Guten Abend !
Der Urlaub ist rum und höchste Zeit mal zu zeigen, was ich so in der
Werkstatt gefummelt habe. Im Sommer kam ja endlich nach langem Wunschtraum
der schöne Märklin Landbahnhof 2051 in der vergrößerten Form von
Rudi Schrimpf ins Haus. Dadurch etwas angefixt, ebenso wie weiland
durch den Workshop von Klaus (Wärterhäuschen), wollte ich mal selber
loslegen und schauen was so geht. In meinem Fundus befindet sich
auch eine sehr schönes Schrankenemsemble von Bing aus der Urzeit.
Das funktioniert mit Uhrwerk und betätigt Läutewerk und Schranken.
Das war der gedankliche Nukleus, aber wenn dann bitte elektrisch,
und Tinplate und so maßstäblich wie nötig, aber keine Fine scale
und so ein bischen nach Märklin soll es bitte schön auch aussehen …..
Dann habe ich mal in der schönen Bibel von Dr .Höllerer geblättert
und auch mal geschaut was ich so an schrimpfschen Blechen im Fundus hatte.
Ja und dann habe ich losgelegt.
Als erstes habe ich die Größe der Bodenplatte festgelegt
und diese geschnitten und gekantet.
als nächstes habe ich mittels der Maße von Märklin Häuschen
und dem Landbahnhof die Wärterbudengröße festgelegt.
(In enger Abstimmung mit den Fenstern von Schrimpf)
Auch die Dachplatten und die "Giebelhölzer" sind aus
Schrimpfblech. Durch einen blöden Gedankenfehler
hatte ich die Eingangstüre falsch ausgeschnitten, so das
eine Lösung her musste..... Der Windfang mit der
Eingangstüre war die Lösung. Die Türe ist eine
Vergößerung der Märklin Landbahnhofstüre,
statt Prägung wurde Holzimitation aus Blech
aufgelötet. Der Mauersockel des Eingangsraumes ist von
Wilesco. Dann noch schnell den Sockel der Hütte
aus den Fingern gesogen....oder auch nicht...
Als nächsten Bauschritt habe ich das
Mantelbudenläutewerk kreiert. Da ich unbedingt
keine Attrappe, und auch kein Handkurbelgerät wollte,
war das etwas sehr ambitioniert.
Der Blechmantel war ungefähr so wie die Bingvorgabe,
aus Weißblech gerollt und gelötet,
das technische Innenleben ist das Märklin H0 Läutewerk
7035 mit Modifikationen. Denn wenn es regulär angesteuert
wird, ist es eine ordinäre Klingel und das wollte ich
partout nicht. Schön läuten wie mit der Kurbel !
Aber wie ? Nach unendlich vielen Justiereien und
fast abgebrochenem Klöpppel (Kontakt erst mal nur zu Fuß)
kam die Lösung. Gleichstrom !! Und Schaltimpulse durch den Faller
Kontaktgeber
Aber auch da musten zwei von vier Nocken gehen.....abgefeilt werden......
So, als das Märklinteil dann nicht mehr klingelte, sondern läutete,
kam der schöne Teil der Arbeit. Der Gußfuß wurde auf Innendurchmesser
des Blechmantels abgedreht und mit zwei neuen Schrauben, nebst Gewinde
auf halber Höhe des Mantels fixiert. (Oberkante bündig mit dem Mantel)
Aus geschnittenem, und etwas über einer Kugel bombiertem Blech
mit Schweißdrahtkragen entstand das Dach über der Glocke.
Der Pickel (Blitzableiter) wurde aus Messing gedreht und ist eine Spezialschraube
M3, um Glocke, Dach und Resonanzschutzgummis mit dem Märklinkorpus zu verschrauben.
Stoffkabel versorgen später die Spule mit Gleichstrom.
Die Fassonzierkrägen oben und unten sind mal große Messingscheiben gewesen, die ich auf der Drehbank
etwas bearbeitet habe.... Die Isolatoren an der Seite sind original Nachgüsse von Märklin.
aufgespießt auf gebogenen und eingelötetem Schweißdraht.
