Zunächst einmal einen ganz herzlichen Dank für das Einrichten dieser Foren! Das ist genau das, wonach sich bisweilen das Herz des gescholtenen Alt-Eisenbahn-Spielers sehnt, der es wagt, das Wort "Modell" in den Mund zu nehmen, wo die Dinge doch heute so viel vorbildgetreuer sind
So, wer kennt noch diese schönen Faller Stadthäuser in Größe N bis TT?
Ich (Jahrgang 72) kannte sie eigentlich lange Jahre nur aus B. Kiegelands Buch, wo sie u.a. auf dem Foto "Schnee in Cullstadt" auftauchten. Die oben gezeigten habe ich für sehr kleines Geld in der Wühlkiste eines Modellbahnhändlers gefunden. Ehlichgesagt, der Zustand war deutlich schlimmer, als das gnädige Foto denken läßt.
Aber für meine fliegend aufzubauende M-Gleis-Bahn waren sie genau das richtige, eine ordentliche Stadt mußte her. Am besten auf weniger als DIN-A4-Grundfläche. Also mutierten die verstandfrei verklebten Häuser zu einem Altstadtblock, in den der Krieg eine Lücke gerissen und die 50er eine eine schöne Architekturnarbe (unter Mißachtung sämticher Stockwerksbezüge) plaziert hatten.
Das Auftrennen der Gebäude war teilweise nur mit Trennscheibe möglich; wer heute versucht, ein vor 10 Jahren mit Faller Expert verklebtes Haus von der Modellbahn zu lösen, hat das Problem nicht mehr - der Klebstoff war früher zumindest haltbarer, sicher auch giftiger.
Kaufhaus Mertens habe ich das alteingesessene Geschäft genannt, das sich im Laufe der Jahrzehnte durch den ganzen Block gefressen hat. Nicht weil ich so hieße (jetzt durch den Nick irgendwie doch), sondern, weil es in der Eifel ein Kaufhaus Mertens gab, das ein genau wohnzimmergroßer Edeka war, dessen linkes Schaufenster voller Hüte und das rechte voller Waschmittel stand. Trotzdem gab es da irgendwie alles.
Ehrlichgesagt hat mir das Zerlegen und Zusammensetzen des Haufens Plastikschrotts deutlich mehr Spaß gemacht als die Montage jedes neueren Bausatzes der jüngeren Zeit. Das einzige, was irgendwie fehlt, sind die zeitgenössischen Faller-Werbe-Schiebebilder ("Adox", "Persil", "Abendpost").
Bei ebay tauchen die Häuser ja gelegentlich auf, zu teils abenteuerlichen Preisen bei ungewissem Zustand. Vielleicht wächst die Stadt ja noch...
ja einige kenne ich noch und habe selbst noch einige wenige, z.B. das Stadttor für Faller AMS mit dem kleinen Nebentor und dem kleinen Fachwerkhaus dabei.auch von den ganz schmalen Altstadt Häusern sind noch wenige vorhanden.
Ja die kenne ich noch sehr gut.
hier noch ein Bild einer Altstadt auf der Anlage Frickenschmidt
...das ist ja ein herzallerliebstes Ensemble, das Du da zusammengebaut hast.
Stilecht gehört da ja jetzt eine Straßenbahn vor die Türe, am besten etwas von Düwag.
Von welcher Seite wird Kaufhaus Mertens denn beliefert? Ich seh keine Laderampe. Oder gehört Mertens zu der Kategorie alteingesessener Handelshäuser, denen die Immobilie seit acht Generationen gehört und man von daher nicht auf so extrem drehende Umsatzbringer angewiesen ist und deshalb ein VW-Bus (und für die schwache Zeit im Sommer: ein Lastenfahrrad) für den Warenumschlag reicht?
