Auf der letzten Eisenbahnbörse vor der Sommerpause und nach einiger Abstinenz sind mir ~40 Umbausets der Fox Kupplung in die Hände gefallen. Da diese hier im Forum noch nicht beschrieben wurden habe ich beim Testumbau einige Bilder gemacht. Ich würde sagen das die Kupplungen, wie man es von Fleischmann gewohnt war, die Innovation im Bereich der Kupplungen der 1970er Jahre waren und als unverkennbare Vorlage der neuen Kurzkupplungen in den 1980ern waren.
Einbauanleitung. IMG_20220606_222459.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Inhalt einer Tüte für einen Waggon. IMG_20220606_222225.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Freiwilligen für den Umbau eine Donnerbüchse und er passende Gepäckwagen hier noch mit Fallhakenkupplung. IMG_20220608_160149.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Vor und nach dem Umbau auf Kupplungshalter hier in dem Fall die Schlitzkupplung. IMG_20220608_163147.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_20220608_163141.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Kupplung wird dann mit einem der beiden Rechtecke auf das Quadernupsi gesetzt und festgeschraubt je nach Artikelnummer und Radius kann sogar verkürzt gekoppelt werden. IMG_20220609_195826-01_copy_1000x619.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Draufsicht Gekuppelt vor dem Aufsetzen der Gehäuse. IMG_20220608_170554.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Gekuppelt auf dem Gleis. Den Höhenunterschied muss ich noch durch Zwischenstücke ausgleichen. IMG_20220608_174354.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Vergleich zur späteren Profikupplung. IMG_20220608_175331.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fazit:
Positiv -> Optisch ansprechend. -> Trennen und zusammenstellen(mit der Hand Gottes) der Züge geht einfacher da man die Waggons einfach herausheben kann. -> Kuppeln leichter als die "neue" Kurzkupplung.
Negativ -> Der Zusammenbau mit den Zwischenstücken im eingebauten Zustand ist was schwierig und fummelig.
Sonstiges -> Eine Verkürzung der Kupplungsdistanz habe ich nicht festgestellt.
Das mit dem rangieren mit Vorentkupplung werde ich demnächst mal ausprobieren. Ich werde 2-3 Garnituren an Waggons umbauen. Lokomotiven kann man zwar auch umbauen aber je nach dem muss an den Schürzen etwas entfernt werden deshalb bleibt es bei Ganzzügen mit Außen Hakenkupplungen zu den Loks.
Gruß Jörg
Gruß Jörg Gemischtbahner = Jemand der über den Tellerrand schaut !
Hallo Jörg, Vielen Dank für deinen Bericht! In welchem Fall lässt sich die Kupplung kurz kuppeln, wenn du das zweite quadratische Loch für die Schraube verwendest? Passt es dann in den Kurven nur, wenn die Wagen eine Kulisse haben? Danke Ralf
Ein lesenswerter und gut gemachter Beitrag ist das. Danke für Deine Mühe. Leider war GFN mit dieser Kupplung nicht erfolgreich. Man war der Zeit voraus, aber zusammen mit einer Kulisse und entsprechender Deichsel hätte das was werden können.
Zitat von Hatschi im Beitrag #2In welchem Fall lässt sich die Kupplung kurz kuppeln, wenn du das zweite quadratische Loch für die Schraube verwendest? Passt es dann in den Kurven nur, wenn die Wagen eine Kulisse haben? Danke Ralf
Hallo Ralf,
keine Kurzkupplungsmöglichkeit ohne Kulissenführung und mit der Foxkupplung sowieso nicht da diese ja ohne Bastel-Gepfriemel nur mit festem Drehpunkt montiert werden kann. Der einzige Vorteil ist das leichtere Herausnehmen aus dem Zugverband aber das bietet die Profikupplung auch.
Meines Erachtens ist jede (bastlerische) Beschäftigung mit der Foxkupplung verlorene Lebenszeit. Fleischmann hat sie ja auch selbst nie verwendet sondern nur zusätzlich angeboten.
Hallo zusammen, verlorene Liebesmüh ? Aber für den, der sich mit der Entwicklungsgeschichte der Modellbahn befasst, sind solche (wenn auch großtechnisch nicht umgesetzten) Versuchsstadien durchaus interessant, vor allem, wenn sich derartige Ähnlichkeiten erkennen lassen.
