Hallo zusammen,
hier der nächste Teil zu den Jouef Verpackungen.
Die Verpackungen aus tiefgezogenem Polystyrol (1960er bis 1977)
Wir kommen in die Blütezeit des Unternehmens. Diese Verpackungsidee mit einem Unterteil aus Polystyrol und einer bedruckbaren Haube bzw. Umverpackung aus Pappe reicht von Mitte der 1960er bis etwa 1988. Hierfür wird auch ein hoher Aufwand betrieben, weil Jouef selbst das Polystyrolteil formt und herstellt. Die Styroporbox lenkt nicht vom Inhalt ab und der rote Kartondeckel, der mit der schwarzen Silhouette des Modells und seiner Referenznummer auffällig am Ende bedruckt ist, ist sehr praktisch für Einzelhändler und Sammler gleichermaßen.
Werkseitig in einer Schrumpffolie eingeschlossen, ist die Styroporbox sehr robust, leicht und schützt ihren Inhalt perfekt. Ist aber die Folie vom Kunden entfernt, beginnt für den Inhalt ein gefährliches Leben, wenn beispielsweise die Schachtel nur am Kartondeckel gepackt wird. Dann gehorcht das Styroporteil den Gesetzen der Schwerkraft und verlässt die Abdeckung etwas heimtückisch in Richtung Boden. In den meisten Fällen aber, bleibt das Modell bei der Landung sehr gut schützend in dem Styropor Unterteil....in den meisten Fällen! Trotzdem verdanken wir heute dieser Art von Verpackungen die perfekte Konservierung von so langen und zerbrechlichen Modellen wie dem Panorama-Triebwagen, die so ohne Abbrüche dann bei den heutigen Sammlern angekommen sind.
Es sind mindestens fünf verschiedenen Längen bekannt: 157 mm, 207 mm, 280 mm, 320 mm und 360 mm.
Nur die Enden die Informationen über den Inhalt geben, zeigen einige Variation auf.
Am Anfang erscheinen die Bezeichnung, die Referenznummern und die Silhouette des Modells in Schwarz auf einem weißen Band. Danach gibt es nur noch den Hinweis, immer noch in Schwarz, aber in größeren Buchstaben. Immer öfter werden auch gedruckte Etiketten verwendet, die auf über Referenznummer geklebt wurde, um sie zu ändern oder sogar vollständig zu ändern.
In dem gesamten Zeitraum der tiefgezogenen Polystyrol Verpackungen werden aber bestimmte Artikel, die nicht sehr zerbrechlich und leicht sind, wie z. B. zu montierende Gebäude, immer noch in einem klassischen Karton verkauft, der in rot und schwarz bedruckt ist und auch die beinhalteten Beflockungen behalten ihr Säckchen.
Die Fenster- und Schubladenverpackung aus Pappe (von 1977)
Für mich ist dies die beste Jouef-Box, auch wenn ihre vollständig aus Pappe bestehende Konstruktion sich mit der Zeit an einigen Stellen dann durch Risse und sonstige Beschädigungen auflöst. Noch nie wurde bei mir ein Modell beim vielen Aus- und Einpacken beschädigt.
Die Boxen selbst haben fast die gleichen Abmessungen wie die Polystyrolverpackungen, mit Ausnahme der Breite, die von 70 auf 82 mm zunimmt. Die zur Aufnahme von Rollmaterial vorgesehene Innenschublade besteht entweder für Reisezugwagen aus Pappe oder für einzelne Triebfahrzeuge weiterhin aus tiefgezogenem Polystyrol. Mit einer cleveren Schneide- und Faltsystem konnte eine einzige Kartonschubladenverpackung Fahrzeuge unterschiedlicher Größe aufnehmen. Hier auf dem Bild sieht man die kleinen Einschnitte, welche zur Größenänderung einfach nach oben gedrückt wurden.
Die für die Lokomotiven vorgesehenen Polystyrol-Schubladen sind den Verpackungen ebenfalls der Vorgängerserie sehr ähnlich, außer das auch ihre Breite etwas zunimmt. Die Boxen sind wiederum unterschiedlich lang, je nach Art der enthaltenen Fahrzeuge (207 mm, 280 mm und 360 mm).
