Ich wollte den versprochenen Länderbahn-Güterzug zusammenstellen und habe dabei gemerkt, das einer der 1956/0 niedriger ist als andere der gleichen Bauart.
Hier ein Paar Fotos und einige herausgearbeitete Unterschiede.
Die Unterschiede sind sehrwahrscheinlich Baujahrabhängig.
Variante 1:
Altbau-Drehgestelle und Doppeltritte zur Bh-Leiter.
Am Bodenblech, alter GMC-Stempel.
Schwarz lackierte Bleipuffer.
Angelötete Türgriffe.
Variante 2:
Ebenfalls Altbau-Drehgestelle und Doppeltritte zur Bh-Leiter.
Am Bodenblech, Brikettstempel.
Vernickelte Messingpuffer.
Ebenfalls angelötete Türgriffe.
Variante 3:
Andere, modernere Drehgestelle und einfache Trittstufe zur Bh-Leiter.
Bodenblech mit Brikettstempel.
Vernickelte Messingpuffer.
Schiebetüren mit verlaschten Griffen.
Hier sieht man den Höhenunterschied, hervorgerufen durch die Neubau-Drehgestelle.
Nehme an, daß Variante 1 die älteren Wagen sind; Variante 2 etwas jünger und Variante 3 die letzten Wagen dieser Baureihe sind.
Vielleicht weiß hierzu ja jemand etwas zu berichten?
Hallo Klaus, nun sind Drehgestelle kein Indikator für einen Herstellungszeitraum. Drehgestelle sind leicht austauschbar und schließlich handelt es sich um Spielzeug. Wenn einem Spieler ein Wagen mit anderen Drehgestellen besser gefiel (gefällt), sind diese eins, zwei, drei gewechselt.
Eine weitere und sehr seltene Variante des 1956/0 ist die mit grauem Farbkleid.
an ausgewechselte Drehgestelle habe ich, bei meiner Variante 3, ebenfalls zunächst geglaubt, wären da nicht gleichzeitig die verlaschten Türgriffe am Wagen.
An den Türen finden sich keine Spuren von ehemals angelöteten Griffen und an den Trittstufen ist ebenfalls nichts abgebrochen.
Mir scheint viel eher, das Märklin über die Jahre einfach die Teile verbaut hat, die zum Entstehungszeitraum gerade aktuell waren.
Zitat von henner.h im Beitrag #5Hallo Rolf, die von Dir gezeigten Varianten sind authentisch. Die von Klaus gezeigte Variante jedoch nicht. Allerbeste Grüße, Henner
Henner,
1. habe ich den Wagen vor ca. 50 Jahren vom Erstbesitzer, einem alten Herrn, gekauft, zusammen mit diversen anderen Waggons, viele Vierachser. Ich habe damals die gesamte Bahn übernommen, und da war kein einziger Waggon dabei, mit dem der Tausch hätte stattfinden können. Und der ältere Herr sah auch nicht danach aus, als hätte er die Flohmärkte nach den modernen Drehgestellen abgeklappert.
2. die älteren Drehgestelle verursachen minimal andere Scheifspuren unter dem Wagen-Boden. Das ist hier nicht der Fall.
Es wird so sein, daß bei Märklin das zusammenmontiert wurde, was gerade in der Teile-Kiste lag.
Wenn ich mir mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung in Sachen Märklin Tinplate Spur 0 nicht 100% sicher gewesen wäre, hätte ich den 1956 hier nicht vorgestellt.
