01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Märklin Spur 0 Druckklischee

#1 von hchris , 15.11.2024 20:06

Hallo,

kürzlich habe ich ein Druckklischee gefunden, das eine Märklin R 910 mit einem Personenzug zeigt. Der Zug ist sehr ähnlich zu dem unten gezeigten Katalogbild, nur dass es sich in meinem Fall um die Uhrwerklokomotive handelt.

marklin_druckklischee - 1.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen, wie fein das Druckklischee gearbeitet ist. Auf der Kupferplatte sind unzählige kleine Punkte aufgebracht und sehr feine Linien eingearbeitet. Ich wüsste wirklich gerne, wie man so ein Motiv damals erstellt hat.

marklin_druckklischee2 - 1.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Viele Grüße
Christian


JS, Patent-Spielzeug, DOCMOY und koef2 haben sich bedankt!
 
hchris
Beiträge: 1.764
Registriert am: 05.11.2018

zuletzt bearbeitet 15.11.2024 20:10 | Top

RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#2 von Patent-Spielzeug , 15.11.2024 21:45

Zitat von hchris im Beitrag #1
[...] Ich wüsste wirklich gerne, wie man so ein Motiv damals erstellt hat.


Hallo Christian,
ich kenne das so, dass die Druck-Klischees normalerweise im Foto-Ätzverfahren, so wie
hier beschrieben, hergestellt wurden

Freundliche Grüße, Schorsch


hchris, DOCMOY und koef2 haben sich bedankt!
 
Patent-Spielzeug
Beiträge: 211
Registriert am: 11.02.2023


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#3 von Eugen & Karl , 15.11.2024 21:53

Hallo,

hier ist die Uhrwerk- R 910:

img168.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Klischees konnten man von Märklin erwerben oder ausleihen, worauf man in den Gesamtpreislisten des Handels hinwies:

img170.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


Viele Grüße,

Bodo


hchris, mitropa, DOCMOY und koef2 haben sich bedankt!
 
Eugen & Karl
Beiträge: 4.164
Registriert am: 06.02.2011


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#4 von Eisenbahn-Manufaktur , 16.11.2024 09:23

Hallo Leute, seit vielen Jahrzehnten befindet sich dieses Klischee in meinem Besitz:



Und hier unter Verwendung eines einfachen Stempelkissen ins Positive gekehrt:



Länge des Adler-Zuges: 58 mm.

Irgendwo in der Literatur habe ich mal genau diese Darstellung gefunden, weiß aber leider nicht mehr, wo das war.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


Folgende Mitglieder finden das Top: Märklinist1971, pvmann und koef2
Märklinist1971, Pitt400, Blechnullo und DOCMOY haben sich bedankt!
 
Eisenbahn-Manufaktur
Beiträge: 7.586
Registriert am: 11.02.2012


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#5 von Rumpelbahner , Gestern 14:50

Moin,

das Handwerk des Graveur erarbeitet solche Teile, wird auch als Ziselieren teilweise bezeichnet.
Das Ätzverfahren kam erst eine ganze Zeit später.

Gruß … Thomas


koef2 hat sich bedankt!
 
Rumpelbahner
Beiträge: 1.720
Registriert am: 29.03.2010


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#6 von Eugen & Karl , Gestern 16:25

Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #4
Irgendwo in der Literatur habe ich mal genau diese Darstellung gefunden, weiß aber leider nicht mehr, wo das war.


Hallo,

das ist eigentlich DIE Katalogabbildung:

img171.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Märklin verwendete die Klischees i.d.R. schon in der Neuheitenliste in schwarz/weiß, in den Katalogen dann farbig.


Viele Grüße,

Bodo


papa blech, Eisenbahn-Manufaktur, koef2 und Blechnullo haben sich bedankt!
 
Eugen & Karl
Beiträge: 4.164
Registriert am: 06.02.2011


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#7 von Eugen & Karl , Gestern 16:49

Hallo,

die Klischees entstanden nach Fotografien. Dabei wurde retuschiert.
Eines der zeitgenössisches Vorlagen- Foto der HR von 1938:

img172.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Katalogklischee von 1938:

img173.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Lok ist etwas weiter gefahren (was an einem weiteren Vorlagen- Bild aus der Foto- Serie liegen könnte), die Rauchkammerverschluss und Bürstenkappen wurden gedreht, die Laternen bekamen ihre Lichtstrahlen, der Glanz des Lokkörpers wurde reduziert, die Märklin Bildmarke auf dem Zylinder verdeutlicht, der Motor verschwindet dezent im Dunkel, die Hutmuttern zur Befestigung des Aufbaus auf dem Umlauf sind weg...


