Hallo in die Runde, vieleicht hat einer von Euch die Wochenzeitung "DIE ZEIT".Dort ist in der Nr.45 vom 26.Oktober ein Bericht über die Werner Ehret & Co.KG aus Düsseldorf,dem Betreiber der 20 Bahnhofs-Modellbahnanlagen,und ihrem Mitarbeiter Michael Hansen,64,der mit seinem Auto unterwegs ist und die Anlagen betreut(neben versch.teiw.ehrenamtlichen Helfern.(Ich habe keine Möglichkeit zu scannen,vieleicht,hat ja einer im Forum die Möglichkeit)Her Hansen geht Ende des Jahres in Ruhestand,die Werner Ehret KG wird lt. diesem Artikel aufgelöst,die Anlagen sind an einen Herrn Mathias Hartmann verkauft,der das Unternehmen Wimmelbahn GmbH dafür gegründet hat.Soweit kurz gefasst der Inhalt des ganzseitigen Artikels.Vieleicht besorgt sich jemand im Forum den Zeit Artikel beim Zeit Verlag,Hamburg. Mal sehn,was daraus wird,der Neue will nämlich die Anlagen modernisieren(z.B.neue Gleise),da geht natürlich viel historisches Flair verloren.Aber es gibt ja die Bilder im Forum. Viele Grüße,Ralf
dem Vernehmen nach sollen die noch bestehenden Anlagen nach und nach überarbeitet werden. Vielleicht auch etwas aus der Not geboren; Ehret hat zwar noch einen relativ umfangreichen Bestand an Ersatzteilen, aber auch der geht mal zur Neige. Gebrauchte Teile, Fahrzeuge, kannst du bei den Erwartungen nicht machen und Neuware, gerade an Ersatzteilen, sind rar und teuer! Und manche Fahrzeuge wurden ja in den letzten Jahren schon bei anderen Herstellern geordert und für Express umgebaut, siehe ICE 1.
Zudem sollen sukzessive neue Anlagen an neuen Standorten dazustoßen. Wobei ich da eher "schwarz" sehe, die Bahn würde die Kästen ja eh' am liebsten alle loswerden :-(. Passt wohl nicht zum "Image", in den Berliner Vorstandsetagen leugnet man ja gerne mal die alte Behördenbahnvergangenheit...
Zudem, bei uns hier in Gelsenkirchen beispielsweise gäbe es reichlich Platz sowas in der Bahnhofshalle zu drappieren. Aber welche "Halbwertszeit" sollte ein solcher Glaskasten mit "verkaufbarem" Inhalt bei dem Publikum wohl haben? Publikum, das mindestens dreimal die Woche einen Polizeieinsatz generiert, dafür verantwortlich ist, daß der Bf. schon mal zur behördlich überwachten "waffenfreien Zone" mutiert? "Publikum", bei dem man es sich abends schon dreimal überlegt, ob man durch die Bahnhofshalle geht oder lieber den Umweg "drum herum" in Kauf nimmt? Traurige Welt...
leider stelle ich mir einen Weiterbetrieb mit Neuware auch relativ schwierig vor. Die alte Firma hatte ihren Fundus (Landschaft, Gebäude, Fahrzeuge,...). Die alte Firma bewahrte und pflegte diesen Fundus und war klug genug keine (wenige) Neuanschaffungen zu tätigen. Mit dem dazugehörigen Herzblut sorgte man auf diese Weise dafür, dass das Geschäft den Inhaber und einen Mitarbeiter ernähren konnte. Aber große Investitionen hätten sich wohl nur schwer wieder rentiert. Es ist auch kein Gedränge mehr an einer solchen Anlage. In meiner Kindheit war es noch so, dass ich mich in einer Menschentraube anstellen musste. Erst wenn vorne an der Scheibe Leute weggegangen waren, konnte ich etwas sehen. Geld brauchte meine (etwas karriger) Vater keins einwerfen, da immer etwas fuhr. Und was waren da Kinder an der Anlage (viele, viele Kinder)... Heute stehen mehr die Generationen an den Anlagen, die diese noch aus ihrer Kindheit kennen. Meist stehen die Anlagen (selbst im Kölner Hauptbahnhhof) schwach umringt. Trotzdem rechnete sich das Geschäft, da die Anlagen nur mit geringen Kosten aufwarten.
Die Anlagen sind weniger geworden. Das liegt leider auch an Vandalismusschäden (bei uns im Forum wurde schon öfter darüber berichtet). Sollte eine Horde Hooligans (war ein Beispiel - wer auch immer) so einen Glaswürfel zertrümmern, ist das etwas ganz anderes, als die Glastüre einer Mc-Donalds-Filiale einzutreten. Der Mc-Donalds-Konzern hat die Mittel, seine Türe umgehend zu ersetzen. Das hat das Kleinunternehmen leider nicht. Da werden dann alte Spielzeugteile unwiederbringlich zerstört. Manche Anlagen wurden ja aus solchen Gründen vom Altbesitzer nicht erneut instandgesetzt.
Ich teile Rolands Sorge mit der Sicherheit und der Respektlosigkeit an Deutschlands Bahnhöfen. Allerdings hatte Norbert (noppes) auch positive Aspekte in seinem Thread "Beseitigung von Angsträumen" aufgezeigt.
Ich wünsche dem neuen Besitzer viel Erfolg, jedoch bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass ich das Vorhaben für schwierig halte.
Gruß Martin
Nachtrag: Was für ein Zufall - der Norbert hat ebenfalls hier geschrieben (und kurz vor mir eingestellt). Das wusste ich noch nicht, als ich ihn in meinem Beitrag erwähnte.
Wenn Du meine Bilder anklickst, wachsen sie über sich hinaus.
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