die frühe D zählt zu für mich zu den schönsten Märklin-Entwürfen. Sie ist in ihren verschiedenen Varianten (und das sind nicht wenige!) ein echter Klassiker.
Die von Dir gezeigte Lok verdient es, behutsam und wohlüberlegt von Fremdteilen befreit und durch einen passenden Tender ergänzt zu werden. Die Suche nach dem Tender wird allerdings nicht ganz einfach. Parallel zur Tendersuche können auch schon ein paar passende zweiachsige Personenwagen mit gehobener Ausstattung gesucht werden - das ergibt einen prachtvollen Zug!
die hier vorgestellte D 1020 (vermutlich ca. 1909) fällt in eine Übergangszeit und weist sowohl Elemente aus der Uralt-Zeit wie die geprägte Rauchkammertür, den außenliegenden Steuerungshebel für die Bremse und die Bemalung als auch schon fortschrittlichere Elemente wie neue Räder, die Steuerung und einen für ihre Zeit modernen Tender mit Fixkupplung, der die alten Niettender mit Werkzeugkasten und Hakenkupplung ablöst, auf. Das macht sie zu einem interessanten Modell in einer Sammlung früher Märklin Lokomotiven.
es stimmt natürlich, was Du schreibst. Ich hätte schreiben müssen: „Die frühe D“. In #9 habe ich versucht, das ein wenig richtigzustellen und in meinem Ausgangsbeitrag werde ich das korrigieren.
Manchmal gebrauche ich den Begriff „uralt“ etwas übereifrig, wenn ein Folgemodell seine Wurzeln noch in dieser Zeit hat.
die Lok scheint insgesamt noch sehr schön erhalten zu sein. Da lohnt es sich, nach einem passenden Tender zu suchen. Bis dahin ist ein solcher Tender wie der Leihtender der jüngeren D optisch aus meiner Sicht gar nicht die schlechteste Zwischenlösung. Das seltsame Kupplungsblech im vorderen Bereich lässt sich hoffentlich schonend wieder entfernen. Abgesehen davon ist die Lok ein echtes Schmuckstück.
Hier noch ein Foto von der großen Schwester - man kann die Verwandtschaft nicht leugnen:
D1021 - 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Mal am Rande: In der aktuellen Lankes-Auktion ist ein passender Tender zu finden, leider mit der falschen Lok. )
Das Messing-Kupplungsblech ist angelötet. ( Angebraten )
Das bekomme ich schon wieder weg. Beim Anlöten hat der Künstler auch einen Bleipuffer gekillt. Glaube ich besitze noch einen Schrottwagen mit solch einem Puffer.
Vermute, das dieses Kupplungsblech zum Anbringen einer Schnur diente, damit Sohnemann die Lok durch die Wohnung ziehen konnte.
Auf diese Art und Weise ( Vermutung ), hat sich wahrscheinlich auch die Feder ausgehängt.
Habe übrigens noch einmal den Titel geändert in Märklin D 1020 alt. Somit ist ein Platz für eine D 1020 uralt auch wieder frei.
Gruß Rolf
Folgende Mitglieder finden das Top: Knolle und gotehchris hat sich bedankt!
ja, es ist noch keine Modelleisenbahn im heutigen Sinn, aber die D 1020 ist eine hochfeine Lokomotive mit einer sehr aufwändigen Ausstattung - das erkennt man auch am handbemalten Tender mit Kohleneinsatz, Wasserkästen und Galerie, den Märklin ihr damals spendiert hat. Schaut man sich genau an, wie mühevoll und in welcher Qualität sie hergestellt und hergestellt ist und berücksichtigt dann die Arbeits- und Produktionsbedingungen und der damaligen Zeit, dann wäre etwas vergleichbares vermutlich schon zur Modellzeit in der Spur 0 nicht mehr denkbar gewesen.
Gleichzeitig hast Du natürlich recht: Die Geschichten von Lukas dem Lokomotivführer und Jim Knopf haben mich durch die Kindheit begleitet und begeistert, weil sie die Faszination für die Eisenbahn auf herrlich fantasievolle und spielerische Weise zum Ausdruck bringen. Heute lese ich aus ähnlichen Gründen mit großem Vergnügen die Romane von Jules Verne, der es auch geschafft hat, sehr technisch, aber nie sachlich zu schreiben.
Man muss die frühen Stücke von Märklin schon durch eine ganz besondere Brille betrachten. Und vielleicht liegt dieser Blick nicht jedem. Aber wenn es gelingt, dann ist es ganz wunderbar.
1021 uralt.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Für mich eine der schönsten Würdigungen früher Spielzeugeisenbahnen ist der Kurzfilm "Toccata for Toy Trains" von Charles und Ray Eames, den ich schon unzählige Male angesehen habe und der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt.
Zitat von hchris im Beitrag #19Man muss die frühen Stücke von Märklin schon durch eine ganz besondere Brille betrachten. Und vielleicht liegt dieser Blick nicht jedem. Aber wenn es gelingt, dann ist es ganz wunderbar.
Sehr schön geschrieben und für mich 100% Wahrheit.
Nur wer seine eigene Kindheit nicht vergessen hat, besitzt von Natur aus so eine besondere Brille. Ob man diese Brille auch benutzt, steht auf einem anderen Blatt.
Gruß und schönes Wochenende, Rolf
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Zitat von hchris im Beitrag #19Für mich eine der schönsten Würdigungen früher Spielzeugeisenbahnen ist der Kurzfilm "Toccata for Toy Trains" von Charles und Ray Eames, den ich schon unzählige Male angesehen habe und der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt.