Hallo zusammen, hier will ich euch in loser Folge Photos aus meinem Archiv zeigen. Den Anfang mache ich, passend zum heutigen Wetter hier, mit einer Doppeltraktion von 52.80 im Schneetreiben beim Plandampf Werratal 2008.
das kann man auch anders sehen. Mittig is oft langweilig, außerdem sieht man auf Klaus' Bild schön/besser den Kurvenverlauf
Warum ich das sage : als Beruf Typograph hatte ich viel mit dem "goldenen Schnitt" zu tun, und der ist nun mal nicht mittig. Hier die Erklärung dazu, gilt übrigens bei weitem nicht nur für die Fotografie :
Die Größe des Fotos wird in der Proportion 1:1,618 aufgeteilt. Die Positionierung wird als harmonisch empfunden, da viele Elemente in der Natur genau nach dem Goldenen Schnitt aufgebaut sind. Der Goldene Schnitt findet vielfach in Design, Kunst, Architektur und in der Fotografie Verwendung.
Hallo Jürgen und Serge, erstmal Danke für eure Kommentare! Ich habe mehrere Schüße von dieser Vorbeifahrt und natürlich auch eine Ausarbeitung dieser Aufnahme mit der Lokfront mittig als Portrait. Wie Serge schon sagt, der Bogen führt durch das Bild, man sieht das Gleis wo der Zug herkommt und das Gleis wohin es weiter geht, das ist ein Teil der Dynamik. Das andere, das war eine denkbar schlechte Aufnahmesituation. Das Licht war an der unteren Grenze, der Zug hatte etwas Tempo. Beim schönsten Schuß, nach meinem Dafürhalten, sieht man links noch die Wagen etwas in der Kurve dafür ist die Front der Lok, auch durch das Schneetreiben etwas abgesoffen und zu schwach strukturiert, zu kontrastarm. Die Sache vom goldenen Schnitt hat mir mal ein Kollege ausführlich drüber doziert, ich mache mir da keine Gedanken drüber, sondern mache den Bildaufbau intuitiv. Außermittig ist dann oft der Fall. Sitzt das Objekt mittig läßt man dem Betrachter keine große Wahl an Blicken. Man will das oder man gibt mehr Raum, Beides hat seine Berechtigung. grüsse klaus
den goldenen Schnitt kenne ich. Für mich lenkt aber hier die linke Seite vom eigentlichen Motiv ab, weshalb ich zum Beschnitt neige. Ob das jetzt "professionell richtig" ist, sei dahingestellt.
Hier noch der nächste Schuß mit "zentrierter" Lok. Die Kurve ist hier auch noch da, dafür ist die Dampfwolke noch stärker beschnitten, die Waggons besser zu sehen. Und halt auch, daß es eine Sonderfahrt ist, wer läßt bei solchem Wetter schon so viele Fenster am Wagen offen ;-)
Von den damaligen Einsatzloks bei derartigen Veranstaltungen war mir die 1010 der absoute Liebling. Eine wunderbare Maschine aus Max Baumbergs Fuhrpark bei der VESM Halle, DER deutschen Dampflokkompetenz nach dem Krieg. Deutlich diskreter als die 18 201 oder der Schorsch, schlank, elegant, performant.
Wie gesagt schwarz-weiß-Film ist, ich muß besser sagen war da ich das nicht mehr aktiv betreibe, mein bevorzugtes Filmmaterial. Kodak TriX oder Ilford HP5 mit 400 oder wenn es sein muß 800ASA und vorhandenes Licht. Bei den Photos bevorzuge ich wie bei der Mobahn eher die Abstraktion, ein gewisses Zukneifen der Augen um der Illusion und dem Traum mehr Raum zu geben. Ich höre auch lieber Jazz Musik als Lieder die mir genau sagen was ich zu denken und zu fühlen habe. Abstrakte Malerei oder epressives sagt mir auch mehr zu als die detailgetreuen Werke Albrecht Dürers. Eine Aufnahme die ich persönlich sehr mag ist diese hier vom Plandampf in der Südpfalz 2005 051002S12-A1(kb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Eine gewisse Tristesse in sw mit dem zentralen Blick auf den schmutzigen, nassen Weg dessen Verlauf zu der wie zufällig vorbei rollenden markanten Silhouette der 01.5 führt ...
bei solchen Bilder stellt sich immer die Frage, wenn möglich bereits im Vorfeld, will ich eine Lok fotografieren oder eine Szene, also Lok mit Umfeld ?
