Moin ins Forum, letztens tauchte (in einem Faden im Nachbarforum) die Frage auf, wann es schwarze bzw. graue Drehgestelle für die kleinen Wagen gab.
Um dem auf den Grund zu gehen, habe ich mir mal die Kupplungen unter meinen Wagen angeschaut. Als Beispielbilder dienen überwiegend zwei - bzw. dreiachsige Wagen
Dabei kann ich bis jetzt aus der "Vor Normschacht Periode" folgende Versionen unterscheiden:
Version 1: Spiralfeder, Blechclip ohne Bohrung
Version 2: Spiralfeder, Blechclip mit Bohrung
Version 3: Blattfeder, Blechclip mit Bohrung
Version 4: Blattfeder, Kunststoffclip glatt
Version 5: Blattfeder, Kunststoffclip mit 2 Aussparungen
Eine sichere und eindeutige Zuordnung zwischen Wagenbaujahren und Kupplungsversion wird nicht einfach zu erstellen sein, da einerseits die piccolo - Fahrzeuge nicht durchgängig gestempelt sind und andererseits sicher nach und nach umgestellt wurde.
Anhaltspunkte kann ich folgende geben:
Wagenneuheiten aus 1971 mit Kupplungen Version 1 habe ich diverse in der Sammlung
Wagenneuheiten aus 1972 mit Kupplungen der Version 2 finden sich neben solchen der Version 3.
Die ersten Ersatzkupplungen mit Blattfeder sind im Katalog 1973 zu finden, die stilisierte Abbildung ermöglicht jedoch keine Bestimmung ob das Version 3 (mit Blechclip) oder Version 4 (Kunststoffclip) ist.
Der erste Güterwagen mit einem kurzen Drehgestell (in dem der alte lange Bauraum für die Spiralfeder, den auch die Roco KK nutzt) nicht mehr unterzubringen ist, erscheint 1974 (No. 8281).
1975 erscheint mit dem 8220 noch ein Wagen auf dem "alten" Fahrgestell des 2457 mit einer Kupplung der Version 3
So gehe ich Stand heute davon aus, das etwa ab 1976 die Kupplungen der Versionen 1 - 3 (Blechlasche als Abdeckung) kaum noch verbaut wurden.
1977 tauchen im Katalog erstmalig klare Ersatzteilnummern für Kupplungen der Loks auf, 1978 steht dann auch bei allen Wagen eine eindeutige ET- Nummer (zu diesem Zeitpunkt haben die Fleischmänner wohl das Wirrwar halbwegs beseitigt). Dabei fällt auf, das die Kupplungen mit Spiralfedern nur noch für einige Dampfloks (BR 50 / T9.3 und P8) sowie für die Kipplore 8500 genannt werden, alle anderen Fahrzeuge sind bereits auf die Version 4 umgestellt (interessanterweise auch alle Dieselloks und Güterwagen der ersten Jahre).
Vielleicht kann das ein anderer Sammler belegen / widerlegen?
Nun kommen wir zur Farbe der Drehgestelle (Minden- Deutz) unter den Reisezugwagen:
Folgende Kombinationen sind in meinem Bestand zu finden:
Schwarz mit Kupplungen aller Versionen
dunkles grau mit Kupplungen ab Version 4
helleres grau mit Kupplungen ab Version 4
Also kann ich bisher nur feststellen, das es graue Drehgestelle erst später aber durchaus parallel zu schwarzen gegeben haben muss.
Wer kann da weitere Anhaltspunkte geben?
Gruß Gerrit
soweit nichts abweichendes angegeben ist, stammen alle Bilder in meinen Posts aus eigener Cam, weitere Bilder gerne im DSO - HiFo unter gleichem Nick
und was fällt noch auf? Die oberen "hellschwarzen" Drehgestelle haben eine Nummer 1214, das untere "dunkelschwarze" nicht. Auch ist der Kupplungskasten anders von der Form her, mit dickeren Wandstärken.
Evtl. kommt die unterschiedliche Färbung von einem Wechsel der Kunststoffsorte? - War diese farbliche Änderung wirklich von Fleischmann beabsichtigt, oder hat sich das einfach so ergeben?
die Formänderung beim Drehgestell hat aus meiner Sicht zwei Ursachen: - Materialeinsparung / eleganteres Aussehen - "Abgrenzung" gegen beispielsweise die Kurzkupplung von Roco, die liess sich nämlich in das neue Drehgestell (1214) nicht mehr so einfach einbauen, da der Freiraum für die frühere Spiralfeder fehlt (der dort für die Querelastizität genutzt wird).
An eine "zufällige" Änderung der Drehgestellfarbe mag ich angesichts der damals noch recht gründlichen Entwicklung und Kontrolle im Hause Fleischmann nicht glauben. Das war sicher so beabsichtigt.
Gruß Gerrit
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