Viele Grüße,

Bodo


 
Eugen & Karl
Beiträge: 4.164
Registriert am: 06.02.2011

zuletzt bearbeitet Gestern | Top

RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#8 von Eisenbahn-Manufaktur , Gestern 17:11

Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #6
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #4
Irgendwo in der Literatur habe ich mal genau diese Darstellung gefunden, weiß aber leider nicht mehr, wo das war.


Hallo,

das ist eigentlich DIE Katalogabbildung:



Märklin verwendete die Klischees i.d.R. schon in der Neuheitenliste in schwarz/weiß, in den Katalogen dann farbig.


Viele Grüße,

Bodo


Hallo Bodo, ja, das ist mir bewußt.

Ich frage mich allerdings, was es mit den recht alten Klischees auf sich hat, die Christian und ich hier zeigen. Das Klischee des (unverkennbar) Märklin-Adlers habe ich vor etwa 50 Jahren auf dem Bonner Flohmarkt gekauft. Ich erinnere mich, daß der Verkäufer noch sehr viele andere, ähnlich gelagerte Klischees angeboten hat.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


koef2 hat sich bedankt!
 
Eisenbahn-Manufaktur
Beiträge: 7.586
Registriert am: 11.02.2012


RE: Märklin Spur 0 Druckklischee

#9 von bibo61 , Gestern 18:48

Hallo Chris,

Zitat von hchris im Beitrag #1
Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen, wie fein das Druckklischee gearbeitet ist. Auf der Kupferplatte sind unzählige kleine Punkte aufgebracht und sehr feine Linien eingearbeitet. Ich wüsste wirklich gerne, wie man so ein Motiv damals erstellt hat.


als gelernter Klischeeätzer kann ich dir insoweit erklären wie es zu meiner Zeit im Hochdruck war.
Die Metallplatten (Zink/ Messing) wurden mit einer Lichtempfindlichen Flüssigkeit beschichtet. Diese Flüssigkeit war auch Säureunempfindlich. Nach der Beschichtung und Trocknung wurde diese Schicht mit einem „Negativ“ was der Reprofotograf vom original Foto erstellt hatte belichtet. Bei der Erstellung des Negativs musste der Reprofotograf die Rasterweite bestimmen. Dies war abhängig vom Endprodukt, d.h. was bedruckt werden sollte. In meinem Fall waren es Tageszeitungen.
Dabei wurde ein 34er Raster für Schwarz/Weiß und ein 40er Raster für Farbmotive verwendet. Ein 34 er Raster hatte z.B. 34 Linien auf 1 cm. Bei dem „Abfotografieren“ der originale wurde ein Glasraster, der aussah wie ein Schachbrett vor dem zu belichtenden Negativ gebracht. Je nach Weiß, Schwarz oder Grautöne entstanden durch die unterschiedliche Reflexion kleine oder große Punkte.
Der Klischeeätzer bekam dann eine Metallplatte bei dem die nicht druckenden Elemente keine Beschichtung mehr hatten. Diese Metallplatten wurden dann in einer Ätzmaschine oder Schale mit Salpetersäure eine Zeitlang bearbeitet bis die Säure die freien Stellen so tief geätzt hatte das es Druckbar war.
In deinem Fall sieht es so aus als wenn die Platte in einer Schale manuell geätzt wurde.
Ein Graveur konnte zwar einen Raster mit einem Stichel ausbessern, aber ein Motiv damit erstellen wäre viel zu Zeitaufwendig. Lediglicht bei „Stichen“ hat der Graveur alles gemacht.
Aber das gehört dann schon in die Kunstszene. Zum Druck wurden dann die Texte oder Bilder auf eine Höhe gebracht und zu einer Seite umbrochen bzw. zusammengestellt. Die Holzunterlage diente dann dazu um auf die gleiche Höhe wie der Text (Lettern) zu kommen.

Schöne Grüße

bibo


hchris findet das Top
hchris, Blechnullo, gunter und Patent-Spielzeug haben sich bedankt!
 
bibo61
Beiträge: 115
Registriert am: 29.07.2020


   

Klein aber fein, Märklin R 12890

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz