ich habe mir vor kurzem eine absolut originale, nur wenig bespielte HR 70/12920 bei Ebay ersteigert. Es handelt sich um die ältere Variante mit den kleinen Windleitblechen. Ich bin total begeistert, der Preis war sensationell günstig, keine Beilackierungen und nur minimale Spielspuren. Genau diese Variante hatte mir noch gefehlt, da ich die beiden anderen (die mit den großen Windleitblechen als Vorkriegsvariante und die mit den dicken Treibrädern als Nachkriegsvariante) bereits habe. Leider fährt sie nicht und ich weiß wirlklich nicht, woran es liegen könnte. Die Lampen brennen, Kohle und Bürste habe ich neu ausgetauscht, die Räder drehen samtweich ohne irgendwelches Quieteschen o.ä. Der Motor brummt aber nicht einmal. Könnte es am Gleichrichter liegen, der zwischenzeitlich vielleicht kaputt ist? Ich vermute mal, dass es eine absolute Kleinigkeit ist, bin ziemlich ratlos und traue mich nicht, die Lok zu öffnen, weil ich befürchte, etwas kaputt zu machen.
Ich wage es kaum auszusprechen, aber gibt es vielleicht eine nette Person im Forum, die zufälligerweise in meiner Nähe wohnt (Raum Mönchengladbach/Grevenbroich) und mir mit seiner Expertise helfen könnte? Nettes Fachsimpeln bei Kaffee und Kuchen gibt es obendrein.
Hallo Felix, bei den Treibrädern bin ich bei Dir: Normalerweise sind die Räder deutlich dunkler, verfärbt durch das notwendige Öl.
Alle anderen roten Teile sind mir für eine Neulackierung zu angeschlagen.
Das Blech zwischen den Luftkesseln (ja, das meinte ich) hat wohl mal eine stärkere Kaltverformung über sich ergehen lassen müssen. Die hintere Lötstelle an dem rechten Druckzylinder scheint gebrochen.
Aber: Genaues kann man erst sagen, wenn man die Lok auf dem Werktisch hat. Photos können halt auch täuschen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
2. Zwischen Bürstenbrücke und Gehäuse ist etwas eingeklemmt (zur Isolierung?)
nehme ich zurück. ich habe mir das Bild der Lok mal abgespeichert und den Bereich um die Bürstenbrücke stark vergrößert. Da ist nichts sichtbar, was auf etwas hindeutet, was dort nicht hingehört.
Ich gehe erst einmal davon aus, daß, wenn die Birnen brennen und der Motor keinen Mucks macht, die ollen Selen-Scheiben die Grätsche gemacht haben. Mit zwei neuen Dioden für ein paar Cent dürfte die alte Dame wieder rennen.
Schlimmer wäre es allerdings, wenn einer der drei Drähte des Feldes abgebrochen ist. Da gibt es drei Szenarien:
1. Der äußere Draht ist abgebrochen: nicht weiter schlimm, dann wird einfach der Draht etwas von der Spule abgewickelt, und schon kann man ihn wieder an den Gleichrichter anlöten.
2. Der innere Draht ist abgebrochen. dann besteht die Möglichkeit, nur noch die äußere Wicklung zu nutzen, mittels eines Brückengleichrichters (Graetz-Schaltung).
3. Der Draht (eigentlich zwei) des Mittelabgriffs ist abgebrochen......... Worst Case! Entweder alles abwickeln und dann neu wickeln, oder ein neues Feld verwenden. Leider ist bei Ritter derzeit das entsprechende Feld im Rückstand.
Wie schon gesagt, ich muß die Lok auf dem Werktisch haben. Alles andere ist Kaffeesatz-Leserei.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
3. Der Draht (eigentlich zwei) des Mittelabgriffs ist abgebrochen......... Worst Case! Entweder alles abwickeln und dann neu wickeln, oder ein neues Feld verwenden. Leider ist bei Ritter derzeit das entsprechende Feld im Rückstand.
Wie schon gesagt, ich muß die Lok auf dem Werktisch haben. Alles andere ist Kaffeesatz-Leserei.
Wenn das der Fall sein sollte, sag mir Bescheid.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
<schwarzer Humor An> Klaus, vielleicht besitzt Felix Kompetenzen, das uns noch nicht vermittelte Wissen - dein Erfahrungsschatz ist ja riesig und alles kann man nicht schnell ins Forum schreiben - aus der besagten Kiste mit Nägeln herauszuholen. < schwarzer Humor Aus>
Viele Grüße Kai Koef2
- - - -
H0: Märklin und Trix Express (TRE), Spur 0: Fleischmann (GFN)
Ich grätsche mal kurz hier rein. Gab es nicht vor Uhrzeiten hier einen schönen Prüfplan? Mit ganz viel "wenn - dann". Was zum Beispiel ist, wenn die Lok nur brummt aber nicht fährt. Ich suche mir seit Wochen den Wolf, vielleicht glaube ich auch an die Existenz von etwas was es gar nicht gibt. Aber ich dachte ich frage mal....
Ich habe irgendwie,auch was,im Kopf, wo bei einer bestimmten Lok Spur 0 oder I eine Vorgehensweise war, wie bei Umverkabelung oder Umbau eine Fehlersuche erfolgte. Das war auch textmässig aufbereitet. Odermhatte es mit irgendeiner …-Schaltung zu tun? Aber ich kenne mich nicht in diesen Spuren so gut aus, ich bin nur fleißiger Mitleser.
Viele Grüße Kai Koef2
- - - -
H0: Märklin und Trix Express (TRE), Spur 0: Fleischmann (GFN)
heute nachmittag war Jens mit seiner HR zu Besuch in meiner Werkstatt.
Ergebnis: Seine HR rennt wieder wie Schmitz' Katze! Es lag am leidigen Selen-Gleichrichter.
Ich habe zwei Dioden eingebaut, die Selenscheiben aber in der Lok gelassen:
Und wie Photos täuschen können, sieht man beim Betrachten des Blechs zwischen den beiden Druckzylindern. Es ist völlig original, und keinesweg irgendwie verbogen oder eingedellt:
Der linke Zylinder allerdings hat tatsächlich ein Loch, einen Lunker vom Guß:
Alles in allem aber eine sehr schöne und original erhaltene Lokomotive.
Und weil wir gerade dabei waren, habe ich noch Jens' Hehr-E 19 ans Laufen gebracht. Das Problem zeigte sich, daß mal der eine, mal der andere Motor nicht anlief, oder während der Fahrt abschaltete. In ausgebautem Zustand liefen die Fahrwerke in der Regel super, in eingebautem Zustand begann das Stottern.
Das ist leider eine Schwachstelle der Hehr E 18 / E 19. Auch meine drei Exemplare und die in der E 17 und E 04 verbauten Fahrwerke litten daran. Es hat damals eine geraume Weile gebraucht, bis mir klar wurde, wo der Fehler lag. Als ich Jens E 19 jetzt auf dem Werktisch hatte, konnte ich ihm schnell helfen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Mein allerherzlichster Dank geht an Klaus und auch an Felix, der mir den Tipp gab. Das war ein wirklich sehr netter Nachmittag, an dem ich einiges lernen durfte. Dank dem Forum, das so etwas erst möglich macht.
Mit besten Grüßen an alle Märklin Spur Null-Liebhaber