Hallo Leute

Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt liegt auf meinem Arbeitstisch ein böse angebröseltes Führerhaus
einer Spur 0 Elettren FS Dampflokomotive. Dies wurde mir in Gaggenau von einem hilfesuchendem Spur 0 Freund
übergeben. Kannst Du mal gucken ...



So kam die Lok bei mir zu Hause an.



Oh Mann, da ist nichts mehr aber auch gar nichts mehr gerade.



Da gibt es nur ein Wort ... Totalschaden.
Es kommt nur ein kompletter Neubau in Frage.



Auf beiden Seiten nüssen diese Schrauben geöffnet werden, natürlich so das keine weiteren Beschädigungen auftreten.
An irgend etwas muss ich mich später ja orientieren.



Der Stehkessel zerbröselte an der rechten Seite zum großen Teil.



Auch von dieser Ansicht her alles krumm und schief, die Pest hatte gewütet.
Was habe ich mir da wieder angetan.



Nachdem ich den Stehkessel vermessen habe biege ich das Stück Blech über einem Rohrstück in Form.



Fertig.



Es folgt das Anfertigen der Seitenteile das heist, Zuschneiden und Ausfräsen.



Bis ich eine linke u. eine rechte Seite fertig habe.



Anschliesend die erste Passprobe.



So ist der originale Stehkessel unter dem Umlaufblech beidseitig befestigt und genauso muss ich das auch machen.
Zum Glück befand sich in meiner Restekiste noch ein passendes Stück Messing das ich nutzen kann.



Hier angelötet und mit entsprechenden Löchern versehen.



Das Teil auch gleich mal angeschraubt.



Ein Blick von oben.



Und mit den Seitenteilen zur Ansicht verbunden.



Es folgt die Seite zum Kessel, das Blech ist schon ein wenig vorgearbeitet.



Ein weiterer Schritt.



Noch einer.



Und noch einer.



Den Kessel mal eingesetzt, bis jetzt alles gut.



Immer wieder kontrolliere ich das bisher Geschaffene im gesamten.



Es folgt das Vebindungsblech von den Seitenteilen zum Stehkessel.
Die Schwierigkeit ist das dieses Blech schräg zum Kessel angebracht wird und beide Seiten gleich sein müssen.
Das Blech ist schon mal ausgeschnitten.



Und hier eingelötet.



Noch einmal das gleiche spiegelverkehrt für die andere Seite.



Jetzt die Dachkanten zurecht schneiden und dem original mal gegenübergestellt.
Sieht schon mal gut aus.



Es folgen noch ein paar Feinarbeiten wie ...



Fenster ausfräsen, Fensterrahmen und Waschluken einbauen.



Es folgt der für mich schwierigste Teil, das Dach.
Auch an dieser Baustelle hat es erst beim dritten Mal geklappt, zudem musste ich deswegen noch Blech bestellen.



An der vorgezeichneten Linie fräse ich mit dem Dremel eine Nut ein und biege sie vorsichtig um.



Wenn das auf beiden Seiten gelingt und das Blech auch noch auf das Führerhaus passt kann es eingelötet werden.



So wie hier und ...



... hier.



Jetzt das überstehende Blech wegschneiden und sauber verfeilen bzw. verschleifen.
Anschliesend musste ich noch dem original entsprechend einen umlaufenden vierkantigen Rand aus Messingprofil anlöten.



Hier ein Gesamtbild von allem.



Jetzt nur noch einige Kleinigkeiten, einen Ausschnitt für die Lüftungsklappe im Dach.



Sowie einen Ausschnitt für die Sicherheitsventile, ebenfalls im Dach.



So sieht das hinterher aus.



Hier noch eine andere Ansicht.



Das Führerhaus ist nun komplett fertig und kann sobald das Wetter passt lackiert werden.



Somit ist mein Arbeitstisch wieder frei geworden.

Gruß
Frank

Das Problem dieser Elettren-Lokomotiven ist wohlbekannt, wie in meinem E-Book über Elettren beschrieben http://sncf231e.nl/elettren/. Francis Deshayes von der französischen Spielzeugeisenbahn-Sammlergesellschaft CFE beschrieb im Bulletin dieser Gesellschaft eine Lösung des Problems durch 3D-Druck zerfallener Teile, siehe Bild.