Ab und zu sind Fotos von sich bewegenden Elementen nicht immer einfach zu programmieren, natürlich kann man den Auslöser gedrückt halten und sucht sich später auf dem Computer den besten von 200 Schuss heraus. Ist aber nicht wirklich mein Ding, ich denke hier noch zu viel analog und begnüge mich mit 5 oder 6 Bilder einer Vorbeifahrt.
ein Beispiel, hier bei schönem Wetter, dafür stören aber die Oberleitungsmasten :
Noch eine Trainspotter Geschichte: Ich war zweimal mit Bernd Seiler und Farrail Tours in China. Beide Male in kleinen Gruppen von 12-16 Leuten. Wenn unser (gerne rosaroter ;-) Kleinbus irgendwo stehen blieb beobachtete ich immer wie praktisch alle Teilnehmer erstmal peilten, wo geht der Bernd hin? Und dann sind sie ihm nach ;-) Ich habe dann bald angefangen eine andere Richtung einzuschlagen, ich fliege doch nicht 10.000 km durch die Gegend um am anderen Ende die Photos der anderen auch nochmal zu machen ;-)) Das lustige war, wenn alle bei Bernd standen, Stative aufgebaut waren und die Ruhe des Wartens eintrat hat er sich still und heimlich um die Ecke verdrückt um "sein" Bid aufzunehmen. Hier so eine Stuation bei der alle möglichst nahe an die QJ ran wollten, hier meine Aufnahme vom anderen Ende zu dem mir nur ein Freund gefolgt war der mitbekommen hatte daß ich mich gerne kommentralos verdrückte ;-))
061114D05(kb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Pingdingshan Coal System, äußere Mongolei VR China 2005
Eine Zeitlang habe ich beim Zeigen von Aufnahmen aus meinem Heimatrevier versucht Km Steine aus dem Bild zu halten damit keiner ohne weiteres heraus bekommt wo ich war. Sind so die kleinen Haken die man mit der Zeit schlägt um keine "Affenfelsen" zu fördern ;-))
aah, die 5519 ! In meinen Augen eine DER Wiedererscheinungen auf dem Schienenstrang, wunderbar vereinfachte Massivität und dazu im schicken Dekor der CFL mit dunklem Fahrwerk und gelben Anschriften. Die 42 - die Reduziereng auf das Wesentliche. Ich bin immer mit schwerem Gerät angerückt, zwei motorisierte Nikon F3, sw + dia, meist noch eine kleine FM2 mit 800ASA sw dazu für Schüsse nebenbei oder mit anderer Brennweite. In China schleppte ich 23 Kg Eisen + Glas durch die Gegend, dazu das Dreibein und das "kleine besteck" ;-)) Viel hilft viel - nein, meistens nicht. Ich wollte aber bei einer soclhen reise die man nicht wirklich wiederholen kann für alle Fälle gerüstet sein. Für alle die sich jetzt an den Kopf fassen: Ja, ihr habt recht, ganz sauber bin ich nicht ;-)) Die möglichen 4 1/2 Bilder in der Sekunde habe ich aber selten benutzt. Grundsätzlich gilt: das Bild entsteht beim Drücken des Auslösers, basta! Eine gewisse Grundanforderung bedeutete für mich Fullframe Aufnahmen, also Bildaufbau ohne Ausschneiden und Nachbearbeitung jenseits der Möglichkeiten im Naßlabor. Ich habe das auch anders erlebt bei digitalen Kollegen. Drei verschiedene Belichtungsvarianten programmiert und den Auslöser auf Dauerlauf, irgendeines wird schon passen. Schon richtig, aber das ist unsportlich ;-))
Hallo Serge, ja, die Sache mit der Oberleitung ... Fluch der Technik ;-) Nicht immer ergeben die Masten einen Rahmen für den Zug, wie hier. In aller Herrgottsfrühe ein Dozzer, eine 101 mit Nachtzug fullspeef im Trennungsbahnhof Rohrbach der NBS Hannover-Würzburg, August 2007 070804D33-a-kb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
oder "Maschendrahtzaun". Paris Gare du Nord, Mai 2003
ohne Hindernisse geht's dann auf der Nebenbahn hier Mitte der 70er irgenwo zwischen Attnang-Puchheim und der deutschen Grenze, Sonderfahrt mit 41.018
ein paar Scans vom Dia :
eher selten bei mir, Fotos im Hochformat.