Vielen Dank fürs Zeigen und Dokumentieren, Jörg! Grüße Dennis
ich glaube, dass Charles das technisch meinte (nicht dokumentarisch). Natürlich gehört so ein ehemaliges Fleischmann-Produkt hier ins Forum. Allein schon das tolle Bild von der gut erhaltenen Beschreibung lässt das alte Fleischmann-Gefühl aufleben (das satinierte Papier, der typische Schwarz-Weiß-Kontrast, der Schriftzug). Man wird unwillkürlich in die damalige Zeit mit ihren Fleischmann-Beilagen katapultiert. Auch wenn ich vorher noch nie etwas von dieser Kupplung gehört hatte.
Gruß Martin
Wenn Du meine Bilder anklickst, wachsen sie über sich hinaus.
Die Forensoftware macht's möglich - Technik, die begeistert!
Danke für die Positive Resonanz ! Die Kupplungen machen Spaß beim spielen. Es ist ja noch etwas Zeit bis Gaggenau so das ich einige Züge mit den umbauten mitbringen werde. Auch überlege ich ein Brett mit Kupplungstypen zu erstellen.
@Martin ich hatte die nur mal bei Ebay gesehen und da waren die mir zu teuer mit um die 5€ pro Umbau. @Hatschi Kurzkuppeln ist nicht möglich jedoch je nach Type kürzer. Ich poste die Tage mal ein Bilde der Innenseite. @klein.uhu Sehr gerne ! @Charles naja das sehe ich anders wenn der Umbau nicht so fummelig gewesen wäre hätte es was werden können und Innovativ waren sie. Aber Umbau auf historischer Basis passen die besser als Kurzkupplungen. @Ochsenlok Versuchsstadien machen auch Spaß auch wenn es fummelig ist ich habe zzt. wieder welche im Umbau.
Weiß jemand wie lang die überhaupt im Programm waren ?
Gruß Jörg
Gruß Jörg Gemischtbahner = Jemand der über den Tellerrand schaut !
ein sehr interessanter Bericht. Selbst sind mir diese Kupplungen noch nicht unter gekommen. Die Kupplung an sich hat ja schon viele Teile und ist ja schon sehr aufwendig konstruiert, damit sind natürlich auch Herstellungskosten höher als bei einer normalen Kupplung. Ohne Knimatik, kann eine solche Kupplung auch nicht kurzkuppeln. Die Fahrzeuge überpuffern. Heute gibts Nachrüstknimatiken und Adapter aller Art, aus Serienteilen kann man fast alle Fahrzeuge ohne großen Aufwand umrüsten. Damals aber gab es vieles noch gar nicht. Die meisten Wagen hatten auch noch keine Knimatiken. Der Aufwand sowas nachzurüsten war ungleich höher., vom Kunden wurde da ganz schön viel Eigeninitative erwartet. Ich denke das wird den Erfolg der Kupplung verhindert haben. Zudem kommt noch das die Aufnahme keinem Standard entspricht, wie heute der Normschacht ( nebenbei erwähnt, manche Hersteller bekommen das heutzutage selbst mit Norm nicht mal hin )
Was ich mir durchaus aber vorstellen kann, das die Kupplung als Basis für die Profikupplung stand und daraus weiterentwickelt worden ist. Vergleicht man mal die Kupplung näher fällt auf, die Grundform ähnlich klein auch von der Form her ähnlich. Die Funktion mit Vorentkuppeln und dem Stift, sowie die seitlichen ich nenne es mal Häkchen sind ebenso ähnlich ausgeführt. Insgesamt aber einfacher und mit weniger Einzelteilen ( z.B. keine Federn mehr bei den Stiften unten, keine Adapterringe bei der Aufnahme, keine Aufnahmen separat ) und damit kostengünstiger. Die Aufnahmeadapter entfallen und werden gleich mit angegossen auch hier wird auf Teile und somit Kosten gespart, zusätzlich entfällt für den Kunden die fummelige Endmontage. Der Abstand wird bei den Kupplungen gleich so von Werk gewählt, das er zwar kürzer wie bei normalen Kupplungen, aber dennoch bei allen Serienradien verwendbar ist. Damit entfällt für den Endverbraucher das frimmelige Zusammenbauen des Adapters.
