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Automatische Schranke 13932

#1 von Freddy , 26.07.2022 19:50

Hallo zusammen

Hier in unserer Spielergruppe in Basel haben wir eine schöne Bahnschranke mit Magnet-Technik.
Der Elektromagnet ist der Gleiche wie alle Weichenmagnete, die Mechanik ähnlich.
Diese Schranke kann vom Stellpult aus mit einem Taster bedient werden.

Nun, Frage in die Runde:
Gab es auch eine Zugsbeeinflussung dieser Schranke?
Und wie sah die aus?

Dann eine Zusatzfrage:
Wie könnte man eine automatische Bahnschranke damit erstellen?

Ich freue mich auf viele tolle Zuschriften.

Herzlichen Gruss, Freddy


 
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RE: Automatische Schranke 13932

#2 von hchris , 26.07.2022 21:07

Hallo Freddy,

den Bahnübergang 13932 B habe ich mitunter im Nachdruck des Märklin Katalogs D 9, 1932 im Abschnitt „Elektromagnetische Signale usw. für elektromagnetischen Betrieb (20 Volt) Elektromagnet mit Wechselwippe“ gefunden. In der Beschreibung heißt es: „Bahnschranke u. Signalarm werden durch Fernschaltung in Betrieb gesetzt.“

Im selben Abschnitt ist die Kontaktschiene 13718 abgebildet. In der Beschreibung heißt es: „zum momentanen Schließen eines Stromkreises. Für die auf dieser Seite abgebildeten Artikel für elektromagnetischen Betrieb. Diese Schiene wird verwendet in solchen Fällen, in denen durch Schließen des Stroms Signale, Richtungsanzeiger und dergleichen elektr. Apparate betätigt werden“

Ob der Magnet der Bahnschranke ein solcher „elektr. Apparat“ ist, kann ich nicht sicher sagen, ich vermute es aber. Im Katalog D 10, 1933/34 wird die Kontaktschiene 13718 direkt unter dem Bahnübergang abgebildet; daneben überhaupt nur noch das Bahnwärterhaus mit Schranke 13734 B und der Richtungsanzeiger 13741.

Für „Signale usw.“ mit einfachem Elektromagnet bietet Märklin damals die „Schiene mit äußerem Kontaktstrang“ 13627 an. Bei der Beschreibung dieser Schiene wird der im selben Abschnitt gezeigte Fahrdienstleiter 13762 übrigens ausdrücklich als inkompatibel benannt.

Viele Grüße
Christian


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RE: Automatische Schranke 13932

#3 von t.horstmann , 26.07.2022 21:18

Hallo Freddy,

den 13932 hat es offenbar in 2 Varianten gegeben.

Die einfachere Variante ist im aktuellen Schiffmann für das Märklin Zubehör auf S. 458 abgebildet, bzw. hier in einer früheren Spielzeugauktion in diversen Ansichten. Man erkennt dort, dass keine Zugbeeinflussung durch den Bahnübergang vorgesehen war. In der Auktion fehlt das einfache Handsignal, welches im Schiffmann zu sehen ist. Auf diesem Bild aus der Auktion erkennt man im oberen 1/3-Bild wiederum unten links den Aufsteckpunkt für das einfache Signal. Mit diesem Signal war natürlich auch keine Zugbeeinflussung möglich.

Zur Zugbeeinflussung könnte man jedoch ein herkömmliches Signal mit Zugbeeinflussung nutzen (z.B. 13957). Wenn man dieses Signal und die Schranke parallel schaltet, können beide gleichzeitig durch den gleichen Taster im Stellpult betätigt werden, also Signal auf Halt, dann Schranke offen und Signal auf Fahrt, dann Schranke geschlossen. Da durch die Mechanik eine gewisse Schaltunsicherheit besteht, können Signal und Schranke ggf. jedoch gegeneinander aus dem Tritt fallen. Dann müsste z.B. die Mechanik des Signals einmal per Hand betätigt werden, um wieder korrekte Verhältnisse herzustellen.

Die aufwendigere Version des 13932 enthält ein elektromagnetisch betätigtes Signal, siehe z.B. hier bei Nr. 2089. Das Signal dort hat einen separaten Anschluss (ganz rechts und ziemlich weit unten im Bild zu erkennen). Es ist jedoch ein Signal ohne Zugbeeinflussung. Offenbar ist es sogar ein ganz einfaches Signal ohne Umschaltmechanik, also Strom aus, dann Signal unten und Strom an, dann Signal oben. Solche Signale kann man durch einen herannahenden Zug auslösen (Gleis 13627), wobei beachtet werden muss, dass diese Signale nicht wegen eines stehenden Zuges dauerhaft auf Fahrt stehen dürfen, weil sonst die unter Dauerstrom stehende Spule durchbrennt. Man erkennt schnell, dass das Signal auf dem Übergang keinen großen Nutzen hat, da nun die Synchronisierung mit der Schranke völlig fehlt.

