Hallo Tischbahn Fachleute,

Vor einiger Zeit ist mir folgendes Tischbahnset zugelaufen. Ich glaube es ist vollständig und entspricht dem Set No.4 aus dem in Peter Bergs Buch abgebildeten Katalog für England.Der Zug hat die Farbgebung der Midland Railways und den Start-/Stophebel and der Seite.



Alles war prima, außer, dass ich mich wunderte, dass die Lok nur so eine kurze Laufzeit hatte. Dann kam der Moment als ich die Lok stärker aufziehen wollte und richtig...kracks die Feder war gerissen.
In Peter Bergs Buch ist ja eine Anleitung zur Reparatur, also frisch ans Werk und was zum Vorschein kam war das:






Nun meine Frage. Die Uhrwerksfeder ist doch viel zu kurz, oder? Diese Feder war vermutlich schon mehrfach gebrochen und ich denke eine Reparatur lohnt hier nicht. Wer kann mir Tipps geben, wo ich eine solche Feder herbekomme?

Schon mal vielen Dank im voraus

Gruß
Patrick

Hallo Patrick,

so eine Feder sollte Dir jeder bessere Uhrmacher herstellen können.

Gruss
Jens

Hallo Jens,

vielen Dank das macht Mut, weißt Du wie lang die sein muß/darf, oder sieht das ein Uhrmacher auf einen Blick wenn er das Gehäuse sieht?

Gruß

Patrick

Hallo Patrick,

ich hab von den Details keine Ahnung, aber ich denke, ein guter Uhrmacher sieht das, oder hat soviel Erfahrung, dass er das einschätzen kann.

Gruss
Jens

Besten Dank Jens,

ich werde mal mein Glück versuchen. Könnte mir vorstellen, dass der Uhrmacher Augen machen wird und ich hoffe er kann nicht nur Batterien tauschen....

Gruß
Patrick

Hallo Patrick
Schau mal im www unter Selva.de nach,da findest du alles was das Uhrmacherherz glücklich macht ua.auch Federn in allen Größen und längen. Die schicken dir auch einen Katalog und wenn ich mich nicht täusche,sogar kostenlos.
Gruß Guido

Hallo Guido,

Vielen Dank für den Tipp. Sieht auf den ersten Blick sehr gut aus und ist relativ preiswert.Ich denk ich messe morgen mal die Feder aus und schätze die notwendige Länge ab und bestell einach mal. Wenn's nich passt, war es wenigstens kein großer finanzieller Verlust...
Gruß
Patrick

Hallo zusammen,

man sollte einen Uhrmacher fragen, ob es eine passende Triebfeder aus dem Katalog gibt. Für fünfzig Jahre alte mechanische Armbanduhren gibt es heute noch alle Teile. Wenn man die Wahl hat, sollte man einen älteren erfahren Uhrmacher aufzusuchen, weil der mehr Erfahrung mit der Reparatur von Federn haben dürfte. Früher (besonders in den Jahren während und nach dem Krieg) hat der Uhrmacher auch Federn repariert. Mit zunehmenden Wohlstand geht so ein Können leider verloren. Ich habe in einem alten Wecker schon mal eine reparierte Treibfeder gefunden. Man bohrt an der Bruchstelle kleine Löcher in die Enden, und setzt die gebrochenen Federteile mit einem eingenieteten Verbindungsstück wieder zusammen. So wie die Feder gebrochen ist, läßt die sich zur Not wieder zusammen nieten. Allerdings geht wegen der Reibung an der Reparaturstelle (= Verdickung an der Stelle, weniger elastisch) die Kraft der Feder zurück. Das Uhrwerk wird nicht mehr so lange laufen. Wenn aber eine passende Ersatzfeder lieferbar ist, sollte man die nehmen.

Der Uhrmacher muß wissen, wie dick die Feder ist (üblich ist 0,1 mm bis 1,5 mm) Das kann man wie die Breite der Feder leicht messen. Bei der Messung der Länge wendet man am besten einen Kunstgriff an und klebt provisorisch mit Klebeband einen Faden auf die Feder. Anschließend mußt die Länge des Fadens. Dann wird der der Uhrmacher noch wissen wollen, wie die Enden der Feder aussehen. Zur Not kann man mit diesen Angaben die Feder anfertigen lassen.

Viele Grüße Georg

Hallo, Patrick!
Habe gerade einige Bing-Tischbahn Uhrwerksloks zur Reparatur gegeben, bei denen auch die Federn kaputt sind. Zum Glück habe ich einige Original-Chassis mit Uhrwerken als Ersatzteilspender. Wenn Deine Bemühungen nicht zum Erfolg führen, kannst Du Dich gerne an mich wenden: sobald meine Loks wieder hier sind, greife ich für Dich in meine Ersatzteilkiste! Es wird sich sicher etwas Passendes finden lassen...
Gruß, Claudia

Hallo Claudia, hallo Georg,

vielen Dank für Eure freundliche Unterstützung. Habe mich nun entschieden zunächst eine erfahrenen Uhrmacher aufzusuchen. Falls das nicht zum Erfolg führt, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück, Claudia.