Das mit den Kilos rumschleppen kenn ich, auch damals in österreich, 2 analoge Fotoapparate, eine Filmcam, mehre Objektive, Stativ, usw. usf. Am Ende doch nur die Hälfte davon gebraucht weil einfach der Nerv oder die Zeit fehlte.
Hallo Serge, wunderbar, Fullframe, man sieht den Filmrand. Und natürlich die Telegraphenmasten. Das wurde dann zur Hatz bei den Plandampfveranstaltungen bei der Auswahl der Strecken. Wo gibt es noch Telegraphenmasten, Formsignale ? Hier auf der Nebenbahn. Sind die Bäume von Busch oder ... ?
64 419 beim Hohenzollerndampf 10/2006 Beschnitt aufs Quadrat finde ich auch noch legitim. Ein Schritt den ich letztlich fototechnisch doch nicht gegangen bin, Mittelformat. One shot - ein Schuss der passen muß ohne wenn und aber. Ein paar CM500 Hasselblads hatte ich schon auf der Beobachtungsliste und auch ein paar zweiäugige. Aber die Kamera ist nur das eine, zur Weiterbearbeitung braucht es mehr Geräte, Scanner und/oder Vergrößerer.
Nikon F3HP mit MD-4, Nikkor 400/3,5 IF-ED, Manfrotto 055B mit Markins Kugelkopf Aber nicht kirre machen lassen. Der Photograph macht das Bild nicht die Kamera, sie ist nur das mehr oder weniger gute Mittel zum Zweck. Wobei gut immer relativ ist ..
Hallo zusammen, heute habe ich ein fast-Suchbild. Ein ganz normaler Nachmittag in der Region Fuxin, äußere Mongolei VR China. Nein, "die Suppe" ist kein Nebel, es ist der alltägliche Smog in dem eine kleine orangene Scheibe ihren Weg hinter den Horizont sucht. September 2007
Ich möchte dieses Bild nicht alleine stehen lassen. Für mich ist die Eisenbahn der rote Faden durch das Industrie Zeitalter. Die Loks faszinieren, ziehen an. Ich steige in den Zug der sich durch Zeit & Raum bewegt und schaue aus dem Fenster, auf Landschaften, Menschen, Geschehnisse ...
Sie hat gelockt, ein SY Mikado im besten indirekten Fotolicht mit ihrer Übergabe.
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Ich bin dann wieder mal anders abgebogen und bin durch eine kleine Siedlung gelaufen. Blick über die Dächer.
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Die "Hauptstraße"
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Ich will fast sagen "und da leben tatsächlich Menschen". Freundliche Menschen.
Beim warten auf die Lok an einem Bahnübergang (das Bild habe ich leider gerade nicht greifbar) kam ich mit einem Mann ins Gespräch, mit Händen, Füßen, Gesten & Mime. Erst bot er mir von seiner großen Tasse mit Deckel einen Tee an. Ich durfte das nicht ablehnen, ein wunderbarer grüner Tee mit getrockneten Früchten drinnen. Dann meinte er, wenn der Zug vorüber sei solle ich mit ihm zum Essen kommen. Das ging leider nicht, die Gruppe wartete irgendwo auf mich. Fantastisch das Ganze. Wir haben idR andere Vorstellungen wenn von China die Rede ist. Die hatte ich auch. Was mich am meisten störte bei meinen Chinareisen war die Ankunft am Frankfurter Flughafen. Nicht weil der Trip zu Ende war, sondern die vielen unzufriedenen Gesichter auf glänzendem Steinboden in ihrer Hochglanzwelt. Ich habe Menschen gesehen die im Dreck lebten, dort gezeugt wurden, ihr kurzes Leben dort arbeiteten und dort auch begraben wurden. Und praktisch alle hatten ein freundliches Lächeln im Gesicht (nein kein Chinagrinsen, das lernt man schnell zu unterscheiden) und freuten sich über den Besuch der "Langnasen". Danke!