hier möchte ich Euch meinen Versuch zeigen, ein defektes Uhrwerk mit Hilfe von Teilen eines baugleichen, aber nicht mehr reparablen Uhrwerks zu reparieren.
Hier seht Ihr Uhrwerk A:
Es ist recht gut erhalten, weist aber folgenden Schaden auf:
Das große Rad an der Feder ist völlig verschlissen, die Zähne sind nur noch Fragmente. Außerdem kippelt das Zahnrad auf seiner Hülse aus Messing. Mit dieser Hülse ist es nicht fest verbunden, sondern auf dieser drehbar gelagert. Es wird von der einen Seite durch eine Federscheibe (diese ist auf der Hülse verstemmt) und auf der anderen Seite von der "Ratsche" in Richtung gehalten. Durch die Hülse aus Messing geht eine Stahl-Welle mit dem Vierkant. Beide, Hülse und Welle, haben ein Loch, durch welches der Haken zum Einhängen der Feder gesteckt ist. Dieser wurde zur Fixierung an einem Ende gequetscht.
Mit ist jetzt noch nicht ganz klar, ob die Stahl-Welle in die Messing-Hülse eingepreßt ist, oder ob die Verbindung beider nur durch den Haken erfolgt. Schaun wir mal....
Hier ist Uhrwerk B. Völliger Schrott! Es wurde schon mal unfachgemäß geöffnet. Die Stehbolzen sind entweder durch Schrauben mit Hülsen ersetzt, oder nach dem Wiederzusammenbau mit der Platine verschweißt. Es gibt schon Spezialisten, da graut es mir.....
Aber: das große Zahnrad ist noch recht gut!
Dieses soll nun das verschlissene Zahnrad in Uhrwerk A ersetzen.
Das Uhrwerk A soll für diese Reparatur nicht geöffnet werden!!
Hier ein ähnliches Zahnrad, abgebildet im Märklin Zusatz-Katalog von 19338/39:
Fortsetzung folgt...........
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Das Zahnrad, welches als Ersatz für das verschlissene Exemplar dienen soll:
Der Feder-Haken mußte leider abgesägt werden:
Mit dem Splinter-Treiber wurde der Rest des Hakens entfernt:
Diese zwei Hilfswerkzeuge wurden angefertigt:
Auf den folgenden Bildern wird gezeigt, wie mittels dieser Hilfswerkzeuge und dem Schraubstock die Stahl-Welle aus der Messing-Hülse ausgepreßt wurde:
Die Welle ist ausgepreßt:
Die Hülse wurde mit einer Handreibahle von Graten befreit:
Das Empfänger-Fahrwerk ......
.... wurde von von seinen Rädern befreit, damit mehr Platz zum Arbeiten ist:
Auch hier mußte leider der Feder-Haken abgesägt werden:
Jetzt konnte wieder die Stahl-Welle mit dem Vierkant ausgepreßt werden:
Die Welle ist draußen, das große Zahnrad hängt lose zwischen den Platinen:
Jetzt wurde es ein wenig eng, die Fahrtrichtungsumschaltmechnik war im Wege.
Eine ziemliche Fummelei, hat aber letztendlich geklappt, und das Zahnrad ist ausgebaut:
Nun gab es das Problem, daß die Messing-Hülse des einzubauenden Zahnrades 0,7 mm länger war als die des alten, verschlissenen Zahnrades. Da es beim Ausbau bereits sehr eng zuging, hätte ich das neue Zahnrad so nicht eingebaut bekommen. Also half mir mal wieder meine Drehbank:
Das "angepaßte" Zahnrad rutschte in des Fahrwerk....
.. und sitzt an seinem Platz:
Der neu aus Schweißdraht von 2 mm Stärke angefertigte Haken..
..verbindet die eingeschobene Stahl-Welle mit dem Zahnrad:
Die Reparatur der Mechanik ist hiermit abgeschlossen.
Ich werde mir jetzt noch die passende Feder besorgen und einziehen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.