Viele Grüße

Patrick

Patrick
-bei Claudia bist Du in besten Händen!
Aber auch das gilt:
Solche Federn findet man häufig bei kleinen Autos oder Kaufhausloks -und somit im "Schrott" bei echten(!) Blechspielzeugbörsen.
Man sollte sich immer einen kleinen Vorrat anlegen, wenn man mit diesen alten Sachen auch fahren will. Die alten Federn brechen schon mal öfter.
Das gilt auch, wenn man solch alte Federn gekürzt wieder einbaut. Daher ist ist es eben gut, nach jüngeren Spendern Ausschau zu halten.
Wichtige Merkmale sind -das wurde ja schon geschrieben: Länge der Feder, Breite und Dicke.
Allgemein ist das alles kein unlösbares Problem. Passiert mir öfters: Fahrbetrieb mit Spur 0 aus der Zeit 1895 bis 1910, und dann noch Tippco Reichsautobahn von 1935...
Wichtig ist für Dich wegen Deiner Gesundheit, dass Du den Einbau der Feder einem erfahrenen Uhrmacher überträgst -die Federn fliegen gern und manchmal auch ins Auge.
Da gibt echte Horror-Erebnisse...
Schöne Grüße aus Hessen
Botho

Hallo Botho,

vielen Dank für Deine Hinweise. Als echter Uhrwerk-Neuling sind diese sehr wertvoll für mich. Besonders auch der Hinweis auf die Gesundheit. Ich wäre vermutlich sehr blauäugig an die Sache herangegangen und schlimmstenfalls auch richtig blauäugig wieder herausgekommen.

Schöne Grüße aus Hamburg in meine alte Heimat Hessen

Patrick

Patrick -nur blaues Auge?
Mein Spezi geht so ausgerüstet an die Sache ran:
Motorradbrille, Lederschürze und Handschuhe -und er weiß warum!
Okay, meist handelt es sich dabei um Spur I-Federn. Aber man weiß ja nie...
Schöne Grüße nach Hamburg

Hallo,
die Feder ist 4mm breit, 0,5mm stark und ca. 600-700mm lang. Zum Kürzen muss das Ende ausgeglüht werden (mit einer Lötlampe oder Gasflamme), ist auch zum Anpassen der Enden erforderlich.
Ich ziehe die Federn ein, indem ich das freie Ende, das zuletzt am Federwerk-Gehäuse befestigt wird, in einen Schraubstock einspanne, so dass das freie Ende mir nicht um die Ohren wirbelt.
Gruß, elaphos

Hallo elaphos und alle anderen,

vielen herzlichen Dank für die schnelle und kompetente Hilfe.

Werde morgen gleich mit allen Informationen zum Uhrmacher meines Vertrauens gehen.

Nochmals, vielen Dank

Patrick

Oh, elaphos-
waren da nicht einmal Bilder mit Deinen wunden Fingern...
Schöne Grüße aus Hessen
Blech

...ja, war aber von einer Spur-1-Lok.
Gruß, elaphos

Kurzes up-date:

seit heute Abend ist die kleine Bing Lok beim Uhrmacher, der sich auch auf alte Uhren versteht.

Vermutlich/hoffentlich ist die Lok bis Ende nächster Woche wieder einsatzbereit.

Ich werde berichten.
Gruß
Patrick

Patrick, bist Du weitergekommen mit der Reparatur? Interessiert mich...
Grüße von Claudia

Hallo Claudia,

vielen Dank für Dein Interesse. Habe gestern mit dem Uhrmacher telefoniert. Neuer angestrebter Termin nachdem die Beschaffung der Feder etwas gedauert hat, nun Mitte nächste Woche. Ich werde weiter berichten.
Gruß
Patrick

Hallo Claudia und alle anderne Interessierten,

seit heute ist die Lokomotive zurück vom Uhrmacher und alles läuft wieder perfekt. Muß nur noch das Gehäuse wieder montieren.

Hat zwar etwas gedauert, aber es hat sich gelohnt.

Viele Grüße
Patrick

So das Gehäuse sitzt nun auch, aber es war definitiv das letzte Mal, dass eine Uhrwerksreparatur durchgeführt werden konnte. Die alte Feder war ja schon mehrfach gekürzt und das Gehäuse wohl schon oft abgenommen. Jedenfalls waren die Blechlaschen schon so schwach, dass zwei beim Umbiegen ganz abgebrochen sind...leider.

Auf alle Fälle flitzt sie wieder los wie eine Rakete.

Viele Grüße
Patrick

Dann freu ich mich, das mein Tipp Dir weitergeholfen hat.

Gruss
Jens

Patrick, bei Ton Jongen kannst Du Ersatzlaschen kaufen. Sie sind schon gelocht, damit sowohl Kleber als auch Lötzinn besser verlaufen. Ich habe sie schon ausprobiert - geht prima! Bis dato hatte ich mir selber Laschen gefertigt...
Grüße von Claudia

Hallo an alle,

Herzlichen Dank für Eure tatkräftige Unterstützung und ein Hoch auf Uhrmachermeister Ohle hier in Hamburg.

Gruß
Patrick