Viele Grüße

Thomas


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RE: Automatische Schranke 13932

#4 von t.horstmann , 26.07.2022 22:36

Hallo,

noch ein Nachtrag zu dem Beitrag von Christian. Die Kontaktschiene 13718 ist leider sehr selten. Ersatzweise kann man zur Auslösung der Schranke jedoch auch das Gleis 13627 mit dem unterbrochenen Außenleiter verwenden, da der isolierte Abschnitt lang genug ist, dass es nicht zu einem Blinkeffekt mit einem Flattern des Elektromagneten des Bahnüberganges kommen kann. Man darf dann natürlich nicht den Mittelleiteranschluss des 13627 als zweiten Pol für die Spule des Elektromagneten der Schranke nutzen sondern muss stattdessen die feste Spannung für Weichen etc. als zweiten Pol verwenden.

Ein Gleis 13627 hinreichend weit vor und ein weiteres hinreichend weit hinter dem Bahnübergang würde ein rechtzeitiges Schließen sowie ein verzögertes Öffnen der Schranke bewirken. Die Konstruktion ist sogar in beide Fahrtrichtungen nutzbar. Allerdings kann auch diese Konstruktion aus dem Tritt fallen. Man muss also darauf achten, dass die Schranke offen ist, wenn sich kein Zug zwischen den beiden 13627 befindet. Und auch hier darf ein Zug niemals länger auf einem 13627 stehen bleiben, weil sonst die dauerhaft mit Strom versorgte Spule des Schrankenantriebes durchbrennen würde. (Alle genannten Einschränkungen würden auch für 13718 gelten.)

Viele Grüße

Thomas


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RE: Automatische Schranke 13932

#5 von Eugen & Karl , 26.07.2022 22:38

Hallo,

der Bahnübergang 13932 B war zwischen den Spurweiten 0 und I verstellbar. Er bleibt es auch, als er ab 1934 nunmehr als 13932 B/I der Nummer nach der Spurweite I zugeordnet wird. Im selben Jahr erscheint unter der Nummer 13932 B/0 nämlich ein Bahnübergang, der nur für die Spurweite 0 geeignet ist. Der 13932 B/0 ist keine Variante des alten 13932 B bzw. des 13932 B/I, sondern ein anderer Artikel. Wie schon gesagt, wird das Signal hier per Hand betätigt. Man kann ihn leicht an der durchgängigen Grundplatte erkennen, durch die man die Spurweite nicht verändern kann.

Die Kontaktschiene 13718 ist 1934 zwar noch lieferbar, erscheint aber nicht mehr im Katalog.

In der Anleitung der Kontaktschiene 13718 sind Bahnübergänge ausdrücklich mit aufgeführt. Beschrieben ist weiter die Anwendung von zwei Kontaktschienen.

Man könnte eine Kontaktschiene 13718 zum Schließen der Schranken vor dem Bahnübergang anordnen, eine weitere zum Öffnen nach dem Bahnübergang. Anders als bei Kontaktgleisen löst bei der seitlich des Gleises angeordneten Kontaktschiene nur die Lokomotive einen Kontakt aus (wichtig wegen der Wechselwippe des Schrankenantriebes). Hierzu muss der den Loks beiliegende Kontaktstift montiert sein.


Viele Grüße,

Bodo


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RE: Automatische Schranke 13932

#6 von hchris , 27.07.2022 20:26

Hallo zusammen,

Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #5

Anders als bei Kontaktgleisen löst bei der seitlich des Gleises angeordneten Kontaktschiene nur die Lokomotive einen Kontakt aus (wichtig wegen der Wechselwippe des Schrankenantriebes). Hierzu muss der den Loks beiliegende Kontaktstift montiert sein.



Zum Anschlagstift, der an der Lokomotive montiert wird, kann ich eine Beschreibung zeigen:

kontaktstift - 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

kontaktstift - 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

kontaktstift - 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Viele Grüße
Christian


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RE: Automatische Schranke 13932

#7 von Freddy , 27.07.2022 21:38

Hallo zusammen

Tolle Antworten gibt es hier von den Märklin-Experten.
Ich habe mir gedacht, dass es nicht einfach sein wird, diese Schranke automatisch zu bedienen.

Nun, wir sind hier Spieler mit Rollmaterial von überall her.
Loks sind alle auf Gleichstrom umgebaut, Plus Mitte vorwärts.

Unsere Schranke sollte möglichst mit allen Zügen funktionieren.
So habe ich bei meiner Recherche mal die Kontaktplatte No.153C von Lionel ausfindig gemacht.
Das ist so quasi eine Bravo-Schaltung mit Taster.
Das Schöne an dieser Platte ist die Gewichts-Justierung mit einer Stellschraube.
Damit sollte es theoretisch möglich sein, nur die überfahrende Lok als Impulsgeber zu haben.
Die Waggons sind zu leicht und schalten nicht.

Ich werde dies mal ausprobieren.
Das ist halt die Amerikanische Lösungs-Art, einfach, etwas Hau-Ruck und funktioniert mit Abstrichen.

Lieber wäre mir eine solide Schaltung, die zuverlässig funktioniert.
Etwas Elektronik und viel Elektrotechnik.

Ich melde mich wieder.

Herzliche Grüsse, Freddy


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