Hallo erst mal aus Rheinhessen,
wie gestern angekündigt habe ich noch ein paar kleine Fotos von meiner "rekonstruierten" Ae6/6 eingestellt. Wie bereits gesagt, das Ding war auf einer Börse völlig "verhundst" und eigentlich nur als Ersatzteilspender erstanden worden, da der Motor aber beim Anlegen von S(s)trom noch kurz zuckte, entschied ich mich für einen kleinen Umbau und spendierte der Lok ein paar zierlichere (Märklin-) Stromabnehmer (in der Schweiz sind die ja auch schmäler als bei uns, wegen der Berge und Tunnels)
Die Bilder zeigen die Lok auf meiner Teststrecke im Keller, mit ein bisschen Gras im Vordergrund, für den Fotograf extra frisch gesät.
Ich habe mich immer gefragt, warum die GFN Ae6/6 von schräg vorne nicht so das typische Gesicht hat, und beschlossen, dass das u.a. an der zu großen Nase des GFN-Modells liegt (das Doppellichtgehäuse oben), mit dem nur einige wenige der Kantonslok ausgestattet waren; vgl. die grüne Version im Hintergrund. Also hab ich mal nachgeschaut, welche das waren, und habe dann kurzerhand entschieden, diese "Schweizerin" einer kleinen Operation zu unterziehen. Das Wappen habe ich mit dem Farbdrucker aus Kopieen des Original-Schiebebildersatzes hergestellt, den ich aus der Jugendzeit noch hatte (von meinem grünen Ae6/6-Modell, was mich mal das gesammelte Kirmes- und Taschengeld eines ganzen Jahres gekostet hat.
Die fehlenden matten Cellonscheiben stelle ich mir immer selbst aus Klarsicht-Verpackungsmaterial mit Hilfe von 800er Schmirgelpapier her. Am Führerstand habe ich die Folie diesmal klar gelassen. Der Durchblick auf den Blechbeleuchtungskörper, der standardmäßig ja schwarz lackiert ist, hat mich nicht so stark gestört wie ursprünglich befürchtet (vielleicht lenkt mich ja auch das schöne Gesicht der Schweizerin zu sehr ab. Die Lok gehört im Original meines Erachtens zu den schönsten "modernen" Designs im Lokomotivbau, mit den "Ziegelsteinen" späterer Jahrzehnte nicht zu vergleichen.
Die Farben sind übrigens von Vallejo und Schmincke (Rot). Ich habe seit langer Zeit zum ersten Mal wasserlösliche Airbrush-Farben benutzt, nachdem ich früher mal reingefallen war. Diese haben mich aber besonders vom seidenmatten Glanz her überzeugt. Dank der erhabenen Schrift auf dem Lokkasten war die Beschriftung relativ einfach mit Spitzpinsel und Ohren-Reinigungsstäbchen aufzutragen.
Wie man sieht, wäre es schade gewesen, den "Schrotthaufen" nur in die Restekiste zu zerlegen, denn die Schweizerinnen laufen kraftvoll und doch geschmeidig und sind völlig anspruchslos (z.B. was Kontaktstörungen angeht). Begeistert mich auch heute noch immer wieder.
Viele Grüße an alle Leser
Dennis
P.S. wenn´s interessiert: demnächst mehr von anderen "armen Hündchen"...