In den 1970ern kamen in Europa die ersten Hochgeschwindigkeitszüge auf die Schiene. Da erstaunt es nicht, dass LIMA sich damals diverser dieser Modelle (teilweise gar als einiger Hersteller) annahm. Ich habe mal ein paar dieser Züge für Euch zusammengestellt:
1976 fuhr erstmals der 250 km/h schnelle ETR-401 der FS – der erste Pendolino und als solcher Basis (auch optisch) für die in den 1980ern gebaute Serienversion ETR-450. Lima brachte das Modell vermutlich schon relativ bald nach Erscheinen des Originals heraus (das genaue Jahr kenne ich leider nicht). Es hielt sich in diversen Farbgebungen (unter anderem mit leicht angepasstem Gehäuse als ETR-450) bis Ende 1990er im LIMA-Sortiment. Zudem gab es von LIMA auf Basis des ETR-401-Modells auch diverse Fantasieprodukte z.B. solche mit SBB-Logo. Das hier abgebildete Modell ist eines der ersten Serie (die vierteilige Kompsotion ist übrigens vorbildgerecht):
Das LIMA-Modell ist zwar relativ einfach gemacht, kommt aber sehrgut rüber und trifft das original gut. Die späteren, etwas verfeinerten Modelle (unter anderem mit silbern umrandeten Fenstern) sind sogar noch besser.
1978 stellten die SNCF die ersten zwei Vorserienzüge des bis zu 300 km/h schnellen TGV vor. LIMA reagierte wiederum prompt und das Modell fand sich bereits 1979 im Katalog. Auch von diesem Modell gab es unzählige Varianten (die alle aufzulisten eine Doktorarbeit wert wäre), die sich – teilweise stark überarbeitet (mit neuem Motor etc.) – bis zum LIMA-Aus im Sortiment hielten. Das hier gezeigte Modell von ca. Ende der 1980er basiert zwar noch auf der ersten Serie (hinterlegte Fenster, G-Motor etc.), hat aber bereits einige Verfeinerungen erhalten:
Der TGV war ein Erfolgsmodell von LIMA. Ob als "Normalversion", als Einfachversion für Startpackungen oder als hochwertiges Modell in den 1990ern – die Basis bildete immer das Ursprüngliche Modell von 1979! Das zeigt, wie gelungen dieses war.
Die Baureihe 403/404 der DB wurde bereits 1973 in Betrieb genommen. Sie war 220 km/h schnell. Ab 1982 verkehrten die ursprünglich hellgrau-schwarz-roten Züge in neuer Farbgebung als Lufthansa-Airport-Express. LIMA brachte das Modell (nachdem es zuvor bereits ein paar Mal als Zeichnung in den Katalogen angekündigt wurde) um 1981 auf dem Markt, kurz später gab es dann auch die Lufthansa-Airport-Express-Variante. Mein Modell ist von ca. Mitte der 1980er - erkennbar unter anderem an den eingesetzten Frontfenstern und dem metallenen Dachdraht:
Ein ganz starkes Modell aus einer Zeit (ca. Ende 1970er bis Mitte 1980er), in der LIMA m.E. die "idealste Mischung" gefunden hatte: Schön gemachte Modelle, bei denen deutlich konsequenter auf Details geachtet wurde als noch Mitte der 1970er (was nicht heissen will, dass es damals keine gut gemachten LIMA-Modelle gab) aber trotzdem zu einem günstigen Preis.
Ich wünsche Euch viel Spass und einen schönen Abend.
dann komme ich gleich wieder mit einer (vielleicht dummen) Frage zum 403/404 der DB.
Mein Exemplar in rot-schwarz-weißer IC-Lackierung hat trotz der einfachen Haken- und Ösenkupplung einen recht engen Kuppelabstand von vielleicht 5mm. Beim letzten Modellbahnstammtisch in Kiel hat jedoch einer der Teilnehmer mir gesagt, daß sein "Donald Duck" (übrigens herstellermäßig AC) einen Kuppelabstand von fast 2cm hat (und mit diesen typischen Lima-Kuppelabstand hatte ich eigentlich auch den 403/404 in Erinnerung).
Wurden von Lima spätere Modelle kürzer gekuppelt und mein Exemplar ist einfach nur jünger? Oder erhielten die AC-Versionen zur 360mm-Kurven-Kompatibilität auf Märklin-Bahnen einen größeren Abstand verpaßt?
mir ist der 403er nur mit der kurzen Hakenkupplung bekannt, allerdings habe ich noch nie eine AC-Variante gesehen. Ich halte es für möglich, dass in der Wechselstromversion die sehr tiefliegende Hakenkupplung durch eine andere ersetzt wurde, damit sie im Weichenbereich nicht auf die Pukos aufläuft. Aber wenn Du von diesem Zug und speziell der Kupplung mal Bilder organisieren könntest, das würde mich interessieren!
Die kurze Hakenkupplung kam übrigens erstmalig beim italienischen ETR401 zum Einsatz und wurde u.a auch bei den ET430, dem VT608, englischen HST, australischen XPT und dem belgischen Vororttriebwagen verwendet. Hingegen der ÖBB 4010 (Transalpin) hatte Bügelkupplungen, leider!
ich werde den AC-403/404-Besitzer mal nach Bildern anmorsen (gute Digitalkamera hat er im Gegensatz zu mir).
Allerdings wollte er den Zug mit Kurzkupplungen ausstatten. Ich kenne jetzt nicht den aktuellen Stand der Dinge. Es kann also sein, daß es keine Bilder mehr vom Ursprungszustand möglich sind.
Da mein 403/404 den engen Kupplungsabstand hat, sehe ich keinen Grund bei mir die Kupplungen zu tauschen.
Auch mein 403er ist schön eng gekuppelt. Er hat - wie Martin bereits geschrieben hat - die gleiche Kupplung wie der ETR-401. Ich habe schon ein paar Mal gelesen, dass Leute nix von dieser Kupplung halten, sie durch KKs ersetzten etc. Kann ich nicht ganz nachvollziehen. PS: Weiss jemand, wann der ETR-401 von LIMA rauskam? PS PS: Mein TGV ist - wie man sieht - mit zwei Zwischenwagen ergänzt worden. Damit kommt der Zug auf die stolze Länge von ca. 150 cm.