Ich denke jedoch, dass Ihre Lösung, die auf Metall basiert, viel besser sein könnte. Ich bin sehr an Ihren Ergebnissen interessiert.

Gruss
Fred

Hallo Fred
Vor meiner Entscheidung zum Bau des Führerhaus hatte ich mich umgehört, aber diese Möglichkeit nicht gefunden.
Nun gut, jetzt bin ich bis auf das lackieren fertig.
Aber eines sage ich gleich ... nie wieder!
Gruß
Frank

Hallo Frank,

Tolle Leistung! Hätte ich so wahrscheinlich nicht hinbekommen. Bin gespannt wie die Lok nach dem Lackieren aussieht.

Hätte in diesem Zusammenhang noch eine Frage: Ist das Führerhaus das einzige Teil aus Zinkguss oder noch mehrere Bauteile?

Zitat von gote im Beitrag #3

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Aber eines sage ich gleich ... nie wieder!

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Hallo Rolf
Es gibt noch mehr Zinkdruckgussteile an der Lok, aber nur das Führerhaus war von der Pest befallen.
Ich bin seit Wochen an diesem Teil dran, wollte aber erst die Blecharbeiten zu Ende bringen bevor ich den Bericht starte.
War mir nämlich bis zum Schluss nicht sicher ob ich das so hinbekomme. Deshalb kam dann auch alles auf einmal.
Und das nie wieder meine ich auch so. Es gibt Dinge die braucht man nicht zweimal.
Gruß in die alte Heimat
Frank

Wie ich in meinem E-Book über Elettren geschrieben habe: Es ist sehr bedauerlich, dass viele Elettren FS 691-Lokomotiven unter Zinkpest leiden, einem zerstörerischen, interkristallinen Korrosionsprozess, der durch Verunreinigungen im Gussmaterial verursacht wird; Der Zylinder meiner Lokomotive weist eine durch Zinkpest verursachte Verformung auf. Meine Lokomotive ist erfreulicherweise noch in fahrbereitem Zustand.



Ich habe Elettren-Lokomotiven gesehen, die in jüngerer Zeit hergestellt wurden und bereits dieses Problem hatten, das zum Beispiel zum Zerfall des Führerhauses führte.



Dieses Problem kann auch bei Drehgestellen des älteren Weißblechtyps der Elettren-Personenwagen auftreten:



Gruss
Fred

Hallo Frank,

Ganz interessant und schöne Lösung! Den 3D Druck Lösung habe ich schon auch gesehen, aber diese Metall-Konstruktion gefällt mir auch mehr. Meine Lok ist (noch) in gutem Zustand, aber wer weiß, vielleicht werde ich einmal auch was ähnliches bauen...

Mit dem Drehgestellblenden hatte ich vielmals Problem, diese könnte ich zum Glück nachgießen lassen. Aber das Führerhaus hat zu komplexe Form, das würde bestimmt nicht möglich.

Ich bin schon begeistert, die fertige Lok zu sehen!

Viele Grüße,

Akos

Hallo Leute
Vermelde hiermit die Fertigstellung des Elettren Führerhaus. Leider kann ich keine Bilder der kompletten Lok zeigen da der Rest beim
Besitzer weilt. Ebenso fehlt der Schlot am Kessel, ein Umstand der mir eine schlaflose Nacht bereitet hatte. Erst ein kleinlauter Anruf
verbunden mit der Frage wo denn der Schornstein wäre brachte die Aufklärung, der liegt hier bei mir. Uff, da war ich aber beruhigt,
denn im Verlegen von Kleinteilen macht mir so schnell keiner was vor.

Was habe ich mit diesem Suchen von Teilen schon Lebenszeit verplempert.



das Führerhaus fertig lackiert und ...



... trocken.



Diese Kleinteile müssen noch angebracht werden.



Das ist auf ...



... beiden Seiten erledigt.



Jetzt mit Kessel.



Hier den Teil der Lok den ich zur Zeit habe.

Bis ein paar Farbtupfen auf den Schraubenköpfen bin ich heute fertig geworden.

Schönen Sonntag

Gruß
Frank