noch freien mit ~ oder AC bezeichneten Anschluss des Gleichrichters.
Wenn Dir im Betrieb das Richtungsverhalten Deiner Lok in Bezug auf eine bestimmte Polung der Fahrspannung nicht gefällt, kannst Du auch + und - am Gleichrichter vertauschen.

Wenn die Änderung fertiggestellt ist, läuft der Motor nur noch mit Gleichspannung - ist dann also kein 'Allstrommotor' mehr! - und ändert seine Drehrichtung bei jedem Polaritätswechsel der versorgenden Gleichspannung.

Nun kann es noch ein Problem mit der Rückwärtsfahrt Deiner Lok geben. Ich habe nämlich die Funktion der Getriebeumschaltung bisher noch nicht verstanden. Wird da ein Handhebel umgelegt? Oder versucht die Lok jedesmal automatisch umzuschalten, wenn sie aus dem Freilauf kommend die Fahrt aufnimmt? Die Umschaltung von Freilauf in Vorwärtsfahrt funktioniert nach Deiner Schilderung ja auf jeden Fall. Irgendwelche Fliehkräfte müssen dafür verantwortlich sein, dass bei hinreichender Motordrehzahl die Getriebezahnräder ineinander greifen. Es ist jetzt natürlich denkbar, dass dies bei rückwärts drehendem Motor nicht mehr funktioniert, weil die Fliehkräfte in die falsche Richtung wirken. Die Folge könnte also sein, dass statt Rückwärtsfahrt ein Freilauf bis zu höchsten Motordrehzahlen stattfindet. Wenn nun jedoch die Möglichkeit besteht, das eingreifende Zahnrad dauerhaft in der eingegriffenen Position zu arretieren, sollte die Lok ebenso problemlos rückwärts wie vorwärts laufen. - Den Freilauf gibt's dann halt nicht mehr, er wird ja auch nicht mehr benötigt.

Viel Spaß bei 3 weiteren Bastelstunden und viele Grüße

Thomas


 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#17 von herribert73 , 31.10.2010 20:16

Hallo Thomas,

Eine Klasse Idee! Ich muss das mal schmelzen lassen aber es klingt wirklich wie die Lösung. Du hast auch Recht, der Umlegehebel muesste temporär festgesetzt werden. Ich habe das Princip mal schnell gezeichnet, es ist nicht DIN...das ist zulange her, aber es erklärt vielleicht die Wirkungsweise.

Ich hoffe das funktioniert mit der pdf Datei: (edit: das war wohl nix.... na dann:)



Durch die Schubstange ( gruen) stellt man das Zwischenzahnrad (lila) was mit dem Hebel (rot) verbunden ist und die Antriebsachse als Drehpunkt nutzt. Durch die ausgekluegelte Geometrie (hier nicht ueberzeugend dargestellt) ergeben sich 3 Schaltstufen, 1 Vorwärts, 0 Freilauf, 2 Ruekwärts. In 1/2 laufen alle Zahnräder mit. Es ist das Zwischenzahnrad (lila) was sich aktuell mit dem unteren Orangen nicht verträgt, ein Gleichrichter wuerde das aber negieren, und eine Klemme an der Schubstange duerfte den Hebel festsetzen.

Gruss fred

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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#18 von t.horstmann , 31.10.2010 20:47

Hallo Fred,

nach Deiner Zeichnung dürfte also das untere Zahnrad Dein Problemkind sein. Demnach wäre ein Festsetzen des roten Hebels in Deiner Position "1" nötig. (Sorry: ich hatte Deine soeben durchgeführte Änderung Deines obigen Artikels noch nicht gesehen. Insofern sind meine beiden voranstehenden Sätze natürlich überflüssig. - Die pdf Datei war übrigens schon herunterzuladen!) Mit dem von mir vorgeschlagenen Umbau müsste es dann definitiv funktionieren. Vor- und Rückwärtsfahrt werden sich dann bequem am Fahrregler einstellen lassen; und man muss der Lok nicht mehr hinterherkrabbeln, um die Fahrtrichtung zu ändern.

Wenn's möglich ist, sollte vielleicht noch die in Deiner Zeichnung grüne Schaltstange ausgehängt werden, damit niemand mehr durch Fehlbedienung auf die Idee kommen kann, Deine schöne Festsetzung des roten Hebels zu zerstören.

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: MÄRKLIN R 9670 mit Motor

#19 von Fritz Erckens , 01.11.2010 13:06

Zitat von t.horstmann
Hallo Fred,

Nachbau-Mittelschleifer: Das könnte etwas schwierig werden, weil ich noch kein Nachbauteil mit gerundeter Zunge gesehen habe. Bei Nachbauschleifern sind die Zungen immer kantiger (wie auch auch bei der E-Lok auf dem unteren Bild des Artikels von Fritz Erckens vom 27.10. 19:02 zu sehen).




Hallo zusammen!

Zu den unterschiedlichen Schleifertypen (Löffel und Flachkante) an den beiden Loks ist folgendes festzustellen, daß die erste Ausführung bis Ende der 20-er Jahre und anschliessend die zweite mit den Flachkanten-Schleifern verwendet wurden.....

Im Übrigen ist es nicht so wichtig, welcher der beiden Ausf. zur Funktion der Lok verwendet wird.....Hauptsache, sie läuft!!!

Schönen Feiertag und Gruss von F.E.


 
Fritz Erckens
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Märklin Brücke
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