Die Funktionsweise ist die gleiche und ebenso hat die Kupplung kein seitliches Spiel, sondern ergibt eine starre Verbindung. Man könnte also tatschlich denken, es ist die Vorserie der Profikupplung, warum aber hat Fleischmann dann so lange mit der Kulisse gewartet ? Spätestens , mit Röwa ( ab ca. 1975 ) / Roco hätte man mit der Zeit auch gehen können. Fleischmann war aber lange hinter der Zeit, seinen Fuhrpark tatsächlich auf KKK umzustellen. Wenn ich mich recht erinnere erst 1985 mit den Umbauwagen. Roco hatte ja auch schon recht früh Umbau- oder Nachrüstsätze.
Wenn ich mir das Bild so schaue, scheint der Abstand zwischen den Puffern, sogar noch größer als bei den Serienkupplungen zu sein. Ich denke wenn Du bei einem Wagen die Kupplung ein Loch nach innen verschiebst, dürftest Du bereits beim Mindestabstand sein, den man auf Fleischmann Standardradien noch fahren könntest. Beim Kuppeln der Wagen müßte man dann aber aufpassen, das man immer lang - kurz kuppelt. Kurz-kurz dürfte schon zu eng sein.
Der Bericht ist sehr interessant und keine Zeitverschwendung. Ich weiß nicht ob meine Vermutung so stimmt, aber es sind einige Parallelen zur Profikupplung deutlich erkennbar.
Zitat von volvospeed im Beitrag #8Die Funktionsweise ist die gleiche und ebenso hat die Kupplung kein seitliches Spiel, sondern ergibt eine starre Verbindung. Man könnte also tatschlich denken, es ist die Vorserie der Profikupplung, warum aber hat Fleischmann dann so lange mit der Kulisse gewartet ? Spätestens , mit Röwa ( ab ca. 1975 ) / Roco hätte man mit der Zeit auch gehen können. Fleischmann war aber lange hinter der Zeit, seinen Fuhrpark tatsächlich auf KKK umzustellen. Wenn ich mich recht erinnere erst 1985 mit den Umbauwagen. Roco hatte ja auch schon recht früh Umbau- oder Nachrüstsätze.
Ich glaube nicht, daß Fleischmann die Zeit verschlafen hat. Das sie keine Kurzkupplung angeboten haben, dürfte daran liegen, dass die Kurzkupplung mit einer Kurzkupplungskinematik von Röwa patentiert war. Roco hat die Lizenz aus der Konkursmasse mit übernommen und konnte Wagen mit Kurzkupplung anbieten. Alle anderen mußten warten bis das Patent ausgelaufen war. Ab dann wurden bei Fleischmann und bei Märklin auch neue Wagen mit Kurzkupplung angeboten.
Weiß jamand, warum die Kupplung FOX genennt ist? Mein Eindruck als ich Kind war, und ich die Kupplung als Neuheit im Katalog gesehen habe, war dass Fleischmann die Konstruktion aus einen anderen Firma gekauft hat, o.ä.
genau so war es, ich habe das nicht erwähnt, weil mir die genauen Details nicht mehr erinnerlich sind. Für Fleischmann war das damals die Chance, eine Kupplung mit Vorentkupplung und ohne große Entwicklungskosten anzubieten. Der hohe Preis, der den Erfolg der Kupplung schon im Ansatz verhinderte, war eventuell auch den Lizenzgebühren geschuldet.
Kein Zweifel, die Foxkupplung war eine gute Kupplung aber da es keine fertigen kinematikgeführten Aufnahmen gibt, die das Puffer an Puffer Fahren in der Geraden ermöglichen, macht sie m.E. heute keinen Sinn mehr. Ein Umrüsten auf Normschacht und die Verwendung einer aktuellen Kurzkupplung macht letztlich weniger Arbeit und mehr Sinn.
Ich habe um 1979 rum mal probiert, die Fox-Kupplung zum Kurzkuppeln zu nutzen. Ging sehr gut. Die Profikupplung ist ja aus der Fox-Kupplung entstanden. Leider hat man die Feder auf Plastik umgestellt, daher kuppelt die so hart.
Gruß
Ralf
Modelbahnarchäologie ist, wenn man versucht seine seit 1974 gesammelte 1:87 Sammlung zu Organisieren und Digitalisieren...