(Ein Isolator macht gerade eine Werksbesichtigung bei mir und ist noch nicht zurück, wenn der kommt, kann er was hören....)
So nach dem Läutewerk kam die Schranke dran.
Auch die soll rechtzeitig geschlossen sein und keine Turnübungen machen (auf, zu, auf, zu ect...).
Auch da war guter Rat teuer, denn es sollte tinplategerecht sein. Na ja wenn man Märklin immitieren
will, was nimmt man ?.... Märklin ! Wie schon Klaus beim Kran gezeigt hat, H0 geht immer.
Technik von Schranke 7192 und ein für Spur1 aufgepepter Antrieb und schon klappts mit
der ferngesteuerten elektrischen Blechschranke........Aber das war auch ein rumprobiere,
bis das Biest endlich funzte..... So der Baum ist ein Messingröhrchen, die Auflagegabel
auch, der Fangbügel etwas Weißblech. Die Maße ergaben sich aus der Geometrie.
Der Zaun ist wieder aus Schrimpfmaterial. Die Pfosten sind auf der Profiform
mit einem selbstgefertigten Gesenk als U Profile, aus Weißblechstreifen, gegeneinandergesteckt
verlötet. Nach festlöten auf dem Bodenblech, habe ich noch,oben selbstgedrehte verzinnte
Messingoliven zur Zierde aufgelötet. Auch hier Nachfertigung Märklin...
Der Luffabaum stammt aus dem Fundus und wurde mit einem aufgelötetem Rohr "gesetzt"
Nach "Aufstellen" der Zäune, kamen noch diverse Ausschmückungen ans Haus.
Eine Sitzbank im Märklinstil wegseitig, ein Blumenkasten ans Fenster Gleisseite
Auf den Innensockel, der nötig war ,um am Eingang nicht innen wieder runter gehen zu müssen,
und auch das Häuschen fixiert, hat mein Schrankenwärter eine Schlafpritsche, einen Stuhl und
einen Schreibtisch. Damit diese schöne illusion nicht allzu sehr gestört wird, ist die Innenbeleuchtung
mit Galgen von oben. Das dicke Rohr in der Ecke ist der Träger für einen Seuthe Spur 1 Rauchgenerator,
damit im Herbst auch die Bude mollig warm wird. Für Puristen, es könnte auch eine Crottendorfer
Räucherkerze mit gleicher Konstruktion dort Dienst machen.
Was ist noch zu tun . Lackieren und verdrahten
Das passiert im Frühjahr wenn man outdoor mit Farbe matschen kann.
Der Sockel für die Bananenstecker ist aus Pertinax und wurde mit abgedrehten und durchbohrten
M5er Sechskant Edelstahlschrauben bestückt. Fixiert im Märklinstil mit brünierten Zylinderschrauben M3.
Leider habe ich auch hier nicht nachgedacht, besser wäre die Steckerleiste um die Ecke auf der Rückseite
plaziert worden. Na ja fürn ein Erstlingswerk bin ich ganz zufrieden.
Ach so noch als Ergänzung, das Fallerteil habe ich etwas vom Polystyrol befreit und einiges aus Pertinaxplatten
vertinplatet. Die quitschgelbe Spule werde ich anmalen..irgendwo is mal gut.....
Huch, die Überwegbeleuchtung habe ich vergessen. Ist Messingrohr mit Stopfen, Ausleger aus Schweißdraht
und Lampenschirm aus dem Fundus. Die Weiße Aussenbeleuchtung über der Eingangstür ist mit E 5,5
und Kugelbirne Tinplate modern und wird zusammen mit dem Rauchgenerator geschaltet, damit man
weis , ob an oder aus......
Und das Wegeschild unterm Baum gibt es ja auch noch
So ich hoffe es hat Euch Spass gemacht diesen Block zu lesen.
Habe die Ehre
Gruß
Wolfgang