nach langem Warten und Suchen haben ich mir Ende 2022 den Wunsch einer HR erfüllen können. Eher durch Zufall, aber unverhofft kommt oft oder wie sagt man. An der Lok waren diverse optische Renovierungen von Nöten, u.A. der Einbau einer neuen Raukammertür und das Entfernen vieler französischer Beschriftungen. Leider habe ich damals im Eifer des Gefechts keine Bilder davon gemacht. Nun ist aber ein anderes Problem zu Tage getreten: Der gesamte Antrieb war voll mit harzigem Öl. Auch der Kessel von innen. Es muss sich meiner Ansicht nach daher um ein Sprühöl gehandelt haben, um das entsprechend so hinzubekommen. Ich habe die Lok damals so gut es ging sauber gemacht, ohne sie jedoch zu zerlegen, da ich alles an der Maschine so original wie möglich lassen möchte. Allerdings ist die Lok nach ein paar Tagen Fahrbetrieb nun stehen geblieben. Alles ist fest und verharzt. Das alte Öl lässt sich auch nicht abwischen. Nach Anleitung von Klaus habe ich nun den Antriebsblock und das Gestänge entsprechend zerlegt, die Einzelteile (Zahnräder und Gestänge) über Nacht in einem Glas Benzin einweichen lassen. Die Folge: Das harzige Öl wird zu einer grauen und betonartigen Substanz, die sich mit dem Dremel und einer ganz feinen und ausgeleierten Drahtscheibe entfernen lässt. Außerdem erkennt man an einigen Stellen, dass das Sprühöl grünlich war / ist. Auch bekomme ich die graue "Betonsubstanz" nicht überall entfernt wie z.B. bei:
- dem eckigen Loch im Kreuzkopf, wo die Gleitbahn durchläuft - das kleine Zahnrad vom Doppelzahnrad (wischen den Zähnen) - in den runden Messinghülsen des Gestänges - in den Zahnrädern (wischen den Zähnen) hinter den Treibrädern
Die Treibräder auf der Nicht-Zahnrad-Seite habe ich mittlerweile abgezogen.
Weiß jemand, was für ein Öl hier verwendet wurde und wie man es vielleicht gelöst bekommt? Alle mir bekannten Autoschrauber- Tricks haben leider versagt. Und ich frage mich, ob Ultraschallbad vielleicht was taugt. Wollte mal den Uhrmacher nebenan darauf ansprechen. Was meint Ihr ?
für sehr schmutzige Zahnräder bei Spur 0 Fahrwerken verwende ich Elma Red 1:9 im Ultraschallbad. Anschließend spüle ich mit Wasser und bade die mit Druckluft abgeblasenen Teile zur Wasserverdrängung in Isopropanol.
Nur weil ich es so mache, muss es aber nicht richtig sein.
vielen Dank für die vielen Antworten. Das mit dem Ultraschallbad probiere ich als erstes aus. Quasi erstmal "im Guten". Beim Optiker nebenan darf ich alles ins Ultraschallbad tun. Wenn das nicht hilft versuche ich es mit stärkeren Lösungsmitteln. Ich halte euch auf dem Laufenden!
der olle Pamps sieht aus wie an alten unbenutzten Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen. Könnte uraltes ausgetrocknetes Bohröl oder so sein.
Oder Bio-Hydrauliköl? Klebt und härtet aus wenn’s alt ist.
Bitumen löst sich leicht mit tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten, klappt immer sehr gut beim Butterbrot in der Mittagspause wenn ich dem Flachdach arbeite …..
ich wollte einmal Feedback geben zum Stand der HR. Alle Zahnräder, Achsen und Treibräder wurden demontiert. Zahnräder und das gesamte Gestänge zunächst mechanisch vorgereinigt und später zum Uhrmacher nebenan im Ultraschallbad nachbehandelt. Alles glänzt wie neu. Mittlerweile ist die Lok wieder zusammen und auch bereits gelaufen. Sie fährt ganz hervoragend. Fotos reiche ich in einer ruhigen Minute nach. Vielen Dank an euch !