Hallo Ulli,
wir kennen uns, jedoch von einer anderen Plattform ;-)
Wie Du ja weißt fahre ich auf dem uralten Fleischmann Hohlprofil Gleisen. Ich kennen nun die Piko Hohlprofil Gleise nicht ganz so gut, obwohl ich vor Jahren auch mal welche hatte, aber möglicherweise liegt die Problematik ähnlich. Unterschied ist aber, das Piko hat ein Rechteckiges Kopfprofil, während Fleischmann oben rund ausgeführt ist.
Bezüglich den alten Hohlgleis Systemen
Hauptproblem Gleise / Weichen
Radsatzmaß. Gerade bei älteren Gleisen mit Kunststoffeinsätzen ( Weichen, Herzstück und Randlenker ) hat sich über die Jahre der Kunststoff etwas zusammengezogen, was dazu führt, das so manches Rollmaterial entgleist. Bei eingefallenem Herzstück poltern die Wagen regelrecht darüber, zu leichte Wagen entgleisen. Hat sich der Kunststoff soweit zusammengezogen, das Herzstück und Randlenker verzogen sind, dann wird zwar das Rad noch außen am Radlenker geführt, innen läuft es aber auf dem Herzstückspitze auf und es entgleist ebenso.
Abhilfe schafft hier nur ein korrigieren des Radsatzes ( heißt etwas enger einstellen, bei meinem Gleissystem sind es exakt 14,1mm zwischen den Radscheiben. ich habe mir dazu ein spezielles Werkzeug in 3D angefertigt, so geht das ruckzuck ohne großen Aufwand )
Bei Loks speziell Dampfloks würde ich generell vermeiden, da am Radsatz etwas abzuändern, da es ohne spezielles Werkzeug nicht machbar ist.
Ich würde da eher dazu raten die Weiche / Gleisstück nacharbeiten, oder wenn es keine Verbesserung gibt auszutauschen
Weiteres Problem bei Weichen. Früher waren die Antriebskasten meist etwas klobiger und nicht alle moderneren Fahrzeuge kommen daran vorbei. Besonders, wenn man wie bei Fleischmann die Weichenlaternen zusätzlich montiert hat. Ob es sowas bei Piko gab weiß ich gerade nicht. Gerade bei langen Loks, die damit sie um die Kurve kommen ein relativ hohes seitliches Spiel haben müssen, kann es vorkommen, das die Lok auch mal am Antriebskasten hängen bleibt. Also, die Lok nehmen auf dem Gleis lassen und dann mal nach links und rechts verschwenken und das Seitenspiel simulieren. Meist wenn sie aus dem Abzweig kommt und Richtung Weichenspitze fahren soll liegt das Problem.
Wo wir gerade dabei sind möchte ich das nur der Vollständigkeit erwähnen. Gerade bei alten Weichen sind alle Kontakte die miteinander verpresst wurden ein Problem. Leichte Oxidation, oder Spiel führen dazu das es Kontaktschwierigkeiten oder Spannungsabfälle gibt, am besten nach Möglichkeit verlötet man diese Verbindungen, dann ist Ruhe.
Das scheint bei Dir aber nicht der Fall zu sein, da ja sonst alles drüber fährt, wie Du sagst.
Problem verbogenes Gleis
Weichenzungen eventuell verbogen ? Schienenprofile eventuell verbogen ?
Gerade bei dem Hohlgleisprofilen hatte ich es auch schon öfter das die Weichenzungen verbogen waren und der Radsatz quasi ins Loch viel. Kontaktprobleme, oder gar Entgleisungen waren die Folge. Meisten sind die Gleise nur am Anfang und wenn sie länger sind in der Mitte ein oder zwei Mal mit Blechlaschen unter dem Pappschwellen umgebogen befestigt. Am besten mal mit einem Wagen der gut läuft ist Prüfen, wie er sich auf dem Abschnitt verhält. Betroffen sind hier überwiegend die Weichenzungen und Bogengleise, bei gerade Gleise hatte ich das eher noch nicht. Das Gleisprofil kann man recht gut von Hand nachbiegen bis es passt. Bitte keine Zange nehmen, um das Profil nicht zu beschädigen!
Du scheibst das alles andere, außer diese Lok nicht an der Stelle keine Probleme hat, damit schließe ich ein Gleis/ Weichen Problem erstmal aus. Ich denke der Fehler wird eher bei der Lok liegen. Wenn sie Ruckartig da stehen bleibt, dann kann es sein das sie entweder irgendwo hängen bleibt, oder keinen Strom bekommt. Voraus gesetzt, die Lok ist sonst technisch in Ordnung
Passiert das, egal bei welcher Geschwindigkeit ? Oder nur wenn sie langsam da drüber fährt ?
Ich würde zuerst einmal Prüfen ob die Lok da irgendwo aneckt, vielleicht baut der Zylinderkasten mit seinen Ablässen zu niedrig oder zu breit? Wie verhält sich die Lok, wenn sie mit seitlich vollen Ausschlag an der betroffenen Stelle vorbei soll, eckt sie dabei irgendwo an ?
Wie verhalten sich die Radsätze in dem Bereich auf dem Gleis:
-fallen sie in ein ( Gleisprofil verbogen , möglicherweise bekommt sie deswegen auch nur schlecht Strom in dem Bereich. Eventuell ist die Radauflagefläche schmaler als bei anderen Loks )
-stockt es plötzlich in der Weiche ( besonders im Bereich Weichenherz / Radlenker, dann stimmt das Radsatz Maß nicht, in dem Fall würde ich aber nur den Bereich und nicht die Lok nacharbeiten
- eckt die Lok vielleicht irgendwo anders an ? Lichtraumprofil insgesamt prüfen
Wenn das alles passt, würde ich die Lok selbst nochmal in Augenschein nehmen.
- Gestänge prüfen ggf. nachbiegen, hier besonders bei verschränkten Achsen auf Freigängigkeit achten
- Verkabelung prüfen ( Wackelkontakt, Freigängigkeit aller Kabel bei Bogenfahrt )
- Radsatzmaß mal nachprüfen, ob hier ein gravierender Unterschied vorliegt ( eventuell hat sich ein Radsatz gelockert, passiert auch hin und wieder das die Isolierbüchsen ausgeschlagen sind
wenn es daran liegt, dann bleibt einem nichts anders als an der Lok nach zu arbeiten, generell versuche ich das aber gerade bei Loks mit Gestänge zu vermeiden. Wenn das Rad aber nur von der Büchse etwas heraus gewandert ist, kann man sie vorsichtig auch wieder eindrücken. )