Ab Werk wurden die mit ihrem Inhalt gefüllte Schachtel in einer einziehbaren und heißverschweißten Kunststofffolie eingeschlossen, was manchmal leichte Verformungen auf der Oberseite verursacht. Hier war das große Sichtfenster auf der Vorderseite für verantwortlich
Die erste Version dieser Box ist dreifarbig. Das Jouef-Rot ist immer noch in der Mehrheit vorhanden. Schwarz wird durch Ultramarinblau ersetzt, was eine größere Fläche einnimmt. Auch Weiß hat seinen Flächenanteil bekommen. Das Jouef-Logo ist immer das gleiche, weiß mit roten Schattierungen. Schließlich hat das Ende der Schachtel eine blau-weiß-rote Anordnung in der unteren Hälfte Hier ist wieder das Jouef-Logo in der oberen Hälfte zusehen. Eine weitere weiße Fläche enthält die Silhouette des enthaltenen Modells, und die Referenznummer wurde in das weiße Quadrat in der unteren Hälfte gedruckt. Silhouette und Referenz sind immer schwarz. Auf der Schachtel befindet sich außer dem gesetzlichen Hinweis "Die Konformität dieses Produkts mit den von JOUEF garantierten obligatorischen französischen Normen" keine weitere Aufschrift mehr.
Schachteln aus turbulenten Zeiten (1980er)
Mit dem Erscheinen eines neuen Logos im Jahr 1980 war eine neue Dekoration der bisherigen Schachtel geboren: Sie wurde ganz in Ultramarinblau mit weißen Streifen. Auf dem Blau erscheinen wieder verschiedene Inschriften in weiß, darunter eine Referenznummer für die Schachtel.
Das JF-Logo in Punkten und blauen Linien über dem neuen roten Jouef-Logo ist auf ein weißes Quadrat gedruckt und findet sich auf den sechs Seiten der Schachtel.
Auf einem der Enden, schwarz gedruckt, steht die Silhouette als Referenznummer des Inhalts. Dieses Schachteldesign ist dann 1981 mit dem ersten Konkurs der Firma Jouef verschwunden.
Tatsächlich zeigte sich die Übernahme von Jouef durch CEJI im Jahr 1982 durch das Erscheinen eines neuen CEJI-Jouef-Logos. Dieses Logo wird auf den damals auf allen neugeschaffenen Formen von Schachteln erscheinen, aber andererseits wird die Schachtel mit dem voran beschriebenen Logo noch bis 1985 verwendet.
Auch wenn die CEJI hauptsächlich die Form der Jouef Verpackungen von 1980 weiter verwendet, kreiert man auch neue Verpackungen für einige Neuheiten wie die 141 TA. Dies sind Pappkartons, bei denen Boden und Deckel die gesamte Höhe des Kartons haben, also so wie es das auch bei der Styropor-Version gemacht wurde. Diesmal enthalten sie einen thermogeformten Kunststoffinlay, der als Schutz für die Modelle dient. Die Dekoration der Box des 141 TA ist hervorragend; es geht von silbergrau zu ultramarinblau durch einen geschickten Verlauf, der aus mehr oder weniger parallelen schrägen Linien entlang des Fensters besteht, das selbst ein Parallelogramm ist.
Hier findet man das CEJI-Jouef-Logo mit dem kleinen rot-blauen Männchen auf weißen Rechtecken auf den fünf Seiten des Deckels. Verschiedene Beschriftungen erscheinen weiß auf blauem Grund und blau auf grauem Grund. An einem Ende der Verpackung ist die Referenznummer in Schwarz auf ein weißes Rechteck gedruckt. Auf der Oberseite und einer der Seiten sind die Nase des TGV und die Front einer Dampflok zu sehen.
Leider habe ich im Moment noch kein Bild hierfür, kommt aber bestimmt noch.
Teil 3 der Verpackungen folgt dann in Kürze...
Gruss Norbert