Aber mir ist das egal. Sorry, wenn ich versucht habe, zu dem Thema etwas beizutragen. Wird nicht wieder vorkommen. Versprochen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Christian, weshalb streiten? Im Schiffmann ist der Wagen mit 1956/0 LNER aufgeführt. Möglicherweise/höchstwahrscheinlich ist diese Ausführung in brit. Katalogen unter dieser Nummer zu finden. Also eine weitere Variante des 1956/0. Übrigens ein tolles Exemplar. Allerbeste Grüße, Henner
Hallo Zusammen Leider besitze ich immer noch keinen dieser schönen Wagen. Aber ich denke alle bisher vorgestellten Güterwagen sollte wir erst mal als Original betrachten außer es gibt ganz klare Hinweise über einen Austausch von Teilen. Die sehe ich bei dem 1956/0 von Klaus nicht. Gruß Frank
Liebe Blechbahner, in der aktuell anstehenden Lankes-Auktion wird eines der sehr seltenen 1956/0-Exemplare in grauem Gewand angeboten. Allerbeste Grüße, Henner
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #14 1. habe ich den Wagen vor ca. 50 Jahren vom Erstbesitzer, einem alten Herrn, gekauft, zusammen mit diversen anderen Waggons, viele Vierachser. Ich habe damals die gesamte Bahn übernommen, und da war kein einziger Waggon dabei, mit dem der Tausch hätte stattfinden können. Und der ältere Herr sah auch nicht danach aus, als hätte er die Flohmärkte nach den modernen Drehgestellen abgeklappert.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #14 Und weil ich hier keine zusammengefrickelte Bastelpackung zeigen möchte:
Die 1920er Jahren sind mir ja nun doch noch ein ganzes Stück ferner als den meisten von Euch, aber wenn wir so über einen gut 100 Jahre alten Wagen urteilen und ein Drehgestelltausch derart unerhört ist, dann verkennen wir vielleicht ein wenig die Lebensumstände des Erstbesitzers, der vor 50 Jahren schon ein älterer Herr war.
Ich frage mich, ob es für ihn damals auch so selbstverständlich zum guten Ton gehört hätte, einen vierachsigen Güterwagen ladenneu zu erwerben, oder ob dieses Bild damit zu tun hat, dass die Kindheit der meisten heutigen Sammler vom Blick in die Schaufenster der 1950er und 1960er Jahre geprägt ist?
Ja, in dem Beitrag steht ganz bewusst "eigentlich"! Denn das ist nur Theorie.
Der Wagen 1956/0 ist 1933 letztmals im Katalog. Hier ist das Modell jetzt farbig abgebildet, und zwar nicht in braun, sondern in grau. Die Gesamtpreisliste 1934 stammt aus dem Mai 1934. Hier ist der Wagen in Spur 0 schon nicht mehr zu finden, er ist vergriffen.
Das Erscheinen der neuen Drehgestelle mit den vielen Nieten wird im Schiffmann Sammlerkatalog für das Jahr 1934 angenommen, da die Neuheiten diesen Jahres (1751, 1752, 1753, 1754, 1758, 1849, 1851, 1853, 1854 und 1856) in der Serie von Anfang an mit dieser Ausführung ausgestattet worden sind.
Theoretisch hat ein brauner 1956/0 keine Drehgestelle der letzten Bauart, da diese (ebenfalls theoretisch) erst erscheinen, als dieser Wagen schon ausläuft.
Die Praxis kann die Theorie schlagen. Dies ist ja ein Forum. Vielleicht tauchen noch viele weitere späte Wagen 1956/0 mit neuen Drehgestellen auf.
Wie gesagt, ist der Wagen 1956/0 im Katalog 1933 in grauer Farbgebung abgebildet. Das Erscheinen dieser Farbvariante erst um 1932/33 ist aber keineswegs sicher:
Der graue Wagen ist mit schwarzen Puffer und verlöteten Türgriffen aus Draht bekannt (vergl. # 10). Auch Schiffmann zeigt ihn so.
Eine baugleiche Tür mit verlaschtem Griff aus Blech kann man für das Jahr 1930 nachweisen, der in diesem Jahr neue grüne Schlusslichtwagen 1929 B hat sie in der Serie von Anfang an. Sie steht damit (theoretisch) auch schon ab 1930 für die Wagen 1856/0 zur Verfügung.
niemand könnte sich diesem Thema mit mehr Sachlichkeit nähern. Vielen Dank für Deine Beteiligung! Wir brauchen diesen Diskurs genau an dieser Stelle, damit Wissen weitergegeben und weiter geforscht werden kann.
Für mich sind solche Themen immer sehr lehrreich! Ohne ein Forum wie das FAM mit niedrigschwelligem Zugang wäre ich wohl ohnehin nicht bei der Spur 0 gelandet.