Holt Mertens die Ware bei der Güterausgabe selbst ab oder macht das der örtliche Bahnfracht-Fuhrunternehmer?
beim Betrachten des letzten Bildes sieht man in den Innenhof der Konsumburg. Dort ist ein Falttor, das in den Hausfarben mit "Mertens Anlieferung" beschildert ist. Der firmeneigene Taunus Transit (Eko) reicht für die meisten Transporte aus und kann auch im Hof um die Ecke abgestellt werden. Besser zu sehen hier:
Die Breite des Innenhofs reicht gerade so für einen Wagen der Deutschen Kleiderspedition, um die Modeabteilung zu belierfern, Feinkost kommt mit einem Thermos-Dreirad (Fisch wird grundsätzlich aus Lutetia per Bahnwaggon frei Güterrampe geliefert). In die oberen Stockwerke wird die Ware dann über den Lastenaufzug im Neubau gebracht, dessen Technikraum auf der zweiten Dachterrasse zu sehen ist. Wanddurchbrüche zu den Altbauten sind der Feuerpolizei nicht bekannt, seltsamerweise gibt es aber im dritten Stock des Hausratgeschäftes Waschmaschinen. Allerdings ist bei großen Lieferfahrzeugen dann der Zugang zum Bureau blockiert, weshalb die Papiere dann über das Lederwarengeschäft eingereicht werden.
...erkenne ich eine architektonische Besonderheit. Die sogenannte "Halbversatz-Verblendung"
Dieser architektonische Kunstgriff der "Neuen Gelsenkirchner Schule" ermöglichte es, auch bei verhältnismäßig niedrigen Gebäuden enorme Geschossanzahl zu simulieren, indem je zwei Geschosse drei Fensterbänder angelegt wurden. Unglücklicherweise ermöglichte diese Anordnung für die Stockwerke 2, 4 und Folgende den Passanten, den dort anwesenden Damen unter den Rock zu sehen, weshalb in diesen Stockwerken nur Herrenkurzwaren, Elektrogeräte und, im berühmten Stockwerk 4, Modelleisenbahnen angeboten wurde.
Ende der 60er Jahre wurde das Problem gelöst, indem man der Fassade eine Zierfassade aus seltsam gepressten Blechteilen vorhängte, die ihrerseits wiederum im Jahre 1997 unter Denkmalschutz gestellt wurde und letztendlich das Aus für das Kaufhaus Mertens bedeutete, da man 2001 die notwendige Sanierung finanziell einfach nicht mehr stemmen konnte.
Der Neubau wurde abgetragen, im neuen Neubau findet sich heute ein H&M.
>> z.B. das Stadttor für Faller AMS mit dem kleinen Nebentor und dem kleinen Fachwerkhaus dabei.<<
Genau dieses Altstadttor hat vor etlichen Jahren (20?) von einer Modellbahnbörse seinen Weg auf meine Altstadt gefunden. Hier ein Bild, das seit letztem Wochenende Geschichte ist:
Geschichte, weil der Kellerraum im elterlichen Haus, in dem die Anlage 15 relativ unbeachtete Jahre stand, jetzt naß wird. Bevor der Schimmel die Anlage überwuchert, habe ich mit dem Abbau begonnen (und, damit man an die Wände kann...).
Weitere unvermeidliche Elemente einer Altstadt auf dem Bild: der Faller Wochenmarkt, das Faller-Papierpflaster, hiten links ein Faller-Haus aus dem Altstadtblock, rechts vor dem Stadttor ein winzig kleines Noch-Haus und außerdem die preiswertesten Brawa-Leuchten (man war ja Schüler). Ganz links sieht man die Ecke von einem Combi-Kit (Altstadtwinkel mit China-Lokal). Das eigentlich auch viel zu kleine Vollmer-Haus in der Bildmitte ist schon riesig gegen den Rest.
