kürzlich habe ich ein Druckklischee gefunden, das eine Märklin R 910 mit einem Personenzug zeigt. Der Zug ist sehr ähnlich zu dem unten gezeigten Katalogbild, nur dass es sich in meinem Fall um die Uhrwerklokomotive handelt.
Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen, wie fein das Druckklischee gearbeitet ist. Auf der Kupferplatte sind unzählige kleine Punkte aufgebracht und sehr feine Linien eingearbeitet. Ich wüsste wirklich gerne, wie man so ein Motiv damals erstellt hat.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #4Irgendwo in der Literatur habe ich mal genau diese Darstellung gefunden, weiß aber leider nicht mehr, wo das war.
Hallo,
das ist eigentlich DIE Katalogabbildung:
img171.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Märklin verwendete die Klischees i.d.R. schon in der Neuheitenliste in schwarz/weiß, in den Katalogen dann farbig.
die Klischees entstanden nach Fotografien. Dabei wurde retuschiert. Eines der zeitgenössisches Vorlagen- Foto der HR von 1938:
img172.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Katalogklischee von 1938:
img173.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Lok ist etwas weiter gefahren (was an einem weiteren Vorlagen- Bild aus der Foto- Serie liegen könnte), die Rauchkammerverschluss und Bürstenkappen wurden gedreht, die Laternen bekamen ihre Lichtstrahlen, der Glanz des Lokkörpers wurde reduziert, die Märklin Bildmarke auf dem Zylinder verdeutlicht, der Motor verschwindet dezent im Dunkel, die Hutmuttern zur Befestigung des Aufbaus auf dem Umlauf sind weg...
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #4Irgendwo in der Literatur habe ich mal genau diese Darstellung gefunden, weiß aber leider nicht mehr, wo das war.
Hallo,
das ist eigentlich DIE Katalogabbildung:
Märklin verwendete die Klischees i.d.R. schon in der Neuheitenliste in schwarz/weiß, in den Katalogen dann farbig.
Viele Grüße,
Bodo
Hallo Bodo, ja, das ist mir bewußt.
Ich frage mich allerdings, was es mit den recht alten Klischees auf sich hat, die Christian und ich hier zeigen. Das Klischee des (unverkennbar) Märklin-Adlers habe ich vor etwa 50 Jahren auf dem Bonner Flohmarkt gekauft. Ich erinnere mich, daß der Verkäufer noch sehr viele andere, ähnlich gelagerte Klischees angeboten hat.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Zitat von hchris im Beitrag #1Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen, wie fein das Druckklischee gearbeitet ist. Auf der Kupferplatte sind unzählige kleine Punkte aufgebracht und sehr feine Linien eingearbeitet. Ich wüsste wirklich gerne, wie man so ein Motiv damals erstellt hat.
als gelernter Klischeeätzer kann ich dir insoweit erklären wie es zu meiner Zeit im Hochdruck war. Die Metallplatten (Zink/ Messing) wurden mit einer Lichtempfindlichen Flüssigkeit beschichtet. Diese Flüssigkeit war auch Säureunempfindlich. Nach der Beschichtung und Trocknung wurde diese Schicht mit einem „Negativ“ was der Reprofotograf vom original Foto erstellt hatte belichtet. Bei der Erstellung des Negativs musste der Reprofotograf die Rasterweite bestimmen. Dies war abhängig vom Endprodukt, d.h. was bedruckt werden sollte. In meinem Fall waren es Tageszeitungen. Dabei wurde ein 34er Raster für Schwarz/Weiß und ein 40er Raster für Farbmotive verwendet. Ein 34 er Raster hatte z.B. 34 Linien auf 1 cm. Bei dem „Abfotografieren“ der originale wurde ein Glasraster, der aussah wie ein Schachbrett vor dem zu belichtenden Negativ gebracht. Je nach Weiß, Schwarz oder Grautöne entstanden durch die unterschiedliche Reflexion kleine oder große Punkte. Der Klischeeätzer bekam dann eine Metallplatte bei dem die nicht druckenden Elemente keine Beschichtung mehr hatten. Diese Metallplatten wurden dann in einer Ätzmaschine oder Schale mit Salpetersäure eine Zeitlang bearbeitet bis die Säure die freien Stellen so tief geätzt hatte das es Druckbar war. In deinem Fall sieht es so aus als wenn die Platte in einer Schale manuell geätzt wurde. Ein Graveur konnte zwar einen Raster mit einem Stichel ausbessern, aber ein Motiv damit erstellen wäre viel zu Zeitaufwendig. Lediglicht bei „Stichen“ hat der Graveur alles gemacht. Aber das gehört dann schon in die Kunstszene. Zum Druck wurden dann die Texte oder Bilder auf eine Höhe gebracht und zu einer Seite umbrochen bzw. zusammengestellt. Die Holzunterlage diente dann dazu um auf die gleiche Höhe wie der Text (Lettern) zu kommen.