Schade Herr Märtens (wie heißt Du eigentlich mit Vornamen) ein Abriß tut immer weh, gerade wenn die Anlage so gelungen scheint wie bei Dir. Aber keine Angst. Der Neuaufbau (im trockenen Keller) macht doppelt Spass und eröffnet Dir nach 20 Jahren ungeahnte Möglichkeiten. : Gruß Walter
Zitat von Herr Mertens>> z.B. das Stadttor für Faller AMS mit dem kleinen Nebentor und dem kleinen Fachwerkhaus dabei.<<
Genau dieses Altstadttor hat vor etlichen Jahren (20?) von einer Modellbahnbörse seinen Weg auf meine Altstadt gefunden. Hier ein Bild, das seit letztem Wochenende Geschichte ist:
Geschichte, weil der Kellerraum im elterlichen Haus, in dem die Anlage 15 relativ unbeachtete Jahre stand, jetzt naß wird. Bevor der Schimmel die Anlage überwuchert, habe ich mit dem Abbau begonnen (und, damit man an die Wände kann...).
Weitere unvermeidliche Elemente einer Altstadt auf dem Bild: der Faller Wochenmarkt, das Faller-Papierpflaster, hiten links ein Faller-Haus aus dem Altstadtblock, rechts vor dem Stadttor ein winzig kleines Noch-Haus und außerdem die preiswertesten Brawa-Leuchten (man war ja Schüler). Ganz links sieht man die Ecke von einem Combi-Kit (Altstadtwinkel mit China-Lokal). Das eigentlich auch viel zu kleine Vollmer-Haus in der Bildmitte ist schon riesig gegen den Rest.
Also von diesen Faller Altstadthäusern hab ich auch mehrere auf der Anlage.
Im Originalzustand ist aber auch keines mehr. Die meisten waren sanierungsbedürftig, aber aus dem "Schrott" entstanden so interessante Einzelstücke. V.a. die farbliche Behandlung verbesserte die Optik enorm und ließ die Modelle wesentlich harmonischer wirken. Oft wurden einfach nur Mauerfugen weiß ausgelgt, bei einem Haus wurde aber auch der Stuck komplett nachgemalt. Die meisten Häuser hatten keine Fensterscheiben als ich sie bekam (ist das normal bei dieser Serie?), auch das habe ich geändert und ein paar Häuser erhielten sogar Vorhänge aus echtem Stoff.
Was bei mir jedoch keine "Überlebenschance" hatte, waren die ganz schmalen Häuser mit gerade mal zwei Fenstern pro Stockwerk. Diese Häuser habe ich zerlegt und die Teile für den Neubau größerer, glaubhafter wirkender Häuser weiterverwendet.
Mittlerweile habe ich sogar einen kleinen Überbestand und zwei oder drei Häuser abzugeben.
Zitat von Herr Mertens>> z.B. das Stadttor für Faller AMS mit dem kleinen Nebentor und dem kleinen Fachwerkhaus dabei.<<
Genau dieses Altstadttor hat vor etlichen Jahren (20?) von einer Modellbahnbörse seinen Weg auf meine Altstadt gefunden. Hier ein Bild, das seit letztem Wochenende Geschichte ist:
Geschichte, weil der Kellerraum im elterlichen Haus, in dem die Anlage 15 relativ unbeachtete Jahre stand, jetzt naß wird. Bevor der Schimmel die Anlage überwuchert, habe ich mit dem Abbau begonnen (und, damit man an die Wände kann...).
Weitere unvermeidliche Elemente einer Altstadt auf dem Bild: der Faller Wochenmarkt, das Faller-Papierpflaster, hiten links ein Faller-Haus aus dem Altstadtblock, rechts vor dem Stadttor ein winzig kleines Noch-Haus und außerdem die preiswertesten Brawa-Leuchten (man war ja Schüler). Ganz links sieht man die Ecke von einem Combi-Kit (Altstadtwinkel mit China-Lokal). Das eigentlich auch viel zu kleine Vollmer-Haus in der Bildmitte ist schon riesig gegen den Rest.
Gruß
Herr Mertens
Hallo,
schönes Altstadtbild der ehemaligen Anlage. Gibt es denn noch weitere Bilder, finde die Stadt recht interessant auch wenn ich bislang nur das eine Bild gesehen habe